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Alt 29-05-2008, 09:00
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Sven Sven ist offline
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Zitat von RoteZora Beitrag anzeigen
@Klaus52

Danke, werd es dann wohl in deutscher Sprache besorgen.
Zum Einlesen:
Zitat:
Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne. Um sie kreist in einer Entfernung von ungefähr achtundneunzig Millionen Meilen ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet, dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, daß sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten.
Dieser Planet hat - oder besser gesagt, hatte - ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten.
Und so blieb das Problem bestehen. Vielen Leuten ging es schlecht, den meisten sogar miserabel, selbst denen mit Digitaluhren.
Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.
Und eines Donnerstags dann, fast zweitausend Jahre, nachdem ein Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte, wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung mal nett zueinander wären, kam ein Mädchen, das ganz allein in einem kleinen Café in Rickmansworth saß, plötzlich auf den Trichter, was die ganze Zeit so schiefgelaufen war, und sie wußte endlich, wie die Welt gut und glücklich werden könnte. Diesmal hatte sie sich nicht getäuscht, es würde funktionieren, und niemand würde dafür an irgendwas genagelt werden.
Nur brach traurigerweise, ehe sie ans Telefon gehen und jemandem davon erzählen konnte, eine furchtbar dumme Katastrophe herein, und ihre Idee ging für immer verloren.
Das hier ist nicht die Geschichte dieses Mädchens.
Es ist die Geschichte dieser furchtbar dummen Katastrophe und einiger ihrer Folgen.
Außerdem ist es die Geschichte eines Buches, eines Reiseführers mit dem Titel "Per Anhalter durch die Galaxis", keines Erdenbuches: es wurde nie auf der Erde veröffentlicht, und bis die schreckliche Katastrophe eintrat, hat auch kein Erdenmensch je etwas davon gehört oder gesehen.
Trotzdem ein äußerst bemerkenswertes Buch.
Wahrscheinlich das bemerkenswerteste Buch, das die großen Verlage von Ursa Minor je herausbrachten - von denen ebenfalls kein Erdenmensch je etwas gehört hat.
Und dieses Buch ist nicht nur außerordentlich bemerkenswert, es ist auch außerordentlich erfolgreich - populärer als "Der Himmlische Heimschützer-Almanach", es verkauft sich besser als "Dreiundfünfzig neue Sachen, die man bei Schwerelosigkeit machen kann" und ist streitlustiger als Oolon Coluphids drei philosophische Bombenerfolge, "Wo Gott sich irrte", "Noch ein paar von Gottes größten Fehlern" und "Wer ist denn dieser Gott überhaupt?"
In vielen der etwas lässigeren Zivilisationen am äußersten Ostrand der Galaxis hat der Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis" die große "Encyclopaedia Galactica" als Standard-Nachschlagewerk für alle Kenntnisse und Weisheiten inzwischen längst abgelöst. Denn obwohl er viele Lücken hat und viele Dinge enthält, die sehr zweifelhaft oder zumindest wahnsinnig ungenau sind, ist er dem älteren und viel langatmigeren Werk in zweierlei Hinsicht überlegen.
Erstens ist er ein bißchen billiger, und zweitens stehen auf seinem Umschlag in großen, freundlichen Buchstaben die Worte "KEINE PANIK".
Doch die Geschichte dieses furchtbar dummen Donnerstags, die Geschichte seiner außerordentlich bemerkenswerten Folgen und die Geschichte darüber, wie unentwirrbar diese Folgen mit jenem außerordentlich bemerkenswerten Reiseführer verknüpft sind, beginnt ganz einfach.
Sie beginnt mit einem Haus.

1
Das Haus stand auf einer kleinen Anhöhe genau am Rand des Ortes. Es stand alleine da und überblickte das weite Ackerland im Westen. Absolut kein bemerkenswertes Haus - es war ungefähr dreißig Jahre alt, plump, viereckig, aus Ziegelsteinen erbaut und hatte vier Fenster an der Vorderseite, der es nach Größe und Proportion mehr oder weniger mißlang, das Auge zu erfreuen.
Der einzige Mensch, der das Haus in jeder Hinsicht bemerkenswert fand, war Arthur Dent, und das auch nur, weil er zufällig darin wohnte. Er wohnte schon seit ungefähr drei Jahren hier, nachdem er von London weggezogen war, weil die Stadt ihn nervös und reizbar gemacht hatte. Auch er war ungefähr dreißig Jahre alt, groß, dunkelhaarig und nie ganz mit sich im reinen. Was ihn am meisten verdroß, war die Tatsache, daß er ständig gefragt wurde, warum er so verdrossen gucke. Er arbeitete beim Rundfunk, bei dem es, wie er seinen Freunden stets zu sagen pflegte, viel interessanter zuginge, als sie vermutlich dächten. Und so war das auch - die meisten seiner Freunde arbeiteten in der Werbung.
Mittwochnacht hatte es sehr stark geregnet, und der Weg zum Haus war naß und matschig, aber die Donnerstagmorgensonne schien hell und klar auf Arthur Dents Haus - zum letzten Mal, wie sich bald herausstellte.
Es war Arthur immer noch nicht richtig klar, daß die Gemeindeverwaltung es abreißen und an dieser Stelle eine Umgehungsstraße bauen lassen wollte.
Donnerstagmorgen um acht fühlte Arthur Dent sich nicht sehr gut. Er wachte benommen auf, schlurfte benommen in seinem Zimmer herum, machte ein Fenster auf, sah einen Bulldozer, fand seine Pantoffeln und schlurfte ins Badezimmer.
Zahnpasta auf die Zahnbürste - so. Bürsten.
Rasierspiegel - zur Zimmerdecke gedreht. Er stellte ihn richtig ein. Einen Augenblick lang spiegelte er durchs Badezimmerfenster einen zweiten Bulldozer wider. Richtig eingestellt spiegelte er Arthur Dents Bartstoppeln wider. Arthur rasierte sie weg, wusch sich, trocknete sich ab und schlurfte in die Küche, wo er was Schönes zu finden hoffte, das er sich in den Mund schieben könnte.
Teekessel, Stecker, Kühlschrank, Milch, Kaffee. Gääääähnen.
Einen Augenblick ging ihm das Wort Bulldozer im Kopf herum, es suchte nach einer Gedankenverbindung.
Der Bulldozer vor dem Küchenfenster war ganz schön groß.
Er starrte ihn an.
»Gelb«, dachte er und schlurfte wieder in sein Schlafzimmer, um sich anzuziehen.
Als er am Badezimmer vorbeikam, blieb er stehen und trank ein großes Glas Wasser, dann noch eins. Es kam ihm der Verdacht, daß er einen Kater hatte. Warum hatte er einen Kater? Hatte er sich letzte Nacht betrunken? Er hatte den Verdacht, daß er das wohl getan haben mußte. Er erspähte ein Schimmern im Rasierspiegel. »Gelb«, dachte er und schlurfte in das Schlafzimmer.
Er stand da und überlegte. Der Pub, dachte er. Du liebe Güte, der Pub. Vage erinnerte er sich, wahnsinnig wütend gewesen zu sein, wütend über irgendwas, das wohl wichtig war. Er hatte den Leuten davon erzählt, er hatte den Leuten lang und breit davon erzählt, vermutete er beinahe: woran er sich noch am deutlichsten erinnerte, das war der glasige Blick in den Gesichtern der Leute. Irgendwas über eine neue Umgehungsstraße hatte er gerade rausgefunden. Sie war schon monatelang geplant, bloß hatte offenbar niemand was davon gewußt. Lächerlich. Er trank einen Schluck Wasser. Das Problem würde sich von selbst erledigen, hatte er beschlossen, niemand wollte eine Umgehungsstraße, die Gemeindeverwaltung würde kein Bein auf die Erde kriegen. Es würde sich von selbst erledigen.
Meine Güte, was für einen fürchterlichen Kater ihm das trotzdem eingebracht hatte! Er besah sich im Kleiderschrankspiegel. Er streckte die Zunge raus. »Gelb«, dachte er. Das Wort gelb ging ihm im Kopf herum und suchte nach einer Gedankenverbindung.
Fünfzehn Sekunden später war er draußen und lag vor einem großen gelben Bulldozer, der den Gartenweg heraufgefahren kam.
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Zitat:
Wir sind im Augenblick dabei, zu prüfen, ob es im öffentlichen Interesse liegt, ihnen mitzuteilen, ob wir die Informationen haben, die Sie erbitten, und ob es, sollte das der Fall sein, im öffentlichen Interesse liegt, Ihnen diese Informationen zur Verfügung zu stellen.
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