Es war tiefste Nacht. Kalter Regen strömte aus den Wolken auf die Erde nieder. Der starke Regen würde die Spuren des Kampfes schnell beseitigt haben. Mit diesem Gedanken nahm Elgor sein Schwert, wischte das dunkle Blut von der Klinge, schob es in den Gürtel. Dann zog er den Dolch aus dem Herzen seines enthaupteten Opfers, reinigte ihn ebenfalls, und verbarg ihn wieder unter seinem langen, durchnässten grauen Mantel. Der Geruch des Blutes, gedämpft, aber nicht gebrochen von der Nässe, weckte eine kaum zu bändigende Gier in ihm. Die Vorstellung, der Gedanke an frisches Blut mit leichtem Kupfergeschmack auf seiner Zunge, trieb ihn fast in den Wahnsinn, aber er widerstand. Er hasste diesen Trieb, auch wenn ihm, zugegeben, seine wahre Natur oft genug das Leben gerettet hatte.
Leise über diese verdammten Straßenräuber fluchend, schleppte er den reglosen Körper ins Gebüsch, den Körper ziehend, den abgetrennten Kopf mit den Füßen tretend.
Die Wunde an seinem Arm, die noch vor wenigen Minuten stark geblutet hatte, begann langsam, sich zu schließen. Hätte er 3 Stunden zuvor weniger dem Wein gefröhnt, wäre es zu dieser verletzung nicht einmal gekommen. Aber nunja, nicht einmal eine Narbe würde verbleiben. Dies war der Vorteil, ein Vampir zu sein. Die Gier war der Nachteil.
Der Schwertmeister stieg auf sein Pferd und machte sich auf den Weg. Er hatte etwas zu erledigen... er musste Malborgia sprechen. Und von Prag aus war das ein weiter Weg, er würde sich beeilen müssen.
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