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Alt 25-01-2005, 12:37
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m1a22 m1a22 ist offline
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Die Docks, nicht ein Ort an dem man sich um diese Uhrzeit bewegen sollte, zumiendest dann nicht, wenn man zu den ehrbaren Bürgern dieser Stadt zählte. Die, die diese Warnnung ignorierten kamen stehend hier und gingen, wenn überhaupt, meist liegend in einem Kasten aus Holz. Naja, wer nicht hören will,der muß fühlen. Mein Ziel waren die Docks und ich würde sie auch wieder lebend verlassen, dass hatte ich mir vorgenommen und ich hatte auch ein gutes Argument, warum ich das auch tun sollte. Die Luger, die Erich mir gegeben hatte war im tadelosen Zustand und damit umgehen konnte ich auch, schlieslich verlent man nicht die Lektionen, die einem der Krieg gelehrt hatte. Wer mir ans Leder wollte, der mußte erstmal an meinem nervösen Zeigefinger vorbei und zur Not konnte man das Ding auch Totschläger gebrauchen.
Es war gegen 21. Uhr abends als ich dort eintraf und stockfinster, gepaart mit dem nebel der von Lake Michigan aufstieg. Manchmal fragte man sich echt, ob man hier in Amerka oder in London war. Aber Nebel und Dunkelheit hatte auch ihre Vorteile, siehst du mich nicht, lässt du mich auch in Ruh. ich war mit dem Taxi hierher gefahren, denn trotz aller Entschlossenheit waren Autos hier immer ein gern gesehenes Opfer und meine Lizzy wollte ich doch noch etwas länger behalten, vor allem da noch nicht alle Raten bezahlt waren. Also gut, dann halt per Taxi und selbst das fuhr nur bis zu einem gewissen Punkt, den Rest mußte ich laufen. Hey, ich weiß, dass die Docks nicht sicher waren, aber man konnte es auch übertreiben mit der Furcht. Naja, also machte ich mich auf die Socken, die Luger immer in Bereitschaft.
Tja, ich war schon etwas enttäuscht gewesen, als ich dann doch die Spilunke "Gentlemen's Club" erreichte, kein Zwischenfall hatte sich ereignet. Mensch, da war man auf alles gefast und was passiert? Nix, aber auch gar nix. Egal, interessant wurde es jetzt erst. Das Ding hieß zwar "Gentlemen's Club", aber naja, das war eine sehr wohltuende Bezeichnung dafür gewesen, es erinnerte mich an die alten Hafenspilunken, die ich von Bildern aus New York kannte. Ok, also keine Furcht zeigen und selbstbewusst auftreten war jetzt die Devise. Eine Eisentür versperrte mir den Weg, Im Oberen Drittel war eine Öffnung eingelassen, gesichtskontrolle also. Naja, ich hatte mir sowas gerechnet, denn selbst Spilunken können exklusiv sein, ausserdem kannte ich sowas von den Treffpunkten bei uns in Little Germany oder wie es die Amis nannten, Krauttown. Ich pochte also gegen die Tür, Reaktion................gleich null. Na, ganz toll, spielen wir halt das "Niemand-zu-Hause"-Spielchen. Nochmal pochen, aber diesmal mit Schmackes. Na, also, geht doch, endlich rührte sich da drin jemand. Der Schieber an der Öffnung wurde zur Seite gerissen und eine barsche Stimme sagte nur: WAS?
Ich genauso barsch: Ich will mit Jack sprechen!
Mit wem?
Ganz toll, noch ein Spiel, jetzt heißt es "Ich-stelle-mich-mal-ganz-blöd".
Mit Jack will ich sprechen, du Gorilla. Mit DEM Jack. Klaro?
Mann, hoffentlich war ich jetztnicht zu weit gegangen, selbst meirneiner konnte es sich nicht erlauben hier Stunk zu machen ohne als Fischfutter zu enden.
Wer will mit Jack sprechen?, knurrte mich die Stimme an.
Mann, strapazierte der Kerl meine Nerven: van Gogh. Sonst noch Fragen?
Kenn ich nicht, du klingst eher nach nem Drecksbullen
Oha, Achtung, dass könte Ärger geben. jetzt schnell noch die letzte Trumpfkarte ausspielen, bevor mir irgendeiner das Licht ausbläst.
Wenn du keinen Nullen von anderen unterscheiden kannst, dann bist du falsch in dem Job. Sag Jack, der rote Händler schickt mich.
BOING, dass hatte gesessen, kaum hatte ich Erichs Strassennamen genannt, wurde der Kerl auf einmal zugänglich.
Komm rein

Die Tür schwang auf und ich konnte endlich eintreten. Das Innere war genauso wie das Äußere, soviel zum Thema "Gentlemen's Club". Beleuchtung nur sehr dürftig, Tische und Stühle verdreckt und kaputt, die "Gäste" meist irgendwelche Schmuggler ähnliches Gesocks. Und hier sollte also ein Meisterattentäter seine Zeit vertrödeln, vor allem wenn er für die Familia arbeitete. Selbst ich wusste, dass die verdammt gut bezahlte, so mancher von uns Krauts hatte bzw. hat für sie gearbeitet. Verräter.
Ich ging zum Barkeeper, meistens waren die diejenigen, die bescheid wussten. Ich mußte an Hein denken.
Tach, ich will zu Jack. Der rote Händler schickt mich
Der Russe schickt dich? Gut, dann scheinst du in Ordnung zu sein. Du willst also mit Jack reden. Warum?
Ich hätte da einen Job für ihn, brauch dazu jemanden der gut mit der Waffe ist.
Mhm, du weißt aber auch, dass Jack vor allem für die Familie arbeitet. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass du ihn bezahlen könntest. antworte er und lachte.
Mir war überhaupt nicht zum lachen zu Mute, ich war vielmehr genervt: Hör mal, was das genau ist, dass erzähl ich ihm lieber selber. Dann sehen wir weiter, also, wo ist er?
Tja, dann wirst du wohl Pech haben, er ist gerade in Italien tätig und damit mein ich Italien, Europa.
Ich weiß, wo Italien liegt. Verdammt, ich brauch nen guten Schützen, also wann kommt er wieder?
Ruhig Blut, er wird wohl einige Zeit auf dem alten Kontinent bleiben. Aber es gäbe da eine andere Möglichkeit, warte mal., sprachs und lies mich allein. Eine Minute, zwei Minuten, nach 10 Minuten wurde es mir langsam zu bunt. Doch als ich mich schon abwenden wollte, kam der Barkeeper wieder.
Wie versprochen, ich hätte da jemanden. Es ist zwar nicht Jack selber, aber fast genauso gut. Jack hatte eine Schülerin, ich habe sie eben gerade kontaktiert und sie könnte sich wohl dafür begeistern. Allerdings ist sie jetzt nicht hier.
Nehm ich auch, hauptsache sie kann schießen. Sie soll sich morgen hier einfinden, sagte ich und schrieb die Adresse von Hein's Friesenbar auf. Der Barkeeper nahm den Zettel auf und damit war auch schon alles erledigt. Jetzt hieß es nur noch weg von hier und zwar el pronto. Länger als nötig wollte ich nicht hier bei den Docks verbringen. Meine Luger hatte ich nicht benötigt, aber wer weiß, ob ich diesmal nicht einen Schutzengel hatte.