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Alt 18-02-2001, 05:59
Geysir Geysir ist offline
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Ich kann dazu nur sagen, daß ich nicht in der Lage wäre, Menschen zu töten. Ich will es zumindest hoffen. Es ist ja Gott sei Dank so, oder so sollte es zumindest sein, daß das Leben der Zivilbevölkerung nicht angetatstet werden darf. Ich habe mich das auch schon oft gefragt, wenn ich Nachrichten über den Nahen Osten gesehen habe.

Konstruirtes Beispiel :

Meine Familie lebt in Jerusalem, fährt Bus und dann explodiert der Bus. Alle tot. Was würde ich dann machen. Würde ich auch zu "Volkshasser", nur weil "ein" Extremist meine Familie mal eben ausgelöscht hat. Ich hoffe nicht, daß Problem ist daran, es ist eine Extremsituation und ich kann dann für mich für nichts garantieren, weil ich einfach nicht weiß, wie ich in Extremsituationen reagieren würde.

Ähnlich der Situation eines Verkehrsunfalls mit Todesofer und Schwerverletzen. Wie würde ich reagieren ? Ich weiß es nicht, weil es eine andere Ebene ist. Moralisch und "vom Kopf her" sage ich natürlich, ich helfe den Verletzten so gut ich kann. Aber falls ich mit der Situation konfronitiert bin, handele ich vielleicht anders (gehe kotzen oder so !). Ich kann es einfach nicht sagen, weil ich mit der Situation noch nie konfrontiert war.

Ich war und bin jemand der sich sehr für Krieg interessiert, was meiner Meinung nach nicht im Widerspruch zu meiner Einstellung zu Gewalt steht. Ich bezeichne mich als Pazifisten, ich habe niemals körperliche Gewalt ausgeübt (bis auf einmal !), mit der Absicht jemanden zu verletzen. Gott sei Dank bin ich fast 2 Meter groß und habe normalerweise nicht das Problem, "angesauft" zu werden. Ich interessiere mich für Krieg wegen eben dieser Extremsituation, mit der normale Menschen konfrontiert sind und waren, wie sie Erlebnisse verarbeiten und wieder ins "normale" Leben zurück finden. Mich interessiert also die psychologische Seite des Krieges, und eins habe ich daraus gelernt und es manifistiert sich immer mehr :

"Ich will nicht töten, ich will nicht mein Vaterland verteidigen, und ich hoffe, daß es nie geschehen wird, daß es irgendwann zum Ernstfall kommt !"

Weil ich denke eins ist klar, ich werde irgendwo in den ersten Reihen sein und abgeschlachtet werden, da ich auf Grund der 3.Sohn-Regel weder Bund noch Zivildienst absolvieren musste ! Und davor habe ich eine Scheißangst, weil wenn es zum Ernstfall kommen sollte, kannst Du nicht mehr wegrennen !

PS : Achtet mal auf meine Siggi, die macht diese Einstellung nochmals deutlich, daß sind 2 Bücher, die mich sehr beinflusst haben, in meinem Denken über den Krieg ! Leider gibt es das erste Buch nur auf Englisch !
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Schöne Grüße, Geysir

"Not very good", he answered. "It was all kind of crazy", Staff Sergeant Harrison Summers. ("6 armies in Normandy", John Keegan)

"Dieses Buch ist nicht Kriegsgeschichte. Es erzählt von Menschen : Von den Männern der allierten Streitkräfte, von dem Gegner, gegen den sie kämpften, und von den Angehörigen der Zivilbevölkerung, die in den blutigen Wirrwarr des Invasionstages gerieten - des Tages, an dem die Schlacht begann, die Hitlers wahnwitziges Spiel um die Herrschaft der Welt beendete." ("Der Längste Tag", Cornelius Ryan)
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