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Alt 29-04-2005, 00:02
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Zitat:
Zitat von Psycho Joker
Ansonsten kann ich's mir nicht erklären ,wieso die US-Armee ihre Sodlaten mit Computerspielen verweichlichen sollte, anstatt sie durch die Pampa zu hetzen.
Jepp, Genau das hab ich neulich in nem anderne Thread auch geschrieben... Laut David Grossman (der wurde auch aml kurz in deinem Link erwähnt) hat die US-Armee ja auch Anteile an Software Firrmen... schwer vorstellbar, dass so etwas grundlos wäre...

Zitat:
Zitat von Simsenetti
dann haben wir also 2 möglichkeiten.

1. wir glauben das die forschungsergebnisse richtig sind die im frontal21 bericht gezeigt wurden.
2. wir glauben sie sind falsch.
Oder 3. Wir glauben, dass tendenziell etwas dran ist, aber übertreiben und pauschalisiert wurde

Der Brief, den du angehängt hast liest sich übrigens recht gut (auch wenn ich einen inhaltlichen Fehler darin bemängeln muss: Er sagt, USK hätte gar nichts mit Indizierung zu tun. Nicht ganz korrekt. Wenn sie meinen, dass ein Spiel 'zu heftig' für USK18 ist, dürfen sie ihm keine Bewertung geben und leiten es an die BPjM weiter... wo es dann gegebenfalls indiziert wird)

Zitat:
Zitat von Simsenetti
ich glaube kaum das hier jemand selbst forschungen unternommen hat und deshalb neue argumente bringen kann.
Naja, ein wenig "geforscht" hab ich schon vor einiger Zeit... hab mir grad nochmal die Ergebnisse angeschaut...

Unter anderem wurde hier ja die Theorie vertreten, dass Computerspielen, Aggressionen abbaut... dazu hatte ich folgendes geschrieben:

Zitat:
1. Katharsisthese:
Die Katharsisthese, die bis auf Aristoteles zurückzuführen ist, kann als widerlegt angesehen werden. Die Anhänger der Katharsisthese gehen meist von einem angeborenem Aggressionstrieb aus und behaupten durch das dynamische Mitvollziehen von Gewaltakten in der Phantasie werde die eigene Bereitschaft des Rezipienten abnehmen, selbst aggressives Verhalten zu zeigen.
Überholt ist aber wohl auch die Ansicht, dass Gewalt unreflektiert 1:1 übernommen wird.

Unter anderem hatten wir noch folgende Thesen vorgestellt:
Zitat:
2. Habitualisierungsthese:
Nach der Habitualisierungsthese nimmt durch ständigen Konsum von Mediengewalt die Sensibilität gegenüber Gewalt ab, bis Aggression schließlich als normales Alltagsverhalten gesehen wird. Ein Zitat des Bertelmann-Chefs Thomas Middelhof macht deutlich, wie die Habitualisierungsthese zu verstehen ist: „Nach der 1000. Sendung wäre der Zuschauer auch an Hinrichtungen nicht mehr interessiert“.

3. Suggestionsthese:
Die Suggestionsthese besagt, dass die Beobachtung von Mediengewalt bei bestimmten Rezipienten zu einer Nachahmungstat führen kann. In Anlehnung an den Briefroman „Die Leiden des Jungen Werthers“, der viele Junge Menschen zum Freitod inspirierte, wird hier auch vom „Werther-Effekt“ gesprochen.

4. Theorie des Beobachtungslernen:
Das Beobachtungslernen wird meist auf den amerikanischen Psychologen Albert Bandura zurückgeführt. Nach dem Beobachtungslernen eignen sich Menschen, indem sie das Verhalten anderer Personen (in der Realität oder in den Medien) verfolgen, eigene Verhaltensmuster an.
Im Kontext der Lerntheorie wird berücksichtigt, dass Handeln durch Denken kontrolliert werde. Somit ist es möglich Handlungsmuster nicht genau zu übernehmen, sondern sie mit anderen Handlungsmustern zu kombinieren um daraus eine ganz neue Verhaltensweise zu generieren. Dementsprechend ist der Befund, dass Kinder nach längerem Kontakt mit Mediengewalt diese nicht zwangsweise nachahmen kein Widerspruch zur Theorie des Beobachtungslernens.
Da ich aber nicht mehr wirlkich gut in der Materie drin kann ich da ansonsten nicht mehr viel zu sagen, nur, dass es FAKT ist (und diesmal wirklich Fakt ), dass man nicht weiß, wie die Wirkung von gewaltenthaltenen Spielen nun wirklich ist, sondenr es nur einen Haufen Theorien gibt (von denen die meisten aber zumindestens nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sind) - und euch die Quellen, für diese Aussagen geben:
Zitat:
http://www.restena.lu/iees/mediause/pdf/0202kunczik.pdf
http://www.gespol.jku.at/download/229063/Steifert.pdf
Davison, Gerald C.; Neale, John M.: „Klinische Psychologie“, BELTZ PSYCHOLOGIE VERLAGS UNION , 4. Auflage, 1996
musste allerdings grad fesellen, dass es beide online-quellen aber nicht mehr gibt...
Zitat:
Zitat von Simsenetti
weiterhin glaube ich das sich hier alle aufregen weil der besagte frontal21 bericht sie angreift oder zumindest ihr hobby.
Das dies auf jeden Fall bei einigen so ist hab ich auch immer im Gefühl, wenn es um dieses Thema geht (nicht nur auf dieses Forum bezogen )

Zitat:
Zitat von Simsenetti
ich glaube auch nicht das die spiele nur verboten werden weil die eltern etc. sie nicht richtig kennen, es gab auch eine zeit in der man comics als inbegriff des bösen wertete und sie wurden trotzdem weiterhin erlaubt.
Bin mir nciht sicher, ob ich den Abschnitt richtig verstehe... Spiele werden ja auch nicht verboten - sie bekommen höchstens eine Altersbeschränkung
Falls ich es falsch verstanden habe, und es auf das von Beckstein geforderte Herstellungsverbot bezogen war: Ich glaube auch nicht, dass es sowas je geben wird


Nunja... zum Schluss nur noch: Ich hab den Bericht nciht gesehen... nachdem was ich darüber gelesen wurde, wurde wieder einmal pausalisiert, und übertrieben - halt so wie sich schöne Schlagzeilen machen lassen... Das ist sicherlich nicht richtig... Das genaue Gegenteil zu behaupten, ohne sich darüber informiert zu haben, sondern aus dem Gefühl heraus: "Ich spiele, und ich bin dadurch nicht gewalttätiger geworden - also schadet es niemandem" ist wohl auch nicht ganz korrekt... ich schätze mal, dass wie häufig die Antwort weder schwar noch weiß ist - sondern eher grau... Ob aber nun Hell- oder Dunkelgrau werde ich aber kein Urteil fällen, solange ich nicht besser informiert bin...

Geändert von klaus52 (29-04-2005 um 00:11 Uhr).
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