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Alt 10-11-2004, 22:13
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Ich hab mich grad durch die zehn Seiten Thread im PCG-Forum gelesen und bin ziemlich auf einer Linie mit den Leuten da.

Erstens ist der Bericht unseriös recherchiert und verbreitet Lügen, wie sie bei keinem journalistischen Bericht vorkommen dürften. Hitman so darzustellen, als hätte man alles zu töten, was durch den Level rennt ist einfach falsch. Man kann natürlich häufig Gewalt einsetzen, aber soweit ich weiss, kommt man so nicht weit, weil es einfach zu schwer wird. Ebenfalls ist Doom III als nicht jugendgefährdend zu betiteln ist ebenfalls eine Lüge. Es hat keine Jugendfreigabe bekommen und ist dadurch nicht für Jugendliche geeignet.

Zweitens wird wieder Erfurt erwähnt und es wird suggeriert, dass Robert S. nur wegen "Killerspielen" Amok gelaufen ist. Er hatte nicht einmal Counter-Strike auf seinem Rechner, geschweige denn schlimmere Spiele.

Die Kommentare der Politiker sind auch höchst unseriös und zeigen, dass sie nicht wirklich Ahnung von dem haben, was sie reden. Becksteins "Herstellungsverbot" ist ja wohl der Witz, weil in Deutschland keine derartigen Spiele entwickelt werden und über andere Länder kann er ja kaum bestimmen. Auch die Bemerkung, dass Jugendliche an derartige Spiele kommen, wenn sie auf dem Markt sind, durch "Kopien, die dann schwarz vertrieben werden", ist eigentlich ein Schlag ins Gesicht für jeden Jugendlichen Spieler. Er stellt jeden Spieler so hin, als würde er erstens Raubkopieren (ich hasse dieses Wort) und zweitens die brutalen Spiele haben wollen. Es gibt durchaus auch andere Spieler, denen das Action-Genre ziemlich egal ist, aber Beckstein weiss es wohl besser...

Der USK-Repräsentant war der einzig seriöse Mensch in dem Beitrag, der sich mit der Materie auskennt. Sein Kommentar "Es kommt darauf an, was man Erwachsenen zumuten kann" hat man mit der Werbung abgetan, die in Game-Zeitschriften gemacht wird, die hauptsächlich von Jugendlichen gelesen werden, was natürlich ein absolut nichtssagendes Argument ist, denn es laufen ja auch Werbespots für verschiedenste Alkoholika und brutale Kinofilme und das zu Sendezeiten, zu denen es weit mehr Jugendliche/Kinder sehen können. Und dass es den Verkäufern nicht zuzumuten wäre, den Ausweis zu verlangen, ist wohl auch ein reiner Vorwand. Bei Alkohol und an der Kinokasse funktioniert es schließlich auch (in den meisten Fällen).

Die Verantwortung der Eltern wurde auch mit keinem Wort angesprochen. Denn das hätte ja wieder den Druck auf die Regierung abgeschwächt und die Zielgruppe der Sendung betroffen, was nicht gerade positiv ankommt. Außerdem denke ich, dass der USK-Beauftragte sowas in der Art sicher erwähnt hat, nur dass man es rausgeschnitten hat.

Dass gewisse Spiele nicht für Jugendliche geeignet sind, das bestreite ich nicht, der Meinung bin ich sogar selbst. Aber durch unser JuSchG haben wir eine gute Kontrolle darüber, denn verbindliche Alterskontrollen sind eigentlich das einzig effektive, was man machen kann. Eine weitere Verschärfung des Gesetzes kann ich mir kaum vorstellen, denn alle Ab18-Titel kann man kaum auf den Index setzen.



Zum Abschluss noch ein kurzer Link zu einem Artikel, der seriös und sachlich recherchiert wurde :
http://www.orthy.de/modules.php?name...ticle&sid=1131
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Und am jüngsten Tag wird er Gericht halten. Zu Tausenden werden die Schafe seinem Ruf folgen.
Und die, die ihr ohne Fehl und Tadel seid werdet in sein heiliges Reich empor steigen.
Was aber, wenn ich lieber in meiner individuellen Hölle brenne als euch in die Stumpfsinnigkeit zu folgen?
Denn ich bin mein eigener Gott und ich entflamme einen mentalen Krieg gegen euch und eure Werte.

Möget ihr alle an eurer Nichtigkeit zu Grunde gehen!
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