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Alt 14-08-2007, 10:27
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raptorsf raptorsf ist offline
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RedBasti, da bin ich absolut anderer Meinung als Du.

Nach Deinem Weltbild ist Deutschland ein abgeschotteter (Arbeits)Markt mit einer gewissen Anzahl an Stellen, welche einfach so gegeben sind. Diese Anzahl Stellen muss man halt nur möglichst optimal verteilen und möglichst viel Lohn bei geleichzeitig wenig Arbeitsstunden verteilen.

Ist die Welt wirklich so einfach? Sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer in verschiedenen Kasten eingeteilt und die sollen sich möglichst bekriegen und möglichst den anderen ruinieren?

So zumindest sieht Dein Weltbild aus wenn ich Deinen Kommentar hier lese.

Ich bin schon näher bei 40 als bei 30 - und natürlich kann ich (wie jeder) jederzeit meinen aktuellen Job verlieren, der Lohn geht runter oder ich muss mehr arbeiten. Aber dann rumzujammern oder gar zu streiken nützt doch nichts - die Rahmenbedingungen und meine eigene Einstellung müssen sich halt ändern.

Für die Rahmenbedingungen kann ich nicht viel tun, dazu sind die Politiker zuständig. Aber auch ich kann mich weiterbilden, mich neuorientieren oder z.B. auch mal einen Arbeitsweg von mehr als 30 Minunten in Kauf nehmen.

Jobs fallen nicht vom Himmel - die muss man sich erarbeiten. Und dazu sind alle zuständig, die Politik, die Wirtschaft und schlussendlich auch wir alle. Den schwarzen Peter immer nur den anderen in die Schuhe zu schieben ist zu einfach.

Und nochmals: Je offener/fleixbler der Arbeitsmarkt ist, je weniger Arbeitslose gibt es. Damit macht man sich als Politiker und speziell als Gewerkschafter natürlich keine Freunde, aber Erfolg setzt halt auch gewisse Kompromisse voraus und wenn man nur Freunde hat macht man auch etwas falsch.

Die Deutsche Bank ist ein gutes Beispiel (kenn ich ein bisschen besser weil der Chef dort ja ein Schweizer ist - auch so ein böser Ausländer aus Eurer Sicht ): Joe Ackermann hat es geschafft die Deutsche Bank (aus globaler Sicht) vom Mittelmass in die Top 10 zu führen. Die haben netto Arbeitsplätze geschaffen und die welche dort arbeiten verdienen im Schnitt überdurchschnittlich gut und die Jobs sind auch relativ sicher - zumindest sicherer als früher. Aber mit Refromen, Umstrukturierungen macht man sich halt keine Freunde, aber nur dank dem ist die Deutsche Bank heute das was sie ist.

So, und jetzt kannst Du wieder rumjammern über die Arbeitszeiten von über 30 Stunden und die bösen Arbeitgeber
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