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Alt 23-03-2004, 16:17
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Ruhig gestellt

Der Weg zum leisen PC

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Wie laut ist laut?

Für die Messung von Schallquellen ist die Einheit dBA (Dezibel (A)) gebräuchlich. In dieser Einheit misst man den Schalldruckpegel, wobei eine dem Frequenzgang des menschlichen Ohres angepasste Bewertungskurve die tatsächliche physiologische Empfindung nachbildet. Das Dezibel ist ein logarithmisches Maß. Eine Verdoppelung des Schalldruckpegels schlägt mit +6 dBA zu Buche, eine Halbierung mit -6 dBA. Diese Pegeländerung nimmt das menschliche Ohr aber nicht als Lautstärkeverdoppelung wahr - es ist je nach Frequenz und Lautstärke unterschiedlich empfindlich. Die Einheit Sone trägt dieser Eigenschaft Rechnung: Verdoppelt sich die Lautheit einer Schallquelle, so misst man auch den doppelten Sone-Wert [14].

Sone und dBA sind über frequenzabhängige Kennlinien miteinander verknüpft. Unsere Tabelle zeigt einige Richtwerte. 1 Sone entspricht dabei 40 dBA, oberhalb davon nehmen Menschen einen um 10 dBA stärkeren Schalldruckpegel doppelt so laut wahr - deshalb verdoppelt sich auch der zugehörige Sone-Wert. Die Tabelle zeigt auch, dass Menschen bei niedrigen Geräuschpegeln von unter 40 dBA besser hören. Von 35 dBA oder 0,5 Sone ausgehend, reichen schon 5 dBA mehr für einen doppelt so lauten Schalleindruck. Das entspricht der Erfahrung aus schlaflosen Nächten, wo einen das sonst unbemerkte Weckerticken in den Wahnsinn treiben kann.

Dieser Umstand hat für den lärmgeplagten PC-Anwender große Bedeutung. Es ist relativ einfach, einen lauten Rechner deutlich leiser zu machen, sodass man sein Arbeitsgeräusch in einer Büroumgebung kaum hört. Für den Einsatz im Wohnzimmer, etwa um klassische Musik aus MP3-Dateien abzuspielen, ist aber viel mehr Aufwand nötig.

Zum Glück nimmt der Lärm einer Schallquelle mit zunehmendem Abstand ziemlich schnell ab. Verdoppelt man die Entfernung zum PC, so sinkt der Schalldruckpegel um 6 dBA. In vielen Fällen ist deshalb eine möglichst große Entfernung zwischen Computer und Anwender die preiswerteste Form der Lärmdämmung. Ein Rechner im Tower-Gehäuse, der typischerweise unter dem Schreibtisch steht, darf ruhig etwas lauter sein als der schicke Designer-Desktop oder gar ein Notebook, vor dem man sehr nahe sitzen muss.

Die gängigen Normen schreiben für Schallmessungen einen Meter Distanz zwischen Messmikrofon und Geräuschquelle vor. Wenn Hersteller Messwerte für ihre Produkte in dBA angeben, beziehen sich diese daher meist auf 1 m Abstand.

Im c't-Labor erfolgen alle Messungen in nur 25 cm Abstand zur Geräuschquelle. Zum Vergleich mit den im vierfachen Abstand ermittelten Herstellerangaben muss man also zu den in den c't-Tabellen angegebenen dBA-Werten 12 dBA hinzurechnen. Dabei ist zu beachten, dass Änderungen von weniger als 3 dBA für menschliche Ohren praktisch nicht wahrnehmbar sind - allzu genaue Rechenexempel lohnen sich nicht. Ein Rechner, der in 25 cm Entfernung unter 50 dBA beziehungsweise 2 Sone Lärm verursacht, dürfte unter dem Schreibtisch im Büro kaum stören. Eine PC-Multimediazentrale fürs Wohnzimmer sollte man für völlig ungestörten Kunstgenuss aber unter 35 dBA/0,5 Sone drücken. Dazu sind meistens zusätzliche Dämmmaßnahmen angebracht, die aber auch reichlich angeboten werden. Eine Anbieter-Übersicht zeigt unsere Tabelle.
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>[][]* Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkel nah dem Tannhäuser Tor."


Geändert von PlayFair (23-03-2004 um 18:21 Uhr).
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