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  #1  
Alt 19-12-2007, 01:13
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Germane45 Germane45 ist offline
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Question Politik/Gesellschaft: - Lohndumping oder Mindestlohn?

Die Reichen werden immer reicher, und die Armen immer ärmer.

Liegt das vllt. u.a. an dem Spielraum, den die Unternehmer hier mit nicht fest angestellten Arbeitern, was das Lohnniveau angeht, haben?

Werden Zeitarbeitskräfte und Harz IV Empfänger, die sich etwas dazu verdienen wollen, nur ausgebeutet?

Die Mindestlohndiskussionen halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung.
Oder wird das hier von euch doch anders gesehen?
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  #2  
Alt 19-12-2007, 01:28
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Swizzy Swizzy ist offline
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Ja, ich halte von Mindestlöhnen ziemlich wenig. Rein Wirtschaftlich ist das ziemlich unattraktiv für jede Firma. Gerade für kleine Firmen kann das ein Stein im Weg sein.

Aber es gibt Definitiv Wege und Möglichkeiten sowas geschickt einzuführen wie z.b. Branchenspezifisch oder auch mit Regelungen wie bsp. ab 20 Mitarbeiter einen Mindestlohn. Aber es ist eine heikle Sache mit den Mindestlöhnen.
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  #3  
Alt 19-12-2007, 07:26
Benutzerbild von RoteZora
RoteZora RoteZora ist offline
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Hast du bei deinen Überlegungen auch einmal an die Leute gedacht, die
mit den Hungerlöhnen auskommen sollen? Die 8 Stunden schuften und hinterher
doch nicht genug im Portemonaie haben für die Grundbedürfnisse?

Achja stimmt ja, die können ja bei der Argentur für Arbeit noch Unterstützung
beantragen. Jeder der sich schon mal in dieses Etablissement begebeben hat weiß,
welch riesiger Spaß das ist.

Damit wären dann alle zufrieden? Ach nein, die Gelder für die Arbeitsagentur
müssen ja auch aufgebracht werden - vom Steuerzahler.

Also lass uns zusammenfassen:
Der Steuerzahler kommt dafür auf, dass "Firmen wirtschaftlich attraktiv" sind
und deren Mitarbeiter, obwohl sie 8 Stunden oder mehr arbeiten am
Existenzminimum herumvegetieren?

Das halte ich nicht nur für unsozial sondern auch für die gesamte Wirtschaft
nicht tragbar, da dies zu Wettbewerbsverzerrungen führt, wie man ja bei
pin sehen kann. Da werden Gewinne eingefahren wortwörtlich auf den
Knochen der Arbeitnehmer. Sobald sich der Unternehmer aber seiner
sozialen Verantwortung stellen soll (ja jeder Unternehmer hat soziale
Verantwortung) zieht er sich schmollend in die Ecke.
Es gibt auch genügend Beispiele von Firmen, denen es wirtschaftlich
ausgezeichnet geht und die ihre Mitarbeiter nicht als Abschreibungsobjekt
behandeln.


Achja, wenn die Leute so wenig Geld verdienen, haben sie auch keins übrig
zum Ausgeben, also wird die Wirtschaft durch dieses Verhalten zusätzlich
geschwächt.

Ich weiß, niemand ist gezwungen solch eine Arbeit anzunehmen. Man kann
sich ja qualifizieren etc. pp.

Schwachsinn! Wer macht so einen Job mit miesem Lohn schon freiwillig?
__________________
Im Zweifelsfall gilt immer, was ich gemeint, nie was ich gesagt oder geschrieben habe.
Oder umgekehrt. - Weitere Interpretationen vorbehalten.
BundesligatippspielChampionsleague-Tippspiel


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  #4  
Alt 19-12-2007, 12:19
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@Swizz_ruler: Vergleiche nicht die Schweizer Systeme mit den deutschen, hier läuft in diesem Punkt schon seit Jahren sehr viel aus dem Ruder.

Schreibe später noch etwas ausführlicher.
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Gruß AMD-Powered
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  #5  
Alt 19-12-2007, 12:41
Benutzerbild von Mitdaun
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Der Mindestlohn ist schon sehr lange überfällig, ich hoffe nur das die Post der erste Schritt ist, und die restlichen Branchen so schnell wie möglich hinterher kommen.

Bei solchen Jobs wo man ganztags Arbeitet und dann doch zur Arbeitsagentur muss, ist wohl nicht das wahre, und die hohen herren von ganz oben Fahren ihre dicken Autos und scheffeln sich Monat für Monat die Taschen voll.

Und wir Zora es schon sagte, nur die Leute die im Monat so viel Geld verdienen das die damit auskommen können die Wirtschaft unterstützten und haben dann auch wirklich richtige Lust zum Arbeiten, sprich dann wird auch viel besser gearbeitet, als die das jetzt machen.
Hatte mal irgentwo gelesen das es jeden Monat ein Millionen schaden für die Wirtschaft ist durch unmotivierte Arbeiter, ein grosser Teil kommt bestimmt auch aus der Branchen.
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  #6  
Alt 19-12-2007, 13:40
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Pyro

 
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Die Selbstregulierung aller sozialen Fragen durch den uneingeschränkten Kapitalismus ist eine Wahnvorstellung, der man entschlossen entgegnen muss. Das Thema Mindestlohn gliedert sich hier lückenlos ein. Eine Tätigkeit die den Ausübenden nicht ermöglicht sich selbst adäquat zu versorgen hat praktisch keinen Wert, da keine Mittel durch den Konsum reinvestiert werden können.

Der gesetzliche Mindestlohn ist längst überfällig und wird hoffentlich noch auf weitere Branchen ausgeweitet. Am Jammern sind nur die Unternehmer, was uns aber allen sehr bekannt vorkommen dürfte. Unternehmer prophezeien immer den Untergang des Abendlandes sobald ihnen durch neue Gesetze ein kleiner Prozentsatz des Gewinns verloren gehen könnte. Sagte nicht einst unsere Automobilindustrie ihren eigenen Untergang bei der Einführung des Katalysators voraus? Ebenso reden sich jetzt etliche Dienstleister raus.
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  #7  
Alt 19-12-2007, 14:22
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Ich glaub, dass die ganze Situation erst so schlecht geworden ist, weil zu viele Leute unqualifiziert sind... Es gibt einfach zu viele mit schlechter Bildung, denen nur solche Jobs übrig bleiben und solange die nächsten Generationen sich nich endlich mal an den Schreibtisch setzen und ordentlich lernen wirds nur schlimmer. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wo dann auch gebildetere Leute solche Jobs annehmen müssen, aber Ausnahmen sind nunmal Ausnahmen...

Nen Mindestlohn finde ich falsch, denn wenn es in einem Bereich nicht Arbeitskräfte im Überfluss gibt, wird der Lohn auch nicht in den Keller fallen(Ausnahme sind Berufe die aussterben aufgrund des Fortschritts). Mir passts bei dem Arbeitgeber nicht? Dann such ich mir nen andern? Das geht zur Zeit ja leider nicht so gut, da es zu viele Menschen gibt, die schlecht oder garnicht ausgebildet sind und selbst auf so einen Job hoffen.

Ein Unternehmen macht nunmal das, wozu es gegründet worden ist. Geld! Und neue Gesetze bedeuten einfach nur, dass nach neuen Schlupflöchern gesucht wird, wie man irgendjemandem(egal ob Staat oder Bürger(Arbeitnehmer/Konsumenten)) in die Tasche greifen kann. Betrug, Diebstahl, Korruption und Umgehung von Gesetzen werden immer dazugehören und zu einer Ungerechtigkeit führen. Da kann man soviele Gesetze machen wie man will.

Man muss einfach mal klar machen, dass die Leute viel mehr bewirken können als sie wahr haben wollen. Es ist halt leichter immer andere verantwortlich zu machen und am besten immer gleich alles der Regierung zuschieben. Ich bin bestimmt keiner, der das alles toll findet, was in der Politik gemacht wird, aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt dauernd nur am rummeckern bin.
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  #8  
Alt 19-12-2007, 15:19
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ich find den mindestlohn schon ok
dann muessen mansche menschen nicht zwei bis drei jobs machen um ueber die runden zu kommen
und ich seh auch nicht ein das der steuerzahler dafuer aufkommen soll wenn die firmen nicht zahlen wollen
__________________
es kann nur einen geben

Geändert von YODA (19-12-2007 um 15:22 Uhr).
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  #9  
Alt 19-12-2007, 20:52
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Hio

Mindestlohn ist längst überfällig....das ist richtig...
doch kann das ganze , wie zB bei Fa.PiN , auch nach hinten losgehen....
Kaum zugesagt, zieht sich Springer raus /zurück... da evtl bzw mit Sicherheit nicht mehr sooooo viel Geld wie vorher zu ernten ist

Auch für solche "fälle" sollte es eine Regulierung geben!

in diesem sinne³:
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Muchas Maracas


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  #10  
Alt 19-12-2007, 21:08
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na ich wage zu behaupten, dass es dem springer verlag nur recht war, das der mindestlohn gekommen ist.
so hatte er eine in mancherohren nachvollziehbare ausrede, um aus dem sehr wenig rentablen briefzustellerdienst auszusteigen.

Ich glaube, das wir das alles viel zu schlecht beurteilen können, da wir nicht die quellen, zeit und evntl qualifikationen haben um soetwas auszurechnen, wahre von unwahren aussagen zu unterscheiden bzw. realistische oder phantasy argumente herauszu hören
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coming soon



Das hast du toll gemacht, dafür bekommst du einen Stern!
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  #11  
Alt 19-12-2007, 23:19
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Ich bin gegen mindestlöhne, denn es macht meiner Meinung nach für die allgemeinheit nichts besser. Zwar ist es richtig, dass manche berufsgruppen durch ost europäische billig kräfte bedroht sind und nicht gerade viel verdienen. Aber zu was würde denn ein gesetzlicher Mindestlohn führen? Meiner Meinung nach auf jedenfall zur Firmenabwanderung und somit auch zu einer Verstärkten Arbeitslosigkeit. Ausserdem würden in Deutschland produzierte Produkte teurer werden und die wenigsten könnten sie sich leisten bzw. wollen sie kaufen. Also sinken die Auftragszahlen der Firmen und es müssen weiter Leute entlassen werden. Es kann sich heut zu Tage nunmal keiner mehr leisten seine Produkte teurer zu verkaufen, nur damit man wenigstens deutsche Fachkräfte beschäftigen kann, wenn sie es doch billiger bekommen.
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Wie kann man aus dem Rahmen fallen, wenn man nie im Bilde war?
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  #12  
Alt 20-12-2007, 10:47
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Ich wäre nur für ein Mindestlohn wenn er sich denn für die Gesellschaft positiv auswirkt, damit dann z.B. mehr Geld in die Bildung einfließen kann.

Wenn ich mir so heute anschaue, was für komische, vertrottelte und einfach nur dumme Schüler/Schulabgänger herumlaufen, bekomme ich das kotzen.

Es ist einfach nur ein Armutszeugnis und leider auch bittere Realität.

Wie es sich dann für die Industrie auswirkt, weiß ich nicht da ich mich damit nicht auskenne aber glaube das CharlesBukowski mit seiner Aussage durchaus recht hat.

Aber es muss irgendein Einschnitt geben, damit sich die Situation verbessert!
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  #13  
Alt 20-12-2007, 21:13
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Zitat von MasterLow Beitrag anzeigen
Ein Unternehmen macht nunmal das, wozu es gegründet worden ist. Geld! Und neue Gesetze bedeuten einfach nur, dass nach neuen Schlupflöchern gesucht wird, wie man irgendjemandem(egal ob Staat oder Bürger(Arbeitnehmer/Konsumenten)) in die Tasche greifen kann.
Nicht persönlich nehmen, weil ich jetzt einen Zitatauszug von dir benutze.
Ganz im Gegenteil. Ich finds gut, das wir hier allg. nicht einer Meinung sind.

Was jetzt das von mir, von dir zitierte angeht, muss ich dir völlig Recht geben.
Würde jeder von und vllt. genauso machen.

Aber ist das auch richtig und sozial?

Die Leihhivies von PIN z.B. bekommen pro zugestelltem Brief ca. 4 Eurocent.
Das macht grob umgerechnet auf den Tag und Menge i.d.R. einen Stundenlohn von aufgerundet 1,50 Euro.

Natürlich bekommen die auch noch Sozialhilfe oder Harz IV.
Aber ist das nicht etwas übertrieben, von seiten der Arbeitgeber?

Für 1,50 die Stunde würde ich freiwillig meinen Arsch nicht aus dem Bett bewegen.

Es gibt aber leider ne Menge Leute, die müssen das.
Gibt ja genug Arbeitslose, die man ausnutzen kann.

Das nennt sich Sozialstaat.
Angela Merkel sagte ja kürzlich: Wir sind die Mitte!!!(Parteibezogen)

Da fragt man sich, Mitte von wem?
So wie sich diese Partei öffentlich darstellt, hat sich nix geändert.
Es ist und bleibt eine Partei der Arbeitgeber.

Ausserdem sollen Leute lt. ihrer Aussage, die lange Eingezahlt haben, länger den höheren Satz bekommen.

Das ist ja auch ok.
Nur die diplomatische Äusserung, auf wessen Kosten das im Endeffekt stattfindet hat Sie verschleiert.

Entschleiern wir das, zahlt das der "junge" Arbeitslose, dem eigentlich auch die höhere Stufe zusteht.

to be continued............
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  #14  
Alt 21-12-2007, 01:13
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Zitat:
Zitat von CharlesBukowski Beitrag anzeigen
Ich bin gegen mindestlöhne, denn es macht meiner Meinung nach für die allgemeinheit nichts besser. Zwar ist es richtig, dass manche berufsgruppen durch ost europäische billig kräfte bedroht sind und nicht gerade viel verdienen. Aber zu was würde denn ein gesetzlicher Mindestlohn führen? Meiner Meinung nach auf jedenfall zur Firmenabwanderung und somit auch zu einer Verstärkten Arbeitslosigkeit. Ausserdem würden in Deutschland produzierte Produkte teurer werden und die wenigsten könnten sie sich leisten bzw. wollen sie kaufen. Also sinken die Auftragszahlen der Firmen und es müssen weiter Leute entlassen werden. Es kann sich heut zu Tage nunmal keiner mehr leisten seine Produkte teurer zu verkaufen, nur damit man wenigstens deutsche Fachkräfte beschäftigen kann, wenn sie es doch billiger bekommen.
Sorry für die direkten Worte aber das ist schlichtweg FALSCH und KONTRAPRODUKTIV.


1. Welche Großkonzerne wollen und können denn überhaupt noch ihre Produktionen ins Ausland verlagern?
Nicht mehr sehr viele!

2. Die Weichen zu dieser Entwicklung wurden schon vor vielen Jahren durch Kohl Regierung, weitergeführt durch Schröder und nun Merkel, durch viele neu geschaffene Gesetze, welche es den Firmen sogar wirtschaftlich schmackhaft machten abzuwandern. Nicht zuletzt über Fördermittel der EU (wenn auch auf Umwegen) massiv gefördert. Ganz pauschal fällt mir hierzu der Schweizer Nestle Konzern ein, der (mit meinen eigenen Worten) in einem Interview ganz unverblümt gesagt hatte: Es ist für uns vollkommen egal wo wir auf der Welt produzieren, wenn uns die Fördermittel bzw. die Subventionen auf unsere Rohstoffe (Hier war speziell Milch gemeint) genommen werden, dann kaufen wir sie eben in der 3. Welt.

Für die es nicht bekannt ist: Nestle ist der Welt grösste Lebensmittelhersteller!
http://de.wikipedia.org/wiki/Nestle hier mal auf den Punkt Kritik runter scrollen. Leider sind dies nur 2 Punkte, die dort erwähnt wurden, es gibt noch unzählige andere Fälle.

Hierzu möchte ich nicht unerwähnt lassen das hier der Punkt Lohnkosten für die Produktion der Artikel schon so gering ist das es eigentlich vollkommen egal ist wo sie Produzieren. Diese Firma ist für mich ein Musterbeispiel für extremste Rationalität (u.a. Lohndumping in Perfektion) und Menschenverachtung. Die Chef- und Vorstandsetagen natürlich ausgenommen.

Und natürlich würden die Produkte hier teurer werden, wenn sie ausschließlich
in Deutschland produziert würden, da man auf eine kalkulierte Gewinnmarge von min. 30+% nicht verzischten kann. Aber andererseits kann ich es stellenweise sogar nachvollziehen. Beispiel 250? verschiedene Fertig-Gewürzmischungen für Hausfrauen und auch Männer, die verlernt haben selbst mit Salz, Pfeffer und Paprika + auch mal ein paar andere Gewürze zu würzen.


3. Einige Firmen haben aber schon gemerkt und gelernt das es nichts gebracht hatte und sind wieder zurück gekommen. Zwar meist Klein- und mittelständische Unternehmen aber immerhin.
Bei den ganz großen (Global Player) ist eh nichts mehr zu wollen, da bestimmen einzig und allein die Aktionäre die weitere Richtung und was damit verbunden ist. Denen ist es Scheißegal wie viel 1.000ende entlassen werden solange mindestens 2 stellige Prozent Zahlen später unterm Strich rauskommen.

4. Lohnintensive Produktionen sind aber nicht automatisch ein Grund bzw. Argument um ins Ausland abzuwandern, nur damit die Produktionskosten reduziert werden können, sondern es gibt da noch viele weitere Punkte zu beachten.

5. Deutschland war noch nie und wird hoffentlich auch niemals der Standort für Billig-Produktionen denn man muss nicht studiert haben (sollte aber dennoch etwas Intelligenz mitbringen) um selbst zu erkennen, dass Billig = Schrott ist. Lohndumping aufs extremste hat nur zur Folge das die Volkseigene Kaufkraft immer mehr schwindet und man sich so selbst die Absatzmärkte nimmt und somit auch die Umsätze zurückgehen.

6. Viele Firmen in Deutschland haben schon gemerkt, dass mit Mitarbeitern die im Monat weniger verdienen als z.B. ein Hartz IV Empfänger automatisch weniger motiviert und somit auch nicht ordentlich arbeiten, ganz zu schweigen davon das sie sich mit dem Produkt/Dienstleistung gar nicht erst identifizieren, da sie ja nur zu "funktionieren" haben. Wozu auch, wenn sie fürs "Nichts-tun" mehr bekommen und Freizeit gratis dazu erhalten.


7. Für heute mal genug.
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  #15  
Alt 21-12-2007, 12:12
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tja, da muss ich die grösste Schweizer Firma (Nestle) mal etwas in Schutz nehmen.

Nestle ist ein weltweit tätiges Unternehmen (man könnte auch jedes andere Beispiel jetzt nehmen, BMW, Siemens etc. etc.). Das bedeuetet, dass sie ihre Produkte weltweit anbieten und die Rohstoffe ebenfalls global einkaufen.

Nun gibts da halt so einen Spruch: Geiz ist geil - ganz aktuell jetzt in der Weihnachtszeit. Wenn du da zum Beispiel eine tolle Torte kaufen willst, links steht die von Nestle für 8 Euro und danaben eine welche "Fair" produziert wurde mit fairgehandelten Rohstoffen und 16 Euro kostet, aber genau gleich aussieht und schmeckt - welche kaufst du?

Eben - so läuft es, Angebot und Nachfrage. Aber den Schwarzen Peter immer den anderen unterschieben, ist etwas sehr einfach. Jeder sollte sich zuerst mal an die eigene Nase fassen -die Wirtschaft und somit die Firmen (inkl. Boss bis zur Putzfrau) ist ein Teil unserer Kultur. Gegen das System kämpfen ist sinnlos, man sollte das System besser durschauen und mitspielen meiner Meinung nach.
__________________

Geändert von raptorsf (21-12-2007 um 12:14 Uhr).
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  #16  
Alt 22-12-2007, 19:34
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Germane45 Germane45 ist offline
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Zitat:
Zitat von raptorsf Beitrag anzeigen
Eben - so läuft es, Angebot und Nachfrage. Aber den Schwarzen Peter immer den anderen unterschieben, ist etwas sehr einfach. Jeder sollte sich zuerst mal an die eigene Nase fassen -die Wirtschaft und somit die Firmen (inkl. Boss bis zur Putzfrau) ist ein Teil unserer Kultur. Gegen das System kämpfen ist sinnlos, man sollte das System besser durschauen und mitspielen meiner Meinung nach.
Ich weiss jetzt nicht was das mit Kultur zu tun hat, wenn der Boss einen Stundenlohn von z.B. 100 Euro hat, und die Putzfrau nur 1,50
Das ist Raubrittertum.

Eine ungelernte Kraft sollte aus meiner Sicht schon ihre eigene Existenz mit ihrem Verdienst bestreiten können.
Muss ja kein Facharbeiterlohn sein.

Mit dem Strom schwimmen in diesem Fall die Haie.
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  #17  
Alt 22-12-2007, 20:00
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Nicht direkt mit Kultur aber der Unterschied ist eigentlich klar, die Putzfrau kann ein falsches Putzmittel nehmen, es passiert nix. Der Chef kann ne falsche Entscheidung treffen und dann ist die Putzfrau arbeitslos sowie der Rest des Konzerns. Wie hoch die Löhne sind ist nunmal Firmenabhängig, aber ich stimme dir zu das die meist sehr, sehr hoch sind als es eigentlich Wert ist. Aber es wird nunmal nach der Verantwortung bezahlt und nicht, nach der Schweissarbeit.
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  #18  
Alt 22-12-2007, 21:07
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@raptorsf: Naja, ich kann da nichts zum in Schutz nehmen finden. Auch nicht etwas.

Wenn aufgrund skrupelloser Profitgier und ohne jegliches Verantwortungsgefühl absichtlich ungesunde oder gar schädliche Lebensmittel in Umlauf gebracht werden hat das nichts mehr mit Menschlichkeit zu tun.

Als Hersteller von Lebensmitteln hat man eben eine sehr große Verantwortung und Qualität hat unbestritten ihren Preis aber nicht das ich Low Cost Zutaten zu High End Preisen als Endprodukt verkaufe mit dem Wissen das die Lebensmittel gesundheitsschädlich sein können.


Natürlich hätte ich jetzt auch andere Beispiele aufgreifen können, wie z.B. Automobil Industrie oder andere Industrie-Konzerne nur mir ging es speziell um Lebensmittel.


Auch einige Pharma Konzerne könnte man hier nennen, die lieber aufgrund von Wirtschaftlichkeit mehr daran interessiert sind ein Arzneimittel zu verkaufen das die Krankheit im Zaum hält als sie dauerhaft zu heilen.


Zitat:
Zitat von raptorsf
Gegen das System kämpfen ist sinnlos,...
Richtig...
Zitat:
Zitat von raptorsf
man sollte das System besser durschauen und mitspielen
Dem kann ich nicht so ganz zustimmen, klar machen es viele so (gerade die Deutschen sind ein Musterbeispiel hierfür) aber eben nicht alle. Ich z.B. tendiere eher dazu das System zu untersuchen, Schwachstellen zu finden und genau diese gegen das System einzusetzen.


Zitat:
Zitat von Germane45
Eine ungelernte Kraft sollte aus meiner Sicht schon ihre eigene Existenz mit ihrem Verdienst bestreiten können.
Muss ja kein Facharbeiterlohn sein.
Genau so sieh es aus.


Aber genau da hat unsere Regierung nicht nur die aktuelle, sondern auch schon die vorherigen selbst die Weichen zu gestellt. Jetzt auf einmal merken sie, dass das Zeit- und Leiharbeit-System zawr funktioniert aber nicht so wie gedacht. 3, noch was Millionen Arbeitslose aber über 7 Millionen die Hartz IV bekommen.

Ja Neee, iss klar.
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  #19  
Alt 22-12-2007, 23:43
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Zitat:
1. Welche Großkonzerne wollen und können denn überhaupt noch ihre Produktionen ins Ausland verlagern?
Nicht mehr sehr viele!
wenn ich das richtig sehe, wird in deutschland noch produziert. wie wärs mit denen?

und natürlich wollen die firmen keinen qualitätsverlust, aber die erfahrung hats gezeigt, dass immer noch genug großkonzerne (Siemens z.B.) produktionsstellen im ausland eröffen, anstatt in deutschland. Tut mir leid, wenn ich das so offen sage, aber deine aussage ist augenwischerei und verträumt. Denn blos, weil es billig produziert wird muss die qualität nicht unbedingt drunter leiden. China ist von den produtionskosten ein sehr günstiges Land und die haben zur Zeit 100000 Ingeneure in Ausbildung. Die dort drüben haben eine unglaublich know how offensive im gange. Und wenn das sogar kleine mittelständige unternehmen wie die Firma Krohne in Dusiburg erkenne werden die großen auch nicht lange brauchen. Ich mein welcher unternehemer bezahlt denn bitte freiwillig einen höheren lohn? natürlich wird man hier die produktion nicht komplett streichen. Alleine schon aus prestige gründen. Aber ich denke, dass die Firma BMW nicht mal eben zum Spaß 8000 stellen streicht. Oder weil deutsche Arbeiter so günstig sind... Augen auf, deutschland ist nicht der produktionsfreundlichste Standort, auch wenn es mit der aktuellen Regierung ein wenig besser geworden ist.

Und mal Hand aufs Herz, der mindestlohn bei der Post ist doch nur eine nettigkeit gewesen, um die Post vor schlimmeren Kosequenzen, aufgrund des Ablaufens des Briefbeförderungsmonopols. Ich denke nicht, dass er sich sonderlich ausbreiten wird.
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Wie kann man aus dem Rahmen fallen, wenn man nie im Bilde war?
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  #20  
Alt 23-12-2007, 00:17
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Nein, ich sehe es nicht im geringsten als Augenwischerei.

Fakt ist vielmehr das schon unzählige Firmen ihre Produktion ins Ausland verlagert hatten und nun wieder zurück gekommen sind. Speziell China (da stimme ich vollkommen zu) ist ein wahnsinnig expandierendes Land, macht aber auch vor nichts halt, weder vor menschlichen Verlusten (man hat ja genug davon) noch der Umwelt.

Und was Siemens betrifft: 1A selbst ins aus geschossen was die Handy Sparte betrifft, alles ins Ausland verlagert, die Produktion in Deutschland an BenQ übergeben und gnadenlos über den Tisch gezogen worden. Das ganze Know How für en Appel und en Ei an die Asiaten übergeben. Wenns nicht so traurig wäre könnte man glatt darüber lachen.

Was bringt mir als Firma der billigste Produktionsstandort wenn ich dafür mein Wissen denen auf dem Silbertablett serviere...

Und wo du BMW bringst, klar ist es traurig das sie nun auch wieder so viele Stellen abbauen aber sie werden sich hüten ihren hiesigen Produktionsort aufzugeben. Die gesamte Automobil Industrie hat vor den Asiaten einen wahnsinnigen Respekt, denn sie wissen wie schnell die sich anpassen/kopieren können.


Was die Post betrifft, besser gesagt den Mindestlohn, war es wie auch in vielen anderen Bereichen aber auch bitter nötig.

Eine Springer Gruppe wäre da nie eingestiegen, wenn es da nix zum rausholen gegeben hätte und Dienstleistungen kosten nun mal ihr Geld. Wenn ich in so einem Bereich Geld verdienen will benötige ich eine flächendeckende Infrastruktur und die war ja schon nicht gegeben.

Wettbewerb Ja aber nicht mit Sklaventum.
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