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Umfrageergebnis anzeigen: Arbeitnehmer sollen nicht streiken dürfen?
Ja, die sollen arbeiten 7 26,92%
Nein, ist halt das letzte Mittel, was dem Arbeitnehmer bleibt 18 69,23%
Mir doch egal 0 0%
Arbeit ist was für andere, geh weg. ^^ 1 3,85%
Teilnehmer: 26. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #1  
Alt 14-08-2007, 10:27
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RedBasti, da bin ich absolut anderer Meinung als Du.

Nach Deinem Weltbild ist Deutschland ein abgeschotteter (Arbeits)Markt mit einer gewissen Anzahl an Stellen, welche einfach so gegeben sind. Diese Anzahl Stellen muss man halt nur möglichst optimal verteilen und möglichst viel Lohn bei geleichzeitig wenig Arbeitsstunden verteilen.

Ist die Welt wirklich so einfach? Sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer in verschiedenen Kasten eingeteilt und die sollen sich möglichst bekriegen und möglichst den anderen ruinieren?

So zumindest sieht Dein Weltbild aus wenn ich Deinen Kommentar hier lese.

Ich bin schon näher bei 40 als bei 30 - und natürlich kann ich (wie jeder) jederzeit meinen aktuellen Job verlieren, der Lohn geht runter oder ich muss mehr arbeiten. Aber dann rumzujammern oder gar zu streiken nützt doch nichts - die Rahmenbedingungen und meine eigene Einstellung müssen sich halt ändern.

Für die Rahmenbedingungen kann ich nicht viel tun, dazu sind die Politiker zuständig. Aber auch ich kann mich weiterbilden, mich neuorientieren oder z.B. auch mal einen Arbeitsweg von mehr als 30 Minunten in Kauf nehmen.

Jobs fallen nicht vom Himmel - die muss man sich erarbeiten. Und dazu sind alle zuständig, die Politik, die Wirtschaft und schlussendlich auch wir alle. Den schwarzen Peter immer nur den anderen in die Schuhe zu schieben ist zu einfach.

Und nochmals: Je offener/fleixbler der Arbeitsmarkt ist, je weniger Arbeitslose gibt es. Damit macht man sich als Politiker und speziell als Gewerkschafter natürlich keine Freunde, aber Erfolg setzt halt auch gewisse Kompromisse voraus und wenn man nur Freunde hat macht man auch etwas falsch.

Die Deutsche Bank ist ein gutes Beispiel (kenn ich ein bisschen besser weil der Chef dort ja ein Schweizer ist - auch so ein böser Ausländer aus Eurer Sicht ): Joe Ackermann hat es geschafft die Deutsche Bank (aus globaler Sicht) vom Mittelmass in die Top 10 zu führen. Die haben netto Arbeitsplätze geschaffen und die welche dort arbeiten verdienen im Schnitt überdurchschnittlich gut und die Jobs sind auch relativ sicher - zumindest sicherer als früher. Aber mit Refromen, Umstrukturierungen macht man sich halt keine Freunde, aber nur dank dem ist die Deutsche Bank heute das was sie ist.

So, und jetzt kannst Du wieder rumjammern über die Arbeitszeiten von über 30 Stunden und die bösen Arbeitgeber
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  #2  
Alt 14-08-2007, 10:53
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Zitat:
Zitat von raptorsf Beitrag anzeigen
So zumindest sieht Dein Weltbild aus wenn ich Deinen Kommentar hier lese.
Dann solltest du vielleicht meine Posts nochmal lesen.

Zitat:
Ich bin schon näher bei 40 als bei 30 - und natürlich kann ich (wie jeder) jederzeit meinen aktuellen Job verlieren, der Lohn geht runter oder ich muss mehr arbeiten. Aber dann rumzujammern oder gar zu streiken nützt doch nichts - die Rahmenbedingungen und meine eigene Einstellung müssen sich halt ändern.
Du solltest prinzipiell das Wort "rumjammern" weniger gebrauchen, denn es trifft oftmals nicht einmal Ansatzweise zu. De facto gibt es Leute die ordentliche Arbeit leisten und dennoch nicht genügend Geld haben um sich über Wasser zu halten. Sollen diese jetzt auch noch mit Begeisterung auf mehr Arbeitszeit reagieren? Das trifft vor allem auf Dienstleistungsangestellte in Deutschland zu. Und andere Arbeitgeber in der gleichen Branche zahlen garantiert auch nicht besser. Und ein Standortwechsel kann je nach Alter und Familienstatus durchaus nicht zumutbar sein, schon gar nicht für einen mittelmäßigen bis schlechten Arbeitsplatz.

Zitat:
Aber auch ich kann mich weiterbilden, mich neuorientieren oder z.B. auch mal einen Arbeitsweg von mehr als 30 Minunten in Kauf nehmen.
Mensch Raptor, versteh es doch mal endlich. Wir reden nicht über eine gestrichene Kaffepause oder 20 Minuten mehr Fahrweg. Darüber regt sich hier auch keiner mehr auf. Du siehst auf Deutschland bezogen einfach nicht den Zusammenhang. Es gibt Leute die teilweise weniger oder nur sehr knapp mehr Verdienen als sie an Stütze kassieren würden. Streiken kommt für die aus Angst vorm Arbeitsplatzverlust schon teilweise gar nicht mehr in Frage. Von daher müsste man das Streikrecht eher noch stärker schützen. Als Beispiel könnte man hier Angestellte bei Discountern oder Friseurketten nennen.

Zitat:
Und nochmals: Je offener/fleixbler der Arbeitsmarkt ist, je weniger Arbeitslose gibt es. Damit macht man sich als Politiker und speziell als Gewerkschafter natürlich keine Freunde, aber Erfolg setzt halt auch gewisse Kompromisse voraus und wenn man nur Freunde hat macht man auch etwas falsch.
Das ist seit der Globalisierung das reinste Märchen. Das Kapital geht den Weg des geringsten Widerstands und den findest du dort, wo der Lebensstandard niedrig ist. Das ändert sich jedoch wieder wenn der Lebensstandard steigt. Das kann man zur Zeit sehr gut zwischen Deutschland und Polen beobachten. Die ersten Unternehmen kommen wieder zurück.

Übrigens noch ein Nachtrag zu einem früheren Post von dir
Zitat:
Das ewige Gejammere geht mir so auf den Senkel - abgesehen davon zeigt sich, dass in den Ländern wo am wenigsten gestreikt wird (oder werden darf), es am wenigsten Arbeitslose gibt.
1. Kannst du diesen Zusammenhang auch belegen?
2. Ein nicht vorhandenes Streikrecht war ein Kennzeichen der Ostblockstaaten und diese waren ja wirtschaftlich sehr erfolgreich.

Zitat:
So, und jetzt kannst Du wieder rumjammern über die Arbeitszeiten von über 30 Stunden und die bösen Arbeitgeber
Jay, was nicht deiner Meinung entspricht ist Gejammer.
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  #3  
Alt 14-08-2007, 14:40
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habe leider nur wenig Zeit, komme später zum Thema zurück. In der Zwischenzeit habe ich mit Google untenstehendes Dokument gefunden (aber nur "quergelesen"). Vielleicht können wir danach darüber diskutieren oder du findest eine bessere Quelle

http://www.stiftung-marktwirtschaft....2006_11_15.pdf

Edit Nachtrag:

Habe noch interessante Statments gefunden zu dem Thema von Leuten, welche sicherlich viel klüger sind/waren als wir:

"Wird das Verhältnis zwischen Unternehmer und Arbeiter nicht durch Maßregeln der Gesetzgebung oder durch Gewaltmaßnahmen der Gewerkschaften beeinflußt, dann ist der Lohn, der für jede Art von Arbeit vom Unternehmer entrichtet wird, gerade so hoch wie der Wertzuwachs, den die toten Materialien durch diese Arbeit erfahren. Der Lohn kann nicht höher stehen, weil sonst der Unternehmer seine Rechnung nicht mehr findet und daher genötigt wäre, die Produktion, die nicht lohnt, einzustellen. Er kann aber ebensowenig tiefer stehen, weil die Arbeiter sich dann anderen Geschäftszweigen zuwenden würden, in denen sie besser entlohnt werden, so daß der Unternehmer die Produktion aus Arbeitermangel einzustellen gezwungen wäre." Ludwig von Mises

"Auf einem sich selbst überlassenen Arbeitsmarkt mit freier Lohnkonkurrenz würde sich ein ganz bestimmter Lohn herausbilden, bei dem Angebot und Nachfrage einander gerade entsprechen. Ein niedrigerer Lohn hätte keinen Bestand, weil der Bedarf an Arbeitskräften die Zahl der Arbeitswilligen überträfe. Die Unternehmen würden einander überbieten und den Lohn in die Höhe treiben. Auch ein Lohn oberhalb des Konkurrenzlohns könnte sich nicht halten. Er wäre nämlich mit einem Überschußangebot seitens der Arbeitskräfte, also mit Arbeitslosigkeit verbunden. Die Unternehmen würden nur wenige Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, und zugleich hätten viele Menschen ein hohes Interesse an einer Arbeit. Die Arbeitssuchenden würden sich gegenseitig unterbieten, der Lohn käme ins Rutschen, und die Unternehmen fänden es attraktiv, mehr Jobs zu schaffen, weil sie auf diese Weise neue Gewinnmöglichkeiten realisieren könnten." Hans-Werner Sinn

"...die Arbeitslosigkeit, die aus dem Eingreifen von Gewaltfaktoren in das Spiel des Arbeitsmarktes entspringt, ist keine vorübergehende ... Einrichtung. Sie ist unheilbar, solange die Ursache, die sie hervorgebracht hat, weiter fortbesteht, d. h., solange das Gesetz oder die Gewalt der Gewerkschaft es verhindern, daß der Lohn ... auf jenes Niveau wieder herabgedrückt wird, das er ohne Einschreiten der Regierung oder der Gewerkschaft eingenommen hätte, auf den Satz, auf dem schließlich alle Arbeitssuchenden auch Arbeit finden." Ludwig von Mises
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Geändert von raptorsf (14-08-2007 um 14:53 Uhr).
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  #4  
Alt 14-08-2007, 16:27
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Zitat:
Zitat von RedBasti Beitrag anzeigen
Kannst du diesen Zusammenhang auch belegen?
Seite 12 unten in dem Dokument wird dies erläutert. Aber um den Zusammenhang zu verstehen muss man natürlich auch den ganzen Rest nachvollziehen können.
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  #5  
Alt 14-08-2007, 17:20
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Ganz klar weg mit dem Streikrecht!!!

Damit noch mehr Firmen/Konzerne wie die Telekom Arbeitszeiten erhöhen und Lohn senken können und dann 60 mio€ in Sponsoring fließen lassen können.

Juhu immer weiter so.....


Stimme Basti 100% zu, es ist jetzt schon fast wie Sklaverei, denn die Gewerkschaften sind leider zu schwach.


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  #6  
Alt 14-08-2007, 17:47
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ja, was den nun? Weg mit dem Streikrecht oder nicht? Du wiedersprichst dir da irgendwie.

Und lieber 60 Mio. in Sponsoring stecken (da arbeiten nämlich auch Leute für welche vielleicht auch eine Familie unterhalten müssen) als in Gewerkschaftskassen die destruktive Streiks anzetteln und unterstützen.
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  #7  
Alt 14-08-2007, 18:46
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oh sorry, ich dachte die Ironie wäre deutlich.

hmm 60 mio für Sponsoring wobei 12 Mio auf Radsport aka Doping entfallen, ok hast recht, auch EPO Hersteller müssen verdienen....



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  #8  
Alt 15-08-2007, 08:14
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Raptor, versuch doch einmal selbst zu argumentieren.

Deine Zitate gehen alle an der Realität vorbei (z.B. Ludwig von Mises, der von einer Vollbeschäftigung ausgeht). Geh hier in Deutschland mal zu Lidl, Schlecker oder Konsorten. Diese Ketten expandieren ohne Ende und halten alle ihre Belegschaft kurz. Daher geht auch keiner, da es bei den vergleichbaren Unternehmen auch nicht besser ausschaut.

Und das die Stiftung Marktwirtschaft für eine ungehemmte Marktwirtschaft ist überrascht nicht wirklich, oder?

Vor Gewerkschaften fürchten muss sich eigentlch eh nur derjenige, der tatsächlich ungerecht handelt. So gibt es mittelständische Unternehmen bei denen der Kontakt zwischen Firmenleitung und den einzelnen Angestellten sehr eng ist, hier kommt es praktisch nie zu Unstimmigkeiten. Wenn alle Arbeitsverhältnisse gerecht wären, dann würden auch die Gewerkschaften verschwinden. Übrigens auch eine Form der Selbstregulierung.
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