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Alt 24-01-2009, 19:42
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Surli Surli ist offline
EVA Programmierer

 
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Zitat von klaus52 Beitrag anzeigen
Okay, 1:0 für dich. Der Vergleich mit der Antivir Software ist ein wirklich sehr guter Punkt, und ich muss zugeben, soweit hab ich nicht gedacht!
Und einerseits überzeugt es mich auch, einerseits. Es ist ja nichts anderes, wie, wenn Microsoft jetzt einen Virenscanner in Windows einbauen würde - das wäre für mich klar ein kartellrechtliches Problem, ohne mit der Wimper zu zucken. Wieso soll der Browser da eine Ausnahme bilden? Rein logisch gesehen, hast du mich sogar völlig übereugt!

Auf der anderen Seite, finde ich es gefühlt dennoch richtig den Browser in ein Betriebssystem zu integrieren (bzw. mitzuliefern, die Integration muss nicht so sein....). Wo wär das denn noch ein Problem? MediaPlayer, klar, das wissen wir alle. Genauso aber auch bei Outlook Express, Paint, Notepad, Taschenrechner oder integrierter Brennfunktion - für all die Programme gibt es auch Konkurrenzprodukte, und Microsoft liefert die eigenen trotzdem gleich mit...
Ich hätte in Zukunft keine Lust ein Windows ohne Browser, (Firewall ,), Defragementierung und Datei Manager zu installieren... streng genommen ganz ohne Programme, sondern nur der Kern des Betriebssystems. Darunter fällt übrigens auch der Konsolenbasierte ftp-client. Nur weil er keine GUI hat, heißt das nicht, dass er dadurch nicht in Konkurrenz mit anderen FTP-Clients steht! Und Wieso soll für einen FTP-Client nicht das gleiche gelten, was auch für einen Browser gilt?
Und auch, wenn die Händler dann alles vorinstallieren sollten... - ich "muss" jetzt schon gelgentlich raus, wenn ein Bekannter der Familie, nen Virenscanner nachrüsten will oder so - für mich persönlich gesheen, ist der Zustand also schon ne Beeiträchtigung . Ich will nicht wissen, was dann auf mich zukäm - und Windows muss ja auch ab zu neu installiert werden...

Okay, ich mach es mir hier vielleicht zu einfach - aber ich muss zugeben, ich weiß es nicht! Ist der Kritikpunkt mit der Integration der Punkt, dass es mitgeliefert wird, oder der Punkt, dass ich bei der Installation von Windows nicht die Möglichkeit gibt sie abzuwählen? Ich hab schon lange kein Windows mehr installiert, aber ich weiß, dass ich früher die Möglicheit hatte Spiele, etc. abzuwählen (auch wenn ich mir grad nicht sicher bin, ob das bei XP noch ging?) - ist das der Punkt, dass das beim IE nicht geht? (Beim FTP-Client übrigens auch nicht ).

Falls ja: Okay. Sollen sie die Verzarnung auflösen, und mir die Möglichkeit geben bei der Installation alle Promme abzuwählen. Allerdings glaube ich nicht, dass sich dadurch was ändern wird. Ottonormalverbraucher wählt die Expressinstalaltion aus, bei der alles beim alten ist. Und der Pro-User, der nicht davon abgeschreckt wird, jetzt 1000 Programme einzeln zu selektieren, hat die freie Wahl, was er selber nachrüstet. Positiv gesehen hat man dann immerhin auch mal die Möglichkeit für ein wirklich schlankes Windows

So noch ein Schlusswort, oder zwei. Ich glaube, ich hab den Beitrag nicht so geschrieben, wie ich ihn schreiben wollte - auch wenn ich dazu steh, was ich geschrieben habm und es auch so seh. Was aber jetzt am Ende wahrscheinlichlich wieder in Vergessenheit geraten ist, obwohl es das nicht sollte, ist der Anfang: Dein Virenscanner Beispiel find ich wirklich gut, und wenn ich das von der Seite betrachte seh ich es genauso wie du! Mein Problem ist: Wo soll die Grenze gezogen werden? Virenscanner verboten, Datei Manager erlaubt - soweit wär es für mich klar. Aber zwischendrin?

Wobei ich sagen muss, so klar ist es mir jetzt doch wieder nicht, wo ich weiter darüber nachdenke. Die meisten Linux Distributionen haben bereits eine deutlich größere Grundfunktionalität, mit z.B. Office Paket gleich mit drin ist... und mal ehrlich: Dem Durschnittsmenschen (und immer mehr auch mir ) geht es doch einfach darum Out-of-the-box starten zu können. Ist das dann nicht auch eine Wettbewerbsverzerrung? Und wenn Microsoft dann genügend Marktanteile verloren hat, dürfen sie es dann wieder dazupacken, weil sie keine Marktbeherrschende Position mehr haben?

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr, was ich denken soll... Für mich sah das ganze am Anfang sehr eindeutig ist - jetzt bin ich froh, darüber keine Entscheidung treffen zu müssen...
Es ist ein kompliziertes Thema und deshalb gibt es dafür wohl auch nicht einfach eine beste Lösung, sonst wäre die wohl schon lange gefunden. Wie du sagst kann es nicht sein, dass Microsoft verboten wird Windows ohne jegliche Programme zu verkaufen (Wie von dir erwähnt gibt es sogar für den Taschenrechner und den Konsolen FTP-Client Konkurrenzprodukte).
Aus technischer Sicht macht das integrieren bzw. mitliefern eines Browsers auf jeden Fall sinn... das will ich gar nicht bestreiten. Ich bin jedesmal erfreut wenn ich Ubuntu installiere und es out of the box schon alles dabei hat was man sich wünscht

Bei den meisten kleinen Programmen wie File Explorer, Taschenrechner, Paint etc. sehe ich auch keine wirklichen Probleme darin. Der Internet Explorer ist in meinen Augen insofern kritisch, als dass er sich nicht an die Webstandards hält und Microsoft durch seine Verbreitung einfach eigene (Quasi-)Standard erlassen kann, was die Konkurrenz dann doch vor einige Probleme stellt. Gerade in Zeiten in denen sich die Applikationen immer mehr ins Web verlagern schafft sich Microsoft so gegenüber der Konkurrenz einen in meinen Augen unfairen Vorteil, denn durch die Notwendigkeit den Internet Explorer zu benutzen um einige Webapplikationen oder SaaS benutzen zu können, stellen sie der Konkurrenz im Browsermarkt ein Bein und gleichzeitig auch noch im Betriebssystemmarkt, weil der Internet Explorer nur unter Windows erhältlich ist (ev. noch unter MacOS das weiss ich nicht auswendig).

Dass man bei der Installation wählen könnte, was alles installiert werden soll wäre in meinen Augen schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Denn einige Komponenten von Windows lassen sich gar nicht, andere nicht ohne irgendwelche Umwege entfernen. Aber wie du sagst würde das an der Situation dass Microsoft im Applikationsbereich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hat nicht wirklich viel ändern da in geschätzten 99% der Fälle so oder so eine default Installation durchgeführt wird.

Wie gesagt, ich weiss auch nicht wo die Grenze gezogen werden sollte und habe auch nicht wirklich die Zeit/Lust mir zu jeder einzelnen Komponente von Windows genau gedanken darüber zu machen was die Auswirkungen für den Wettbewerb bedeuten Ich will auch nicht sagen, dass der Weg der EU einfach richtig ist, ich finde es einfach gut, dass man sich dort dem Problem bewusst ist und das gehandelt wird. Denn funktionierende Märkte sind nie schlecht für den Endverbraucher

MfG
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