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Alt 25-08-2004, 01:59
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Opeth-Deliverance





1. Wreath
2. Deliverance
3. A fair Judgement
4. For absent Friends
5. Master's Apprentices
6. By the Pain I see in Others


Wie fängt man nur eine Rezension über ein Band an, wenn man nicht mal richtig die Stilrichtung erklären kann? Opeth sind einfach Opeth, jedes Genre, das man ihnen zuordnen könnte käme nicht an die Größe und die Vielfalt, die ihre Musik bietet, heran. Progressive Death Metal würde es wohl noch am ehesten treffen, auch wenn es ihre Musik, wie bereits erwähnt, nicht ansatzweise erfasst.

Das erste, das dem Laien auffällt, wird wohl die kurze Tracklist sein, die nur 6 Songs umfasst. Doch wer Opeth kennt, der weiss, dass es selten Lieder unter 10 Minuten Spielzeit gibt und so hat auch diese CD eine Spieldauer von etwa einer Stunde.

Es beginnt gleich bombastisch mit "Wreath", Mikael Åkerfeldts harte Vocals versprühen eine Aggressivität, wie man sie selten vorfindet. Der Song beinhaltet auch mehrere ruhigere Passagen, die sich nahtlos in den Rest, des harten Songs einfügen. Wenn man die CD laufen lässt merkt man kaum, dass schon der nächste Track "Deliverance" gespielt wird. In diesem hört man auch zum ersten mal die sauberen Vocals von Mikael, die ruhig und nachdenklich klingen und ebensogut zum Lied passen wie die gegrowlten Lyrics zu "Wreath". Auch hier kann man wieder den Fluss spüren, der Opeth-Alben auszeichnet: harte Passagen fügen sich an ruhigere ohne dabei abgehackt oder gestreckt zu wirken. So fügt sich auch "A fair Judgement" an, der ausschließlich mit cleanen Vocals auskommt. Nach dem sich anschließenden, extrem ruhigen und beinahe traurig stimmenden Instrumental "For absent Friends" donnert das aggressive "Master's Apprentices" los, in dem Mikal nochmal aus tiefster Kehle growlt und das einen wieder gefangen nimmt mit einer düsteren Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. In der Mitte des Liedes kommt eine ruhige Passage, die unter vielen Fans als eine der besten Opeths zählt. Den perfekten Abschluss liefert "By the Pain I see in Others", das nach dem eigentlichen Ende des Liedes noch einen kleinen Part hat, der eine bedrückende Stimmung beim Hörer hinterlässt.

Für Einsteiger, die vorher noch nichts von Opeth gehört haben, hier noch der Tipp: Hört euch das Album 2-3x ganz durch an, erst dann werdet ihr langsam die wahre Größe, die dahinter steckt erfassen können.

Alles in allem ist es ein grandioses Album, das einen nicht mehr loslässt und auf jeden Fall empfehlenswert für jeden Metalfan, der nicht bei Power-Metal aufgehört hat, weil ihm der Rest zu hart ist.

Meine Wertung ist deshalb wohl eindeutig und kaum verwunderlich:

10/10
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Und am jüngsten Tag wird er Gericht halten. Zu Tausenden werden die Schafe seinem Ruf folgen.
Und die, die ihr ohne Fehl und Tadel seid werdet in sein heiliges Reich empor steigen.
Was aber, wenn ich lieber in meiner individuellen Hölle brenne als euch in die Stumpfsinnigkeit zu folgen?
Denn ich bin mein eigener Gott und ich entflamme einen mentalen Krieg gegen euch und eure Werte.

Möget ihr alle an eurer Nichtigkeit zu Grunde gehen!