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Alt 12-01-2004, 21:24
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Bernd_XP Bernd_XP ist offline
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Der folgende Brief eines Dachdeckers ist an die SUVA (Schweizerische
Unfall Versicherungs-Anstalt) gerichtet und beschreibt die Folgen einer
unüberlegten Handlung:

In Beantwortung Ihrer Bitte um zusätzliche Informationen möchte ich Ihnen
folgendes mitteilen:
Bei Frage 3 des Unfallberichtes habe ich "ungeplantes Handeln" als Ursache
meines Unfalls angegeben. Sie baten mich dies genauer zu beschreiben, was ich
hiermit tun möchte.

Ich bin von Beruf Dachdecker. Am Tag des Unfalles arbeitete ich allein auf
dem Dach eines sechsstöckigen Neubaus. Als ich mit meiner Arbeit fertig war,
hatte ich etwa 250kg Ziegel übrig. Da ich sie nicht alle die Treppe hinunter
tragen wollte, entschied ich mich dafür, sie in einer Tonne an der
Außenseite des Gebäudes hinunterzulassen, die an einem Seil befestigt
war,das über eine Rolle lief. Ich band also das Seil unten auf der Erde fest, ging
auf das Dach und belud die Tonne. Dann ging ich wieder nach unten und band
das Seil los. Ich hielt es fest, um die 250kg Ziegel langsam herunter-zulassen.
Wenn Sie in Frage 11 des Unfallbericht-Formulars
nachlesen, werden Sie feststellen, dass mein damaliges Körper-gewicht etwa
75kg betrug.
Da ich sehr überrascht war, als ich plötzlich den Boden unter den Füssen
verlor und aufwärts gezogen wurde, verlor ich meine Geistesgegenwart und vergaß
das Seil loszulassen. Ich glaube ich muss hier nicht sagen, dass ich mit
immer größerer Ge-schwindigkeit am Gebäude hinauf gezogen wurde.

Etwa im Bereich des dritten Stockes traf ich die Tonne, die von oben kam.
Dies erklärt den Schädelbruch und das gebrochene Schlüsselbein. Nur geringfügig
abgebremst setzte ich meinen Aufstieg fort und hielt nicht an, bevor die
Finger meiner Hand
mit den vorderen Fingergliedern in die Rolle gequetscht waren.
Glücklicherweise behielt ich meine Geistesgegenwart und hielt mich trotz des Schmerzes mit
aller Kraft am Seil fest. Jedoch schlug die Tonne etwa zur gleichen Zeit
unten auf dem Boden auf und der Boden sprang aus der Tonne heraus. Ohne das
Gewicht der Ziegel wog die Tonne nun etwa 25kg. Ich beziehe mich an dieser Stelle
wieder auf mein in Frage 11 angegebenes
Körpergewicht von 75kg.

Wie Sie sich vorstellen können, begann ich nun einen schnellen Abstieg. In
der Höhe des dritten Stockes traf ich wieder auf die von unten kommende Tonne.
Daraus ergaben sich die beiden gebrochenen Knöchel und die Abschürfungen an
meinen Beinen und
meinem Unterleib. Der Zusammenstoss mit der Tonne verzögerte meinen Fall, so
dass meine Verletzungen beim Aufprall auf dem Ziegelhaufen gering ausfielen
und so brach ich mir nur drei Wirbel. Ich bedaure es jedoch, Ihnen mitteilen
zu müssen, dass
ich, als ich da auf dem Ziegelhaufen lag und die leere Tonne sechs
Stockwerke über mir sah, nochmals meine Geistesgegenwart verlor! Ich liess das Seil
los, womit die Tonne diesmal un-gebremst herunter kam, mir drei Zähne ausschlug
und das Na-senbein brach
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Nach der GetBoinked5 von [Unbekannt]: "Ich hab aus Gewohnheit und Versehen zu meiner Freundin gesagt: Thekenschlampe bring mir noch n Bier"
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