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Umfrageergebnis anzeigen: Meidet ihr amerkinanische Produkte seit Krieg ist?
Ja, wenn alle das machen, hilft's. 3 17,65%
Nein, wieso? 8 47,06%
Was??? 0 0%
Was soll das? 6 35,29%
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  #14  
Alt 04-04-2003, 04:09
Benutzerbild von Moltke
Moltke Moltke ist offline
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Registriert seit: Aug 2001
Ort: Preussen
Beiträge: 1.184
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Der blaue Max war ja nur ein ganz stinknormaler Pour le Mérite.

Ja, das ist der richtige Moltke. Der Sieger von Düppel, Königgrätz, Sedan und Paris. Der große Schweiger und Berater des türkischen Sultans.
Der mit dem Getrennt marschieren und vereint schlagen.

Der mit der Zigarre, die Bismarck ihm anbot.

Helmuth von Moltke (1870 in den Grafenstand erhoben) wurde im Jahr 1800 auf einem Gut bei Parchim in Mecklenburg geboren, zu dessen altem Adel die Familie zählte. Da der Vater die von seinem bürgerlichen Schwiegervater erworbenen Besitzungen nicht halten konnte, gab die wirtschaftliche Lage einen entscheidenden Anstoß zu dem Entschluss, die drei Söhne eine militärische Laufbahn einschlagen und, wie der Vater, in dänische Dienste treten zu lassen. Nach dem Besuch von Kadettenanstalt und Kadettenakademie in Kopenhagen wurde Helmuth von Moltke 1819 Leutnant. Aber schon drei Jahre später bewogen ihn die geringen Karriereaussichten in der kleinen dänischen Armee, in preußische Dienste zu treten. Er bestand die Aufnahmeprüfung für die Allgemeine Kriegsschule in Berlin, die er 1823-26 besuchte.

Nachdem er verschiedene Posten, unter anderem beim großen Generalstab bekleidet hatte, wurde dem vielseitig interessierten Moltke eine Bildungsreise bewilligt. Als er sich gerade in Konstantinopel aufhielt, erreichte ihn der Auftrag, als militärischer Berater des Sultans zu fungieren. Im für die Türken erfolglosen Krieg gegen Mehmet Ali sammelte er Kriegserfahrung. Seine Berichte über die Türkei wurden ein Bestseller.

Nach seiner Rückkehr hatte er verschiedene Stellungen in Generalstäben inne und empfahl sich außerdem durch seine umfassende Bildung für den Posten des (militärischen) Adjutanten der Hohenzollernprinzen Heinrich und Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III.

1857 erreichte er den Höhepunkt seiner Laufbahn, als er mit der Führung der Geschäfte des Großen Generalstabs betraut wurde. Diese Funktion sollte er mehr als dreißig Jahre ausfüllen, in denen die drei Kriege mit Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) geschlagen wurden. Moltke erwies sich als genialer Feldherr der großen Massenheere. Seine Maximen waren die klare Regelung der Zuständigkeiten in der obersten Führung bei relativer Unabhängigkeit der Armeeführer, exakte Planung des Feldzugs, Vernichtung des Gegners in einer Umfassungsschlacht bei der Vereinigung der getrennt marschierenden Heeresteile. Er erkannte klar die Bedeutung der industriellen Ressourcen und neuen technischen Mittel (Eisenbahn) seiner Zeit und nutzte auch konsequent ihre Möglichkeiten.

Gemeinsam mit Otto von Bismarck und Albrecht von Roon gilt er als einer der drei Reichsgründer. Mit dem Reichskanzler kam es zu einigen Auseinandersetzungen, in denen die unterschiedlichen Auffassungen der beiden Männer über das Verhältnis von Politik und Krieg aufeinander prallten. Bismarck sah den Krieg als Fortsetzung der Politik im Sinne von Carl von Clausewitz, während Moltke die Eigengesetzlichkeit des Krieges am Werke sah.

Und noch eine Anekdote:
Am 3. Juli 1866 beginnt in den Morgenstunden die Schlacht bei Königgrätz. Um 7.30 Uhr beginnt der verlustreiche Angriff der preußischen Armee, den die Österreicher bis Mittag zum Stehen bringen können.


Auf einem Hügel am Rande des Schlachtfeldes versammeln sich zu Pferde König Wilhelm, Bismarck, General Moltke und Kriegsminister Roon. Nach der brachialen Kanonade der Österreicher warten sie auf ihre Trumpfkarte: Die Armee des Kronprinzen, die von Nordosten her dem Gegner in die Flanke fallen soll. Ob der errechnete Zeitplan eingehalten werden kann, ist vor allem eine Frage der neuen Transporttechnologien: Erstmals in der preußischen Militärgeschichte werden die operativen Truppen mit den Eisenbahnen herangeführt.


„Was haben Sie für den Fall des Rückzuges beschlossen?“

fragt Bismarck.

Die Antwort von Generalstabschef Moltke ist Stoff für patriotische Schulbücher:

„Hier wird nicht zurückgegangen. Hier geht es um Preußen!“

Darauf hin bietet Bismark ihm Zigarren aus seinem Etui an. Moltke wählt sich in Ruhe die beste aus und zündete sie an. Daraufhin berichtet Bismarck dem ebenfalls anwesenden König, daß sich Moltke seiner Sache sehr sicher war, denn er hatte sich im Lärm der Schlacht seelenruhig die beste ausgesucht.

Später reitet Moltke zum König salutiert und sagt: "Erlauben mir Majestät als Erster zu gratulieren. Die Armee Seiner Königlichen Hoheit, des Kronprinzen trifft soeben ein, damit ist die Schlacht entschieden. Majestät haben eine Schlacht, vielleicht sogar einen Krieg gewonnen."

So war es. Moltkes Strategie "Getrennt marschieren und vereint schlagen" bringt den Erfolg. Die Wende zugunsten Preußens tritt gegen 14 Uhr ein, als Kronprinz Friedrich Wilhelm mit der 2. Armee einen Überraschungsangriff gegen die rechte Flanke der Österreicher führt. Als daraufhin Benedeks Schlüsselstellung bei Chlum erstürmt wird, bricht der Widerstand der österreichisch-sächsischen Truppen zusammen. Die geschlagene Armee flieht in Richtung Olmütz.

Am 26. Juli kommt es zum Vorfrieden von Nikolsburg und am 23. August 1866 zum Frieden von Prag. Der Deutsche Bundestag wird für aufgelöst erklärt; an einem neuen Bund sollte sich Österreich nicht mehr beteiligen – die Weichen für die „ kleindeutsche Lösung“ einer deutschen Reichseinigung sind endgültig gestellt.

Geändert von Moltke (04-04-2003 um 04:19 Uhr).
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