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  #1  
Alt 24-01-2005, 12:07
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Es war wieder einer dieser verdammten Tage in dieser verfluchten Stadt an denen man schon am liebsten nur besoffen wäre. Aber nö, die Regierung mußte ja diese scheiß Moralkeule auspacken und den Alkohol verbieten. Pah, daheim in good old Germany wär das nie passiert, eher hät der Kaiser abgedankt, als dass er den Deutschen das Bier verboten hätte. Naja, ich saß da so auf meinem Stuhl in Hein's Friesenbar und hatte einen Ostfrisentee vor mir stehen. Ich und Tee und dann auch noch aus Friesland, naja,als Schlesier hatte man ein dickes Fell. Gut, ich schlürfe da aus der Tasse, als plötzlich so ein Kerl im feinen Anzug in die bar kam. Seltener Anblick, so jemand, aber garantiert niemand von der Familia, die normalerweise in der Kleidung rumlaufen. Die verdammten Itaker trauten sich nicht an Hein ran, obwohl sie ihn am liebsten als einen ihrer Alkoholdealer genutzt hätten. Tja, zwar Hein kreuz ehrlich und hätte sich nie auf sowas eingelassen, aber das wäre im Prinzip mit den richtigen Argumenten kein Thema gewesen, aber Hein hatte zu viele gute Freunde hier im Viertel.
Zurück zu dem Kerl, er setzte sich an einen der Fenstertische und bestellte sich nen Kaffee. Als Hein den Kaffee abgeliefert hatte, trat er zu mir und tippte mich an:
He, Frank, der Kerl da am Fenster, der will irgendwas von dir. Sieht gewichtig aus, aber pass auf, ich trau dem nicht
Alles klar, Hein. Danke dir, war meine Antwort und ich ging also zu dem Kerl rüber.

Suchen Sie was bestimmtes?, war meine erste Frage.
Der Kerl steckte sich eine Zigarette an und bedeute mir mit einer Handbewegung mich zu setzen.
Mr. Ironhill nehme ich an. Man sagt, man könnte sich an Sie wenden, wenn man jemanden für einen Job sucht, der etwas Fingerspitzengefühl benötigt.
Ich wurde sofort misstrauisch: Nun man sagt so vieles, aber dass muß noch lange nicht bedeuten, dass es auch stimmt.
Der Kerl lies sich aber nicht aus der Ruhe bringen: Mhm, ich würde sagen, lassen wir die Spielchen und kommen direkt zur Sache. Also, ich weiß,dass Sie dafür empfohlen wurden und dass Sie nicht gerade begeistert sind, jeden Tag bei Ford die Tin Lizzy zusammenzubasteln und dass Sie den grünen Scheinchen nicht gerade abgeneigt sind. Also, ich hätte da eine gutbezahlten Job für Sie. Interesse?
Mein Misstrauen wuchs, der Kerl kannte mich und meine "Nebenjobs".
Na dann schießen Sie mal los, vielleicht is ja was dran an den Geschichten über mich
Also, Sie haben doch sicher mitbekommen, dass es Ärger zwischen Italienern und Deutschen um die Vorherrschaft in der Stadt gibt. Mein Auftraggeber, der natürlich geheim bleiben möchte, hat erfahren, dass die Familia demnächst eine Schiffsladung kandischer "Holzkisten" erwartet, was ihr natürlich einen Vorteil verschaffen wird.
Ich horchte sofort auf, Holzkisten war das Codewort auf der Strasse für Alkohol und der war verdammt heiß. Der Sache schien interessant zu werden, daher ließ ich den Kerl fortfahren.
Mein Auftraggeber hat aber kein Interesse daran, dass sich eine Seite nen Vorteil verschafft. Er will, dass Sie ein paar Leute um sich scharren und dieses Schiff kapern. Aber dass ist noch nicht alles, ausser den Holzkisten befindet sich ein wertvolles Gut im Schiffstresor und das will er auf alle Fälle haben.
Uff, dass hatte gesessen. Das war ein verdammt großer Fisch, vielleicht sogar zu groß. Aber ok, es hörte sich interessant an und Geld konnte ich verdammt gut gebrauchen.
Das hört sich nach einer verdammt großen Sache an, antwortet ich.
Ist es auch. Überlegen Sie es sich, hier ist meine Karte. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben. Aber warten Sie nicht allzulange, dass Schiff kommt bald., sprach's, stand auf und ging aus der Bar ohne meine Antwort abzuwarten. Draussen stand ein verdammt teurer Chevi, mit dem er abfuhr. Der Kerl stank förmlich nach Geld. ich saß noch immer auf meinem Platz und hielt die Karte in meinen Händen. Ein Riesenalkoholdeal, die Itaker, ein Schiff und ich sollte eine Mannschaft zusammensuchen. Ich war es gewohnt allein oder zu dritt zu arbeiten, aber hier brauchte man ne ganze Armee. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen, besonders bei so einer Selbstmordmission. Ok, ich wusste es nicht, aber ich kannte jemanden, der sowas einrichten konnte. Erich Waidowsko, ein Russe, der schon länger hier lebte und mit mir im Krieg war. Der hatte ganz sicher die richtigen Verbindungen und ich denke auch er würde die grünen Scheinchen nehmen, die es für den Job gab. Tja, genau das war. Ich blickte auf die Uhr, 16 Uhr, Erich war unter Garantie zu Hause, also machte ich auf dei Socken.

Geändert von m1a22 (24-01-2005 um 12:18 Uhr).
  #2  
Alt 24-01-2005, 14:49
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Erich kniete gerade vor einem Käfig mit Zwergkaninchen und fütterte die Tierchen. Leise sprach er mit ihnen, streichelte sie und kraulte sie hinter den Ohren. Plötzlich vernahm er ein ein dezentes Hüsteln hinter sich. Erich lächelte innerlich - er kannte dieses Hüsteln.
"Darf man mal kurz stören?"
Auch die Stimme war ihm wohlbekannt. Erich streichelte noch ein Kaninchen, schloss den Käfig wieder und drehte sich um. Er lächelte Frank an, umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange.
"Willkommen, mein Freund, ich freue mich, dass es dich zu mir geführt hat! Was kann der alte Erich für dich tun?"
"Also, vorhin hat mich so ein Kerl in Hein's Bar angesprochen. Hat was erzählt von ner Ladung die die Spagetthis aus Kanada erwarten. Er will, dass ich mir das Schiffchen und dessen inhalt schnappe. hat irgendwoher gewusst, dass ich nebenjobs habe. Tja, und da ich keinen Bock auf Selbstmord habe, dachte ich da sofort an dich. Du kennst du bestimmt ein paar Verrückte, die für ein paar Grüne da mit machen würden und ich denke, dass es auch was für dich wäre. Soll auf alle Fälle sau gut bezahlt werden."
"Spagetthis?"
Erich ging gemächlich durch den Laden zur Tür, drehte das Schild auf "We're closed" und schloss die Tür ab. Er schloss die Tür in das Hinterzimmer auf und winkte Frank herein.
"Wir sollten dass vielleicht etwas privater besprechen. Mit Spagetthi ist nicht zu spassen."
"Allerdings. Hast du schon die Nachrichten gelesen?"

Das Hinterzimmer ist ein ziemlich gemütlich eingerichteter Raum. Neben Erichs Schlafcouch steht ausserdem noch ein niedriger Tisch in der Mitte, auf dem ein Buch ohne Titel oder Einband liegt. An den Wänden befinden sich mehrere Schränke. Erich holt ein Samowar hervor und stellt ihn auf den Tisch, dann holt er zwei Tassen.
"Nachrichten? Nein. Kam heute morgen nicht mehr dazu, und im Laden ist immer etwas zu tun. Tee?"
"Ne, danke. Hatte grad ein bei Hein's. Die Spagetthis haben die Hagens plattgemacht und greifen jetzt nach der Macht in der Stadt. Naja, und wenn die das schaffen, dann können wir uns gleich in Chicago umbenennen"
"Ist das so? Dann kommen ja schöne Zeiten auf uns alle zu."
Erich stellte eine Tasse wieder weg und goss sich dann Tee ein. Er griff unter die Couch und zog einen Flachmann hervor, dann gab er einen kräftigen Schuss in den Tee.
"Vertreibt die Kälte. So, und du brauchst jetzt ein paar Muskeln. Weisst du, für Erdnüsse und Sonnenschein wird das keiner machen. An was für eine Bezahlung dachtest du denn?"
"Genaueres weiß ich nocht nicht, aber das lässt sich rausfinden. Auf jeden Fall sollen ein Menge Grüner dabei rausspringen. Ich mein, der Kerl, der mich da angehauen hat, der stank förmlich nach Kohlen."
Frank gab die Karte des Fremden an Erich weiter. "Kennst du die vielleicht?"
Erich nahm einen Schluck Tee. Er sah kurz auf die Karte, gab sie dann zurück und schien sie völlig vergessen zu haben.
"Hm. Ich glaube kaum, dass Mercurio dafür zu haben wäre, der hat auch so schon genug zu tun. Ich könnte dir die Adresse von Ivan geben, der sucht immer Geld - muss Frau und Kinder versorgen, weisst du. Hm. Warte mal eben, Erich muss mal eben was nachsehen."
Mit diesen Worten nahm er das Buch vom Tisch und blätterte darin.
"Wir brauchen auf alle Fälle jemanden der Safes knacken kann und Leute die gut schießen können. Und dich will ich auf alle Fälle dabei haben, denk dran, du schuldest mir noch was von damals in Frankreich"
"Also, Ivan kommt morgen wieder, der arbeitet gerade an einer Baustelle - stellen so ein grosses Bürogebäude auf. Den könntest du fragen, klar. Vielleicht.... Frank, ich bin mir nicht sicher, ob ich... ich will dich da nicht unbedingt reinziehen, aber ich fürchte, du bist schon mittendrin."
Erich beugte sich näher.
"Weißt du was bestimmtes von dem ich nix weiß?"
"Sag mal... kennst du Jack Black? Sagt dir der Name was?"
"Nein, sagt mir nix. Wer ist das?"
"Naja, wie er wirklich heisst, keine Ahnung. Aber ich weiss, dass er wirklich eine miese Sau ist, und das kommt von mir, bedenk das. Der Typ ist so eine Art...."
Erich seufzte.
"Warum um den heissen Brei herumreden? Jack ist ein freischaffender Auftragsmörder, und er ist gut. Er ist so verdammt gut, dass.... der "Vater" ihn bis jetzt noch nicht zu den Fischen geschickt hat, sondern ihn manchmal sogar einstellt. Der Vater, Frank! Ich sag dir, Jack hat überhaupt keine Skrupel, aber er zieht dich schneller über den Tisch, als du gucken kannst. Er ist aber weder billig noch leicht zu werben..."
"Meinst du, man könnte ihn gewinnen für den Job? Oder ist dazu zu loyal?"
"Versuch es.... sag ihm, dass der rote Händler ihn um einen Gefallen bittet - ich hab schon mehr als genug mit ihm zu tun gehabt. Du weisst, wo der Gentlemens' Club ist? In der Hafengegend? Da hält er sich normalerweise gegen Abend auf. Sag, dass du mit Jack reden wilst, und man wird dich reinlassen."
"Was ist mit dir? Wärst du bei dem Job dabei?"
"Ich? Ich hab schon befürchtet, dass du das fragst. Ja, der alte Erich würde dir schon gerne persönlich helfen, aber wer passt dann auf meine kleinen Schützlinge auf, wenn ich nicht wiederkomm?"
Erich sah Frank tief in das Gesicht. Er wirkt etwas abwesend....
"Ach geh. Meine Kleinen kommen auch ohne mich klar. Wenn du es gerne möchtest, bin ich dabei."
"In Ordnung, dann werd ich Mr. Unbekannt mal mitteilen, dass wir das Ding übernehmen werden."
"Frank? Noch was."
Erich ging zu einem der Schränke und öffnete eine Schublade - sie war gefüllt mit Pistolen diverser Art.
"Bevor du gehst, nimm das hier mit."
Erich drehte sich um und überreichte Frank eine recht alte Luger, die aber gesäubert und geschmiert war, und zudem eine Schachtel Munition.
"Hab sie von einem deutschen Offizier bekommen... weshalb, das sparen wir uns jetzt Mal. Die Sache ist, wegen der Waffe bin ich noch am Leben, und so solls auch mit dir passieren. So wie ich das seh, hab ich mein Pensum an Glück verbraucht, aber dich wird sie wohl noch gut beschützen können. Ich seh auch mal, was ich noch so besorgen kann.
Wann genau wollten wir los? Weisst du da schon etwas?"
"Nein, ich weiß noch nichts genaures. Ich denke, dass wir das erst erfahren, wenn Mr X. den Auftrag vergeben hat. Ich werd mich aber vorher noch nach ein paar Leuten bei uns im Viertel um sehen. Krauts unterstützen schlieslich Krauts" sagte Frank und machte sich grinsend auf dem Weg Richtung Ausgang.

Geändert von Der_Mosch (24-01-2005 um 16:28 Uhr).
  #3  
Alt 24-01-2005, 21:04
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m1a22 m1a22 ist offline
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Tja, da hatteich sie, meine Information. Aber die reichte mir noch lange nicht, da mußten noch einige ran, um den Job erfolgrich durchzuziehen. Mir bleib jetzt nur noch, bei uns im Viertel nach Freiwilligen zu suchen, schlieslich waren wir Krauts eine Gemeinschaft. Ich ging wieder zu Hein's Bar, dort fand man alles und jeden, sozusagen der "Dorfplatz", wie man in der Heimat sagen würde.
He, Hein, kann ich dich mal kurz sprechen?

Er gab nur kurz ein Handzeichen und kam dann zu mir.
Klar Frank, was gibts? Was wegen dem Kerl von vorhin?

Ja, stimmt. Geht um so' nen Job, falls du verstehst was ich meine?

Hört sich ja gewichtig an, ich frag besser nicht nach. Aber wozu brauchst du jetzt meine Hilfe? Du weißt, dass ich mich aus dem geschäft raushalte, auch wenn ich euch immer mit Rat und Tat zur Seite stehe

Ja Hein, dass weiß ich. Es geht nur darum, du hast doch viele Freunde auch ausserhalb des Viertels. Es geht darum, dass ich für den Job leute brauche und ich wollte fragen, ob du mir nicht ein paar tüchtige vermitteln kannst?

Hm, ich denke, ich kann da was bewerkstelligen, werde mal bei meinen Kollgen in Little Ireland nachfragen und auch, ob hier in der gegend jemand neues Arbeit sucht. Aber ich kann dir nichts versprechen, kann genauso gut in die Hose gehen. Komm morgen abend wieder, dann hab ich vielleicht was für dich

Alles klar, danke dir. Hast was gut bei mir

Ich verlies die Bar wieder, es gab noch viel zu tun.
  #4  
Alt 24-01-2005, 23:38
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Stoned Warrior Stoned Warrior ist offline
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Verdammte Scheisse, was mach ich nur!
Der einzige Überlebende des Hagen-Clans und das dank meiner Erfahrung, was gefährliche Situationen angeht. Schon als wir ausstiegen hatte ich dieses komische Gefühl im Magen und als dann die drei Kerle mit den Mänteln auf dem Platz auftauchten, wurde ich mir der Situation bewusst und bin in eine andere Richtung gegangen. Uns aufzuteilen war zwar nicht unser Plan, aber als die anderen sahen, was ich tat, hielten sie es wohl für eine grandiose Idee und trennten sich auch. Als sie dann die Waffen zogen, ging alles ganz schnell. Sie hatten nicht die Gelegenheit auch nur einen Schuss abzugeben, die Itaker waren informiert, dass da was im Gange war. Keine Ahnung, warum... oder durch wen. Nur unsere Familie und ein paar von unseren Vertrauten wussten von dem Plan und für die würde ich meine Hand ins Feuer legen.
Ich entfernte mich vom Platz, sie hielten mich zum Glück nicht für einen von ihnen, sie waren zum Glück nur Anfänger.
Als ich nach Hause kam, packte ich meine sieben Sachen und fuhr in das letzte rein deutsche Viertel, das uns in dieser Stadt noch geblieben ist. Den Rest haben sich die verdammten Itaker unter den Nagel gerissen, einschließlich unseres Gebietes. Ich suchte nach einer Bleibe für meine Familie, glücklicherweise fand ich eine kleine Wohnung, die erstens billig und zweitens nicht allzu dreckig und heruntergekommen war. Sicher, es war eine Umstellung im Vergleich zu der Villa, in der wir vor dem Zwischenfall lebten, aber diese Bude war sicher. Zudem leben hier nur Deutsche und die halten zusammen.

Hätte ich sie warnen sollen, dass es eine Falle ist? Wären sie darauf eingegangen oder hätten sie ihre Rache stur durchgezogen? Hätten wir eine Chance gegen die Itaker gehabt, wenn wir uns auf sie konzentriert hätten?

Diese Gedanken schlug ich mir sofort aus dem Kopf, schließlich musste ich nachdenken. Sollten die Itaker herausfinden, dass ich erstens noch lebe und zweitens noch nicht mal im Knast bin, dann hatte ich mehr als ernste Probleme.

Ob sie sich an meiner Familie vergreifen? Oder nehmen sie nur mich und lassen mich bei den Fischen schlafen?
Denk nach, Tom! Was könntest du unternehmen, um das zu verhindern?


Plötzlich viel es mir ein, eine mögliche Lösung für meine Probleme. Sie war riskant, aber wenn ich es nicht versuchte, würden sie mich früher oder später sowieso töten.

Ich fuhr nach Little Italy, dem Kerngebiet der Familia, hier hatte es angefangen. Eine kleine Kneipe namens "Vito's" hatte er vor gut 10 Jahren eröffnet und daraus nicht nur eine florierende Bar, sondern auch einen sehr erfolgreichen Familienbetrieb am Rande der Legalität gemacht. Ich ging als in die Bar und setzte mich an die Theke. Der Barkeeper sah mich komisch an, weil ich ihm anscheinend bekannt war, er konnte mich nur nicht einordnen. Ich bestellte einen Whisky und nachdem er gemeint hat, dass es aufgrund der Gesetzeslage nicht möglich sei, hab ich ihm offenbart, wer ich bin und seinen Chef verlangt.

Es dauerte keine 5 Minuten, bis mich zwei schrankgroße Kerle nach oben begleiteten in ein abgedunkeltes Zimmer. Hinter einem großen Schreibtisch saß er nun, der Don und sah mich an, als hätte ich etwas besonders mutiges getan.

"Warum kommst du zu mir?"-
"Ich möchte etwas mit ihnen bereden"-
"Was könnten wir schon zu bereden haben? Sie wollen doch garantiert Rache und es wäre ein Risiko für mich, wenn ich sie leben ließe"-
"Das stimmt nicht. Sie haben dafür gesorgt, dass mein Cousin hinter Gitter kommt, was auch nicht ganz unrecht war. Für den Tod seines Sohnes und seines Leibwächters geb ich ihnen nicht die Schuld. Wären sie aufmerksamer gewesen, wie ich, dann hätten sie die Sache überlebt."-
"Und das soll ich ihnen glauben?"-
"Hören sie, ich habe eine Frau und ein kleines Kind. Ich will nicht, dass ihnen oder mir etwas zustößt. Sie haben quasi den ganzen Hagen-Clan entweder getötet oder handlungsunfähig gemacht, das Gebiet gehört jetzt ihnen und ich habe nicht den Willen oder die Mittel, ihnen das streitig zu machen oder auch nur an Rache zu denken. Alles, was ich will, ist von nun an in Frieden zu leben und ihr Versprechen, dass ihnen von ihrer Seite aus nichts zustößt"-
"Und was bekomme ich dafür?"-
"Im Keller des Anwesens, hinter dem Bücherregal mit amerikanischer Literatur ist ein geheimer Raum, der angefüllt ist mit den besten Alkoholika aus Deutschland. Sie können alles behalten, sofern sie mir das Versprechen geben, dass sie meine Familie von nun an in Ruhe lassen"-
"Einverstanden, ihrer Familie wird nichts passieren"

Was wirklich in mir vorging konnte der alte Mann glücklicherweise nicht erahnen. Natürlich wollte ich Rache, natürlich wollte ich das Gebiet, aber das würde er schon früh genug erfahren.


Als ich die Bar verließ und mich auf den Heimweg machte, sah ich zwei Männer mit langen Mänteln und ich wusste sofort, dass die nicht auf der gerechten Seite stehen. Sie liefen in die gleiche Richtung wie ich und daher folgte ich ihnen unauffällig, aber schon in einer Distanz, in der ich die Gespräche hören konnte.

"Endlich kommt wieder was, so langsam wird's knapp"-
"Wir sollten doch nicht in der Öffentlichkeit darüber reden"-
"Hier stört uns doch keiner, sind doch alles Italiener hier, die freut es doch nur, dass sie wieder was zu trinken bekommen"
Das war mein Stichwort.


Plötzlich drehte sich einer der Männer um und musterte mich. Der andere hat sich auch sofort zu mir gewendet und mich gefragt, wer ich sei und was ich hier mache.

"Ich, niemand, ich war nur kurz hier im Viertel, um etwas mit dem Don zu bereden"-
"Mit dem Don, sagst du. Stimmt das auch wirklich?"-
"Natürlich, ich würde euch doch nicht anlügen. Er hat meine Familie und mich unter Schutz gestellt und gesagt, dass mir keinesfalls etwas passiert von seiner Seite aus."-
"Das klingt mir nach ner billigen Lüge! Was hast du ihm dafür gegeben?"-
"Einen ganze Ladung deutscher Weine, Biere und Schnäpse. Er hat sie dankend in Empfang genommen."-
"Gut, dann hast du dieses Mal Glück gehabt, aber scher dich aus unserem Viertel, du verdammter Kraut!"-


Da mein Wagen zufällig in der gleichen Richtung liegt, in die auch die beiden Schläger wollten, hatte ich die seltene Gelegenheit, Itaker-Interna zu hören:

"Ich geh nicht gern zum Hafen, seit wir Toni da schwimmen geschickt haben, ich konnte ihn gut leiden."-
"Was ist dir wichtiger? Ein ungutes Gefühl für eine kurze Zeit und dafür eine ganze Schiffsladung feinster kanadischer Whisky oder lieber ein ruhiges Gefühl und dafür auf dem Trockenen sitzen?"-
"Stimmt schon, der Whisky ist echt klasse"


Von hieran wars gelaufen. Ich wusste, wo ich ansetzen musste, um die Familia empfindlich zu treffen. Der Alkohol, den ich ihm überlassen habe, reicht für 2-3 Bars in einer Woche, aber da er ca. 30 Bars hat, für die er Stoff braucht und anscheinend nicht so gut bedient war mit dem derzeitigen Bestand. Jetzt brauchte ich nur noch zwei Dinge: Eine Kanone und das Datum.

Und ich durfte auf keinen Fall jemanden wissen lassen, dass ich derjenige war, der ihn so empfindlich getroffen hat, brauchte ich noch einen Sündenbock. Einen Deutschen wollte ich dafür nicht reinreiten und auch sonst war ich schlecht bedient. Es gab keine ernsthafte Konkurrenz für die Familia, jetzt da meine Familie nicht mehr war. Man könnte natürlich auch niemanden am Leben lassen, aber da das seit langem die wichtigste Lieferung für die Itaker war, musste man mit schwerer Bewachung rechnen.
Die Polizei schied aus dem einfachen Grund aus, weil sie, wie für uns, zu hoch bestochen wurden.

Ich musste noch einiges erledigen in den nächsten Tagen...

Geändert von Stoned Warrior (24-01-2005 um 23:55 Uhr).
  #5  
Alt 25-01-2005, 09:25
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"The Daily Press"

Von Montag auf Dienstag kam es in der first Street south zu einer Schiesserei, bei der 3 Italiener und 4 Iren ihr Leben verloren. Zwei weitere Italiener wurden mit schweren Schussverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Es wurden an der Unglückstelle keine Alkoholika und Waffen gefunden, daher werden die Mörder weiterhin gesucht. Zeugen zu dem Zwischenfall sollen sich auf dem nächsten Polizeipräsidium einfinden.

Nach internen Angaben der Polizei handelte es sich bei der Schiesserei um eine territioriale Streitigkeiten, da Herr Hagen Senior, wie schon berichtet, gestern lebenslänglich verurteilt wurde. Und bei einem Attentat auf den urteilsverkündenden Richter auch dessen Sohn ums Leben kam.
  #6  
Alt 25-01-2005, 12:37
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Die Docks, nicht ein Ort an dem man sich um diese Uhrzeit bewegen sollte, zumiendest dann nicht, wenn man zu den ehrbaren Bürgern dieser Stadt zählte. Die, die diese Warnnung ignorierten kamen stehend hier und gingen, wenn überhaupt, meist liegend in einem Kasten aus Holz. Naja, wer nicht hören will,der muß fühlen. Mein Ziel waren die Docks und ich würde sie auch wieder lebend verlassen, dass hatte ich mir vorgenommen und ich hatte auch ein gutes Argument, warum ich das auch tun sollte. Die Luger, die Erich mir gegeben hatte war im tadelosen Zustand und damit umgehen konnte ich auch, schlieslich verlent man nicht die Lektionen, die einem der Krieg gelehrt hatte. Wer mir ans Leder wollte, der mußte erstmal an meinem nervösen Zeigefinger vorbei und zur Not konnte man das Ding auch Totschläger gebrauchen.
Es war gegen 21. Uhr abends als ich dort eintraf und stockfinster, gepaart mit dem nebel der von Lake Michigan aufstieg. Manchmal fragte man sich echt, ob man hier in Amerka oder in London war. Aber Nebel und Dunkelheit hatte auch ihre Vorteile, siehst du mich nicht, lässt du mich auch in Ruh. ich war mit dem Taxi hierher gefahren, denn trotz aller Entschlossenheit waren Autos hier immer ein gern gesehenes Opfer und meine Lizzy wollte ich doch noch etwas länger behalten, vor allem da noch nicht alle Raten bezahlt waren. Also gut, dann halt per Taxi und selbst das fuhr nur bis zu einem gewissen Punkt, den Rest mußte ich laufen. Hey, ich weiß, dass die Docks nicht sicher waren, aber man konnte es auch übertreiben mit der Furcht. Naja, also machte ich mich auf die Socken, die Luger immer in Bereitschaft.
Tja, ich war schon etwas enttäuscht gewesen, als ich dann doch die Spilunke "Gentlemen's Club" erreichte, kein Zwischenfall hatte sich ereignet. Mensch, da war man auf alles gefast und was passiert? Nix, aber auch gar nix. Egal, interessant wurde es jetzt erst. Das Ding hieß zwar "Gentlemen's Club", aber naja, das war eine sehr wohltuende Bezeichnung dafür gewesen, es erinnerte mich an die alten Hafenspilunken, die ich von Bildern aus New York kannte. Ok, also keine Furcht zeigen und selbstbewusst auftreten war jetzt die Devise. Eine Eisentür versperrte mir den Weg, Im Oberen Drittel war eine Öffnung eingelassen, gesichtskontrolle also. Naja, ich hatte mir sowas gerechnet, denn selbst Spilunken können exklusiv sein, ausserdem kannte ich sowas von den Treffpunkten bei uns in Little Germany oder wie es die Amis nannten, Krauttown. Ich pochte also gegen die Tür, Reaktion................gleich null. Na, ganz toll, spielen wir halt das "Niemand-zu-Hause"-Spielchen. Nochmal pochen, aber diesmal mit Schmackes. Na, also, geht doch, endlich rührte sich da drin jemand. Der Schieber an der Öffnung wurde zur Seite gerissen und eine barsche Stimme sagte nur: WAS?
Ich genauso barsch: Ich will mit Jack sprechen!
Mit wem?
Ganz toll, noch ein Spiel, jetzt heißt es "Ich-stelle-mich-mal-ganz-blöd".
Mit Jack will ich sprechen, du Gorilla. Mit DEM Jack. Klaro?
Mann, hoffentlich war ich jetztnicht zu weit gegangen, selbst meirneiner konnte es sich nicht erlauben hier Stunk zu machen ohne als Fischfutter zu enden.
Wer will mit Jack sprechen?, knurrte mich die Stimme an.
Mann, strapazierte der Kerl meine Nerven: van Gogh. Sonst noch Fragen?
Kenn ich nicht, du klingst eher nach nem Drecksbullen
Oha, Achtung, dass könte Ärger geben. jetzt schnell noch die letzte Trumpfkarte ausspielen, bevor mir irgendeiner das Licht ausbläst.
Wenn du keinen Nullen von anderen unterscheiden kannst, dann bist du falsch in dem Job. Sag Jack, der rote Händler schickt mich.
BOING, dass hatte gesessen, kaum hatte ich Erichs Strassennamen genannt, wurde der Kerl auf einmal zugänglich.
Komm rein

Die Tür schwang auf und ich konnte endlich eintreten. Das Innere war genauso wie das Äußere, soviel zum Thema "Gentlemen's Club". Beleuchtung nur sehr dürftig, Tische und Stühle verdreckt und kaputt, die "Gäste" meist irgendwelche Schmuggler ähnliches Gesocks. Und hier sollte also ein Meisterattentäter seine Zeit vertrödeln, vor allem wenn er für die Familia arbeitete. Selbst ich wusste, dass die verdammt gut bezahlte, so mancher von uns Krauts hatte bzw. hat für sie gearbeitet. Verräter.
Ich ging zum Barkeeper, meistens waren die diejenigen, die bescheid wussten. Ich mußte an Hein denken.
Tach, ich will zu Jack. Der rote Händler schickt mich
Der Russe schickt dich? Gut, dann scheinst du in Ordnung zu sein. Du willst also mit Jack reden. Warum?
Ich hätte da einen Job für ihn, brauch dazu jemanden der gut mit der Waffe ist.
Mhm, du weißt aber auch, dass Jack vor allem für die Familie arbeitet. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass du ihn bezahlen könntest. antworte er und lachte.
Mir war überhaupt nicht zum lachen zu Mute, ich war vielmehr genervt: Hör mal, was das genau ist, dass erzähl ich ihm lieber selber. Dann sehen wir weiter, also, wo ist er?
Tja, dann wirst du wohl Pech haben, er ist gerade in Italien tätig und damit mein ich Italien, Europa.
Ich weiß, wo Italien liegt. Verdammt, ich brauch nen guten Schützen, also wann kommt er wieder?
Ruhig Blut, er wird wohl einige Zeit auf dem alten Kontinent bleiben. Aber es gäbe da eine andere Möglichkeit, warte mal., sprachs und lies mich allein. Eine Minute, zwei Minuten, nach 10 Minuten wurde es mir langsam zu bunt. Doch als ich mich schon abwenden wollte, kam der Barkeeper wieder.
Wie versprochen, ich hätte da jemanden. Es ist zwar nicht Jack selber, aber fast genauso gut. Jack hatte eine Schülerin, ich habe sie eben gerade kontaktiert und sie könnte sich wohl dafür begeistern. Allerdings ist sie jetzt nicht hier.
Nehm ich auch, hauptsache sie kann schießen. Sie soll sich morgen hier einfinden, sagte ich und schrieb die Adresse von Hein's Friesenbar auf. Der Barkeeper nahm den Zettel auf und damit war auch schon alles erledigt. Jetzt hieß es nur noch weg von hier und zwar el pronto. Länger als nötig wollte ich nicht hier bei den Docks verbringen. Meine Luger hatte ich nicht benötigt, aber wer weiß, ob ich diesmal nicht einen Schutzengel hatte.
  #7  
Alt 25-01-2005, 13:08
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Erich sass in seinem Wohnraum im Hinterzimmer seines Ladens. In der linken Hand hielt er sein Notizbuch, in der rechten den Flachmann. Er war gerade dabei, seine Notizen nachzuschlagen. Mit schwerem Seufzen legte er das Buch wieder hin, nahm noch einen kräftigen Schluck und lehnte sich nachdenklich zurück.
Was hast du vor, du whiskysaufender Paddy?
Erichs linke Hand spielte jetzt mit einer Winchesterpatrone. Er erinnerte sich an ein Mantra, das er in der Hölle der Schlachtfelder gelernt hatte, ein verbales Beruhigungsmittel der amerikanischen Scharfschützen, wenn man so will.
My Aim be true
My Justice swift
My Wrath profound
My Power sublime
No fear in this world of man or beast
The hunter takes his prey

Erich nahm einen weiteren, tiefen Schluck, als die Gedanken wieder an die Oberfläche kamen, die Erinnerungen, die ihn Nachts erwachen liessen. Er stellte den Flachmann an die Seite, legte die Patrone auf den Tisch und ging dann zum Schrank, dem er eine Winchester entnahm. Sie mag ihren Part als Scharfschützengewehr spielen - ein besseres Zielfernrohr, als das, das er montiert hatte, würde er eh nicht besorgen können. Er wischte die Waffe fein säuberlich mit einem Baumwolltuch ab, dann reinigte er Lauf und Kammer. Er nahm die einzelne Patrone und säuberte auch diese. Er legte wieder beides an die Seite und holte das Waffenöl.
Frank....
Nachdem die Waffe geölt und gewartet war, verbrachte Erich einige Zeit damit, in die Seite der Patrone ein Wort einzugravieren.

Dann nahm er einen Stift und sein Notizbuch und zeichnete eine Landschaftsszene.

Geändert von Der_Mosch (25-01-2005 um 17:20 Uhr).
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