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  #1  
Alt 26-01-2010, 22:39
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Augen roll Steuergelder

Der Spiegel schreibt in dicken Lettern........
Zitat:
Berlin zahlt 50 Millionen für Taliban-Aussteiger
-Bericht-

Wenn Berlin die mal zahlen würde.
Berlin ist doch selber Pleite.
Die Zeche zahlt der Steuerzahler.
Die Soldaten evtl. mit ihrem Leben.

Wer kann mir den Sinn erklären?
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  #2  
Alt 26-01-2010, 23:17
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Deutschland und die NATO schlagen gerade einen äußerst gefährlichen Weg ein um innenpolitischen Streit zu vermeiden. Wir sind drauf und dran zugunsten eines kurzfristigen Friedens unsere langfristige Sicherheit zu opfern, was wir am Ende teuer bezahlen müssten.

Man will auf Teufel komm raus jede Konfrontation mit den Taliban und Aufständischen vermeiden, weil das ja nach Frieden aussehen würde und noch schlimmer man will nun auch auf einmal unsere Feinde finanzieren!
Das ist sicherheitspolitischer Selbstmord und alle Seiten jubeln!

Man will die "gemäßigten Taliban" und "Mitläufer" mit Geld ruhig stellen. Das ist völliger Wahnsinn der da betrieben wird nur um ein sauberes Image zu erhalten.

1. Woran will man einen Mitläufer oder "gemäßigten" (schönes Wort für Söldner) Taliban von einem Radikalen oder Islamisten unterscheiden?

"Nein ich bin kein Fundamentalist. Ich hab nur mitgemacht weil es da Geld und lange Spaziergänge im Freien gab."
"Ok hier sind 500$, aber jetzt bitte nicht mehr böse sein."

Entweder derjenige lacht sich eins in Fäustchen und gibt das Geld seinen Talibanfreunden für neue Waffen und Sprengstoff oder die alten "Freunde" schauen bei demjenigen vorbei, schlagen ihm die Hände für seinen Verrat ab und nehmen sich das Geld.
Das soll frieden schaffen?

2. Wie sollen wir das den Menschen vor Ort klar machen, dass wir denen Geld zahlen die ihrem Bruder weil er wählen war einen Finger abgeschnitten haben, ihre Cousine totprügelten, weil sie zur Schule ging oder ihren Vater mit einer Autobombe in die Luft sprengten weil er auf dem Markt einkaufen war?
Sollen wir uns so vor den Afghanen präsentieren? Als Finanzierer ihrer Mörder?

Die Zahl der Afghanen, die Angehörige durch die Taliban verloren haben ist um ein vielfaches höher als alle Angehörigen von Personen, die durch Kollaterallschäden der ISAF und der Afghanischen Sicherheitskräfte ums Leben kamen (2/3 aller Toten gingen letztes Jahr auf das Konto der Taliban).

So werden die einfachen (die Mehrzahl aller) Afghanen uns nicht mehr als ihrer Beschützer und Helfer sehen sondern als Besatzungsmacht, die Terroristen in ihrem Land unterstützen, die wahllos Zivilisten töten.

Dann werden wir nicht mehr nur gegen Aufständische kämpfen müssen sondern auch gegen Freiheitskämpfer, die Afghanisten von Terror und Besatzern befreien wollen und von der Mehrheit unterstützt werden. Dann wird ein Sieg für uns unmöglich und Afghanisten versinkt in einem neuen Bürgerkrieg mit ungewissem Ausgang.

Das kann und darf nicht unser Ziel sein. Es wäre eine größere Schande als Somalia und Ruanda zusammen.

3. Wir reden hier davon Verbrecher zu unterstützen! Keiner wird dazu gezwungen mit der Waffe in der Hand gegen uns und die Afghanen zu kämpfen. Geben wir etwa einem Raubmörder in unserem Land Amnestie, weil er in Armut lebte und nicht mehr wusste wie er anders überleben soll? Nein!
Wir verurteilen ihn und stecken ihn vielleicht für immer ins Gefängnis, weil er ein schweres Verbrechen begangen hat und Menschen wegen ihm ihr Leben verloren haben.
Wie würde es aussehen wenn wir solchen Leuten 5000€ in die Hand drücken würden und sagen würden "Aber bitte tu sowas nicht nochmal, denn das war nicht nett."?

Das ist einfach lächerlich!

Nehmt die 50 Millionen Euro und baut davon Krankenhäuser, Schulen, Industrieanlagen, Straßen und alles andere was eine funktionierende afghanische Wirtschaft aufbaut. Das schafft eher Frieden, denn dann haben manche als Alternative zum Söldnertum einen zivilen Beruf in Aussicht.


Ohne zivilen Aufbau werden wir den Afghanistan Krieg nicht gewinnen können. Wir müssen den normalen Menschen eine Lebensgrundlage ermöglichen und versuchen sie so gut es geht zu schonen, auch wenn dies in einem Kriegsgebiet nicht immer möglich ist.

Aber mit den Taliban müssen wir anders umgehen. Wir sollten mindestens 15.000 deutsche Soldaten mit schweren Waffen (Panzer, Kampfflugzeuge, Artillerie) vor Ort haben. Wir sollten Gebieten die die Taliban erobert haben zurückerobern und besetzen um ihre Rückkehr zu verhinden. Wir sollten die afghanische Armee und Polizei schneller ausbilden und besser ausrüsten. Wir sollten den Kontakt mit den afghanischen Zivilisten halten, d.h. Patrouillen durch die Städte und Dörfer zu Fuß um den Afghanen zu zeigen, dass es uns um ihre Sicherheit geht.

Und schließlich sollten wir jeden Taliban der sich offen zeigt finden und mit aller Macht bekämpfen (dabei aber die Schonung ziviler Personen zu versuchen) und vernichten. Jeder Afghane muss wissen:
"Beteilige ich mich am Kampf der Taliban werde ich Feind der Afghanen und ISAF und mein Leben ist keinen Cent mehr wert"

Wenn wir es dabei auch noch schaffen wichtige Persönlichkeiten (also gewissermaßen die Offiziere) der Taliban zu töten erleichtert uns das den weiteren Kampf. Kein afghanischer Junge hat von sich aus ein schweres Maschinengewehr zuhause oder eine IED oder einen Pickup mit 500kg Sprengstoff. Dies organisiert die Führung der Taliban. Wenn wir sie vernichten brechen wir dem Fein das Rückrat.

Abgesehen davon sterben Selbstmordattentäter ohnehin. Ist es da wirklich besser zu warten bis sie viele Unschuldige in den Tod reißen oder sollte man sie nicht schon töten bevor sie ihre schrecklichen Vorhaben in die Tat umsetzen können?


Wir müssen diesen Krieg gewinnen oder unsere eigene Sicherheit steht auf dem Spiel! Wird Afghanisten zum Hort aller Islamisten (die unser aller Tod fordern) ist es nur eine Frage der Zeit bis sie stark genug sind und genug Anhänger haben mit konventionellen Mitteln gegen alle Ungläubigen Krieg zu führen und wir unsere Heimat verteidigen müssen. Ich sage nicht, dass das in naher Zukunft geschieht, aber wenn wir jetzt versagen und Schwäche zeigen bezweifle ich, dass wir 2030 oder 2040 in Europa noch sicher sind, wenn heute schon Staaten wie Iran unsere Sicherheit bedrohen.

Der Islamismus ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts und ebenso wie im 20. Jahrhundert muss er bekämpft werden.

Wenn wir entschlossen handeln können wir in Afghanistan bis 2015 gesiegt haben, aber das wird uns viel Leid und Geld kosten!

Geändert von bombspy (26-01-2010 um 23:57 Uhr).
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  #3  
Alt 31-01-2010, 00:12
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Dein Beitrag spricht sicherlich vielen aus dem Herzen.


Zitat:
Zitat von bombspy Beitrag anzeigen
Wir müssen diesen Krieg gewinnen oder unsere eigene Sicherheit steht auf dem Spiel!

Der Islamismus ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts und ebenso wie im 20. Jahrhundert muss er bekämpft werden.
Nur bereiten mir diese beiden Sätze doch ne Gänsehaut.

Zum einen werden wir diesen 'Kriegsähnlichen Zustand' wie er wohl mittlerweile offiziell heisst, nicht gewinnen.
Wir werden wie die Russen, als geprügelte Hunde das Land verlassen.
Aber die politischen Kommentare werden das sicherlich anders darstellen.

Die Aussage zum Islamismus könnte ein Deja Vu, bezogen auf die Juden wachrufen.



Wir dt. Staatsbürger werden ja mit 50 Mio. zur Kasse gebeten.
Insgesagt soll der 'Jackpot' ja 350 Mio. schwer sein.

Irgendwie schon sarkastisch, wenn man überlegt das für die Sicherheit hier im eigenen Land kein Geld zusätzlich da ist.
Wieviele neue Planstellen für Polizisten wären damit jährlich zu bezahlen?
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  #4  
Alt 31-01-2010, 03:41
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Zitat:
Zitat von Germane45 Beitrag anzeigen
Zum einen werden wir diesen 'Kriegsähnlichen Zustand' wie er wohl mittlerweile offiziell heisst, nicht gewinnen.
Wir werden wie die Russen, als geprügelte Hunde das Land verlassen.
Aber die politischen Kommentare werden das sicherlich anders darstellen.
Also diese Vergleiche werden langsam langweilig.
"Wir werden scheitern wie die Briten und Russen zuvor." ist zu einem universellen Satz geworden um Fundamentalopposition zum Afghanistan Einsatz zu zeigen, aber alle die das sagen setzen sich nicht wirklich mit diesen Konflikten auseinander. Die Briten sind ziemlich konzeptlos und unmotiviert in Afghanistan vorgegangen und deswegen gescheitert. Die Russen sind aus 2 Gründen gescheitert:
1. Sie haben sich nicht genug um die Afghanen bemüht. Sie haben eine von den Afghanen akzeptierte Regierung gestürzt und sind als Besatzer im Land vorgegangen. Man baute das Land nicht auf wie wir es tun.
2. Noch wichtiger ist, dass die Mudschahedin von den Amerikanern im großen Stile mit Waffen und Ausbildung versorgt wurden. Die Taliban hätten ohne amerikanische Stingerraketen und Sturmgewehre nie die unglaubliche militärische Überlegenheit der Sowjetunion in Schach halten können. Vorher waren die Aufständischen kaum in der Lage sich zur Wehr zu setzen.

Wir stehen ganz anders da. Wir haben (noch) die Mehrheit der Afghanen hinter uns, wir bauen das Land auf und wir sind entschlossen (na ja zumindest unsere amerikanischen und britischen Partner).

Wir haben wirklich eine Chance dieses mal Afghanistan zu befrieden, aber das ist teuer und kräftezehrend. Wir müssen entschlossen bleiben und dürfen nicht wanken, denn sonst werden wir wirklich scheitern.

Viele haben aber nicht den Mut und diese behaupten, dass wir sowieso nicht gewinnen könnten.


Mein Vergleich mit dem Faschismus klingt heute vielleicht hart, aber es ist einfach meine Überzeugung, dass wenn wir nicht entschlossen gegen den Islamismus vorgehen wir eines Tages unglaublich teuer dafür bezahlen müssen.
Ich fürchte aber dass das die Leute erst begreifen werden wenn es zu spät ist...
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