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Vollständige Version anzeigen : Mehrwertsteuer-Erhöhung


raptorsf
09-01-2007, 16:06
seit Anfang Jahr habt ihr ja eine MWSt von 20 % - 3 % mehr als vorher. Kann mir jetzt jemand von Euch erklären, wie man auf 3 % Erhöhung kommen kann, wenn vor der Wahl die CDU/CSU 2 % fordert und die SPD 0 %? Ist 3 % ein Kompromis bzw. der Durchschnitt von 0 und 2?

Hat sich da niemande darüber aufgeregt? Mir scheint es fast, als würden alle Deutschen das als Gottgegeben abtun.

Wir Schweizer sind ja sehr moderat und friedliebend. Wenn aber unsere Politiker sowas durchziehen würde gäbe es einen Volksaufstand. Wahrscheinlich müssten diese Politiker das Land verlassen oder würden im Gefängnis landen - und in Deutschland passiert nix?

Kann das mir als Aussenstehnder mal einer erklären?

Sven
09-01-2007, 16:14
Nun, Deutschland hatte bislang innerhalb der EU einen der niedrigsten MwSt Sätze... (btw: es sind 19%, nicht 20%).
Sicher ist niemand davon begeistert - aber deswegen gleich einen Volksaufstand zu proklamieren ist doch etwas übertrieben.... :p

raptorsf
09-01-2007, 16:54
ok, 19 - nicht 20 % - aber das ist gar nicht der Punkt (abgesehen davon gibts 8 EU Länder die einen tiefern Satz haben). Mein Hauptproblem ist wie man von Vorschlägen von 0 bzw. 2 % plötzlich auf einen "Kompromiss" kommt mit 3.

Wenn es 1, 1.5 oder vielleicht sogar 2 gewesen wären ok - aber 3?

Bin ja sonst alles ander als ein Linker Wähler - aber die MWSt-Erhöhung war sicherlich unnötig und auch unsozial. Aber wenn sich Politiker halt lange genug einschliessen und sich auf nichts wichtiges einigen können (Gesundheitsreform etc.) kommt halt eine Steuererhöhung dabei raus. Dafür setzt man Kirchhoff auf die Strasse der wahrscheinlich wirklich was gebracht hätte...

RangerOfDead
09-01-2007, 17:35
jetz mal ehrlich wann merkst du die 3% mehr? bei 100€ sind es ganz 3€ mehr, da kack ich doch drauf. Klar alle sagen ''§% erhöhen, Skandal brabel brabel brabel'' aber es scheint ja niemanden zu stören, zumindest seh ich keine Anti-MwSt Demonstrationen.

raptorsf
09-01-2007, 17:43
ja klar, 3 % tönt ja niedlich - kann man ja verschmerzen. Wieso dann nicht gleich 4 oder 10 % mehr?

Wie hoch ist das durchschnittliche Haushaltsbudget einer Familie in Deutschland pro Jahr? 20'000 Euro? Keine Ahnung - aber bei 20'000 sind 3 % sind das 600 Euro - jährlich! Und wenn man jeden Euro umdrehen muss sind nochmals 600 weniger ein grosser Einschnitt bzw. eine grosse zusätzliche Belastung.

Meiner Meinung nach ist das ein Skandal - auch die Ausnahmen sind ja interessant. Dazu gibt es ein Buch mit (wenn ich es richtig im Kopf habe) 130 Seiten - sowas ist ja absolut intransparent und somit auch wieder unfair.

Narodnaja
09-01-2007, 17:59
Ahoi Raptor *wink*

Also um es kurz zu machen: Das komplette Steuerrecht (und das ist nicht polemisch gemeint, es ist wirklich das _komplette_) in Deutschland stinkt und fault vor sich hin. Warum sollte da die MwSt eine Ausnahme sein ?

Allerdings finde ich es nicht unbedingt einen Skandal. Es ist lange genug erzählt worden, uns fehlt Geld, aber keine Angst, das kriegen wir schon irgendwo her, Steuererhöhungen gibt es nicht. Zumindest nicht direkt. Oder so. Was kam dabei raus ? Rumgestöpsel. Ich habe den Eindruck, viele Menschen gehen das nun mit, auch wenn sie sich natürlich ärgern. Aber angeblich soll ja auch vieles entlastet werden. Waren das nicht die Lohnnebenkosten ? Ich habs ehrlich gesagt vergessen.

Ich denke allerdings, wenn das nun nichts bringt, rauchts beim nächsten Mal. Unser großer Kompromiss in Berlin regiert ja leider im Minimalkonsens, daher ist zu befürchten, dass irgendwelche positiven Effekte den Bach runtergehen.

Allerdings ist auch nur der normale Satz gestiegen, der ermäßigte bleibt bei 7%.

Merlin
09-01-2007, 18:22
Mich interessiert, wie das Wahlverhalten durch die MWSt-Erhöhung beeinflusst wird.

Gehen weniger zur nächsten Wahl, weil es sowieso keinen Sinn macht?
Gehen mehr Wähler zur nächsten Wahl, um ihren Unmut auszudrücken?
Gibt es überhaupt Alternativen bei der nächsten Wahl?

Welche andere Form von Protest fällt euch ein?

/EDIT: Schreibfehler korrigiert

Apokus
09-01-2007, 18:33
Realistischer Protest ?
Die Rechten kriegen deutlichen Zuwachs bei steigender Unzufriedenheit.
Jedenfalls solange bis sie Verboten werden :rolleyes:
( wird ja gerade schon praktiziert... warum versuchen CDU und konsorten nicht gleich öffentlich das gleiche wie Hitler damals mit seiner NSDAP und verbietet einfach die neugründung von Parteien und lösen die anderen auf ? ).
Utopisch Protest ?
Irgendwann wird irgendwer aus der Deutschen Wählerschaft einem Politiker nen denkzettel verpassen...
Der Farbangriff auf Fischer war in der Hinsicht ja schonmal nen Anfang damals... nur dies reichte ja scheinbar nicht als Hinweis...bzw schockierte die Herren und Frauen ( und Neutrums wenn man unser Bundeskanzlermaskottchen so betrachtet ) nicht genug :ka:

Ich für meinen Teil kann nur sagen... jeder Schwarverdiente Euro ist irgendwo nen Gerechter Euro ...
Hätte ich die gelegenheit und hätte irgendwas ala Maurer / Gas Wasser Scheisse oder so gelernt würd ich sicherlich auch zulangen und für wenig geld leistung erbringen , welche andere Chance haste hier denn ?
Keine , da die Politiker doch jeglichen Hang zum Realismus verloren haben.. klar wenn ich xxxx€ im Monat für n bisl rumsitzen , scheisse Labern und noch größere Scheisse fabrizieren bekommen würde hätte ich den Hang sicherlich auch verloren ...
Wieso kriegen diese Menschen eigentlich das 10-50 fache dessen was man laut ihnen für nen "Menschenwürdiges Leben" benötigt ?

AMD-Powered
09-01-2007, 18:33
MerlinSt: Die Antworten hast du dir selbst schon gegeben:

Mich interessiert, wie das Wahlverhalten durch die MWSt-Erhöhung beeinflusst wird.

Unterm Strich gar nicht.

Gehen weniger zur nächsten Wahl, weil es sowieso keinen Sinn macht?
Gehen mehr Wähler nächsten zur Wahl, um ihren Unmut auszudrücken?

Wird sich nicht groß ändern, nur verlagern

Gibt es überhaupt Alternativen bei der nächsten Wahl?

Meiner Meinung nach nein. Und somit hast du deine Antworten. ;)



@Apokus: Sehr schöne Ergänzung! :thx:

ElDono0
09-01-2007, 19:03
naja wo merkt es der otto normalverbraucher überhaupt?

beim benzin und heizkosten,, aber das ist ja nichts neues.

lebensmittel wofür die meisten menschen ihr geld ja ausgeben bleibt ja bei 7%

fahrkarten für die öffentlichen in münchen gilt auch 7%.

auch wird sich meiner meinung wenig ändern in dem jahr, was die preise angeht, da die meisten läden, zb. modegeschäfte ja schon letztes jahr drauf geschlagen haben.

zum schwarzarbeiten, mal ehrlich wer würde es nicht tun?

mfg

Apokus
09-01-2007, 19:12
fahrkarten für die öffentlichen in münchen gilt auch 7%.



Im VRR ( also alles so von Düsseldorf bis Dortmund ... ) hier bleibt auch alles da wos ist... jedenfalls bis August..
Aber wen wunderts sie haben ja erst im letzten August und Oktober kräftig die preise angehoben... 20% z.B. bei meiner Karte , im Schnitt warens wohl bei allen tarifen zusammen 13% die eine Karte heute mehr kostet als noch vor 6 Monaten...
Ein schuft wer nun denkt das man die Preise einfach vorher erhöht hat :shy:

RedBasti
09-01-2007, 19:34
aber das ist gar nicht der Punkt (abgesehen davon gibts 8 EU Länder die einen tiefern Satz haben).

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern sind 19% Mehrwertsteuer (eigentlich Umsatzsteuer) noch recht moderat. Niedriger ist der Satz nur in Zypern, Luxemburg, Spanien, Großbritanien, Estland, Malta, Litauen und Lettland. Von den genannten kann man, wenn man denn ernsthafte Vergleiche führen will, nur noch Spanien und Großbritanien als Beispiel anführen. Großbritanien fällt für mich ebenfalls raus, da dort die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland extrem hoch sind. Für die Engländer wäre eine Erhöhung der Mwst wesentlich schmerzhafter als für uns.

Davon abgesehen ist die Mwst nur eine von vielen Abgaben an den Staat. Wenn andere Abgaben sinken würden, hätte ich persönlich keine Probleme mit der Erhöhung der Mwst.

Hat sich da niemande darüber aufgeregt? Mir scheint es fast, als würden alle Deutschen das als Gottgegeben abtun.

Wir Schweizer sind ja sehr moderat und friedliebend. Wenn aber unsere Politiker sowas durchziehen würde gäbe es einen Volksaufstand. Wahrscheinlich müssten diese Politiker das Land verlassen oder würden im Gefängnis landen - und in Deutschland passiert nix?

Sag es doch frei heraus: Die Schweizer sind die Größten!

Irgendwann wird irgendwer aus der Deutschen Wählerschaft einem Politiker nen denkzettel verpassen...
Der Farbangriff auf Fischer war in der Hinsicht ja schonmal nen Anfang damals... nur dies reichte ja scheinbar nicht als Hinweis...bzw schockierte die Herren und Frauen ( und Neutrums wenn man unser Bundeskanzlermaskottchen so betrachtet ) nicht genug

Dumm nur das der Farbbeutelangriff auf Fischer parteiinterne Gründe hatte und daher kein Beispiel für den Aufstand des kleinen Mannes ist. Außerdem sollte ein Protest wegen einer Steuererhöhung auch gewaltfrei gestaltet werden können.

( wird ja gerade schon praktiziert... warum versuchen CDU und konsorten nicht gleich öffentlich das gleiche wie Hitler damals mit seiner NSDAP und verbietet einfach die neugründung von Parteien und lösen die anderen auf ? ).

Zu einem NPD und Konsorten Verbot kann man ja durchaus unterschiedliche Meinungen haben aber die CDU in ihrem Vorgehen mit der NSDAP zu vergleichen zeugt von Polemisierung und Unkenntnis.

Amosh
09-01-2007, 20:49
Hat sich da niemande darüber aufgeregt? Mir scheint es fast, als würden alle Deutschen das als Gottgegeben abtun.

Wir Schweizer sind ja sehr moderat und friedliebend. Wenn aber unsere Politiker sowas durchziehen würde gäbe es einen Volksaufstand. Wahrscheinlich müssten diese Politiker das Land verlassen oder würden im Gefängnis landen - und in Deutschland passiert nix?Jaja, freut euch über den 7,6%igen Satz der Mehrwertsteuer, so lange ihr noch könnt... irgendwann wirds sicherlich auch bei euch ne Erhöhung geben. Und dafür wird NIEMAND im Gefängnis landen, höchstens die Aufständischen, falls es welche gibt.

Ist klar, 3% mehr sind Wucher, aber was willst du dagegen machen? Die Koalition da drüben im Bundestag legt etwas fest, also ist es dann auch so. Daran kann niemand außer denen selbst was dran rütteln.

Also warum aufregen, wenn es doch nur bloße Energieverschwendung ist?

Sven
09-01-2007, 20:52
Witzig, daß gerade ein Schweizer den Thread eröffnet...
Habt ihr nicht eine der höchsten Einkommenssteuern weltweit? Und was zahlt ihr doch gleich für ein Croissant + Tasse Kaffee? :p

raptorsf
09-01-2007, 21:58
ne, einer der tiefesten Einkommens- und Vermögenssteuern weltweit :p

Und wir sind sicherlich nicht die besten - habe das nicht so geschrieben und auch nicht so gemeint. Auch wir könnten einen weit höheren Steuersatz haben, aber das ist ja gar nicht der entscheidente Punkt. Der entscheidente Punkt ist (und das meinte ich mit Gefängis und Rauswerfen der Politiker) das man nicht von 0 oder 2 % Erhöhung sprechen kann und dann 3 % draufknallt. Das ist meiner Ansicht nach Betrug (am Volk).

Und das sich Deutschland scheinbar lieber mit Schlusslichtern wie Ungarn oder Bulgarien vergleicht anstatt mit UK oder Spanien fände ich irgendwie schon fast wieder amüsant wenn es nicht so ernst wäre.

Comet
09-01-2007, 22:17
tja jeder jammert, keiner tut was und solange das weiter geht wird sich nichts ändern :D

Junker
09-01-2007, 22:20
Die Schweizer können ja nicht einmal Marmelade in den Läden ihres Landes finden. :p
Quelle: Ein echter Schweizer. ;)
"Was ich immer mal fragen wollte... Im Fernsehn sprechen die immer von Marmelade. Was ist das?"
Und Mc Donalds hat in ihren Filialen in der Schweiz auch nicht einmal Mayonaise zu den Pommes anzubieten. Verrücktes Volk. :D

AMD-Powered
09-01-2007, 22:28
@Junker: Dein Post war aber so unnötig wie ein Kropf, und hat nun nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun. :rolleyes:

Es hat mich zwar auch etwas gewundert, das gerade ein Schweizer dieses Thema anschneidet, aber andererseits auch irgendwo logisch, denn er hat ja nicht mal unrecht.

Aber es lässt sich vieles nicht so einfach miteinander vergleichen wie in diesem Fall Deutschland vs. Schweiz und deren Demokratischen Systeme.

Mist muss jetzt gleich auf die Arbeit (Nachtschicht), melde mich dann morgen früh wieder. Freue mich schon darauf wie sich dieser Thread weiterentwickelt. :gf:

saemikneu
09-01-2007, 22:36
Wieso?

Als Linker finde ich das auch höchstbedenklich, wo ich weiss, dass bei euch viele Firmen keine oder wenig Steuern bezahlen und der Sozialstaat (den es bei uns so nie gegeben hat!) wird nicht abgebaut (was tragisch, aber angesichts der vielen Schulden nötig zu sein scheint).

Bei uns wird es sogar gesenkt, weil es zu viele, undurchsichtige Sätze und Regelungen gibt.
Es wird einen Einheitssatz geben (5.5-6%), laut dem Finanzminister, Bundesrat Merz. So werden aber Grundnahrungsmittel und Medikamente teurer...

Sebai-giz-Frill
09-01-2007, 22:53
seit Anfang Jahr habt ihr ja eine MWSt von 20 % - 3 % mehr als vorher. Kann mir jetzt jemand von Euch erklären, wie man auf 3 % Erhöhung kommen kann, wenn vor der Wahl die CDU/CSU 2 % fordert und die SPD 0 %? Ist 3 % ein Kompromis bzw. der Durchschnitt von 0 und 2?

wenn ich des richtig in erinnerung hab, hat die CDU/CSU zeitweise auch mal in betracht gezogen die MWST um 4%, also auf 20% zu erhöhen.

raptorsf
10-01-2007, 10:21
hehe Junker - hast schon recht. Bei uns gibt es keine Marmelade - und noch schlimmer, keine Sahne!

Die Marmelade heisst bei uns Konfitüre und die Sahne Rahm - das verkompliziert (und verteuert!) somit natürlich den Ex- und vor allem den Import. Aber dies wird in Kürze geändert.

Beim Thema Mc Donalds hast du ebenfalls recht. Es gibt zwar Ketchup und Mayonaise, aber nur gegen Bezahlung! Und auch der Big Mac ist um einiges teurer in der Schweiz als sonstwo - das hat damit zu tun, dass die Lohnkosten bei uns höher sind und vor allem McD Schweiz die Waren von den teuren Schweizer-Bauern bezieht.

Was aber wiederum sicherlich nicht kurzfristig (und wahrscheinlich gar nie) geändert wird ist das was saemikneu hier behauptet. Es ist das Ziel, die Ausnahmen bei der MWSt zu verringern - aber sicherlich nicht dadurch Güter des täglichen Bedarfs auf welcher der geringere Ansatz angewendet wird dadurch zu verteuern.

Das gewisse Firmen und auch Privatpersonen wenig bis fast gar keine Steuern zahlen hat mit dem Steuerwettbewerb zu tun. Wenig Steuern ist aber wiederum immer noch besser als gar keine Steuern (wenn sie auswandern). Aber das wäre wiederum ein ganz anderes Thema und ich denke, wir sollten beim Thema Mehrwertsteuer bzw. Umsatzsteuer bleiben, das ist schon kompliziert genug.

LordMordred
10-01-2007, 11:05
... Der entscheidente Punkt ist (und das meinte ich mit Gefängis und Rauswerfen der Politiker) das man nicht von 0 oder 2 % Erhöhung sprechen kann und dann 3 % draufknallt. Das ist meiner Ansicht nach Betrug (am Volk).
..
Das Entscheidende ist doch, was das Volk im Wahlkampf hören will. Sobald man etwas sagt, das zwar sinnvoll aber unpopulär ist, bekommt man die Quittung doch ad hoc in den Umfragen zu sehen.
Wie war das noch mit der Bierdeckelsteuererklärung. Ich weiß nicht wie Euch es geht, aber das Steuerrecht zu vereinfachen empfinde ich als äußerst sinnvoll. Aber nein, wenn die Presse den Vergleich ins lächerliche zieht, dann muss es ja Unsinn sein. - Aber jetzt hier über das deutsche Steuerrecht lamentieren.
Wie hieß der Herr der mitteilte, dass einfach jeder 25%-30% an Abgaben abführt? Egal was er verdient ohne große Abschreibungsmöglichkeiten, das war der Absturz der CSU/CDU und natürlich die Versenkung desjenigen, der die Aussage an die Öffentlichkeit brachte.
Wäre es sinnvoll? -Ja-
Will das jemand hören? - Nein -
Wobei ich mich frage, was daran so tragisch wäre? Zahlen die Kleinen und Mittelständischen nicht so oder so schon mehr an Steuern und Abgaben???? Aber nein, es wurden böse Zahlen mit dem noch wahlfeindlicheren Wort Steuern in Verbindung gebracht.


Und dann sooo klasse Aussagen, bei den Steuern muss man schwarz arbeiten, da haut es mir vollkommen den Draht aus der Mütze. Schon mal drüber nachgedacht, dass durch das Geld, das dem Staat dadurch flöten geht, wieder die Abgaben erhöht werden, da die Ausgaben vorhanden sind und irgendwer muss Sie ja zahlen.
- Klar, dann arbeite auch schwarz. - Sicher, nur wenn ich normal arbeite, dann habe ich eine 50-60 Stunden-Woche, wenn ich dann zu Hause bin, habe ich bestimmt Lust noch etwas anderes nebenzu zu machen um mich mit Schwarzarbeit über Wasser zu halten, da mein Gehalt dafür draufgeht, die Ausgaben der Allgemeinheit zu finanzieren.
Tolle Idee :thx:

Das erinnert mich an den Kabaretisten Pispers. Der Staat hat Schulden, es fehlt an allen (Lehrer, Polizisten, Pflegepersonal, Strassenbau) und das würden die Deutschen gerne mit Steuersenkungen finanzieren.
Noch bessere Idee :thx:
"Nur so zu Info das Geld aus den Steuern frist der Herr Steinbrück nicht selbst. Euch interessiert für welchen Deppen Ihr Steuern zahlt? - Schon mal in den Spiegel geschaut?" (Pispers)
Klar werden mit den Steuern auch Müll finanziert, aber der Großteil kommt dann doch irgendwie der Allgemeinheit zu Gute.

...Als Linker finde ich das auch höchstbedenklich, wo ich weiss, dass bei euch viele Firmen keine oder wenig Steuern bezahlen und der Sozialstaat (den es bei uns so nie gegeben hat!) wird nicht abgebaut (was tragisch, aber angesichts der vielen Schulden nötig zu sein scheint).
...

Ich als Rechter(ach - Nur für alle, die das gleich wieder in den falschen Hals bekommen: Rechts hat absolut nichts mit rechtsextrem, rassistisch, antidemokratisch oder ähnlichem zu tun) muss mich dann fragen, warum unsere Linken dann Herrn Kirchhof so runtergemacht haben? Ach, ich vergaß es war Wahlkampf und damit konnte man das Volk wieder auf seine Seite bringen (s.o. ja der Herr hieß Kirchhof) . Denn Herr Kirchhof entwickelt ein „Bundessteuergesetzbuch“ mit niedrigen Steuersätzen zwischen 15 und 25 Prozent, bei Wegfall fast aller Ausnahmeregelungen. Das würde dann auch weitere Einschnitte im Sozialstaat überflüssig machen. - Aber das geht ja gar nicht, das der politische Gegner im Wahlkampf eventuell eine gute Idee hat. :rolleyes:-

Und da soll ich mich über 3 % MwSt-Erhöhung auf Luxusgüter aufregen (wobei das für mich die einzig sozial gerechte Steuer ist, denn wer sich viel leisten und somit kaufen kann, zahlt mehr steuern) :rofl::wrofl: oder über die Politiker, wenn überhaupt müsste ich mich über einen Großteil meiner Mitmenschen aufregen, und das nicht nur, weil sie mich tagtäglich aufregen, sondern weil Sie mangels Nachdenken, einfach das nachblahn :bla: was in der Presse vorgekaut wird und danach entscheiden.


So das war mein Wort zum Sonntag, auch wenn es Mittwoch ist und danke an alle, die sich das wirklich durchlesen bevor sie antworten.

raptorsf
10-01-2007, 12:15
mit mit dem meisten einverstanden was Du sagst ausser mit dem:


Und da soll ich mich über 3 % MwSt-Erhöhung auf Luxusgüter aufregen (wobei das für mich die einzig sozial gerechte Steuer ist, denn wer sich viel leisten und somit kaufen kann, zahlt mehr steuern) :rofl::wrofl:

Die Mehrwertsteuer oder Umsatzsteuer ist die unsozialiste Steuer die es gibt. Es wird ja nicht nur auf Luxusgüter erhoben, sondern auf praktisch allen Gütern. Wenn Du Dir ein neues Bett kaufst (sagen wir mal es kostet 500 Euro) zahlst Du 15 Euro mehr Mehrwertsteuer - egal ob Du jetzt Millionär bist mit eigner Firma oder ein Arbeitsloser mit Schulden.

Ueber MWSt-Erhöhungen lachen sich die Reichen schlapp - die begrüssen das sogar. Dann wird nämlich die progressive Einkommenssteuer weniger erwähnt' denn die tut weh, nicht die MWSt.

LordMordred
10-01-2007, 12:40
Mal abgesehen, das du ein µ falsch rechnest mit deiner Märchensteuer (ca. 12,93 € mehr), dann muss man sich eben ein Bett für 90 € kaufen.
Aber wir sind uns doch einig, dass derjenige der viel ausgibt, auch mehr Märchensteuer bezahlt. Ebenso ist es unbestritten, das alles Lebensnotwendige (und nein auch für mich als ITler ist Fernsehen und PC nicht lebensnotwendig) nach wie vor mit einem Märchesteuersatz von 7% beaufschlagt ist.
So, das bedeutet doch, wenn ich es mir leisten könnte mein Schlafzimmer oder Wohnzimmer für 10.000 € neu einzurichten, zahle ich 1596,63€ an Märchensteuer. Jemand der sich für diese Einrichtung eben nur 2000€ an Ausgaben leisten kann, zahlt 319,32€. --> Derjenige der mehr Geld hat zahlt mehr, das empfinde ich als Gerecht. Was du willst ist, dass derjenige der mehr Einkommen hat nicht nur mehr Geld zahlt, sondern gleich in einer anderen Kategorie an Zahlungen fällt, hat für mich nicht mit Gerechtigkeit, sondern mit einer Suche nach einer Melkkuh zu tun.


Dann lass uns doch einfach festlegen, jeder Mensch hat 800 € im Monat zur Verfügung, jeder der mehr verdient muss es abgeben und jeder der eben nicht arbeitet bekommt es vom Staat. Das wäre doch mal gerecht, alle haben das gleiche. Dann machen wir noch einen Vereinheitlichung der verschiedenen Marken, also gibt es nur noch eine Art von Milch, Butter, Bett, Auto usw. natürlich zu festgeschriebenen Preisen, dann kann man schneller Ausrechnen wer sich was wann leisten könnte und die ganzen Streiterein und Neiderein sind Vergangenheit, da alle das Gleiche haben. Ist das nicht gerecht, alle haben das Gleiche egal was sie machen. Alle, die es nicht haben wollen, können ja gehen und wenn dann zuviele gehen,:idee: ziehen wir einfach ne Mauer um Deutschland, das schafft auch noch Arbeitsplätze.


Sorry, aber ich kann nicht wirklich nachvollziehen, was du Härteres gegenüber der besserverdienenden Bevölkerung durchziehen willst, als Ihnen einfach die Möglichkeiten der ganzen Abschreibungen zu nehmen. Damit lässt sich dann so einiges finanzieren.

raptorsf
10-01-2007, 15:49
nein LordMordered, du hast definitiv nicht recht. Die MWSt ist unsozial, weil sie die weniger gut verdienenden PROPORTIONAL mehr belastet als die Reichen. Rede sonst mal mit einem Finanz- oder gar Steuerexperte, der kann es Dir sicherlich im Detail erläutern.

Auch auf Wikipedia gibt es ergänzende Informationen dazu.

Den Reichen geht es so am Arsch vorbei wie hoch die MWSt ist, dass kann ich Dir versichern. Wirklich schmerzen Einkommen-, Vermögens- oder Gewinnsteuern - MWSt bezahlen vor allem (weil es ja soviele sind) die Normal- und wenig verdienenden.

Die MWSt gehört meiner Ansicht nach abgeschafft - dafür könnte man die Schenkungs- und vor allem die Erbschaftssteuer erhöhen - sowas bekommt man ja eigentlich nur wenn man Glück hat und ohne eigenes Zutun.

EDIT:
Habe noch im Internet nach einer Quelle gesucht die das ganze etwas veranschaulicht und habe folgendes gefunden: "Bezogen auf das Periodeneinkommen würden die einkommensschwachen Haushalte relativ stärker als die Haushalte mit den höheren Einkommen belastet. Diese Regressionswirkung entstehe durch die höheren Sparquoten bei steigendem Einkommen. " Quelle: http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2005-11/artikel-5650359.asp (gibt vielleicht noch eine aktuellere, ich suche mal bei Gelegenheit danach ;))

LordMordred
10-01-2007, 16:49
Warum müssen Steuern denn auf Zwang wehtun? Reicht es nicht, wenn damit das Gemeinschaftsleben finanziert wird?

Nein, genau da wirkt sich die Steuer proportional aus, jeder zahlt 16 19 oder was weiß ich wieviel % auf alles was er kauft.

Jetzt mal ehrlich Einkommenststeuer zahlen doch so oder so alle und das daran etwas geändert werden sollte, ist ein anderes Thema, wobei ich dabei auf Herrn Kirchhof verweise, das ist die einzig sinnvolle Art und Weise mit Einkommenssteuer umzugehen. Zwecks meiner kann man das noch von 20-25 % Staffeln je nach Einkommensschicht, auch wenn ich das nicht zwangsläufig gerechter finde, aber durch Zinseinkommen(die aber natürlich eigens noch mal versteuert sind) könnte man es begründen, auch wenn es fadenscheinig ist. Da dann eben sowohl mit Hilfe des Einkommenssteuersatzes als auch mit Besteuerung der Zinsen, das gleich versteuert wird. Aber wie gesagt, wenn wir uns über das Steuerrecht unterhalten wollen, da hab ich zwar auch ne Meinung drüber, aber man sollte hier versuchen, nicht alles durchzumengen und sich dann wundern warum man an einander vorbeiredet.

Zurück zu der MwSt, damit kann ich leben was dort in deiner Quelle steht, denn es steht dort unter anderem, das die Privaten Haushalte mehr belastet werden, wen wunderts, alle anderen können die Märchensteuer absetzen. Es steht dort aber auch:
"...Besonders betroffen seien Nichterwerbstätige wie Arbeitslose und Rentner. Arbeitnehmer würden hingegen durch die Senkung der Sozialbeiträge deutlich weniger belastet...." Quelle (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2005-11/artikel-5650359.asp)
Und da bin ich mit einverstanden. Gut es tut mir um die Rentner leid, da die in letzter Zeit sehr viele Federn lassen müssen, da sollte man sich eventuell etwas einfallen lassen, aber auch nur weil es vor 20 Jahren noch nicht so offensichtlich war, dass die Rente so den Bach runter geht, für alle die jetzt noch mehr als 15 Jahre zur Rente haben, tut es mir nicht leid, denn die hätten schon damals (ca. vor 10 jahren) privat absichern können.
Was ich aber viel interessanter finde ist, dass du den Satz der direkt auf die von dir zitiertete Stelle folgt, scheinbar überlesen hast, daher hier nochmal:
"...Bezogen auf das Lebenseinkommen dürfte sich allerdings eine weitgehend proportionale Belastungswirkung ergeben,..." Quelle (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2005-11/artikel-5650359.asp)
Da steht sozusagen in deiner Quelle drin, das sich eine proportionale Belastungswirkung ergibt, also genau das, dass ich dir sagen willl. Es ist schon richtig, dass derjenige, der sagen wir mal 100 000 € im Jahr hat, die zuvor erwähnten ca. 320€ MwSt nicht spüren würde, doch er wird sich auch nicht das Wohnzimmer für 2000€ kaufen. Und wenn du mal oben noch mal ins Beispiel schauen möchtest, der eine zahlt ca. 3/4 vom Einkaufspreis des anderen nur an Steuern und warum weil er eben das Geld dafür hat sich das Wohnzimmer mehr kosten zu lassen.

Und zu den nächsten Steuern. Erbschafts- und Schenkungssteuer zu erhöhen ist eine Idee, aber das ist doch nur wieder damit die, die das Glück oder redliche Vorfahren haben, auch dafür zahlen müssen. Das ist reine Missgunst und damit man damit auch noch was sinnvolles macht, hauen wir etwas Steuer drauf :thx:. Nach einem Jahr wird der Ertrag daraus eh versteuert. Aber das hat auch nur bedingt durch deine Idee der Ersetzung mit der Märchensteuer zu tun, daher gehe ich darauf auch nicht weiter ein.

raptorsf
10-01-2007, 17:23
also einigen wir uns darauf, dass die schwachen Einkommen (Rentner, Arbeitslose, Working Poor etc.) mehr unter einer MWSt-Erhöhung leiden als gute Einkommen (genau das habe ich ja immer geschrieben).

Der Satz ""..Bezogen auf das Lebenseinkommen dürfte sich allerdings eine weitgehend proportionale Belastungswirkung ergeben," habe ich bewusst nicht zitiert, weil dies doch eine sehr gewagte Zukunfsprognose ist, die ich auch schlicht nicht nachvollziehen kann.

Wieso soll sich eine heute erhöhte (proportional wieder) Belastung im Laufe der Zeit relativieren bzw. gar umkehren? Damit müsste man ja wieder fundamentale Steueränderungen vornehemen (Reduzierung bzw. gar Abschaffung der MWSt, Erhöhung der Abzugsmöglichkeiten oder ähnliches). Das sehe ich aber überhaupt nicht - oder kannst Du mir das plausibel erklären?

PS: Steuern tuen immer weh - oder kennst Du jemand der gerne Steuern zahlt? (Bezogen auf Deinen ersten Satz)

Sven
10-01-2007, 17:33
Viel heftiger als die MwSt Erhöhung finde ich das neue 'Elterngeld'.
Da werden Doppelverdiener, vor allem die mit hohem Einkommen, ganz klar bevorzugt während die mit weniger Geld auch nicht so viel bekommen und Alleinerziehende mal wieder komplett leer ausgehen....

Das betifft mich und viele andere zwar nicht - für ziemlich ungerecht halte ich es dennoch.

mcmaeh
10-01-2007, 18:19
Ich muss da raptorfs zustimmen. Es hieß letztes Jahr noch maximal 2% auf Seiten der Union und ich finde es auch skandalös die MwST einfach nochmal um einen Prozentpunkt aufzustocken. Dies bedeutet für manche Menschen sicher erhebliche Einbußen in Lebensstandart und Lebensqualität. Gerade in Zeiten Hartz 4. Naja dazu fällt mir ein Zitat von unserem Vize-Kanzler Herr Müntefering ein:


"Ich bleibe dabei: Dass wir oft an Wahlkampfaussagen gemessen werden, ist nicht gerecht."

ElDono0
10-01-2007, 19:08
also ich kann hier LordMordred in allen punkten bis auf,

den teil mit der schenkungsteuer (nicht erbschaftssteuer) zustimmen
hier geht die stimme an raptorsf.
das hat absolut nichts mit missgunst zu tun.

______

ausserdem kann man die ausgaben bei denen man von der 3% erhöhung betroffen ist kontrollieren. die sozialabgaben hingegen kaum.

also mal ehrlich, uns deutschen geht es nicht schlecht. es muss keiner verhungern, es hat jeder ein dach übern kopf und die schule ist bis zum 18. lebensjahr auch kostenlos.
und nein büchergeld oder kopiergeld (münchen (0-50€) muss man nicht zahlen wenn man es sich nicht leisten kann.

nettesau
10-01-2007, 19:49
Ich halte die MwSt-Erhöhung für längst hinfällig.

Ich denke wir leben schon seit mehr als 30 Jahren stark über unseren Verhältnissen. Das die Schuldenuhr immer weitertickt und der Handlungsspielraum für zukünftige Generationen immer enger geschnallt wird scheint hier schon niemanden mehr zu intressieren. Uns Westeuropäern geht es zu Zeiten der Globalisierung immernoch verdammt gut. Pauschal über Politiker schimpfen oder von "menschenwürdigen Leben" sprechen halte ich dann doch für "Jammern auf ziemlich hohem Niveau" :/

Da werden Doppelverdiener, vor allem die mit hohem Einkommen, ganz klar bevorzugt während die mit weniger Geld auch nicht so viel bekommen und Alleinerziehende mal wieder komplett leer ausgehen....
Der Sinn hier ist ja auch das die Kinderquote der Akademiker ansteigt ;)

saemikneu
10-01-2007, 20:37
Also wegen der Benachteiligung der Armen muss ich raptorfs zustimmen.
Auch wenn das nicht so ins Gewicht fällt, schliesslich gibt Herr und Frau Europäer wenigiger für Nahrung als als Herr und Frau Asien.
Also spielt zumindest das bei den (Grund-)Nahrungsmitteln kaum eine Rolle (nicht mal in Schweden, wo der Satz 25% beträgt - gut, die Preise sind etwa wie bei uns - sauhoch)

Aber rap: Das ist zwar Off aber ich schreibs trotzdem, gehe aber nicht mehr weiter darauf ein:
Ein Einheitssatz (Merz sprach von 6%), also EIN Satz für ALLES (auch auf Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch etc, die mit 2.3% "Reduzierter Satz für Güter des täglichen Bedarfs"), besteuert werden) verteuert diese.

klaus52
11-01-2007, 00:51
Also wegen der Benachteiligung der Armen muss ich raptorfs zustimmen.
Auch wenn das nicht so ins Gewicht fällt, schliesslich gibt Herr und Frau Europäer wenigiger für Nahrung als als Herr und Frau Asien.
Also spielt zumindest das bei den (Grund-)Nahrungsmitteln kaum eine Rolle (nicht mal in Schweden, wo der Satz 25% beträgt - gut, die Preise sind etwa wie bei uns - sauhoch)

Äh bei Nahrung gibt es auf jeden Fall keine Benachteiligung... dafür gilt nach wie vor der verminderter Mehrwertsteuer-Satz von 7% - da hat sich gar nichts verändert durch die Erhöhung!

Deswegen seh ich das eigentlich ähnlich wie LoMo und die Mehrwertsteuer als relativ gerecht an. Wer viel, und teure Produkte kauft, wird stark besteuert, wer wenig ausgibt muss auch relativ wenig zahlen.... und so wird jeder anhand seiner Kaufkraft besteuert - ohne Schlupflöcher (oder nur in geringem Maßen ;)), nicht wie bei manch anderer Steuer...

Cosima
11-01-2007, 01:30
Du fragst warum wir nicht den Aufstand proben?Ganz einfach wir sind es gewohnt belogen zu werden!

LordMordred
11-01-2007, 11:13
also einigen wir uns darauf, dass die schwachen Einkommen (Rentner, Arbeitslose, Working Poor etc.) mehr unter einer MWSt-Erhöhung leiden als gute Einkommen (genau das habe ich ja immer geschrieben)....
Darauf können wir uns teilweise einigen, alle die Arbeiten und somit ein Einkommen haben werden proportional belastet. Arbeitslose werden härter belastet und dabei kann keinen Fehler entdecken.

...Der Satz ""..Bezogen auf das Lebenseinkommen dürfte sich allerdings eine weitgehend proportionale Belastungswirkung ergeben," habe ich bewusst nicht zitiert, weil dies doch eine sehr gewagte Zukunfsprognose ist, die ich auch schlicht nicht nachvollziehen kann....
Nein du hältst die Prognose für sehr gewagt, da sie nicht deiner Meinung entspricht.
...
Wieso soll sich eine heute erhöhte (proportional wieder) Belastung im Laufe der Zeit relativieren bzw. gar umkehren? Damit müsste man ja wieder fundamentale Steueränderungen vornehemen (Reduzierung bzw. gar Abschaffung der MWSt, Erhöhung der Abzugsmöglichkeiten oder ähnliches). Das sehe ich aber überhaupt nicht - oder kannst Du mir das plausibel erklären?...
Ich weiß nicht ob es für dich plausibel klingt, aber da steht doch nichts anderes, als dass bei allen die ein Lebenseinkommen haben sich die Belastung proportional einstellt, da diejenigen die weniger haben sich eben auch billigere und/oder weniger kaufen und somit weniger Steuern zahlen als die Besserverdienenden.
Dass die Arbeitslosen und Rentner auf einmal weniger belastet werden steht da ja nicht.
Und warum sich das erst einpendeln muss, hat wohl ein wenig mit den Lohnnebenkosten und deren Umlagen zu tun.


PS: Steuern tuen immer weh - oder kennst Du jemand der gerne Steuern zahlt? (Bezogen auf Deinen ersten Satz)
Nein empfinde ich nicht so, oder wie soll das Zusammenleben finanziert werden? Gehst du von aus, dass irgendwoher ein Superreicher kommt, der, weil er so gut gelaunt ist, das Zusammenleben eines Landes finanziert? - eher nicht, daher zahlen wir alle, gemessen an dem was wir haben, dafür, dass es jemanden gibt, der die Regeln der Demokratie durchsetzt, die Straßen befahrbar hält, jemand der Krank ist gepflegt wird und jemand der keine Arbeit findet nicht verhungert oder erfriert. Dafür zahle ich gerne einen Teil meines Habens, nur wenn es auf einmal mehr fast die Hälfte des Einkommens wird, dann finde ich das etwas übertrieben, vor allem bei dem Gedanken, dass wenn man nur genügend Geld hat man um das Zahlen des Obuluses schon irgendwie rumkommt oder andere eben einfach auf das Zusammenleben sch***, denn man kann ja auch am Staat vorbei arbeiten. Und da beginnt es wo ich keine Lust mehr habe die Steuern zu zahlen, daher sage ich jeder soll 25% seines Einkommens abgeben, ohne einem hin her rum num. Wer 4 € bekommt weiß, dass Einer an den Staat geht und gut.

Sorry, dass ich deinen Post so zerfranst zitiert habe, aber das war wegen der Übersichtlichkeit leichter.


Ich muss da raptorfs zustimmen. Es hieß letztes Jahr noch maximal 2% auf Seiten der Union und ich finde es auch skandalös die MwST einfach nochmal um einen Prozentpunkt aufzustocken. Dies bedeutet für manche Menschen sicher erhebliche Einbußen in Lebensstandart und Lebensqualität. ...
Sag mir mal bitte, was du als Standart definierst und was dabei erhebliche Einbußen sind und wenn du gerade dabei bist, bitte hebe die Einbußen hervor die durch die MwSt-Erhöhung zu stande kamen. Und komm mir jetzt nicht mit Langzeitarbeitslosen. Deren Standart, schätze ich, definiere ich ein µ anderst als du.

raptorsf
11-01-2007, 12:42
diese MWST-Erhöhung bringt rund 25 Milliarden Euro (ausgeschrieben ist das eine Zahl von 25'000'000'000.00) mehr in die Bundeskasse - und der grösste Teil davon zahlt Otto-Normalverbraucher - nicht die Reichen.

Wie man das alles so wegtun kann als "nicht so schlimm", "kann man eh nicht ändern", "trifft eh nur die andern" kann ich nicht verstehen. Klar, ich bin vielleicht etwas extrem in meiner Meinung aber die meisten Deutschen sind scheinbar genau das Gegenteil - es ist ihnen egal. Dann können sich ja die Politiker mit Recht sagen, die 25 Milliarden hat die nicht umgebracht, dann erhöhen wir sie halt nochmals.

Uebrigens, die Strassen werden nicht besser befahrbar durch die MWSt- dafür gibt es die Mineralöl- und Strassenverkehrssteuer
Für Kranke gibts die Krankenversicherung - dafür zahlt man auch Beiträge
Und die Arbeitslosen werden Durch die Arbeitslosenversicherung (Abzüge beim Einkommen finanziert).

Für ALLE Deine Beispiele wird die MWSt nicht eingesetzt.

Nachtrag: Die 2 letzten Absätze bezogen sich auf mein Wissen über das Schweizer Steuerrecht. Ich denke aber nicht, dass dies gross differiert zum Deutschen (ausser den Sätzen ;)). Oder anders rum gefragt: Für was wird die MWSt- bzw. die Erhöhung den eingesetzt?

LordMordred
11-01-2007, 13:17
zu deinen 25 Milliarden, mal angenommen Deutschland hätte ca 80 Millionen Einwohner das sind 80 000 000.

25 000 000 000 / 80 000 000 = 25 000 / 80 = 2 500/ 8 = 313

Das heißt selbst wenn sich der Sozialhilfeempfänger, das gleiche leisten könnte und würde wie der Millionär deines Vertrauens, würden alle nach deiner Rechnung 313 € mehr an MwSt im Jahr zahlen.
Da ich aber davon ausgehe, dass der Millionär deines Vertrauens sich ein µ mehr leisten kann und wird als der Arbeitslose am Bahnhof, gehe ich von aus, das er soviel zahlt, das der Herr vom Bahnhof keine 27€ im Monat mehr zahlen muss.

Und das glaubst du wirklich, ja. Du bist immer noch der Meinung, das die Steuern für das eingesetzt werden, für das sie mal eingeführt wurden.
Und du glaubst ernsthaft, das die Krankenversicherungen, die Pflege und Krankenhäuser und Sanis usw. ohne die öffentliche Hand finanzieren?
Und von wem werden wohl Langzeitsarbeitslose oder Sozialhilfeempfänger finanziert, sag mir nicht von der Arbeitslosenversicherung, vielleicht auch aber nicht nur.
Aber davon mal ab, das waren Beispiele welche mit Steuern finanziert werden. Die Schulden sollte man vielleicht auch mal abzahlen, aber die schreib ich nicht hin denn da müsste ich wissen, wann du es liest, denn der Zuwachs an Schulden ist 4-stellig und zwar pro sekunde. Und wenn man da nicht bald etwas gegen macht, werden die Deutschen von ihren Schulden aufgefressen, falls es nicht schon zu spät ist.

Zum Zeitpunkt des Posts: Schulden ca. 1.545.884.178.731 Zuwachs pro sekunde:2.113
Quelle: Bund der Steuerzahler (http://www.steuerzahler.de/webcom/show_softlink.php/_c-33/i.html) im Kopf der Seite

raptorsf
11-01-2007, 14:48
naja, scheinbar zahlst Du bzw. die Mehrheit der Deutschen diese 25 Milliarden zusätzlich gerne und ihr findet es als sinnvoll und nötig. Und ob es 0, 2 oder 3 % mehr oder weniger sind scheint auch egal zu sein.

Na, dann sind ja alle glücklich und zufrieden. :)

LordMordred
11-01-2007, 15:17
das hat doch gar nicht mit gerne mehr zahlen zu tun, es ist mehr Geld notwendig und dann doch lieber bei einer Gütergebundenen Steuer, als wieder bei etwas bei dem du es nicht selbst beeinflussen kannst

PS: Außerdem bin ich mit Sicherheit nicht die Mehrheit und wenn ich die Meinung der Mehrheit vertreten würde, wäre ich sehr verwundert und es wäre sehr wahrscheinlich eine Ausnahme.

nettesau
11-01-2007, 19:40
Und da beginnt es wo ich keine Lust mehr habe die Steuern zu zahlen, daher sage ich jeder soll 25% seines Einkommens abgeben, ohne einem hin her rum num. Wer 4 € bekommt weiß, dass Einer an den Staat geht und gut.

Also das wäre jawohl ziemlich unfair. Frau Holle darf also bei einem Gehalt von 800 Euro und bei 500 Euro fixen Kosten 200 Euro Steuern zahlen. Herr Duck hat bei 10.000 Euro Gehalt und 2000 Euro fixen kosten also 2.500 Euro zu zahlen? Frau Holle hat also vom Gehalt 10% zur freien Verfügung und Herr Duck mehr als 50%?

Das "Millionäre" bei hohen Gewinnen oft nur kleine Summen versteuern müssen liegt daran das man seine Investitionen als Aufwand gegenrechnen darf und so der Gesamtgewinn ziemlich gedrückt wird. Würde man dies nun ändern könnte man davon ausgehen das die Investionen ziemlich zurückgingen und immer mehr Leute auf die Idee kämen in die Berge zu ziehen ;) (konjunktiv ftw!)

ElDono0
11-01-2007, 20:12
die frage ist nur meint lord

das da bei seiner steuerrechnung die

lohnsteuer+ kirchensteuer etc + soziabgaben + KV RV AV PV dabei sind?