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Das Massaker am Sand Creek, 1864 (Teil 2)
Während einige Häuptlinge die Krieger auf die Verteidigung ihres Landes vorbereiteten, versuchten andere, Krieg um jeden Preis zu vermeiden, um ihrem Volk Leid und Tod zu ersparen. Die Cheyenne-Häuptlinge Black Kettle und White Antelope hatten sich lange um die Freundschaft mit den Vereinigten Staaten bemüht. Im Jahr 1861 hatten sie zugestimmt, den Bruch des Vertrags von 1851 zu akzeptieren und in ein Reservat zu gehen. Dann waren sie nach Washington gereist, um sich mit Präsident Lincoln zu treffen; Lincoln überreichte Black Kettle eine große amerikanische Fahne und verlieh White Antelope einen Friedensorden.
Als jedoch im Jahr 1864 Freiwilligenkorps die Indianer angriffen und daraufhin kleine Trupps von Kriegern Vergeltung übten, wuchsen die Gerüchte um einen großen Indianerkrieg, der Denver und die Goldminen in Colorado vom Rest des Landes abschneiden würde. Black Kettle und andere Cheyenne- und Arapaho-Anführer waren beunruhigt und brachen nach Denver auf, um mit Territorial Governor John Evans und dem Militär-Befehlshaber von Colorado, Colonel John Chivington, zusammen zukommen, die beide politisches Kapital aus der Unterdrückung der Indianer zu schlagen hofften. Als Black Kettle beiden Männern gegenüberstand, sagte er:
Wir bitten nur um eins: daß wir Frieden mit den Weißen haben dürfen. Ich möchte, daß ihr allen
Häuptlingen der Soldaten hier zu verstehen gebt, daß wir Frieden wollen und daß wir Frieden
geschlossen haben, damit wir von ihnen nicht für Feinde gehalten werden ...
Was Black Kettle und die anderen Anführer aus Denver mit auf den Weg nahmen, sah wie eine Bürgschaft von Evans und Chivington aus: Sie könnten in der Nähe von Fort Lyon im südöstlichen Colorado Schutz suchen unnd dort ihr Lager aufschlagen. Aber die Welt der Cheyenne war geteilt. Die Dog Soldiers, die Krieger-Gemeinschaft der Cheyenne, wollten für ihre Heimat kämpfen. Sie zogen nach Norden, um sich den Lakota und den Nördlichen Cheyenne anzuschließen, die Widerstand leisten wollten. Black Kettle zog nach Süden in die versprochene Sicherheit von Fort Lyon. ....
Teil 3 Folgt
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