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Alt 20-12-2005, 10:23
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Germane45 Germane45 ist offline
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Christmasshopping der anderen Art.


06.00 Uhr, München

Aufstehen, gemütlich Frühstücken und dann ab ins Taxi zum Flughafen München. Ich gebe gemütlich mein Gepäck ab, hole mir meine Boardingkarte und habe noch eine Stunde Zeit. Die verbringe ich damit, dass ich in aller Ruhe durch die Läden schlendere. Kurz vor dem Abflug gehe ich noch die paar Schritte vor zur Raucherzone um gemütlich eine zu rauchen.

08.00 Uhr, Abflug Richtung L.A. International Der Flug verläuft ruhig und problemlos.

17.00 Uhr, L.A. International

Nach der Landung, gehen wir Richtung Gepäckempfang. Doch, so einfach ist es gar nicht da hin zu kommen. Ich werde durch eine freundliche, cirka 1,90 Meter große und fast genauso breite Empfangsdame darauf hingewiesen, dass ich doch als Ausländer erst mal hier links abbiegen muss und zur Passkontrolle gehen soll. Bei so einem schlagenden Argument wehre ich mich natürlich nicht. Irgendwie kommt mir die Frau bekannt vor. Sieh sieht aus wie eine Zehnkämpferin die mal für die DDR angetreten ist.

17.30 Uhr, Passkontrolle

Eine freundliche Stimme fordert mich auf, meinen Reisepass vorzuzeigen. Ich hole also meinen Ausweis aus der Tasche und reich ihn durch das 3 - Fach geschützte Panzerglas hinüber. Der Herr schaut mich erstmal entgeistert an und fragt mich, was ich denn überhaupt in Amerika wolle. Ich sage ihm, dass ich hier bin um beim Christmasshopping viel Geld auszugeben. Er schaut mich nochmals durchdringend an und erklärt mir, dass ich aber noch mal Glück gehabt habe, weil normalerweise mit so einem Ausweis wie ich ihn habe keiner mehr rein kommt. Mir stehen Fragezeichen ins Gesicht geschrieben und er sagt weiter, dass mein Ausweis einer der Alten Generation ist und noch keine Biometrischen Daten enthält. Also, muss ich hier direkt auch meine Finger auf einen elektronischen Scanner legen und ich werde für alle Ewigkeiten im Computer des CIA registriert. Nicht das mir das Angst machen würde, schließlich bin ich ja nach diesem Wochenende wieder in Good Old Germany und somit mit Sicherheit!

wieder aus dem Zugriffsbereich jedweder Amerikanischer Machthaber, aber etwas komisch kommt mir das dann schon vor. Für den 35seitigen Fragebogen brauche ich nur wenig Zeit.

19.15 Uhr, Endlich bekomme ich mein Gepäck Also dann mal Hurra, nach fast 12 Stunden ohne Zigarette halte ich endlich meinen Koffer in der Hand und renne inzwischen leicht erregt durch das Flughafengebäude und such die Raucherzone. Aber, weit gefehlt. Im ganzen Flughafen ist rauchen verboten. Na, was solls denke ich mir und gehe vor die Tür in Richtung Mietwagenstation. Kaum hat sich die Tür hinter mir geschlossen, zünde ich mir eine Zigarette an. Aaaahhh tut das gut, der erste Zug nach so langer Zeit. Plötzlich merke ich, wie mir jemand die Zigarette aus dem Mund schlägt und mich anschreit :"Are you crazy MAN".

Hinter einer ca. 20 cm großen, kreisrunden Öfnnung sehe ich einen COP vor mir stehen. In der rechten Hand seine 45er Magnum und in der linken meine noch brennende Zigarette. Dieser Herr erklärt mir, dass es außerhalb von Gebäude strengstens Verboten ist zu rauchen, da dies unabdingbar für den Schutz der Kinder sei. Nachdem er mich an die Wand gedrückt und mir Handfesseln angelegt hat, fingert er meinen Ausweis aus der Jackentasche. Nach kurzem Aufenthalt in einem staatlichen Gefängnis, mit Sofortbesuch beim Schnellrichter bin ich aber auch schon wieder frei. Das ganze kostet mich nur 500 Dollar und einen Eintrag in der so genannten Watchlist, was immer das sein mag. Geraucht habe ich noch immer keine. Geht jetzt aber auch nicht mehr, weil die Glimmstängel als Beweisstück dienen.

20.00 Uhr, der Mietwagen

Meine Erregung ist übrigens inzwischen auf einem doch sehr hohen Level angekommen. Aber immerhin, läuft an der Mietwagenstation alles glatt. Die Dame ist sehr freundlich, und nach Vorlage meiner ADAC - Mitgliedskarte bekomme ich auch noch einen Rabatt von 5 Prozent auf den Mietpreis. Ich steige also in meinen Chevrolet - Nichtraucherfahrzeug und es kostet nicht einmal was extra - und fahr los Richtung Hotel. Wer Los Angeles kennt, der weiß auch, dass 20.00 Uhr genau die Rushhour ist. Das sollte aber in Amerika, dem Land der Freiheit ja kein Problem sein. Aber, weit gefehlt. Nach nicht mal 10 Minuten Fahrzeit stehe ich schon im Stau. Ein Blick auf die Karte verrät mir allerdings, dass ich bei diesem Verkehrsaufkommen mit nicht mal zwei Kilometer Umweg bestimmt 1 Stunde Fahrzeit sparen kann. Also, biege ich von dem Highway ab. Mein Gott, denke ich so bei mir, die sind vielleicht alle doof, dass die freiwillig auf der Hauptstraße bleiben. Lemminge ! Tatsächlich, die Bahn ist f!

rei und ich komme gut voran.

20.45 Uhr, Freiheit

Ich fahre durch die Häuserschluchten und plötzlich springt mir ein kleiner, vielleicht gerade 12 - Jähriger Junge vor die Motorhaube. Ich bremse sofort und genau in diesem Moment wird auch schon die Fahrertür meines Autos aufgerissen. Ich blicke in den Lauf einer abgesägten doppelläufigen Schrotflinte, Marke Perazzi geladen mit 00 Schrot. Der Kerl, der die Waffe hält ist sehr schwarz, und wird von 5 anderen, mindestens genauso düsteren Kerlen begleitet. Sie ziehen mich aus dem Auto, nehmen mir meine Gucci - Lederjacke, meinen Geldbeutel und meine neuen Prade - Schuhe ab. Sie beginnen mich jetzt auch noch zu treten, weil sie bei mir keine Zigaretten gefunden haben. Erst in den Magen, dann in den Unterleib. Doch da! Ich höre Sirenen und laute Stimmen. Gott sei Dank, die Polizei, mein Freund und Helfer ist da! 3 Wägen schleudern um die Ecke und 12 schwer bewaffnete Cops steigen aus. Und wumm, wumm! Ohne zu fragen, eröffnen Sie das Feuer. Ich spüre einen Stich in der Schulter u!

nd einen im rechten Bein. Das ganze dauert zwar nur 20 Sekunden doch ich blute aus mindestens 17 Wunden. Ich blicke mich so am Boden liegend um und sehen 6 Leichen um mich herum liegen. Über mich beugt sich einer dieser Cops und sagt: "Welcome my Friend in the Slums of America". Dann wird es schwarz um mich herum

22.50 Uhr, Krankenhaus

Ich öffne die Augen und blicke in das Gesicht eines Arztes. Gleich nach der Frage, wo ich denn versichert bin, sagt er im gebrochenen Deutsch zu mir, dass ich wohl verrückt gewesen sein muss, alleine in die Slums zu fahren. Gleich darauf sehe ich ihn nicht mehr. Es wird ganz hell. Ich sehe ein Licht.

23.30 Uhr, Ende der Shopping - Tour

Jetzt sitze ich also hier und blicke mir die ganze Sache von oben an. Meine Frau ist informiert worden, dass Sie mich mitsamt meinem Kiefernholzsarg wieder am Flughafen München abholen kann. Mehr habe ich ihr leider nicht mitbringen können, aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der Freiheit. Für das nächste mal habe ich allerdings beschlossen, lieber hier in München zu bleiben. Zumal die Auflagen für eine Einreise mit Kiefernholzsarg in den USA äußerst streng sind.



na dann fröhliche Weihnachten...........
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