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Alt 11-04-2004, 12:56
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Technischer K.o. in der fünften Runde
Wladimir Klitschko: Karriere-Ende?


„Für mich geht es darum, ob ich in die Champions League gehöre oder nur Bundesliga boxe.“ Wladimir Klitschko (28) vor seinem Kampf gegen den Ami Lamon Brewster (30).

Aus! Technischer K.o. nach der 5. Runde! Klitschko kam erstmal zur Untersuchung ins Krankenhaus. Das Ergebnis: Körperlich ist trotz Niederschlags alles in Ordnung. Aber mental ist der Boxer immer noch am Boden.


Dazu gab es jede Menge verbaler Kinnhaken von den Großen des Box-Geschäftes.


Don King, der US-Promoter mit der Starkstrom-Frisur, sagt: „Wladimir soll Schluss machen mit dem Boxen!“
Ex-Weltmeister Roy Jones jr. hat Mitleid: „Jeder weiß doch jetzt, wie leicht verwundbar er ist. Weitere solcher Kämpfe sollte er sich nicht mehr antun.“
Selbst Wladimirs Universum-Boss Klaus-Peter Kohl schließt ein mögliches Karriere-Ende nicht aus: „Dieses Entscheidung muss Wladimir selbst fällen, aber ich rate ihm zumindest zu einer längeren Pause.“

Der Kampf gegen Brester: Für den „kleinen Klitschko“ die große Chance, den Ami-Markt mit den dicken Millionen-Gagen zu erobern. Im Universum-Stall hatten sie schon gerechnet: Ein schneller Titelgewinn gegen Brewster, danach zwei Jahre lang richtig abräumen. Doch statt Weltmeister-Titel (WBO) gab's von Ringärztin Margaret Goodman eine Einweisung ins Krankenhaus. Klitschko musste nach Brewsters hammerharten Treffern zur Kopf-Untersuchung!


Wladimir nach der dreistündigen Untersuchung sichtlich k.o.: „Aus mir unerklärlichen Gründen hat mir schon nach der zweiten Runde die Kraft gefehlt.“


Dabei hatte alles so gut ausgesehen. Klitschko dominierte den Kampf gegen den 7,7 Kilogramm leichteren und 14 Zentimeter kleineren Ami (fast) nach Belieben. In der vierten Runde schickte Klitschko seinen Gegner sogar auf die Bretter.


Doch Brewster (Kampfname: „Der Unbarmherzige“) rettete sich bis zum Gong. Und schlug in der 5. Runde tatsächlich unbarmherzig zurück. Seine krachende Linke schickte Klitschko zu Boden. Und obwohl der Gong zum Ende der Runde ertönte, brach Ringrichter Robert Byrd den Kampf ab. „Er hat nicht mehr reagiert“, sagte Byrd hinterher. „Ich habe noch nie einen Kampf so abbrechen müssen. Aber Klitschko war nicht mehr in der Lage, sich zu schützen.“


Während Wladimir ins Krankenhaus gebracht wurde, feierte Brewster seinen Sieg mit markigen Worten.


„Ich weiß, dass Klitschko ein starker Kerl ist. Aber ich wusste, dass er erschöpft sein würde, wenn er eine Zeit lang auf mich eingeprügelt hat.“ Dass er selbst schon auf den Brettern lag, machte Brewster noch wilder: „Ich wollte zeigen, dass Amerikaner niemals liegen bleiben. Es ging nur um eines: Töten oder selbst getötet werden.“


Brewster ist nun zum ersten Mal Weltmeister. Und für den jüngeren Klitschko-Bruder wird es eng. Den WBO-Titel hatte er am 8. März vorigen Jahres durch eine K.o.-Niederlage gegen Corrie Sanders (Südafrika) verloren. Die nun dritte Niederlage im 45. Profi-Kampf könnte seine Karriere beenden. Denn eines ist klar: In Amerika bekommt der kleine Klitschko erst einmal kein Bein mehr an den Boden.


Jetzt muss der große Bruder Vitali die Klitschko-Ehre retten. Der boxt am 24. April in Los Angeles gegen Corrie Sanders (siegte ebenfalls gegen Wladimir) um den vakanten Titel des World Boxing Councils (WBC). Dieser Kampf ist jetzt noch wichtiger geworden. Wenn auch Vitali verliert, können sich beide Klitschkos ihre „Champions-League-Träume“ abschminken...