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Zitat von Pizzataxi/Surth
Jaja. Und ich finde, dass die Jugend viel zu spät anfängt zu arbeiten. In der HJ war alles besser, wie?  |
Das war jetzt aber schon hart an der Grenze, wenn wir mal von einer freundlichen Diskussion ausgehen.
Der Thread hat sich ja jetzt in eine andere Richtung entwickelt. Das ist auch gut so, Diskussionen gibt es ja hier momentan nur wenige.
Jedenfalls kann ich mal einen kleinen Bericht hier einbringen:
Ich bin mit einem meiner ehemaligen Lehrer befreundet und tausche mich mit ihm regelmäßig aus. Neulich entwickelte ich mit ihm zusammen zwei Klausurthemen für zwei 11. Klassen, die eine Rhetorikklausur vor sich hatten. Die erste Frage erforderte eine Argumentation für oder gegen die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke und das andere Thema forderte eine Stellungnahme zu der These, dass eine staatliche Institution wirksamer wäre als die USK. Beigelegt war ein Wikipedia Auszug zur USK. Eine minimal erwartete Wörteranzahl war nicht vorgegeben. Was einige auch nutzen und in gut 100 Minuten nur 250 Wörter niederschrieben.
Jedenfalls hatte ich das zweifelhafte "Vergnügen" diese Klausuren mal zu überfliegen und mir standen danach die Haare zu Berge. Eigentlich alle Klausuren gingen an der Fragestellung vorbei (behandelten z.B. nur das Thema Killerspiele, nicht aber die Fragestellung) und beinhalteten oftmals keinen stringenten Gedankengang. Rhetorische Redefiguren waren ebenfalls wenig bis gar nicht vorhanden. Eine einzige Blamage! Anschließend kramte ich meine Klausur hervor, die ich beim gleichen Lehrer damals zum Thema Rhetorik geschrieben habe, es war eine Argumentation gegen Präventivschläge. Meine Klausur war damals zwar sehr gut aber durchaus nichts besonders in unserm Jahrgang, es gab einige Einsen. Jedenfalls war die Qualität im Unterschied zu den gut 40 vorher überflogengen Klausuren erschreckend.
In diesem Moment war ich auch recht froh früh Abstand vom Lehrerberuf genommen zu haben. Ich würde einfach die Krise kriegen, wenn ich meine Nachmittage mit diesen beschissenen Arbeiten verbringen müsste. Da verblödet man beim Lesen. Außerdem muss man dann trotzdem "freundliche" Noten geben, da die Arbeit sonst dank dem Schulleiter noch einmal geschrieben wird. Es war wirklich grauenhaft... und es waren nur 3 Jahre Abstand zu meiner eigenen Klausur. Für mich steht fest, dass jeder neue Jahrgang im Durchschnitt dümmer wird. Natürlich verändern sich die Lebensgewohnheiten aber das Wissen schrumpft deutlich, die selbstverschuldete Unmündigkeit nimmt zu.