Gedicht-Auswahl?
 

Hallo zusammen

Ich muss ein Gedicht auswendig vortragen. (in Deutsch, wie früher :o: )

Allerdings muss ich bis zum 29. überhaupt eines finden.

Habtihr mir eines, welches so 14 Zeilen hat, und euch besonders gut gefällt?

Ich bin für jede Hilfe dankbar ;)

Ach ja: Die Art des Gedichts ist egal, es muss sich nicht reimen oder so. Nur die Länge von 14 Zeilen ist wichtig.

Charles Bukowski

Ein Genie

Heute hab ich im Zug einen
genialen Jungen
kennengelernt.
Er war ungefähr 6 Jahre alt,
saß direkt neben mir,
und als der Zug an der Küste
entlangfuhr
sah man das Meer
und wir schauten beide aus dem
Fenster
und sahen das Meer an
und dann drehte er sich
zu mir um
und sagte,
"Das is nich schön."

Da ging mir das zum
ersten Mal
auf.

Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein grosser Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf--. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille--
und hört im Herzen auf zu sein.

von Rainer Maria Rilke
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Gottfried Benn - Schöne Jugend

Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte,
sah so angeknabbert aus.
Als man die Brust aufbrach, war die Speiseröhre so löcherig.
Schließlich in einer Laube unter dem Zwerchfell
fand man ein Nest von jungen Ratten.
Ein kleines Schwesterchen lag tot.
Die anderen lebten von Leber und Niere,
tranken das kalte Blut und hatten
hier eine schöne Jugend verlebt.
Und schön und schnell kam auch ihr Tod:
Man warf sie allesamt ins Wasser.
Ach, wie die kleinen Schnauzen quietschten!
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Hast du irgendwelche Vorlieben? Liebesgedicht, politisches Gedicht etc. oder eine bestimmte Zeit (Sturm und Drang, Klassik, Impressionismus...), die dich besonders interessiert? Soll es eher schwer oder leicht zu interpretieren sein?
Wenn du das ganze ein bisschen mehr eingrenzt finden wir sicher das richtige... :cu:

Der Freund

Einmal werde ich unter den vielen
einen Freund finden, der bei mir bleibt,
der auf mich wartet, wenn ich fortgehe,
der noch da ist, wenn ich zurückkomme.
Er hat Zeit für mich, wenn ich ihn brauche.

Er hört mir zu unabgelenkt.
Er hat Vertrauen zu mir, er erwartet Gutes,
und läßt sich nicht beirren durch mein Versagen.
Er gibt mir Spielraum und Freiheit, zu sein, der ich bin.

Er knüpft seine Freundschaft nicht an Bedingungen.
Er ist wahrhaftig und täuscht mich nicht.
Er sagt mir meine Fehler und Schwächen
zur richtigen Zeit, behutsam und hilfreich.
Er wird mir verzeihen.

wenn dir keins von diesemn gefällt kannste auch bei google suchen. ;) bin sicher da findeste was .

"Der Freund" von bhvghost ist gut. Kannst du mir bitte noch den Schöpfer nennen?
das erste von Veggetto sagt mir weniger zu. Was soll das sein? :alien: Eine Eigenkreation? :D :p

Ich muss es ja auswenig können. Aber ich hab eine schwäche mit dem auswendig lernen. Wenn ich dan da vorne stehe, fällt mit nix mehr ein.

Ich mag alles ausser zu komplizierte und Liebes-Gedichte ;)

Danke für eure Hilfe! :knuddel:

Frechheit! Banause! :D
Qualitativ würde ich es genau umgekehrt sehen, dieser "Freund" besteht, wies aussieht, bloß aus hohlen Phrasen.

ein wenig kurz aber ich poste es mal trotzdem:

Jakob van Hoddis - Weltende
Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
in allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
und an den Küsten - liest man - steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
an Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.

@Raskolnikow:
ähnliches wollte ich auch schreiben :D

ok, es ist nicht so schlecht, aber es passt ned zu mir ;) "Der Freund", weils mich angeht. (aber es ist keine Meisterleistung, klar)

naja ich würde auch sagen banause ein solches gedicht nich zu schätzen

da hab ich das passende:

Alter Baum, der ewig dort am Rande steht.
Siehst wer kommt und siehst wer geht.
Stehst dort still, Jahrzehnte alt,
sei der Wind auch noch so kalt.

Keine Sorgen die dich plagen,
keine ungereimten Fragen.
Stehst nur da im fahlen Licht.
Niemand da der mit Dir spricht.
Hast nur Zweige und Dein Laub,
bist für alle Sorgen taub.
fragst Dich nie was morgen ist.
Ob man Dich vielleicht vergisst.

Alter Baum, nun hör mir zu,
ich wünsch mir oft, ich wär wie du.

nice das gedicht n8falter :) von wem is das ?

tut mir leid..ich hab jetzt ne viertelstunde danach gegoogelt, aber nichts gefunden :( das gedicht hab ich vor ein paar tagen zusammen mit noch einem besseren (was aber länger ist) aus nem anderen forum kopiert, weil es meine momentane stimmung trifft, ich glaube auch, dass ich das vor ein paar jahren schonmal gelesen habe

dann hab ich den thread hier gelesen und es hat tatsächlich 14 zeilen... deswegen wollt ich´s saemikneu nicht vorenthalten ;)

Ich will dir keinen vor den Karren scheissen aber Bukowski hab ich noch nie verstanden :D Kann mir das Teil mal jemand erklären? (Teil = Gedicht)

@N8falter
Ich hab eine Seite gefunden von einem der sagt, es wär sein Gedicht.

http://www.dertunnel.de/

Siehe unter Texte, Gedanken, Der alte Baum.

;)

ohje .... da steht ausserdem noch:

ja und????? wo bleibt das happy end??? für welches haste dich entschieden?? wie war der vortrag?? ich mag keine "open end stories" ;)

which happy end? Es ist erst am 29.3. ;)

Der Panther hat schon wer und wenn ich das nehmen würde, müsste ich's besser machen als der, der es ausgewählt hat und vor mir drankommt.

Also nehme ich sehr wahrscheinlich der alte Baum (es ist nicht sein Gedicht! Miene Mutter kannte es...)

ich drücke sämtliche daumen ;)

sagst uns doch dann wie es gelaufen ist??

Also doch ein Banause! neeee ist schon ok wünsche dir viel Glück :cu:

*muhahahaha .... beleidigt, weil er nicht dein utopisches gedicht nimmt??

:rofl:



:troest: