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#1
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Ich denke so langsam, dass ich im Ansatz beginne zu verstehen, in welcher Richtung Du gedanklich bist.
Du setzt im Grundsatz erst einmal Deine Person ausserhalb der Grundlage an, dass sich jeder Mensch in irgendeiner Weise zu einem Staat bekennt, den er "Vaterland" bezeichnet und dadurch in der Folge seine Erziehung zum Tragen kommt, die im normalen Falle lautet: - Du bist Staat XYZ. - Du musst mit diesem Staat Verbundenheit demonstrieren. Daraus resultieren wiederum die von Dir angerissenen Tatsachen, dass es Befehl und Gehorsam gibt. Setzt man sich jedoch als Individuum erst einmal geistig ausserhalb des Staates und betrachtet nur die ethische Grunderziehung, egibt sich in der Tat ein Bild, welches sich Deinen Argumenten anschliesst und sie befürwortet. Du sprichst also letztlich von nichts anderem, wie dem, was sich uns allen in unserem Schulunterricht, in Form von Ethik-Unterricht, Religionslehre der Oberstufe und Sozialkundeunterricht, gepaart mit Gemeinschaftskunde und Geschichte, bereits offenbart hat: Grundlagen des täglichen Lebens. Liege ich damit in etwa richtig?
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Zitat:
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#2
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Richtig. Die Verbundenheit zum Staat ist im Prinzip irrationaler Natur.
Ich sehe keinen Grund zur Verbundenheit zum Staat. "Der Staat ist ein Kollektiv, das sich gegen das Individuum verschworen hat." (Walter Mehring) Ich führe mein Leben nach moralischen Gesichtspunkten, nicht nach den Gesichtspunkten von Blut, Rasse und Staat, das heißt per fas et nefas. Ich bin kein Kettenhund, der ohne nach Recht und Unrecht zu fragen diejenigen zerfleischt, auf die mich der Staat hetzt. Wenn ihr das für richtig haltet, dann macht das halt. Ich nicht. Ohne mich. Geändert von Moltke (16-05-2006 um 07:51 Uhr). |
#3
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Im falle das jetzt ein Krieg beginnt , willst du dich dann sofort selber erschießen , das glaube ich dier nicht Moltke .
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#4
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Natürlich nicht!
Ich habe wohl zu lange Beiträge geschrieben, anscheinend hast Du sie nicht vollständig gelesen. ![]() Es kann sogar sein, daß ich mitkämpfe, wenn ich den Krieg für gerecht und erforderlich halte. Wenn ich ihn aber nicht für gerecht halte, werde ich auch nicht mitmarschieren. Ich werde mich dann entweder dem entziehen, oder, falls dies nicht gelingt, gegen seine Schergen kämpfen. Meinen eigenen Tod strebe ich dabei nicht an, aber ich würde mein Leben einsetzen, um nicht zum Sklaven des Bösen zu werden und eher den Tod als das Böse wählen. Das ist sozusagen meine Ultima ratio. Denn wie sagt der Dichter? "Und setzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein!" Übrigens habe ich gerade eine sehr interessante Stelle in Bismarcks "Gedanken und Erinnerungen" gefunden, die ich gerade lese: "Der ideale Typus des preußischen Offiziers, der dem sicheren Tode im Dienste mit dem einfachen Wort "Zu Befehl" selbstlos und furchtlos entgegengeht, der aber, wenn er auf eigne Verantwortung handeln soll, die Kritik des Vorgesetzten oder der Welt mehr als den Tod und dergestalt fürchtet, daß die Energie und Richtigkeit seiner Entschließung durch die Furcht vor Verweis und Tadel beeinträchtigt wird, dieser Typus war in ihm im höchsten Grade ausgebildet." Gemeint ist hier Wilhelm I.! Wenn dieses Verhalten schon bei einem Offizier ganz untragbar ist, um wieviel mehr dann bei einem König! Indes den Typus hat Bismarck ganz richtig vor uns hingestellt. Er existiert noch immer und hat solch hervorragende Blüten wie die Wachmannschaften der KZs und die Mauerschützen der DDR hervorgebracht. Alles Truppen, die den Befehl über alles, also auch über Ehre, Gewissen, ja, auch über die Nation stellten, denn sie schoßen ja auf die eigenen Landsleute. Geändert von Moltke (16-05-2006 um 16:57 Uhr). |
#5
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Und wie ich es immer wieder erwähne . Wie soll man Gerechtigkeit von Ungerechtigkeit im Krieg unterscheiden. Wenn man zu erschießungen bereit ist denkt man das die andere Kriegspartei genau das gleiche tut , weil es zum Krieg gehört. Jede Kriegspartei glaubt das sie für die Gerechtigkeit kämpft.
Ein Beispiel : Wenn im Jahre 1962 die Kubakrise aus dem Ruder gelaufen wäre , und es zwischen den beiden Supermächten zum Krieg gekommen wäre , würden beide Länder glauben , das sie an dem Krieg nicht schuld sind , sonder geben die Schuld für den Ausbruch des Krieges der anderen Seite. Im Falle das so ein Krieg stattgefunden hätte , wären beide Parteien davon überzeugt , das sie für das Gute kämpfen ( Die Regierungen der beiden Länder wüssten , das sie beide am Ausbruch dieses Krieges schuldig sind , der Soldat an der Front jedoch nicht , er würde glauben das der Gegner allein die Schuld trägt ). Beide Seiten würden in diesem Falle für eine Gerechte Sache kämpfen . Keiner davon wäre gut oder böse , sie würden sich nur darum an die Front melden , um ihr Heimatland vor dem Feind zu beschützen . PS : Ich habe viel Freizeit , ich habe alle deine Beiträge gelesen , jedoch hab ich sie nicht auswendig gelernt , kann ja sein das mier was entfällt. Geändert von DerDiktaTor (16-05-2006 um 18:24 Uhr). |
#6
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Zitat:
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant) Du kannst dir das Denken nicht ersparen, indem du deine Entscheidungen an irgendjemanden oder irgendetwas delegierst, denn um das an den Richtigen zu delegieren und um dabei auf die Dauer das Richtige zu tun, müßtest Du ja ebenfalls denken. Denk mal darüber nach. Hast du überhaupt schonmal gedacht? Heute schon gedacht? ![]() Geändert von Moltke (16-05-2006 um 19:09 Uhr). |
#7
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Ich habe mir auch einmal die Freiheit genommen und versucht zu Denken.
![]() Teile der Signatur von RoteZora passen doch besser zu deinem Ego. Zitat:
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