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Vollständige Version anzeigen : Wir Bürgen für jeden?


Germane45
16-11-2008, 19:00
Als erstes Aktienunternehmen neben den Banken, hat sich die Adam Opel AG um eine Staatsbürgschaft bemüht, sollte das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten kommen.

Dieser Versuch sich im Falle einer Pleite Geldmittel zu sichern, ist aus Sicht von Opel ein guter Schritt.

Aber auch nur aus Sicht der Geschäftsleitung und der Arbeitnehmer dort?
Es geht immerhin um ca. 25.000 Arbeitsplätze.
Von den Zulieferern mal ganz zu schweigen.

Sollte man ein Unternehmen dieser Größe vor die Wand laufen lassen?
Oder hat nicht vllt. auch eine kl. Firma, die schon lange auf dem Markt präsent ist, Anspruch auf staatl. Hilfe?

Wo landen die Geldmittel bei einer Zusage im Falle von Opel?
Beim Mutterkonzern in den Staaten?

Wo soll die Grenze gezogen werden? :ka:
Haben dann nicht alle Firmen Anspruch auf Hilfe?

Spiegel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,590557,00.html)
FAZ (http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E050EB220A81D4D1CBD583F9CCF490D62~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
Um nur 2 Beispiele zu nennen.

Apokus
16-11-2008, 19:14
Wer die freie Marktwirtschaft fordert sollte auch die Freie Wand wählen und davor klatschen.
Dazu dann noch die leute, die den Karren in den Dreck gefahren haben dafür haften lassen und die nachfolgenden Überlegen sich zweimal ob sie die gleichen Fehler machen.
Aber so wie es jetzt läuft wird Opel x Mrd bekommen, GM in Amerika xxx Mrd, die Manager werden sich feiern lassen in 1-2 Jahren ihre Gehälter spätestens wieder um 50% aufgestockt haben und wenns nicht besser wurde erneut beim Staat rumheulen.
Neben der Üblichen Steuerlichen Verarsche ( welche Firma in Deutschland zahlt schon Steuern und macht im Endeffekt minus ? Gibt soviele Legale möglichkeiten zum bescheissen... ) halt nun auch noch diese.
Gewinn privatisieren, Verlust verstaatlichen.... gibt doch bei uns genug millionen Affen die sowas freiwillig zulassen ^.^

Ich persönlich hätte die Banken voll vor die Wand fahren lassen.
Keine Hilfe für Unfähigkeit und Gier, die Reste später verstaatlichen und fertig.
Gleiches nun bei Opel. Ist in der Freien Marktwirtschaft nicht überlebensfähig also musses weg. Schlecht für die Arbeitnehmer dort aber so ists halt. Für die Leidtragenden Harz 4 blechen ist für alle günstiger als nun so einen Schrott zu finanzieren.
Aber sowas kann man ja nicht machen wenn man sich anschaut wieviele Politiker in den Aufsichtsräten sitzen und sich ihren Fetten Arsch nun auch in Zeiten des Verlustes und Versagens von den absolut Dummen Idioten, die sich Volk schimpfen, noch Finanzieren lassen.

SailedAway
16-11-2008, 19:18
denke, dass das Geld bei General Motors landen wird. Ansonsten ist das ein wenig schwierig. Sicher sollte man allen Firmen helfen, aber woher soll bitte das Geld herkommen? Und ohne Gegenleistung würde ich eh als Staat nicht Kapital verteilen. Eine Beteiligung an Opel wäre eine möglichkeit, aber vorher müsste Opel vom sinkenden Schiff General Motors abspringen, was nicht möglich ist. Das Risiko, dass genau dort das Geld hingelangt würde ich trotz der 25.000 Angestellten nicht ohne weiteres Geld hineinpumpen.

Auf der anderen Seite wäre 25.000 minus ein paar, ein herber schlag. Aber was ist, wenn die nächste Große Firma in Not ist und man nicht Helfen kann? Wäre das nicht auch ein wenig ungerecht?

Schließlich ist das eine freie Marktwirtschaft. Wenn es darum geht Steuern zu Sparen, Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen, ist man Meilenweit entfernt vom Staat. "Man muss dahin gehen, wo es am Günstigsten ist!" Aber sobald man den Karren gegen die Wand gefahren hat (Gut für den momentanen Absturtz der wirtschaft kann Opel nichts, aber General Motors steckt schon seit Jahren in der Krise), rennt man sofort zum Staat und bettelt um Kohle. Aber blos nicht hier investieren und die Produktion schön weiter ins Ausland schicken.

http://media.gm.com/eur/gm/en/company/c_production/c_prod_map/GME_inEurope.jpg

MewtoX
16-11-2008, 19:19
Ohne Witz, wo ich das heute gelesen habe dachte ich mir auch, "schöne Scheisse ist das, und wer hilft unserer Firma? Wenn das so einfach geht..."

Nichtsdesto trotz finde ich das unmöglich... :rolleyes:

Mfg.

Apokus
16-11-2008, 19:34
Der Untergang GMs und auch Fords ist mehr als Gerecht und seit Jahren überfällig.
Monat um Monat wurde dort 1mrd $ verbraten, und man hat trotzdem weiter Autos entwickelt die genauso wie die davor niemand haben wollte.
Der Arbeiter der nun deswegen Arbeitslos wird sollte weniger den Politiker, der ihnen nicht hilft, verurteilen sondern vielmehr das Managergesocks das durch ihre Entscheidungen genau dieses Chaos produzierte und zu verantworten hat.
Weiterhin hätte jeder Zulieferer, der ab und wann auch mal Nachrichten gelesen hätte, von der Situation schon vor mehr als einem Jahr gewusst haben.
Immer noch aufs Pferd Automobilbranche gesetzt? Tja... setzen 6 fehler bewusst in kauf genommen und ab vor die Wand.
Jetzt Opel helfen trifft zum beispiel Audi und die anderen Autohersteller welche nicht so Starke Einbrüche haben, auf unfairer Weise.
Klar hat Audi auch probleme durch die von den Banken verursachte Krise allerdings sind deren Absatzzahlen komischweise nicht so brutal eingebrochen.
Ob das vielleicht daran liegt das deren Produkte einfach besser auf den Markt passen?

Was bin ich froh das es für mich die wahrscheinlich letzten 2 Monate in Deutschland sein werden....

Commander Leo
16-11-2008, 19:40
Ist in der Freien Marktwirtschaft nicht überlebensfähig also musses weg. Schlecht für die Arbeitnehmer dort aber so ists halt.

Du willst 25.000 Menschen um Ihren Job bringen, "weil es halt so ist"?! http://smilies.cncforen.de/Hmm.gif
Tut mir leid, aber das ist in einem Sozialstaat leider nicht machbar.

Aber sowas kann man ja nicht machen wenn man sich anschaut wieviele Politiker in den Aufsichtsräten sitzen und sich ihren Fetten Arsch nun auch in Zeiten des Verlustes und Versagens von den absolut Dummen Idioten, die sich Volk schimpfen, noch Finanzieren lassen.

Bevor du das Volk (und damit übrigens auch dich selbst) als dumme Idioten beschimpfst mach es doch selbst besser und beklage dich nicht nur!
Oder, warte, doch besser nicht, du wärst nur ein zusätzliches Mitglied für die Linkspartei.

Apokus
16-11-2008, 20:12
Ich sehs nicht ein sinnlos Geld rauszuwerfen.
Die 25.000 Menschen anschliessend von Harz 4 usw zu versorgen ist deutlich günstiger als jetzt mehrere Milliarden Euro für Opel und anschliessend alle anderen rauszuwerfen nur um das eh wahrscheinliche ( Das Abwandern bzw schliessen von Werken aufgrund schlechter Produkte ) noch 1-2 Jahre hinaus zu zögern.

Und doch, das Volk als solches IST und war schon immer dumm.
Weiterhin bin ich für die Freie Marktwirtschaft und gerade deswegen bin ich absolut gegen eine Intervention des Staates.
Wie gesagt ab vor die Wand und fertig.
Wie du dazu kommst ich wäre ein Mitglied der Linkspartei oder irgendeiner anderen Verlogenen abgefuckten Partei innerhalb Deutschland... :ka:
Vielleicht zuviel Schäubleismus mitgemacht und das Denken bereits erfolgreich eingestellt?

Dark Warrior
16-11-2008, 20:34
Ich schließ mich Apokus an die Leute die kein Job mehr haben werden bestimmt nicht ewig von Hartz 4 leben wollen und sich einen neuen Job suchen.;)

Ich meine das Alte wird durch Neues ersetzt wenn es nicht mehr gepasst hat, so ist es in der Natur und so sollte es auch in der Marktwirtschaft sein.
Das alles für alles der Mittelstand zahlen muss spricht nicht gerade für ein Sozialstaat...

Sven
17-11-2008, 10:51
Ich schließ mich Apokus an die Leute die kein Job mehr haben werden bestimmt nicht ewig von Hartz 4 leben wollen und sich einen neuen Job suchen.;)Klar.... und den finden die dann auch einfach so. :rolleyes:

Ich denke Betriebe dieser Größenordnung sollten nicht in der Form einer Bürgschaft unterstützt sondern temporär verstaatlicht werden. Zumindest sollte im Fall einer finanziellen Hilfe der Staat das Recht haben ein paar gewichtige Wörtchen bei Geschäftsentscheidungen - und sei es nur das neue Design der künftigen Fahrzeugflotte - mitzureden.

devil
17-11-2008, 11:52
genau der meinung bin ich auch, wenn der staat opel hilft dan sollte dieser als gegenleistung dafür firmenanteile bekommen!

Dark Warrior
17-11-2008, 12:31
Klar.... und den finden die dann auch einfach so. :rolleyes:

Vllt. nicht auf Anhieb aber ich denke schon.

@ devil/Sven: Was ist wen Opel sich weigert?

Sven
17-11-2008, 13:49
Äh, dann gibt es kein Geld?

se7en
17-11-2008, 14:13
öhm, es ist hier schon angeklungen. Besonderes Problem bei Opel ist der marode Mutterkonzern GM... dieser wird das Geld vom Staat dankend annehmen und verschlucken.

eigentlich müsste Opel zu 100% weg von GM. Dann helfen. Gehen zwar bestimmt auch ein paar Arbeitsplätze flöten, aber zurück könnte ein profitables Unternehmen bleiben, so schlecht sind die Opels ja nun auch nicht (mehr).

Nur wie Opel von GM loseisen :/ :?

MewtoX
17-11-2008, 16:43
Habe letzte Woche noch im Radio gehört dass sich VW Mitarbeiter damals in Krisenzeiten auch mit Aktien bezahlen lassen konnten...
Nur wenn ich dann höre dass ein Manager von genau diesen einfach mal 1000 Stk. (ehemals 10.000) für 1Mille verkloppt zu seinem ohnehin schon 2Millionen Euro Monatsgehalt werd ich stinkig...

Nicht dass es neid wäre aber warum muss man solche Dummf*cks hoffnungslos überbezahlen :rolleyes:

Mfg.

Commander Leo
17-11-2008, 17:20
Besonderes Problem bei Opel ist der marode Mutterkonzern GM... dieser wird das Geld vom Staat danken annehmen und verschlucken.

Meines Wissens wurde heute beschlossen, dass das Geld nur für die Arbeitsplatzsicherung in Deutschland benutzt werden darf und auf keine Fall zu GM gelangen darf.

se7en
17-11-2008, 17:35
das ist schonmal gut. Hoffen wir, dass die Umsetzung auch gut wird. Grüße an SiemensQ :D

Germane45
17-11-2008, 18:38
Opel war immer schon ein Selbstbedienungsladen der amerik. Mutterfirma.
Jüngstes Beispiel ist wohl die neue Technologie der Stromfahrzeuge, die in Deutschland entwickelt wurde.

Das wird dann kurzerhand nach Übersee ausgelagert und vereinnahmt.

Auch sind die Modelle der Vergangenheit Reparaturanfälliger als z.B. japanische Modelle.

Nicht umsonst ist wohl die Polizei wieder auf Modelle von VW umgestiegen.
Bayern und BW mal aussen vor.
Mercedes und BMW ist schon was anderes. ;)

Vllt. sollte man sich bei Opel auch mal darüber Gedanken machen, wieviel ein einfacher ungelernter Bandarbeiter eigentlich verdient.

Zumindest immer noch mehr, als qualifizierte Facharbeiter aus anderen Branchen.

Das Wasser steht der Fa. Opel bis zum Hals, aber eine finanz. Nullrunde kommt nicht in Frage.:rolleyes:

Wo Leben wir denn?

Opfer sollen wieder nur alle anderen bringen.

SailedAway
17-11-2008, 19:17
Joa das die Opel Fahrzeuge nicht so der bringer sind kann ich nur bestätigen. War auch froh als es wieder schöne VWs gab. Der neue Passat B6 der 7. Leasingrate ist einfach toll. (Dienstwagen)

Und mal ehrlich, wieso sollten die Milliarden die jetzt fließen, das unvermeidliche verhinern. Dann ist General Motors halt in 2 Jahren fällig und die Opel werke werden geschlossen. GM ist nicht zu retten. In naher Zukunft werden die Verkaufszahlen von Opel und GM nicht steigen.

Germane45
18-11-2008, 18:05
Aktuell sieht es für mich nach vorgezogenen Wahlkampfgeschenken aus. :hmm:

AMD-Powered
18-11-2008, 19:24
Das glaube ich absolut nicht, da ich schon denke das unseren ach so tollen Politikern vollkommen klar ist wie und was alles auf dem Spiel steht.

Jedoch teile ich den Grundgedanken von Sven (was die temporäre Verstaatlichung betrifft), nur in diesem Fall ist die eigentliche Ursache der Mutterkonzern GM.

Opel müsste hierzu vollkommen entkoppelt werden und wieder als ganz eigenständiges Unternehmen agieren und dann unter eine temporäre stattliche Kontrolle gebracht werden, was aber nicht geht da sie viel zu sehr mit der GM verbunden sind.

GM ist meiner Ansicht nach schon längst überfällig für eine Insolvenz, dass Opel dabei mit runter gezogen wird ist nur eine Frage der Zeit, von daher sehe ich es als sinnlos hier noch Staatsbürgschaften zu leisten.
Klar ist hier eine sehr große Anzahl von direkten und auch indirekten Mitarbeitern betroffen aber das ganze nur herauszuzögern kostet uns alle unterm Strich mehr. :(

Germane45
19-11-2008, 18:21
Die Politik sollte sich meiner Meinung nach da raushalten.
Warum jetzt dem Laden helfen, wenn es am Ende doch sowieso damit enden wird, das GM einen Weg findet, Kohle und Know How hier abzugreifen.

Der Laden gehört gegen die Wand gefahren.

SailedAway
19-11-2008, 21:00
wird er später eh. lass ein zwei jahre vergehen und es werden hier eh wieder kräftig stellen abgebaut, weil es GM immernoch beschissen geht und opel auch nicht besser. Das Geld wäre sinnlos in die mülltonne geschmissen

gersultan
20-11-2008, 01:37
ab vor die Wand und gut ist... das was Opel-Autos dann hier nicht mehr gekauft werden kann, wird dann halt von anderen dt. Automobilherstellern sein. Also die werden dadurch wachsen und, wie es sich bei einer Marktwirtschaft gehört, für ihre 'Leistung' nicht pleite zu sein dann belohnt.

ich könnte mir gut vorstellen, dass der eine oder andere Hersteller den einen oder anderen Standort und somit die Arbeitnehmer auch übernimmt...

Ansonsten: Was leisten die 'großen' Konzerne besonderes, dass sie mrd. an Geldern erhalten? Die kleinen Krauter hier um die Eck, die Tante-Emma-Läden die vllt mal nur 2-3.000 € zum überleben brauchen würden, wird auch immer regelmäßig der Geldhahn zugedreht.

Aktuell habe ich den Eindruck das sich der Staat von den Unternehmen (mal wieder) erpressen läßt. 'Geiseln' sind diesmal die Arbeitnehmer :rolleyes:

Germane45
20-11-2008, 17:05
Aktuell habe ich den Eindruck das sich der Staat von den Unternehmen (mal wieder) erpressen läßt. 'Geiseln' sind diesmal die Arbeitnehmer :rolleyes:

Man könnte auch sagen............
Noch nie sah man so gut, wer hier im Lande die Macht hat.
Die Wirtschaftsbosse, nicht die Politik. ^^ :jupp: