Der alte Mann kratzte sich am Rücken. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder, zeigte auf den gefesselten Krieger und drehte sich um die eigene Achse. Seine Hand beschrieb ein kompliziertes Muster, als er plötzlich weggestossen wurde.
"Entschuldigen sie, geehrter Gast, aber Sarajo ist geistig nicht auf der Höhe, auch wenns es keinen besseren Koch gibt."
Der Sprecher war ein Mann in grober Lederkleidung, nicht älter als dreissig Jahre und über 2 Meter gross. Sein muskulöser Körper war die Errungenschaft seiner Jahre auf See.
"Was habt ihr Hunde mit mir vor?"
"Schweig, abschaum, und warte ab. Du wirst noch früh genug erfahren, was der Capitano wünscht."
Mit einer spöttischen Verbeugung löste er dem Gefesselten eine Hand und gab ihm mehrere Kartoffeln als Stärkung. Dann liessen sie ihn allein, gehalten vom unbarmherzigem Griff der stählernen Ketten. Er fühlte sich niedergeschlagen, aber vor allem wütend.
Im Hause Malborgia fand eine Konversation statt - vielleicht aber doch eher ein Monolog.
"Glaub mir, Vito, dieses Mädchen ist perfekt! Sie wäscht, kocht, putzt und hält es gut mit der weiblichen Arbeit. Sieh meinen Rock, sie hat ihn genäht. Natürlich musste ich sie erst einmal erziehen, aber sie gehorcht jetzt wie ein Lamm."
"Verdammter Bastard!" war ihr Gedanke, aber sie sprach nicht. Sie fürchtete sich.
"Also Vito, ich will doch wirklich nicht viel. Du weisst, welch gute Arbeit ich geleistet habe. Ich war doch dein favorisierter... "Arbeitskrafttransporter", wenn du so willst. Und nun biete ich dir dieses wunderschöne Mädchen - und sie ist gut, das glaub mir - und verlange dafür nur meine Wiedereinstellung. Vito, gib dir einen Ruck. Ich habe den Schaden in deinem Weinkeller ersetzt, also komm schon. Deine Handelsrouten wären perfekt!"
Don Vito Malborgia sah den Kapitän stumm an. Es war offensichtlich, dass er weder mit "Vito" angesprochen werden wollte noch diesen fleischeslüsternen Trunkenbold in seinen Hallen dulden wollte. Gerade, als Don vito ein Zeichen gab, den Mann zu entfernen, griff dieser unter seinen Rock und zog etwas hervor: Ein Metallrohr mit einem Schraubdeckel, mit Wachs abgedichtet.
"Mir war klar, dass ich dir mehr bieten muss. Vito, nimm die Frau. Sie ist ein Gastgeschenk. Um dir meinen Wunsch nach Rückkehr zu verdeutlichen.... was würdest du davon halten, wenn ich dir etwas geben würde, das.... sagen wir mal.... die Frau um Längen übertrifft? Ein simples Schriftstück, geschützt vor allen Witterungsverhältnissen, halte ich hier in meiner Hand. Es führte mich zu einem Ort, und was ich gefunden habe, will ich dir verkaufen. Ich selbst kann mit solcherart Tand nichts anfangen, aber du.... du hast Krieger in deinen Diensten, die Schutz gegen die schwarzen Mächten benötigen. Ich habe auf dem weg hierhin einen Wolf erlegt."
Der Kapitän lächelte zufrieden, als er an das Heulen zurückdachte.
"Aber es blieb kein Wolf. Du brauchst es, Don Vito, jeder hier in diesem gottverdammten Land braucht es! Ich will aufs Meer, das Meer ist rein von Teufelsgezücht. Du willst hier weiterleben, und so sollst du es tun, bis dich die Gicht holt sollst du hier leben, aber du sollst nicht teilen. Ich verlange nur meine alten Privilegien. Nur das, und nicht mehr."
Kapitän Serpent wartete auf Don Vito Malborgia's Antwort. Er zitterte, denn er wusste, das er vollkommen in der Hand seines "Freundes" war - gleichzeitig aber wusste er auch, dass er zu wertvoll war, um zu sterben...
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Zitat:
Zitat von Mokus
PS: Das Loch interressiert mich schon seit 7 Jahren
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I ELUCIDATE THE TRUTH OF A CASE FROM NOW ON!
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