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Alt 15-05-2002, 02:39
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Junker Junker ist offline
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Junker ist...
Keine Angst Zappel, das ist bei uns Alltag im internen Clanforum. Die zanken sich wegen jedem i-Punkt und jedem Frame eines Infanteristen auf dem Schlachtfeld.
Eigentlich steht doch ganz klein in den Statuten, dass jene, die nie alle Teile der C&C-Reihe + aller Addons (inklusive der Dune Triologie) durchgespielt haben nichts im Clan zu suchen haben....


"... aus den vergilbten, staubigen Seiten eines grossen alten mit dunkelschwarz gewordenen Leder gebundenen Buch, jenes mit dem Wort Codex bedruckt ist in grossen, im schimmernden Kerzenlicht golden glänzenden Lettern, neugierig heraufblickend und dem lauter werdenen Geräusch zuwendend legt er seine alte aus einfach geformten Eisen und geschnitzten Holz gemachte Schreibfeder beiseite, nachdem er sorgfältig die letzten Buchstaben eines Wortes in das grosse Buch hineinschrieb. Zur Vorsicht dippt er noch einmal die Feder am Innenrand des schon halblehren Tintenglases an, damit sich die schwarze Tinte in der Feder nicht sammeln kann und auf dem Tisch einen Tintenfleck hinterlassen möge. Die kleine runde Brille nachdenklich die Nase hinaufschiebend wirft er noch einen letzten überlegten Blick auf die aufgeschlagene Seite des grossen Buches und auf die scheinbar planlos auf dem Tisch verteilten Zettel. Die hohen dicken Kerzen auf kleineren Kerzenständern auf dem Tisch werfen ein immer veränderndes Licht auf jene Texte, die in dem Licht in ihrer sorgfältigen Art scheinbar versuchen wollen zu tanzen. Unbeirrt dieser Beobachtung schiebt er den schweren Holzstuhl beschlagen mit einem Bärenfell im Aufstehen vom Tisch weg und konzentriert sich wieder auf das Geräusch, welches immer lauter wird. Er greift im Vorbeigehen ohne direkt hinzusehen schon scheinbar wie im Schlafe nach dem Kerzenhalter und geht gezielt zum kleinen Fenster, wo die Geräusche herhallen. Dort stellt er den Kerzenhalter auf einer an der Wand stehenden aus schwerem Eichenholz gearbeiteten Komode ab und öffnet mit beiden Armen beide Flügel des Fensters. Die Scheiben sind aus kleinen ungleichförmigen Glasscheiben gemacht, die durch Eisenumfassungen gehalten werden. Durch die vergilbten kleinen Scheiben dringt am Tage wenig Sonnenlicht. Er leht sich hinaus, um hinunter sehen zu können, vom grossen Turm an der Mauer neben dem Tor. In der Weite sieht er den dichten alles verschlingen zu wollende Nebel. Auf den Wachtürmen und am Tor steht die Nachtwache. Scheinbar bewegungslos stehen sie da. Die Fahnen wehen langsam im seichten ruhigen Wind. Der fast schon abgeschlossene Vollmond beleuchtet die silbrige Panzerung und Helme der Wachen, so dass sie vereinzelt funkeln. Sie stehen da und blicken ebenfalls in der Richtung aus der das Geräusch kommt. Es wird lauter, es wird deutlicher. Der dichte Nebel, der die Geräusche scheinbar zu verschlucken versucht scheint langsam zu verlieren. Die Wachen reden nur verkürzt und knapp miteinander. Geben sich kurze Sichtzeichen und Antworten mit knappen Sichtzeichen. "Ein einzelnes Pferd? Ein einzelner Reiter? Wer wagt sich so spät noch hinaus bei dem dichten Nebel?" fragt er sich nachdenklich, wobei er den Nebel mit seinen tiefen Blicken zu durchbohren versucht. Jetzt, da! Es kommt eine dunkle Figur aus den Nebel gestochen, die gemächig aber zielstrebig auf das Tor zusteuert. Das klappern wird lauter und deutlicher. Einzelne Nebelschwaden versuchen noch ihn wieder zu sich zu holen aber er durchschneidet sie mit seinem vollen Körper. Als der Reiter dicht genug heran gekommen ist, sieht er, dass es ein Esel ist. Er nährt sich dem Haupttor. Da schreit eine der Wachen scheinbar ziellos in die Weiten ein deutliches befehlendes "Haltet!" und ein nachfolgendes freundlicheres und leiseres "Weised euch aus!". Jetzt steht er dicht vor dem Tor und man kann ihn erstmals gut erkennen. Der Mond leuchtet ihn matt aus. Es ist ein hagerer Ritter in verbeulter Wellblech-Rüstung und mit einem Holzschwert mit einem klapprigen Esel. Er steigt ab und postiert sich stolz neben seinem Esel und spricht: "Lord und Ladies, schenket mir Euer Gehör! In dieser dunklen Stunde, in der mein altes Adelshaus ausgerottet und die Würde und das unermeßliche Reichtum des Hofes, dem ich einst diente welk wie die Rosen im Herbst sind, ersuche ich Eure Gnade. Ich stelle mein Schwert, mein Schild, mein Pferd und mich selbst in Euren Dienst, so Ihr meinen Treueeid denn annehmt." Die Worte verhallen in der nebligen Nacht. Der Esel gibt seine typischen Geräusche von sich. Auch sie verhallen im Nebel. Stille herrscht. Stille umgiebt diese Situation, die für ihn endlos erschien. Nachdenklich kratzt er sich am langen Bart. Eines der Fensterflügel öffnet er wieder ganz, da der leichte kühle Wind es versucht hat zu schliessen. Das grosse schwere Tor öffnet sich und einige Wachen gehen hinaus, einige bleiben im Tor stehen und beobachten jene, die zum Reisenden hinausgehen. Sie beginnen sich zu unterhalten. Einzelne Sprachfetzen reichen bis hinauf zum Turm. Doch es reicht nicht aus. Man versteht sie nicht aus dieser Höhe. Nachdenklich schliesst er wieder das kleine Fenster, greift nach der Kerzenhalter und geht zurück langsamen Schrittes zum Arbeitstisch. Setzt sich gleichfalls langsam auf den schweren Stuhl und zieht ihn an den Tisch heran, bedenkend kein lautes Geräusch zu verursachen. Er nimmt einige der alten Zettel auf und liest sie, legt sie wieder beiseite, liest andere. Das Kerzenlicht und er sind allein. Da pocht es leise an der scheinbar übermachtigen Eichentür. Sie geht auf und eine der Wachen kommt herein. Er geht bis an den Tisch. Das klirrende Geräusch der Rüstung erfüllt den Raum. "Sir Creep hat soeben um ehrenvolle Aufnahme zu unserer Tafelrunde erbeten. Er bietet uns seine vollen Dienste an." Die Wache starrt durch das Visier auf ihn, wie er fortwährend weiterlesend scheinbar nichts von seinem Heieintreten als auch Belang gehört hätte. Nicht einmal aufblickend sagt er mit gelassener, ruhiger Stimme "Gut, gut...." Daraufhin legt er die Zettel beiseite und blickt die Wache an. "Lasset ihn wissen, dass momentan jene Burg keinen weiteren reisenden Ritter aufzunehmen vermag, dass unsere hohe Lordschaft noch auf Reisen in den Weiten des Südens ist. Es wird jene Zeit kommen, wo mancher von uns dort draussen sein Leben lassen wird und nicht mehr zurückzukommen vermag. Ist jener Augenblick erreicht, so vermögen wir ihn den Eintritt gewähren nach einer Wahl der übriggebliebenen Ritter der Tafelrunde." Den rechten Ellenbogen auf den Tisch auf den knisternden Zetteln aufstützend stützt er seinen Kopf auf der rechten Hand ab, die mit dem Zeigefinger rythmische Bewegungen macht. Die Auger verlieren sich trotz Blick auf die Wache in der Unendlichkeit. "Ihr könnt gehen." Sagt er noch leise und zieht einen staubigen Zettel unter anderen hervor und beginnt ihn im tanzenden Kerzenlicht zu lesen. Die Wache geht und schliesst mit einem lauten Krachen die schwere Eichentür. Die Kerzenflammen scheinen vor dem Geräusch fliehen zu wollen. "Gut, gut...." sagt er noch einmal und greift wieder zu seiner Schreibfeder und taucht sie behutsam in das Tintenglas...."

Junker