Beziehung Deutschland/Schweiz
 

Die Beziehung zwischen Deutschland und der Schweiz ist ja zur Zeit ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt. Und dies eigentlich nur wegen einer Person (Peer Steinbrück) bzw. seinen Aeusserungen (vor ein paar Wochen wollte er uns die Peitsche zeigen und jetzt betitelt er unsere Regierung als Indianer).

Ein aktuelle Info diesbezüglich hier:

http://de.news.yahoo.com/2/20090317/...d-a4484c6.html

Ist das überhaupt bekannt bei Euch in Deutschland oder ist das ne Nebensache?Interessiert das überhaupt?

Ich arbeite ja in Zürich mit vielen Deutschen Kollegen, aber ich muss schon sagen das das Verhältnis schon besser war. Und dies eben nur, weil sich ein Peer Steinbrück nicht sehr diplomatisch ausdrückt. Inhaltlich hat er ja vielleicht sogar recht, aber dann sollte man es anders formulieren meiner Ansicht nach...

Das erste mal das ich davon höre. Ich bin aber auch politisch nicht sehr aktiv...

Das sich das auf eure Betriebsinternen Verhältnisse zw. Ger/Swizz auswirkt überrascht mich dennoch sehr...

Hm ich les zwar fast täglich Nachrichten, aber da hab ich eigentlich auch nix von mitbekommen, nur dass man was gegen die Staaten tun wollte die Steuerschlupflöcher bieten, halt auch Luxemburg, die ganzen britischen Inseldinger usw. und eben Schweiz.
Weiss zwar nicht was der Steinbrück jetzt so erzählt hat, aber anstelle der Schweizer würd ich da nicht viel drauf geben, in nem halben Jahr sollte er eh weg sein, und ich bin sowieso der Meinung er soll lieber unsere Steuergesetze so anpassen dass sie jeder versteht und Steuern zahlt, ohne gleich 3 Steuerberater zahlen zu müssen und der Rest geht dann für Steuern drauf.
Leider werden nur immer mehr Steuern erfunden oder ausgebaut, schon bei Steuern die eigentlich ohne Aufwand völlig simpel gestrichen werden könnten wird nix getan.
Da wird lieber jahrelang diskutiert, und anstatt dass man die KFZ-Steuer einfach abschafft ist da jetzt irgendne tolle CO2 Formel drin, Kleinwagen zahlen 5 Euro weniger, dicke Sportwagen 10 mehr, die Welt ist gerettet...
Auch Kaisers Marine wird weiter finanziert, und der Soli sollte zwar nur nen paar Jahre bleiben aber das hat das Volk ja sicher schon vergessen.

Ach isn sinnloses Unterfangen sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, ändert sich eh nix, meine Meinung.
Kümmert euch einfach nicht drum wat Steinbrück erzählt, der soll sich erstmal sein Land anschauen und Fehler hier suchen.

eigentlich kümmert mich Steinbrück auch nicht. Das Problem ist halt einfach, dass somit das ganze Image von Deutschland bzw. den Deutschen darunter leidet.

Er kommt halt ziemlich arrogant rüber. Will das ganze ja nicht dramatisieren, aber ist so ähnlich wie G.W. Bush für die USA war. Ein paar dumme Bemerkungen und Entscheide und schon hat man die halbe Welt gegen sich.

Von einem Spitzenpolitiker sollte man halt etwas mehr Diplomatie und Fingerspitzengefühl erwarten dürfen. Mit Diplomatie schafft man es vielleicht nicht auf die Titelseiten, aber wahrscheinlich bringts einem in der Sache schneller weiter.

Naja, viele Politiker denken halt einfach nicht nach. Wenn sie ihren Mund aufmachen, heißts nur "Feuer frei!" ohne Rücksicht auf Verluste. Dass der deutsche Botschafter jetzt wieder Schadensbegrenzung durchführen muss, ist ihm dabei wohl egal. Obwohl sie es immer predigen, ist Diplomatie keine Stärke von Politikern...

Viele wird das sicher nicht interessieren.
Zu denen zähle ich allerdings nicht, da Wirtschaft, Finanz und Aussenpolitik, sowie das Verteidigungsministerium zu meinen primären Interessen, was Politik angeht, gehört.

Ein vergleichbarer Bericht dazu stand gestern ja auch u.a. im Spiegel.

Angefangen hat es ja mit Berichten wie diesemoder jenem.

Natürlich macht man sich mit seiner Art des Auftretens keine Freunde.
Aber bei Geld hört die Freundschaft ja auch auf.
Geht ja nicht um Peanuts, die in der Schweiz unterschlagen, versteckt und hinterzogen werden.

Es geht um deutsches Geld, welches auch hier versteuert werden soll.
Wenn der Kerl jetzt auftritt wie ein Neandertaler, ist das bestimmt seinem Amt nicht angemessen.

Aber der Zweck heiligt ja manchmal die Mittel.
Ich halte Peer Steinbrück für einen guten Mann, der unser Geld nicht ganz so schlimm rausschmeisst, wie es einige Amtsvorgänger getan haben.
Seine Methoden und seine Arbeitsweise sind auch nicht immer so mein Ding.

Zur Zeit haben wohl aber sowieso andere Regeln gültigkeit.

Man kann sich auch über Sachen aufregen. Wie heißt es so schön: Wer austeilt muss auch einstecken könne:http://blog.4st.ch/wp-content/upload..._svp_raben.jpg Und dazu noch das "nette" Zitat: "Raben sind gefrässige, aggressive und verschlagene Vögel" (SVP-Parteipräsident Toni Brunner)

Sehr gut, vergleichen wir die Aussagen von Parteipräsidenten bzw. Wahlprogramme von Parteien mit offiziellen Amtsträgern... sehr gut.

ich bin sowieso das der steinbrück auf den mond geschossen gehört.ich hab selten so einen unfähigen politiker wie den gesehn

Ich erhebe "Einspruch".
Auch wenn ich den Kerl nicht unbedingt mag.
Schon aus dem Grund, weil er die Hauptschuld daran trägt, das die SPD nach 40 Jahren in unserem Bundesland jetzt verloren hat, und von nem CDU Troll geführt wird.

Der Mann achtet auf 'unser' Geld.

Stimmt, handelt sich ja nur um die größte Partei der Schweiz. Außerdem fiel Steinbrück Äußerung ja auch nur in einem inoffiziellen Rahmen in einem Interview. Also nur die Meinung eines Privatmanns?! :D

das Argument hatte G.W. Bush auch bezüglich Guantanamo...

Das Deutschland und die EU in jeder Beziehung stärker ist als die Schweiz ist klar. Aber das man sich dann auch so verhält ist für mich eine Chrakterfrage. Und irgendwann schlägt das auch zurück. Zuerst könnte es z.B. auf die Deutschen treffen, die hier (noch) arbeiten.

Aber soweit denkt natürlich Steinbrück nicht, aber schauen wir mal wies weiter geht...


@ AgentLie: sicherlich ist jeder auch Privatmann - aber dann soll man sich auch über private Sachen äussern ;)

Einen Peitschenschwingenden Steinbrück, kann man aber wohl schlecht mit einem Folterknecht Bush vergleichen.
Zumal diese Verbalattacke wohl auch von der Presse ausgeschlachtet wurde.

Das dt. Gastarbeiter in der Schweiz nicht die selben berufl. Möglichkeiten haben, sieht man ja allein schon bei den Banken.

Schlüsselpositionen und wichtige Bereiche werden ausschliesslich von Schweizern besetzt.
Das hat dann auch mit fachl. Können nix mehr zu tun.

das stimmt jetzt überhaupt nicht. Der CEO der grössten Schweizer Firma (Nestle) ist ein Oestereicher, ebenso bei der UBS. Swiss Int. Airlines wird von einem Deutschen geführt, bei ABB ist es ein Amerikaner - und das sind nur gerade die dir mir in den Sinn kommen. Es ist sogar eben eher so, dass in Schlüsselpostionen sehr oft Ausländer sind - das ganze Gesundheitswesen würde ohne Ausländer (und speziell deutschen Aertzen) gar nicht mehr funktionieren.

In der Schweiz gibs es zur Zeit über 220'000 Deutsche Arbeitnehmer - und diese sind fast alle gut ausgebildet und in entsprechenden Positionen.

Nachtrag: Was zu beweisen war -> http://www.swissinfo.ch/ger/suche/de...=1136445507000

Ich habe meine letzte Aussage nochmal überflogen und muss sagen, das ich mich falsch Ausgedrückt habe.
So ist das wirklich Unsinn, was ich geschrieben habe. :shy:
Habe wohl zu viele Medikamente geschluckt.:rolleyes:

Sagen wollte ich eigentlich, das sich das auf den Bankensektor bezieht.
Das wurde auch indirekt schon zugegeben.

du und ich sind ja auch keine Spitzenpolitiker, wir dürfen auch mal Mist erzählen und nicht ganze informiert sein :)

Aber das ganze wird auf jeden Fall Konsequenzen haben, nur werden die wahrscheinlich etwas subtiler ausfallen als die verbale Peitsche :p

Das ist es, was ich die ganze Zeit sagen will. Es gibt nun wirklich derzeit wichtigere Sachen als die Ausdrucksweise eines Politikers. Zumal "Zuckerbrot und Peitsche" ein deutsches Sprichwort ist. Sicherlich ging es nicht darum, den armen Schweizern den Hintern zu versohlen. Genauso wenig denkt Herr Steinbrück bei Schweizern an in Tipis wohnende Büffeljäger. Vielmehr wollte er einfach die Situation beschreiben. Im zweiten Fall kann man, wenn man es denn wirklich will, den Ausspruch falsch verstehen. Im ersten Fall sicherlich nicht. Da wollte die Politik wohl einfach ein wenig von der Finanzkrise ablenken und sich "wichtigeren" Dingen zuwenden.

Haha, die Schlammschlacht geht weiter. Es war ja sowieso nur eine Frage der Zeit bis ein Nazi-Vergleich fällt :D
Ein schweizer Parlamentarier hat folgendes gesagt:
Steinbrück erinnere ihn «an jene Generation von Deutschen, die vor sechzig Jahren mit Ledermantel, Stiefel und Armbinde durch die Gassen gegangen sind.»
Es sind auch noch andere nette Dinge gesagt worden wie "Einem Volk zu drohen es abzuschlachten (anspielung auf Kavalerie- und Indianervergleich) sei aus dem Mund eines Deutschen sehr bedenklich" :D
Viel Amüsanter fand ich jededoch die Aussage (weiss leider nicht mehr von wem), dass man einen linken Politiker der den unterschied zwischen Karl Marx und Karl may nicht kenne sowieso nicht ernstnehmen kann. :P

Naja mir tun jedenfalls die Deutschen in der Schweiz ein bisschen Leid, immerhin stellen sie den grössten Ausländeranteil... aber von jemandem mit einem so beschränken Horizont kann man so viel Weitsicht wohl nicht erwarten.

der Nazi-Vergleich war sicherlich nicht angebracht, aber es war ja nur eine Frage der Zeit, bis sowas kommt. Müntfering meinte ja auch, dass man früher zu Steueroasen Soldaten geschickt hätte - naja, dann ist der Vergleich ja gar nicht mehr so abwegig. Ein anderes SPD Politiker (habe den Namen vergessen) hat ja auch gemeint, man müsse sie (die Schweiz) umzingeln.

Steinbrück ist natürlich meilenweit davon entfernt das ganze zu relativieren oder sich gar zu entschuldigen. Er setzt immer noch einen oben drauf - um ein gutes Image zu haben dauert es relativ lange, aber eines zu zerstören geht sehr rasch. Steinbrück ist da heftig daran, das Image von allen Deutschen hier in der Schweiz nachhaltig zu zerstören.

Nun, die Kriegsrethorik kam ja nicht von uns - nimmt mich wunder, ob die Deutschen Poltiker sich in einem ähnlichen Konflikt mit z.B. Israel oder den USA auch so verhalten würden...

Fortsetzung folgt...

Ich finde das übrigens gar nicht mal so schlecht. Es gibt fast nichts besseres, als unterschätzt zu werden ;)

Im Fall von Israel sicher nicht.
Deren Sonderstatus gestattet ihnen hier unbeschränkte Narrenfreiheit.


Das würde ich nicht unbedingt Steinbrück zuschreiben, sondern ausgesuchten schweizer Politikern.
In diesen wirtschl. und finanz. angeschlagenen Zeiten, kann ein ausländisches Feindbild ja nicht Schaden.
Lenkt auch von eigenen Fehlern ab.

Das gilt wohl auf beiden Seiten... vor allem bei Steibrücks Leistungsnachweis :D
Naja aber ich denke sowas kommt unsrer Regierung wirklich gerade recht, die haben alles andere als brilliert in Sachen Verhandlungstechnik in den letzten Wochen/Monaten.

Sorry, aber das ist Blödsinn. Steinbrück ist einer der fähigsten Finanzminister seit langem. Ihm geht es wirklich nur um seinen Aufgabenbereich bzw. um Schuldentilgung und nicht, wie vielen vorm ihm, in erster Linie um die eigene Partei. Dafür dass vor ihm Misswirtschaft betrieben wurde, kann er nichts.

fand hier noch einen guten Text diesbezüglich:

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...614353,00.html

Stehe voll hinter dem, obwohl der Text ja von der Kavallerie kommt.

noch ein lustiger Text (bitte nicht ganz ernst nehmen): http://www.tagesanzeiger.ch/panorama...story/31531463

wie auch immer, der Hr. Steinbrück und Co. müssen in nächster Zeit auf jeden Fall nicht in die Schweiz kommen.

Bis dann und ein schönes Weekend - muss noch Büffel jagen gehen ;)

Obwohl ich Westerwelle nicht mag, aber "Sie können ja nicht einmal mit der Schweiz Frieden halten." ist geil. :D

Westerwelle hat immer einen Spruch drauf.
Danach hörts aber auch schon auf.
Er hält sein Ohr in den Wind, und lauscht der Stimmung.
Danach springt er auf den passenden Zug auf.

Ständige Meinungs und Richtungswechel sind da an der Tagesordnung.
Seit Möllemann nicht mehr da ist, fehlt der Partei eine Gallionsfigur mit Verstand.
Westerwelle kann man doch nur an den Schiffsbug tackern, und warten wie das Schiff 'Deutschland' absäuft. :hmm:

Nochmal ein guter Artikel zu dem Thema: http://www.spiegel.de/politik/auslan...615140,00.html

Kein schlechter Artikel, viel wahres... einmal abgesehen davon, dass wir als hoffnungslose Narzisten abgestempelt werden :D

Wie du schon sagst: Viel wahres. :p

nun ja man kann die Aussagen der SVP nicht für die Schweiz gelten lassen..

das wäre ja fast so als ob man NPD Zitate für Deutschland nehmen würde...

und die Abstimmung zu der das Plakat gehört würde zum glück richtig entscheiden(und das ziemlich deutlich)