Wehrpflichtige mit Elektroschocks gequält
Der Skandal um die Misshandlungen von Soldaten bei der Bundeswehr ist schlimmer als bislang bekannt: Ausbilder in Coesfeld hätten Wehrpflichtigen die Nase zugehalten und ihnen Wasser in den Hals geschüttet. Das berichtet die Bild-Zeitung. Außerdem hätten sie Rekruten mit Elektroschocks gequält. Nach Angaben des Vorsitzenden des Deutschen Bundeswehr-Verbands, Oberst Bernhard Gertz, sind diese Fälle "nachgewiesen".
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Fünf Offiziere waren Anführer
Insgesamt wird derzeit gegen 21 Soldaten ermittelt, die die Rekruten bei einer Übung in "gespielter" Geiselhaft gequält haben sollen. Fünf Unteroffiziere bildeten dabei nach Angaben von Bundeswehr-Verbandschef Gertz den "harten Kern".
Davon gewusst, nichts gesagt
Die übrigen Beschuldigten hätten womöglich von den Misshandlungen gewusst, sich aber selbst daran nicht beteiligt, sagte Gertz der "Berliner Zeitung". Gertz forderte, die Motive der beteiligten Soldaten zu erforschen. Es müsse klar werden, warum die Soldaten, die bei den fingierten "Geiselbefragungen" gequält wurden, keinen Alarm geschlagen hätten.
Struck kündigt Konsequenzen an
Verteidigungsminister Peter Struck hat Konsequenzen im Fall der misshandelten Rekruten angekündigt: "All diejenigen, die dafür verantwortlich sind, werden entsprechend auch zur Rechenschaft gezogen", sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin.
Schnelle Aufklärung gefordert
Angesichts der Misshandlungen wächst der Druck auf den Minister kontinuierlich. Politiker aus allen Lagern forderten eine rasche Aufklärung des Vorfalls. Es sei wichtig, "dass das Rahmengeschehen aufgeklärt wird, damit man versteht, wie und warum diese Art von Ausbildungsverhalten entstanden ist" sagte der Wehrbeauftragte des Bundestags, Wilfried Penner, der "Berliner Zeitung".
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Das Glück ist das einzige im Leben,
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