Noch vor Anbruch der Dunkelheit konnte ich das Meer bereits "riechen". Ein herrlicher Duft, salzig. Doch wenn ich wieder an dieser Stelle auf dem Rückweg mich umdrehen würde, würde es süß riechen. Bittersüß...
Langsam aber sicher legte sich die Nacht über das Schiff wie eine Decke. Eine Decke, die aber eher zum Schutz des Angreifers als der Angegriffenen dienen sollte.
Ein Ruderboot war am Strand. Vermutlich waren noch Schiffsleute an Land, wann würden sie wieder kommen? Sollte ich warten?
Es war fast Mitternacht, und ich dachte schon, ich müsste zum Schiff schwimmen, als zwei, offenbar leicht angetrunkenen Gestalten den Strand hinunter kamen. Sie blieben stehen, und sprachen offenbar miteinander, ich war zwar ein wenig entfehrnt, jedoch bekam ich alles ganz leise mit.
Ich... ich muss nochmal, muss nochmal... du weisst schon...
Jaja, beeil dich aber.
Einer der beiden ging nochmal zurück in den Wald, der andere zum Bot. Ich sah die Gelegenheit, und schlich mich an. Der Seemann hantierte am Bot herum, als ich wenige Meter von ihm entfehrnt war. Ich zog mein Schwert, sprang vor, und bevor er wusste wie ihm geschah, steckte ein Schwert mitten in seiner Brust. Er kippte tot zusammen.
Der andere schien wieder zu kommen. Er war betrunken, also los!
Ich rannte auf ihn zu, und er blieb verdutzt stehen.
Na, kennst du mich? Ich grinste ihn an.
Du...du lebst? Er schien beängstigt.
Ja, ich lebe, im Gegensatz zu dir.
Er wollte wohl gerade um Hilfe rufen, da rammte ich ihm meine Klinge in die Schulter, und zog ihn zu mir heran. Er blickte mir schwach in die Augen.
So, nun wirst du bezahlen, du dreckiger Hund!
Ich holte aus, und schlug ihm mit voller Wucht auf die Nase, so dass er von meiner Klinge glitt, und hinfiel.
Nun musste ich zum Schiff, dafür nahm ich das Bot. Den toten Seemann legte ich hinein, für den Fall, dass jemand den Umriss eines zweiten Seemanns vermissen sollte, falls er mich in der Dunkelheit erspähen sollte. Nach kurzer Zeit war ich dann am Schiff angelangt. Ich sah zu meiner Freude eine Strickleiter, ich musste sie nur noch...
"Ach, ihr seid zurück! Habt ordentlich einen über den Durst getrunken, was?"
Eine Silouette war zu erkennen, die sich zu mir runterbeugte, natürlich sah der Seemann nur meine Umrisse. Ich beschloss, krächzend zu antworten, damit es einigermaßen angetrunken klang, und er keinen Verdacht schöpfte.
"Ja"
"Dann komm an Bord, und ruh dich aus!"
Er schien dort zu warten, sein Pech. Ich kletterte die Strickleiter hoch, und als ich oben war...
Moment, du bist nicht...
Bevor er seinen Satz beenden konnde, stach ich mein Schwert in seinen Hals. Ich spürte, wie sein Blut mich bespritzte und kletterte an Bord...
Es war niemand zu sehen, aber einige Geräusche ließen darauf schließen, dass noch einige Seeleute wach waren, um so besser...
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Das einzige, was Bewegung schafft
Kann sich an nichts erinnern
КНильс-на-Дону
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