Einzelnen Beitrag anzeigen
  #75  
Alt 30-04-2007, 15:29
Benutzerbild von Junker
Junker Junker ist offline
StarCraft 2 Beta Tester

 
Registriert seit: Jul 2001
Beiträge: 8.731
Junker ist...
Naive Jünglinge, die Physik nur in der Schule hatten.
Schon etwas von Jules Verne gehört? Oder von Hermann Oberth?
Die sind nicht mit mit den Storywritern von Star Treck zu vergleichen. Sie wendeten die bereits bekannten Gesetze von Newton an. Zusammen mit den drei Gesetzen von Keppler kam man schon theoretisch zum Mond. Die USA hat alle diese Dinge nachher zusammengepackt und Apollo draufgeschrieben.
Hier trennt sich eben Wunschdenken und theoretisches Denken, welches später in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Lesch selbst sagt ja, dass es teschnisch NICHT unmöglich ist zum nächsten bewohnbaren Planeten zu fliegen - es gibt halt nur einige Punkte, die es schwer bis sehr fragwürdig machen. All dies erklärt er auch in seinen Sendungen, die ich verlinkt habe.
Wer möchte schon losfliegen mit dem Wissen, dass erst die Kindeskinder von einem in mehreren hunderten Jahren möglicherweise an einen bewohnbaren Planeten ankommen? Das ist ja das schlimmste, was man sich vorstellen kann. Nichts zu sehen, ständig dieselben Leute um sich herum, keine Gewissheit, dass man den Planeten auch wirklich erreicht und nicht wegen einer Berechnungsschwäche an der 100. Stelle nach dem Komma der Flug an das Sternsystem geradelinks vorbeigeht, wer weiß dann ob die Vorräte ausreichen, die Energie, ob die Technik das überhaupt ausmacht (wer testet schon ein Raumschiff mal eben so 500 Jahre im Orbit der Erde auf seine Haltbarkeit?), was tun bei Problemen, bei technischem Versagen, bei Revolten, bei Krankheiten, bei unvorhergesehenen Zwischenfällen (Flug durch ein Asteroiden feld im Zwischensternenraum), wer garantiert, dass nach 500 Jahren die Bremsraketen immer noch funktionieren, wer garantiert, dass die Tanks so lange halten, diffundiert da nichts aus auf die Dauer...
Also da ist noch sehr viel zu machen. Wie Lesch auch sagte bringt es nichts mit den Leuten in Funkkontakt zu bleiben. Nach 100 Jahren weiß eh keiner mehr unter welcher Regierung da mal irgendwas losgeschickt wurde.
Welche Mensch würde soetwas freiwillig mitmachen wollen? Die Erde 100% verlassen, zu 100% wissen, dass man in seinem Leben nie wieder einen Fuss auf einen anderen Planeten setzen wird, eine freie Atmosphäre atmen kann...
Zudem, wer garantiert auch, dass man auf dem neuen Planeten einfach so die erste Siedlung als kleine Zeltstadt gründen kann? Wie ist die Atmosphäre, wie die Umwelt, gibt es flüssiges Wasser, wie ist das Magnetfeld, wie die Aktivität des Sternes, wie geht man gegen die Viren auf dem Planeten vor wenn er bewohnt ist, welche Gifte gibt es dort, was soll man essen, was darf man essen, wie garantiert man, dass die "Landegeneration" das notwendige Wissen von Basisbau, Rohstoffgewinnung und Verarbeitung, Lebensmittelproduktion, Wasseraufbereitung usw kann, wenn dieses Wissen Generationen lang über 100-te Jahre im Raumschiff nicht gebraucht wurde?
Wie halten es Menschen generell aus, die in einem Raumschiff geboren werden und denen beigebracht wird "hier wurdest du geboren, hier wirst du sterben und das einzigste, was du für die Gemeinschaft leisten kannst ist eine kontrollierte Familienplanung mit ausgewählten Partnern, damit die nächste Generation ebenso wieder ihre Aufgaben wahrnehmen kann"? Wer dreht dabei nicht irgendwann einmal ab?
Und ihr vergleicht einen Raumflug von mehreren Lichtjahren Entfernung mit dem Raumflug mehrerer Tage zwischen Erde und Mond in Konservenbüchsen?

Bitte um ausführliche Antworten.
__________________

Verdammt, wurde aber auch Zeit.

Geändert von Junker (30-04-2007 um 15:37 Uhr).
Mit Zitat antworten