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Alt 08-07-2003, 20:21
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Aleecsy Aleecsy ist offline
Yuris Leibwache

 
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Kiffen und Klausuren

Kiffen und Klausuren gehören an manchen Unis wie die Butter aufs Brot.Das fanden jedenfalls die Mitarbeiter einer Arbeitsgruppe am Institut für Soziologie der Uni Leipzig bei einer Studie über den Drogenkonsum von Studenten in Leipzig,Hamburg und Dresden heraus.Sie stellten fest,dass Hochschüler so unbefangen wie keine andere Bevölkerungsgruppe mit Rauschmitteln umgehen.Vor allem Cannabis gehöre zum Unialltag.Das war vor exakt fünf Jahren.Und wie is es heute?
Auch fünf Jahre nach der Untersuchung sei weiter ein Trend zu verstärktem Konsum von Haschisch und Marihuana zu beobachten."Zur Zeit erlebt Cannabis sozial eine Renaissance",sagt Theo Baumgärtner von der Hamburger Landesstelle gegen die Suchtgefahren,der aber auch weiter mit einem Rückgang rechnet."Ich glaube,dassder Drogenkonsum ebenso wie andere Dinge Moden unterworfen ist.So wie Schlaghosen und 80ern Jahre-Partys wieder in sind,ist auch Kiffen gerade cool."
Es habe schon immer Hoch-Zeiten für bestimmte Drogen gegeben:In den 70ern war es Cannabis,in den 80ern Kokain und in den 90ern Ecstasy.Nach einer aktuellen Erhebung des Instituts für Therapieforschung in München ist die Zahl der jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren,die schon meistens einmal im Leben Cannabis konsumiert haben,von 27,8Prozent im Jahr 1997 auf 38,1 Prozent im Jahr 2000 gestiegen.
Baumgärtner erkennt im Drogen-Konsum Unterschiede bei den verschiedenen Studienrichtungen:"Sozialwissenschaftler konsumieren deutlich mehr Rauschmittel als Juristen und Wirtschaftswissenschaftler."Die seien im Allgemeinen in der Berufsausbildung zielstrebiger."Geisteswissenschaftler leben eher im Hier und Jetzt und lassen sich schon mal auf was Neues ein",schließt Baumgärtner aus seiner Drogenkonsum-Studie.
Trotz der Ekenntnisse solcher Studien und dem Trend zu mehr Cannabis-Konsum zeigen sich die offiziellen Stellen der Universitäten bei diesem Thema wenig berauscht-eher nüchtern.
Der Leiter der psychologischen Beratungsstelle der Uni Hamburg,Peter Figge,sagt sogar,die Uni sei nicht für Drogenprobleme zuständig.
"In Hamburg gibt es eine Vielzahl von Drogenberatungsstellen,die sicherlich den Bedarf hinreichend decken."
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