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Zitat:
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#2
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Bin da auf ein Gedicht gestoßen, gar nicht mal so unwahr.
Wenn die Börsenkurse fallen, regt sich Kummer fast bei allen, aber manche blühen auf: Ihr Rezept heißt Leerverkauf. Keck verhökern diese Knaben Dinge, die sie gar nicht haben, treten selbst den Absturz los, den sie brauchen - echt famos! Leichter noch bei solchen Taten tun sie sich mit Derivaten: Wenn Papier den Wert frisiert, wird die Wirkung potenziert. Wenn in Folge Banken krachen, haben Sparer nichts zu lachen, und die Hypothek aufs Haus heißt, Bewohner müssen raus. Trifft's hingegen große Banken, kommt die ganze Welt ins Wanken - auch die Spekulantenbrut zittert jetzt um Hab und Gut! Soll man das System gefährden? Da muss eingeschritten werden: Der Gewinn, der bleibt privat, die Verluste kauft der Staat. Dazu braucht der Staat Kredite, und das bringt erneut Profite, hat man doch in jenem Land die Regierung in der Hand. Für die Zechen dieser Frechen hat der Kleine Mann zu blechen und - das ist das Feine ja - nicht nur in Amerika! Und wenn Kurse wieder steigen, fängt von vorne an der Reigen - ist halt Umverteilung pur, stets in eine Richtung nur. Aber sollten sich die Massen das mal nimmer bieten lassen, ist der Ausweg längst bedacht: Dann wird bisschen Krieg gemacht. Trifft ziemlich genau die Probleme, die es heute gibt oder? Achja, das Gedicht ist von Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"
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Im Zweifelsfall gilt immer, was ich gemeint, nie was ich gesagt oder geschrieben habe. Oder umgekehrt. - Weitere Interpretationen vorbehalten. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
#3
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jo weils für den einfachen menschen so ziemlich das gleiche ist wie damals.
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coming soon ![]() ![]() |
#4
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Wirklich sehr schönes und passendes Gedicht.
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![]() _______________________________________________________________ "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muß anders werden, wenn es gut werden soll."(Georg Christoph Lichtenberg *1742 †1799) "Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen." (Winston Churchill *1874 †1965) "Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion." (Charles Tschopp *1899 †1982) |
#5
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Ich fand es schon sehr bedenklich neulich in einer Vorlesung zum frühen Amerika zu hören, dass der Anteil des Besitzes der wohlhabensten 10% in Amerika um 1760 prozentual dem entspricht, was heute in Deutschland die obersten 10% haben.
Kommt die Sklavenhaltung wieder oder ist sie schon längst in moderner Form vorhanden? ![]()
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#6
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Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt... bzw. nicht mit sklavenhaltung sondern mit Raubrittern
![]() ![]() Ach ja, interessant ist wie sich die Verteilung des Besitzes in Amerika weiterentwickelt hat... ich meinte einer meiner Profs hat mal so nebenbei erwähnt dass es ganz interessant sei, dass die Besitzverteilung in den USA noch extremer geworden sei als währen der Sklavenhaltung... sollte das wirklich stimmen (muss heute Abend mal n bisschen nachforschen) wäre da doch eine gewisse ironie dahinter ^^ |
#7
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Also ich habe schon einen hervorragenden Kündigungsschutz. Mir ist nicht zu kündigen, denn Sklaven können nur verkauft werden
![]() Ich fand es sehr interessant, am Abend der US-Wahl, gab es eine Diskussionsrunde und dort gab es zwei Aussagen die mir im Gedächtnis blieben, leider weiß ich nicht mehr wie die Herren hießen. Die eine Aussage von einem Börsianer, der 30% seines Vermögens durch den Crash verloren hatte. Die Börse erholt sich wieder, das war schon immer so, dass es bei einer Finanzkrise steil bergab geht, bis die Regierungen ein Sicherheitsnetz spannen, danach erholt sich das wieder. Gratulation, also machen die Deppen einfach so weiter, weil es ja so ist, dass wenn es bergab geht, die Staaten dazu gezwungen sind Ihre Fehler auszubügeln. Freude, Freude, Freude Die andere Aussage war, wenn wir was aus der Finanzkrise lernen können, dann das es eben nicht reicht, dass die oberen paar Prozent immer mehr haben, sondern dass die breite Masse mehr Geld haben muss. Nur befürchte ich diese Lehre, wäre daraus nur gezogen worden, wenn Individuen, wie der ersterwähnte, nicht nur 30% verloren hätten sondern wirklich alles, so dass sie nicht mehr wissen, woher sie morgen ihr täglich Brot herbekommen können. Daher geh ich von aus, alles bleibt wie es war bis zum nächsten Weltkrieg, der mit Sicherheit einen kompletten Reset verursacht, und dann beginnt das Spiel von vorne, eventuell wenn wir uns wirklich anstrengen und der Welt einen Gefallen tun wollen mit einer intelligenten vorherrschenden Spezies.
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![]() _______________________________________________________________ "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muß anders werden, wenn es gut werden soll."(Georg Christoph Lichtenberg *1742 †1799) "Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen." (Winston Churchill *1874 †1965) "Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion." (Charles Tschopp *1899 †1982) |