Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 30-09-2004, 18:29
Benutzerbild von RedBasti
RedBasti RedBasti ist offline
Pyro

 
Registriert seit: Feb 2002
Ort: Berlin
Beiträge: 9.911
RedBasti ist ein C...
RedBasti eine Nachricht über ICQ schicken
OL Nick: RedBasti
US-Version für 50€, Erfahrungsbericht:
In einer schmucken Papppackung mit aufklappbarem Cover befinden sich zwei CD-Hüllen (Eine mit zwei CDs und eine mit einer CD; drei CDs gesamt), ein kleines Handbuch und eine Karte mit allen Städten der antiken Welt, auf deren Rückseite befindet sich der römische Techtree. Die Ausstattung ist also durchaus annehmbar. CD-Hüllen mit gutem Cover sind ja leider auch keine Selbstverständlichkeit mehr. Zum spielen wird nur eine CD benötigt.

Das Spiel startet mit dem Tutorial, welches absolviert werden muss bevor man die Imperial-Campaign starten kann. Das Tutorial enthält eine Schlacht und eine Einweisung in die Bedienung des Strategie-Modus. Auch für Medieval Veteranen lohnt sich das Spielen des Tutorials, da sich vieles verändert hat. Nachdem uns durch die zwei Berater alles nötige vermittelt wurde kann das eigentliche Spiel beginnen. Zunächst sind nur die drei römischen Fraktionen verfügbar. Die Scipii, Brutii und Julii bieten einen guten Einstieg ins Spiel, da diese Fraktionen in einem starken Bündnis starten. Andere Fraktionen werden durch Eroberung oder durch einen Imperator Sieg freigeschaltet. Wer jedoch gleich mit den Griechen oder anderen starten möchte findet im Internet schnell einen Unlock-Mod.
Außerdem sind 10 historische Schlachten anwählbar. Der Spielumfang ist jedoch weit größer als es dieser Text bis jetzt erahnen lässt. Ich habe 50 von gut 280 Spieljahren hinter mir und brauchte dafür gute 15 Stunden. Es sei erwähnt das ich damit nur eine von 11 spielbaren Fraktionen kenne und das man auch nach den 280 Jahren weiterspielen kann, es kommen dann allerdings keine neuen Ereignisse hinzu (kann ich selbst nicht bestätigen, habe das auch nur gehört).

Medieval Fans können ohne Bedenken zugreifen. Das Spiel behält seinen Total-War Charakter, auch wenn dieser in vielen Beziehungen verändert wurde. Truppen sind bei ihrer Bewegung nicht mehr an Provinzen gebunden sondern bewegen sich frei auf der Strategiekarte. Anstatt der Provinzen geht es nun um einzelne Städte. Der Seekampf wurde ebenfalls reformiert. Zwar kann der Spieler diese nach wie vor nicht selbst austragen aber das ganze ist weniger zufällig. Schiffe haben eine bestimmte Anzahl an Besatzungsmitgliedern und gewinnen wie die Bodentruppen Erfahrung. Alte Schiffe können länger benutzt werden und angeschlagene Schiffe werden in den nächsten Hafen zur Reparatur geschickt, was im Vergleich zu Medieval viel Zeit und Geld erspart. Der Diplomatie-Modus ist mit dem alten nicht zu vergleichen. Aus mehreren Faktoren werden Verträge geschlossen, die sehr vielseitig sein können. Tribute, Handelsrechte, Handel mit Städten, Protektorate, Durchmarschgenehmigung……nur ein paar der neuen Aspekte. Außerdem besteht ein Jahr jetzt aus zwei Zügen (Sommer und Winter; welche auch die Umwelt beeinflussen). Es gibt noch weitere Änderungen und Verbesserungen, die ich jetzt aber nicht alle aufzählen möchte.

Rome schafft jedoch was seit langem kein Spiel mehr bei mir geschafft hat: es macht süchtig.
Diese Zeilen zu tippen ist schon eine Überwindung. Man will immer weiter machen, noch diese Stadt nehmen, noch diese Armee aufstellen, noch dieses Gebäude fertig sehen um schlagkräftigere Truppen auszubilden, dann noch dieses Ziel erreichen. Es gibt immer was zu tun. Die Sucht findet so schnell auch kein Ende, da man viel Zeit mitbringen muss um es zu durchzuspielen (wenn das überhaupt möglich ist).

Atmosphärisch glänzt Rom durch passende Musik und ein gelungenes Zusammenspiel des Strategie und des Taktik-Modus. Die Schlachten sind wie gewohnt in der Total War Serie anspruchsvoll und packend. Viele Aspekte müssen betrachtet werden um den Sieg zu erringen. Der General hält seine Ansprache und bringt den Spieler oftmals zum Schmunzeln. Auch wenn man ab und zu einen Spruch wieder erkennt. Grafisch sind die Schlachten sehr gut gelungen. Truppen in dieser Anzahl und Qualität sind einmalig und machen Rom aus. Allerdings sind die Städte ohne Armeeaufgebot doch leider sehr monoton in ihrem Aussehen. Auch die Landschaft wirkt ein wenig karg. Darüber blickt man jedoch schnell hinweg wenn die Truppen erstmal marschieren.

Fazit: Rome vereint vieles in sich und ist meiner Meinung nach der momentane Imperator des Genres. Tiefe, Langzeitmotivation und viele Möglichkeiten sind vorhanden und machen den Titel absolut empfehlenswert.

+ komplex aber leicht zu bedienen
+ einmalige Schlachtenatmosphäre
+ guter Strategiemodus
+ sehr guter Diplomatiemodus
+ gute Atmosphäre
+ Langzeitmotivation
- Abzüge in der B-Note bei der Grafik

Tja, und nun gehe ich böse Karthager verhauen!
__________________
-->Reviews von Gamern für Gamer bei Gamer-Oase.de<--
Oh, isn't there someone else you can annoy? Friends? Family? Poisonous reptiles? - Manfred in Ice Age

Mit Zitat antworten