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Vollständige Version anzeigen : Toleranz für Alles – aber nicht für unsere eigenen Werte


RedBasti
26-09-2006, 16:01
Es ist doch ein eigenartiges Paradoxon, welches wir dieser Tage erleben. Wir, die wir in einem demokratischen System mit all seinen Prinzipien aufgewachsen sind, können beobachten, wie die Forderung nach Toleranz die eigenen Landsleute in ihren Rechten einschränkt.

Die Forderung nach Toleranz verbietet es uns Äußerungen zu machen oder Tätigkeiten zu begehen, durch die sich andere diskriminiert fühlen könnten. Während jedoch offen zum Mord an Christen aufgerufen wird, verbieten wir uns selbst jedes kritische Wort gegenüber dem Islam. Warum eigentlich? Wäre es denn nicht gerecht, auf die Gewalt, die gegen Christen ausgeübt wird, aufmerksam zu machen?

Inzwischen herrscht eine Selbstzensur in unserem Land. Gegen den Islam darf man nichts sagen, egal ob Hassprediger zur Tötung von Andersgläubigen aufrufen. Ergibt das überhaupt einen Sinn? Eher nicht. Viel schlimmer ist, dass wir in dem Glauben gute und tolerante Menschen zu sein, unsere eigenen Landsleute in ihren Rechten beschneiden. Kritische Meinungen werden zunehmend ausgeblendet.

In Deutschland herrscht kein gerechter Umgang mit dem Islam. Die berechtigte Kritik wird nicht ernst genommen sondern kollektiv abgelehnt. Dabei wäre es an der Zeit, sich einmal mit der Problematik von Koran-Schulen und Hasspredigern in unserem Land zu beschäftigen.

Es gibt aktuell keine demokratische Partei, die eine kritische Linie gegenüber dem Islam, zumindest gegenüber seinen extremen Predigern, gefunden hat. Das ist auch ein Grund, warum die Wähler sich leicht von der NPD ködern lassen, da sich hier viele bestätigt fühlen. Uns fehlt die demokratische Rechte, die ausländische Studenten an unseren Universitäten limitiert, die Koran-Schulen schließt und das alles ohne einen Anflug von Rechtsextremismus. Rationales Denken muss Vorrang haben.

Selbst der Papst bedauert seine Aussagen, dabei könnte man ihm doch nun wirklich nicht vorwerfen, wenn er den Katholizismus für die einzig wahre Religion hält – das ist schließlich sein Job. Nein, auch er muss inzwischen auf seine Worte achten. Auch er darf niemanden mehr empören, selbst wenn diejenigen, die sich so empört geben, selbst schon zum Mord aufgerufen haben.

Aktuell scheint jeder Funken auszureichen, um in der arabischen Welt Brandherde hervorzurufen. Und wir beschränken uns nur noch auf Wiedergutmachung, anstatt die Worte des Papstes zu hinterfragen. Stellen wir doch mal die Frage, die man aus der Rede des Papstes ableiten kann: Um was hat der Islam diese Welt bereichert, was nicht schon vorher durch eine der älteren Religionen vertreten wurde?

Wir Europäer sollten lernen, dass wir uns nicht von radikalen Islamisten einschränken lassen dürfen. Toleranz ist ebenso wie das Recht auf die eigene Meinung ein integraler Bestandteil unserer Kultur. Hören wir also auf damit die eigenen Islamkritiker mundtot zu machen, sondern hören wir uns zumindest erst einmal an, was sie zu sagen haben. Daher muss die Toleranz gegenüber Menschen, die uns gerne tot sehen würden, aufhören. Es führt zu nichts, nur zur eigenen Handlungsunfähigkeit.

Hier noch zwei Links, auf denen mein Post teilweise basiert.
http://www.wadinet.de/news/iraq/newsarticle.php?id=2521
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,439212,00.html

Edit: Da hast du recht LordMordred, ich hätte diesen Punkt nocht weiter vertiefen, bzw. bearbeiten sollen. Durch deine Ergänzung ist das aber nicht mehr nötig.

LordMordred
26-09-2006, 16:16
*unterschreib*
Ich gebe dir voll und ganz Recht, was deine Meinung angeht.
Doch in einem Punkt irrst du, der Papst hat nie bedauert oder sich entschuldigt, für das was er gesagt hat. Und das ist auch richtig so. Er hat sehr wohl bedauert, dass seine Vorlesung nicht richtig verstanden wurde oder werden wollte. Und nur ein Satz aus dem ganzen herausgenommen wurde um wieder einen auf "seht nur wie böse sie sind" zu machen.
Und das führt mich zum zweiten Kritikpunkt, um aus einer Rede was abzuleiten, sollte man diese gelesen haben. Denn die Rede des Papstes hat nur sehr entfernt mit dem Islam zu tun. Also wenn du glaubst, deine Aussage aus der Rede ableiten zu können, sollten wir noch einen Thread eröffnen und darüber diskutieren.

Und für alle die jetzt davon anfangen wollen, einmal bitte hier (http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg_ge.html) klicken und die Pflichtlektüre lesen,.

peter8402
26-09-2006, 16:21
Ich finde wenn man da klar differenziert zischen Islam und den idiotischen radikalen Islamisten ist das doch in Ordnung.
Ich kann mir kaum vorstellen dass bei uns viele Toleranz gegenüber diesen Hasspredigern zeigen.

Es gibt aktuell keine demokratische Partei, die eine kritische Linie gegenüber dem Islam, zumindest gegenüber seinen extremen Predigern, gefunden hat. Das ist auch ein Grund, warum die Wähler sich leicht von der NPD ködern lassen

Die deutsche Vergangenheit und eben die Furcht vor einer Einordnung in rechtsradikale Kreise könnten vielleicht manche von ihrer Einstellung abschrecken - aber ich persönlich kann mir so eine falsche Toleranz nur schlecht vorstellen.

surfer7
26-09-2006, 17:18
Ich muss dir da eigentlich soweit auch recht geben.

Ist auch bei uns so, und wird in Österreich wohl ähnlich sein.
Krasse sache.

Und wenn man sich mal kritisch äussert wird mal gleich als "nazi" beschimpft. Obwohl das damit gaaaar nichts zu tun hat.
Der Dialog sollte vermehrt gefürt werden.

ElDono0
26-09-2006, 17:22
*unterschreib*

Heute gab es einen Artikel in einer münchner Tageszeitung in der es um: "ARD: Keine Courage im Ersten?" geht.

Der film "WUT", welcher von einem TÜRKISCHEN regiseur gedreht wurde, geht es um einen deutschen Jugendlichen der von einem türkischen jugendlichen, erpresst und abgezogen wird...

dieser film wurde von seinem ursprünglichen 20.15 uhr sendeplatz auf freitag 22.xx Uhr verschoben!
Offizieller grund: Der film sei zu gewaltätig
Der ARD intentdant allerdings meint: Aus angst vor falschen anschuldigungen also ausländerfeindlichkeit etc... gegen über dem Dt. TV und eben dem zusammenschluss der deutschen öffentlichen sendern = ARD, wurde der sendeplatz in einer abstimmung verändert....

mich hat der artikel sehr traurig gemacht, da das jetzt eine eindeutige kapitulation der medien vor den extremisten ist....

irgendwann muss ja auch mal mit "nazis und ausländerfeindlichkeit etc" in gewissen bereichen schluss sein....

ein bsp: siehe das neue asylgesetz der schweiz, die dürfen sich jetzt auch kritik anhören, welche sie wohl wenig interessieren wird, wenn man sachlich die zahlen anschaut

mfg


ps: edits könnten folgen

surfer7
26-09-2006, 17:28
Doch doch nennen sie... Gewisse behaupten sogar diese Gesetze seien illegal usw.

Die ganze Kampagne war mit Emotionen aufgezogen... jedoch hat sich das Volk lieber auf Fakten und Zahlen verlassen.

Mehr dazu unter: http://www.ejpd.admin.ch (http://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/dokumentation/abstimmungen/2006/dossier_auslaender-0.html)

Was man nun davon halten soll, ist jedem selbst überlassen und hat ansich nichts mit dem thema zu tun.

Aschante
26-09-2006, 17:44
Ich empfinde es befremdlich, dass um Deutschland herum, fast alle angrenzenden Länder eine deutlich härtere Asylpolitik fahren, nur wir Deutsche verschanzen uns hinter der Vergangenheit.
Alles und jeder spricht von Integration. Wo findet denn diese Integration statt?
Wird der christliche Glaube in Deutschland überhaupt noch ansatzweise respektiert? Ich empfinde, dass es nicht so ist. Der islamische Glaube wird deutlich höher gewichtet. Oder wie sollte ich es auffassen, dass eine Lehrerin, die dem islamischen Glaube zugewand ist, in einer Deutschen Schule sich verhüllen darf? Nennt sich das Integration? Oder sind es die Kleinigkeiten, wie Fahrkartenautomaten, die nicht mehr nur eine Bedienungsanleitung auf deutsch, sondern auch auf russisch, französisch und englisch, vorhalten, die eine Integration darstellen?

Im Umkehrschluß, stelle ich mir immer wieder die Frage: Wird ein solcher Aufwand auch im angrenzenden Ausland für einen Deutschen betrieben? Oder muss sich ein Deutscher im Ausland doch die Mühe machen und die Politik, Sprache und Kultur annehmen um integriert zu werden...

Nichts gegen einen islamischen Glaube. meinetwegen darf er auch gerne gelebt werden... aber dann doch bitte beschränkt auf die eigenen 4 Wände, oder in einem Land, das als bekennendes islamisches Land diesen Glaube vollständig lebt. Ich für meinen Teil habe schon genug, wenn ich mir laufend die Zeugen vom hals halten muss... ich mein meine schwarzen kerzen gehen so langsam zur Neige :eg:

RoteZora
26-09-2006, 17:53
Oder sind es die Kleinigkeiten, wie Fahrkartenautomaten, die nicht mehr nur eine Bedienungsanleitung auf deutsch, sondern auch auf russisch, französisch und englisch, vorhalten, die eine Integration darstellen?



Wie rassistisch ist das denn? Ihr habt keine türkischen Erklärungen??
Passt nur auf, dass es dafür keine Bomben hagelt.

surfer7
26-09-2006, 17:57
:D eigentlich zum lachen.

Jedoch naja... Mitlerweile wird alles mit Bomben erzwungen. In diversen Internet-Foren wird über den bau (in der Schweiz) von Minarten (diese Türme) diskutiert.

Aber solche "Menschen" lassen mit sich nicht diskutieren, lachen und drohen mit Gewalt, Bomben und terror. Das ist traurig. Ich bin mir bewusst das natürlich nur ein kleiner teil so denkt und handelt. Ich wünschte mir aber von der gesellschaft das sie sich geschlossen dahinter stellt.

Simsenetti
26-09-2006, 18:00
Habe nur ganz wenig Zeit, deeswegen nur kurz.

Es gibt aktuell keine demokratische Partei, die eine kritische Linie gegenüber dem Islam, zumindest gegenüber seinen extremen Predigern, gefunden hat.

Schonmal was von der CSU gehört?
Und das ist nur die "radikalste" demokratische Partei die Kritik übt.
Und generelle Kritik am Islam kann man sicherlich nicht üben. Ich sag ja auch nicht alle Christen sind homophob weil in der Bibel zum Mord an Schwulen aufgerufen wird.

LordMordred
26-09-2006, 18:00
Hier wird streckenweise geklagt, ob das Minarett höher sein darf als der Kirchturm

Psycho Joker
26-09-2006, 18:02
Zugang für ausländische Studenten in Deutschland limitieren? Schafft erst mal euren dämlichen Numerus Klausus ab, damit nicht die ganzen deutschen Studenten in die Nachbarländer (vornehmlich Österreich) auswandern, dann reden wir weiter. :p

Das Problem mit Kritik am Islam in der Politik ist eben, dass man da sehr sehr leicht in Polemik abrutscht. Es gab ja einige Versuche der CDU/CSU sich dieses Themas anzunehmen, aber die haben alle (zurecht) in politischen Debakeln geendet, weil das ganze einfach in dümmliche Polemik abgerutscht ist.

Dass der Islam höher steht als das Christentum kann ich beim besten Willen nicht Glauben. Stell dir mal das Tamtam vor, wenn es so etwas wie einen muslimischen Weltjugendtag in Deutschland gäbe. Mir wird schon schwindelig, wenn ich nur dran denke, was die CSU dazu sagt, von NPD und ähnlichem Gesocks wie BILD will ich gar nicht mal anfangen zu denken.
Dass eine muslimische Lehrerin ihren Glauben zeigen darf ist halt nur konsequent. Deutschland ist bei weitem nicht so streng säkular wie z.B. Frankreich. Wenn du denen verbeiten willst, ihren Glauben zu zeigen, dann musst du auch den christlichen Religionsunterricht abschaffen. Und im Gegensatz zu den Zeugen Jehovas oder diversen angelikalen Christfundamentalisten, die einen auf der Straße anquatschen, wirst du sehr sehr sehr selten einem Moslem begegnen, der idch bekehren will. Ist mir zumindest noch nie passiert und ich lebe im Bezirk mit dem höchsten Ausländer- und Moslemanteil.


P.S.: Dass am Fahrkartenautomaten auch Beschriebungen auf russisch, englisch und französisch sind, hat wohl mehr mit Touristen zu tun, als mit mangelhaft integrierten Ausländern. Französische oder englische Zuwanderer gibt es ja nicht sooooo viele in Deutschland.

Germane45
26-09-2006, 18:07
Ein Thema mit dessen inhaltlichen Äusserungen ich auch voll übereinstimme.
Deine Aussagen Basti, sind gut nachzuvollziehen.

Leider Leben wir aber mit einer über 60 Jahre alten Erbsünde, die es unserer Staatsführung mangels Rückrad nicht erlaubt, wirklich eine eigene Meinung zu vertreten.

Rationales Denken muss Vorrang haben, wie Du so schön schreibst.
Nur wenn unsere führenden Köpfe aber den Schwanz einziehen, und zu allem Ja und Amen sagen, bleibt das von uns "Befehlsempfängern" nicht unbeachtet.

Leider sehen aber einige Bürger ihre einzige Chance nur darin, sich Rechtsradikalen und ihrem Gedankengut anzuschliessen.

Die Wahlen in Mecklenburg Vorpommern haben uns mal wieder gezeigt, wie unsere deutschen Politiker auf die NPD reagiert haben.

Als Hauptaufgabe für die neue Wahlperiode wird diese Partei angesehen.
Nicht die vielleicht verfehlte Politik für die Bürger in der vergangenen Wahlperiode.

Dann müsste man ja gravierende Fehler aus der vergangenen Wahl zugeben, die die Bürger dieser staatsfeindlichen Partei zutrieben.

Die Schweizer haben es uns am letzte Wochenende mit ihrer Asylabstimmung gezeigt, das es auch anders geht.

Nur finde ich diese allerdings etwas zu drastisch.

Aber um auf das eigentliche Thema, den Islam zu kommen, müssen wir uns hier in Zukunft wohl noch warm anziehen.

Leider finden in der gesamten Bevölkerung eher die radikalen, als die gemässigten Führer Gehör beim Volk.

Der Aufrührer gegen die Papstäusserungen musste hinterher ja selber zugeben, das er nicht über den kompletten Inhalt seiner Rede informiert war.

Aber erst mal schrein und das Volk aufwiegeln.
So festigt man auch seine Machtposition innerhalb des Systems.

Selbst nach den dänischen Karrikaturen wussten Viele nicht, warum Sie auf der Strasse stehen und Randale machen.

Alles nur Infos über zweite und dritte.

Für mich sind diese Mitläufer nur dumme Lämmer.

Aber sowas hatten wir ja hier vor langer Zeit auch......:rolleyes:

RedBasti
26-09-2006, 19:13
Zugang für ausländische Studenten in Deutschland limitieren? Schafft erst mal euren dämlichen Numerus Klausus ab, damit nicht die ganzen deutschen Studenten in die Nachbarländer (vornehmlich Österreich) auswandern, dann reden wir weiter.

Ich hätte auch gerne ein gänzlich anderes System für die Vergabe von Studienplätzen aber das liegt leider nicht in meiner Gewalt.

Schonmal was von der CSU gehört?
Und das ist nur die "radikalste" demokratische Partei die Kritik übt.
1. Die CSU mag zwar hier und dort islamkritisch sein aber nicht in der Weise, wie ich es für richtig erachte. Die CSU ist noch immer viel zu polemisch und scheitert realpolitisch in Bayern ebenso wie alle anderen.
2. Ist die CSU keine Bundespartei und daher hier irrelevant.

Und generelle Kritik am Islam kann man sicherlich nicht üben.
Warum soll man keine generelle Kritik an einem Glauben üben dürfen? Ich als Atheist bin gegenüber jedem Glauben generell kritisch, sonst wäre ich kein Atheist. Jedenfalls hat nach meinem Verständnis in diesem Land jeder das Recht Kritik gegenüber einer Glaubensrichtung zu äußern, aus welchen Gründen auch immer.

Auf Spiegel.de wurde noch einmal nachgelegt.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,439367,00.html
Darin ein islamkritischer Passus, der auch meiner Meinung entspricht.
Spätestens seit dem Streit um die Mohammed-Karikaturen wissen wir, dass Muslime besonders empfindlich sind, wenn es um ihren Propheten geht und eine extrem niedrige Reizschwelle haben, die zu überschreiten nicht ratsam ist. Hinzu kommt, dass sie die Unterstellung, einen Hang zur Gewalt zu haben, als Diffamierung empfinden, die sie mit dem Verbrennen von Fahnen, Puppen und "Kill-Those-Who-Insult-Islam"-Rufen beantworten.

Vertreter anderer Religion oder Gruppen reagieren gelassener, wenn sie Gegenstand von Spott und Häme werden. Kein katholischer Würdenträger regte sich auf, als der Kölner Kardinal Meisner im Karneval als Frauen verbrennender Inquisitor dargestellt wurde, und auch Angela Merkel schickte keine Killerkommandos, nachdem sie in Mainz sexistisch karikiert wurde.

Eigentlich geht es in dem Artikel aber um die unnötige Selbstzensur, was ja der eigentliche Auslöser dieses Threads war. Darin einige weitere erschreckende Beispiele für die überflüssige Selbstzensur.

ahitsawin
26-09-2006, 19:44
Deutschland verhält sich allgemein in fast allen internationalen Angelegenheiten zu passiv bzw. zurückhaltend mit Blick auf die Vergangenheit.
Nicht nur in Hinblick auf die Asypolitik agiert Deutschland stark zurückhaltend, genauso setzen wir auch so ziemlich nie in Wirtschaftsangelegenheiten unser Gewicht in die Waagschale - und als bevölkerungsreichstes sowie volkswirtschaftstärkstes Land Europas könnten wir auch in der Politik ruhig mal deutlicher sprechen anstatt uns bei kleinstem Widerstand immer gleich wieder zurückzuziehen.

Ob andere Glaubens- oder Religionsführer ihre Hassparolen aufsagen und wir uns nur 100mal entschuldigen oder andere Länder Handelsabkommen und Verträge missachten und ihrer Volkswirtschaft gegenüber unserer deutliche Vorteile geben - Deutschland ist immer nur am schlucken und lässt sich teilweise auch einfach nur verarschen.

kp ob sich da irgendwann nochma was ändert :S

m1a22
26-09-2006, 19:51
Man muss wirklich sagen, dass es sich hierbei um ein sehr heißes Eisen handelt und vor allem muss man betonen, dass es ein Thema ist, was öffentlich angesprochen werden muss, damit es nicht am Stammtisch versauert.

Welches Problem können wir erkennen? Es entsteht der subjektive Eindruck innerhalb der deutschen Bevölkerung, dass Ausländer mehr rechte hätten, als die Einheimischen und dass die Einheimischen verpflichtet sein zu allem ja zu sagen. Da stellt sich mir die Frage, woher dieser Eindruck, denn jeder von uns, auch ich, bestimmt schon mehr als einmal selber hatte. sei es auf dem Schulweg, sei es in der U-Bahn, sei es in bestimmten Stadtvierteln, jeder von uns hat, wenn auch vielleicht unbewusst, die sogeannten Angst vor der Überfremdung schon einmal gespürt. Dieser Eindruck ist oftmals einfach falsch, aber oftmals heißt nicht immer, es gibt Ausnahmen und gerade bei diesen Ausnahmen hat jeder das Gefühl, dass es immer mehr davon (Ausnahmen, Anmerk. d.V.) werden.

Jeder von uns hat bestimmt schon mal das Gefühl gehabt, dass er gezwungen sei, den Duckmäuser zu spielen, um ja nicht dem Vorwurf "Nazi" oder "Ausländerfeindlich" einen Grundlage zu geben. Woher kommt das? Ich mache dafür 3 Dinge verantwortlich:
1. Die Historie
2. die politische Linke (der politischen Rechten werfe ich Handlungsunfähigkeit vor)
3. Diejenigen, die von einem solchen Verhalten profitieren.

Arbeiten wir diese Punkte erst einmal ab. unbestreitbar ist, dass Deutschland für den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen verantwortlich ist. Aus dieser Schuld hat sich in den letzten Jahrzehnten aber ein Schuldbewusstsein entwickelt, dass über die Strenge schlägt. Anders gesagt, die Deutschen haben es mal wieder übertrieben und wälzen das auch noch auf nachfolgende Generationen bis heute ab. Das merkte man ja auch immer wieder bei politischen Debatten, wo dass als Kampfbegriff gerne aufgenommen wird. Aus dieser historischen Entwicklung glauben die Deutschen nun, dass sie alles ins andere Extrem verkehren zu müssen, um sich wieder reinwaschen zu können bzw. um sich ein einer permanenten Demut wiegeln zu können. Ist ja auch einfach, wer nur demütig ist, der brauch sich keiner weiteren Schuld bewusst zu sein.

Kommen wir zu Punkt zwei, die politische Linke. Wenn es in Deutschland ein politische Gruppe gibt, die gerne mit der Schuldkeule um sich schlägt, dann ist des die Fraktion der Linken. Sorry vorweg an alle Linken im Saal, aber leider haben wir es hier mit einem Faktum zu tun, der Flaggenstreit zur WM war da das beste Beispiel. Die Linke hält sich ja gerne für den Beschützer für alles, was von dem Begriff "deutsch" bedroht werden könnte. das liegt einfach darin, dass die Linke sich besonders auf den ersten Punkt fixiert. Parolen wie "Nie wieder Deutschland" oder "Deutschland muss sterben" kommen ja nun mal aus dem linksradikalen Spektrum. Deutsch = Böse, wer an der Uni studiert bekommt das vielleicht eher mit als der Normalbürger, da sich dort traditionell die Linke gerne breit macht. Ich merke das besonders an meiner Uni, die stark marxistisch geprägt ist. Zur WM kam es ja noch mal richtig auf, als besonders Linksfraktionsmitglieder und die alternative-linke Bewegung mit beinahe fanatischem Hass auf die Vielzahl der Deutschlandfahnen blickte. Kein Wunder also, dass der Durchschnittsbürger ziemlich angenervt davon ist und zu glauben beginnt, man würde ihm das so genannte "Deutschsein" verbieten und immer wieder mit der Kriegskeule schlagen.

Das bringt uns zu Punkt 3, diejenigen, welche das Ausnutzen. Ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, aber ich zähle schon gar nicht mehr, wie oft man mich schon als "Nazi" "scheiß Deutscher" und dergleichen beschimpft hat. Da kann sicherlich jeder von uns eine Menge Geschichten erzählen. Man nimmt es natürlich auf, wenn das Gegenüber Schwäche zeigt, also in diesem Fall, wenn der Deutsche immer wieder in der Demutshaltung aufläuft. Es ist ja auch leichter, schließlich hat man einen Kampfbegriff in der Hand der den deutschen Unbehagen, wenn nicht gar Beschämung einbringt. Also nutze ich das aus, wenn mich jemand maßregeln will, er hat daher überhaupt keine Chance Kritik zu äußern, weil er weiß ja, er ist im Zweifelsfall wegen der Geschichte der Böse. Nur, wie empfindet der Deutsche das? Er kommt sich gedemütigt und seiner Freiheit beraubt vor. Die Folge: Er entwickelt Wut und daraus entwickelt sich oftmals Hass.

Soviel zu diesen 3 Punkte. Jetzt fragt ihr euch, "Hey m1, was hat das mit dem Thema zu tun?" In meinen Augen eine ganze Menge, denn diese 3 Dinge stellen das Fundament dafür, dass unsere Gesellschaft sich zu quasi zu Tode toleriert bzw. sich radikalisiert, wie derzeit vor allem Osten sehen können. Aber auch der Westen bleibt davon nicht verschont, ich erinnere an das vorletzte Spiel von Allemania Aachen, wo derzeit der DFB wegen Rassismus ermittelt. Die Menschen sehen die Bilder von brennenden Fahnen irgendwo im nahen Osten an, weil irgendeiner einen Furz gelassen hat, der auf irgendeine Art und Weise irgendjemanden angepisst hat (man verzeihe mir diesen Vulgärausdruck). Auf der anderen Seite ließt er plötzlich das im Land X Christen verfolgt werden, weil sie Christen sind (beliebige Religion bitte hier einsetzten).

Jetzt fragt man sich, "Hey, wieso dürfen die das und wir müssen still sein. warum müssen wir uns das gefallen lassen". Es gibt dafür aber keine andere Antwort außer, dass wir wohl zivilisierte sind, als jene, die das tun. Aber das reicht den Mensche nicht, sie wollen quasi gemäß dem AT "Auge um Auge, Zahn um Zahn". So entsteht Wut. Auf der anderen Seite verstehen sie dann nicht, warum dann die Menschen von dort hier so ähnlich leben dürfen, ihre Kampfparolen ausrufen dürfen und dann auch noch hofiert werden. Die Folge davon: Die Menschen hierzulande radikalisieren sich und das treibt sie direkt in die Arme von Parteien wie der NPD. Die demokratische Politik traut ich einfach nicht die Meinung zu sagen, im Sinne von „Bis hierhin und nicht weiter“ und darin liegt ihr Versagen. Kein Wunder, dass der Hass und die Wut steigen. Die Folge davon ist, dass wir uns unsere sogennante Zivilisation grad mal in den Hintern schieben können, weil sie keinen mehr interessiert. Warum auch, wenn mich einer bedroht und mir an die Gurgel will, dann ist mit das zivilisierte auch grad mal egal.

An der Stelle erstmal eine Pause. Geht nachher weiter.

EDIT: Auf allgemeinen Wunsch mit Absätzen versehen

m1a22
26-09-2006, 22:33
So, Pause vorbei, weiter gehts.
Ich sprach gerade davon, dass sich auch in unserer Gesellschaft Wut und hass breit machen (werden). Nun, wirklich erfreulich ist diese Entwicklung natürlich nicht, aber sie ist verständlich. das ganze paart sich dann noch mit der allgemienen Enttäuschung über die Politik (aber das ist ne andere Geschichte). Das Problem ist jedoch, dass wir offensichtlich ein Problem haben, das jeodch in der Öffentlichkeit wird dieses totgeschwiegen, wohl aus übertriebener political correctness als auch aus den drei geannten Gründen. was sich jeodch daraus ergibt, ist dass es dann keinen richtigen öffentlichen Diskurs darüber gibt und sich ganze in die Stammtische oder ähnliches verkrümmelt, wo dann andere verbale Geschütze aufgefahren werden.

Ähnliches habe ich vor kurzem in meiner Familie festgestellt, als es um diese Papst-Debatte ging. Ich konnte es kaum glauben, aber diese Wut und die daraus resultierende Radikalisierung hatte auch hier nicht halt gemacht und die Diskussion endete dann in einem handfesten Streit, der bis heute schwere Schadensspuren hinterlassen hat. Ich denke an den Stammtischen der Republik ist diese Radikalisierung noch weiter fortgeschritten und mit jedem Ereignis wird diese noch weiter zunehmen. In einer ähnlichen Diskussion habe ich das Szenario aufgestellt, dass eines Tages in Europa wieder eine sogeannte "Reichskristallnacht" (ich benutzre absichtlich diesen Begriff) stattfinden wird, nur mit dem Unterschied, dass dann die Moscheen brennen werden und dann haben wir wirklich ein Problem.

In Palestina wurde vor kurzem einige Kirchen von Fanatikern angegriffen und in Somalia wurde eine Nonne ermordet. All das sind Punkte, die dieses Feuer der Wut weiter anheizen werden und wenn es einmal außer Kontrolle gerät, dann wird das von mir geannte Szenario bald Wirklichkeit werden. Als der Karrikaturenstreit wütete sprachen viele von einem Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit, andere wiederum sprachen von einem Verletzten religiöser Gefühle. Ich denke, beide hatten Recht, aber was dabei vegessen wurde war, dass wir in unserer Verfassung Grundrechte stehen haben, die für uns über alles stehen, dazu gehört auch die Meinungsfreiheit und die freie Religionsausführung. In anbtracht der derzeitigen Entwicklung sind diese beiden Grundrechte in höchster Gefahr. Das eine wird durch falsche Toleranz bedroht, das andere durch den sich entwicklenden Fanatismus in unserer westlichen Gesellschaft.

Wo aber ansetzten? Lassen wir unsere eigenen Grundrechte einschränken, weil es einigen im Ausland nicht passt? Oder radikalisen wir uns selber gleich mit und am Ende steht der vielzitierte Begriff von Samuel Huntington vom "clash of civilisation"? Was tun? den Politikern fällt nichts ein, daher fahren sie die leichtere Schiene von der falschen Toleranz. Allerdings merken sie dabei nicht, welche Auswirkungen, dass auf das eigene Volk hat. Entwedertreiben sie so das Volk in die Arme der christlichen Fundamentalisten wie in den USA oder der Rechtsradikalen wie in Deutschland, Frankreich etc. Wenn jetzt auch nicht mehr vor der Kirche (in dem Fall die katholische) und ihrem Oberhaupt halt gemacht wird (ganz gleich was man von beidem halten will) und in Glaubensfragen sich einmischt, dann frage ich ernsthaft, ob das Ganze überhaupt noch zu retten ist.

In jedem Zugeständnis sieht der eine die Schwäche des anderen und mit der Kopf-durch-Wand-Taktik wird das Misstrauen nur noch gestärkt. Was also tun? Im Prinzip müßten wir die Welt wieder teilen, und jeder Macht in seiner Hemisphäre das was er will. Dasselbe hatten Chrustchow und Kennedy bereits nach der Kuba-Krise getan. Aber geht das in der heutigen Welt überhaupt noch?

Was aber nicht angehen kann, dass wir quasi eine zwei-Welten-Gesellschaft innerhalb der unsrigen zulassen können und hier müssen wir auf alle Fälle ansetzten. Wqir können nicht zulassen, dass mittelalterliche Ideologien hier verbreitet und praktiziert werden. Dort dürfen wir nicth wegsehen und wer sich nicht daran halten will, der muß die Konsequenzen zu spüren bekommen. das gilt für christliche Fundamentalisten (am beispiel einer Hamburger familie, die zur Zeit auf der flucht ist) genauso wie für Muslime, die glauben hier die Zwangsheirat einführen zu können. da müssen wir sagen: Stop, so nicht und da gilt auhc keine Toleranz mehr. Unsere Grundrechte stehen höher als solche Toleranz, dafür haben wir sie nunmal. Wer das nicht akzeptiert, der muß die Konsequenzen tragen. genuaso verhält es sich damit, dass niemand uns den Mund vebieten kann, weil sich irgendjemand davon angepisst fühlt.

Ob das was dann gesagt wird vielleicht falsch oder verletztend ist, sei erstmal zweitrangig. Es muß gezeigt werden, dass wir bereit sind unsere Freiheit zu verteidigen. Ich habe vielfach das Gefühl, dass diese Freiheitsrechte die wir haben als selbstverständlich ingenommen werden, das fängt schon bei so elementaren Dinge wie Wahlrecht an, ebenso wie die Meinungsfreiheit. das muß auch die sogenannte Multikulti-Fraktion endlich begreifen, dass nicht alles Gold ist was glänzt und das man manchmal auch den Knüpel auspacken muß, um zu sagen "Nein, so nicht".

surfer7
26-09-2006, 23:32
Hab mir Zeit genommen, und deine Beiträge sogar zwei mal durchgelesen.
Ich teile deine befürchtungen.

iceman775
26-09-2006, 23:43
Es wird so kommen wie du es sagst(Kristallnacht), ich kenne auch solche "Diskussionen" wo es heist "das ganze Volk daunten ist Verrükt" oder "Eine Bombe drauf dann ist ruhe". Früher oder später wird der hass hier sehr stark werden und das nicht nur in Deutschland sondern in Ganz Eurasien. Ich sage bewusst Eurasien, da in Asien eine ähnliche Lage ist. Wir bekommen das zwar nicht mit aber es werden auch Russische, Japanische und koreanische Flaggen verbrannt.

Wenn es soweit ist wird sich was entscheiden, gründet sich eine Rassitische und Intollerante Geselschaft (Das wäre ausserordentlich schlimm) oder einer eher Starken und Mitfühlenden Geselschaft(Das wäre das denkbar beste). Es ist inzwischen unaufhaltbar es ist nur noch die Frage wann, wann und wo wird das Feuer entzündet?

Bei unserer jetzigen "Kastrierten" Regierung können wir nichts erwarten sie lügen uns an damit sie ihrer kleinen Machtspielchen im Bundestag machen können, der Persönliche Fakto Geld überwiegt die Bedürfnisse der Bevölkerung. Das merken wir nicht nur an nicht eingehaltenen Wahlversprechen. Wir haben keine einzige vernüftige Partei, aber was machen? Selber eine Partei gründen, sicherlich nicht es werden genug steine im weg gelegt das neu Konkurrenten früh ausscheiden. Wir können nur warten bis es soweit ist, wir können aber nicht sagen das es unblutig enden wird, da es hier wieder um die Macht der Politiker geht.

Es gab in letzter Zeit auch noch genug andere Beispiele, stichwort Libanon, warum schicken wir unsere Jungs darunter um den Müll Israels wegzuräumen? Das war nicht unsere idee im Libannon einzumaschieren. Das ist aber ein anderes Thema.

Bernd_XP
26-09-2006, 23:56
Ich werde jetzt nur kurz was dazu schreiben, denn das Thema interessiert und bewegt mich auch...aber ich habe im Moment keine Zeit was längeres zu schreiben.

Das Problem an "Multikulti" ist, dass man versucht aufzuzeigen, das die "andere Kultur" gleichwertig ist, in dem man sie als höherwertig präsentiert. Darin liegt die Handfeste Gefahr auf Dauer sich mehr mit einem Afrikanischen Stamm zu indentifizieren als mit sich selbst, sprich: Man schätzt vor lauter höherwertigen Kulturen die eigene Kultur als minderwertig oder unterlegen ein, wo eigentlich alle auf Augenhöhe sein sollten.

Toleranz und Integration...da hatte ich auch einige "nette" Diskussionen mit meinen ehemaligen Mitschülern die damit geendet sind, dass jeder den anderen nur noch beschimpft hat. Erst mal Integration: Wer integriert wen? WIR integrieren Zuwanderer, nicht sie uns. Wer hat sich also in erster Linie anzupassen? Wir oder Sie? Nun...Integration funktioniert nur wenn beide Seiten damit einverstanden sind, was ein gewisses Maß an Toleranz von beiden Seiten voraussetzt. Das geht dabei los, dass im Kleingartenverein neue Mitglieder ausgegrenz werden weil sie nicht das für sie scheinbar erforderliche Alter erreicht haben (vermutlich was um die 55-60).

An dieser Stelle würde es nun lange werden, als Abschluss dieses recht kurzen Beitrags möchte ich den Kern einer Rede einer Abgeordneten der CSU im Bayr. Landtag (ich glaub für Würzburg) wiedergeben, den ich zufällig live mitbekommen habe:
In unserer heutigen Welt der Veränderungen dürfen wir Unsere Wurzeln nicht vergessen, denn ansonsten stirbt unsere Identität und wir gehen unter.
Bis Morgen ;)

raptorsf
27-09-2006, 10:01
habe alles mal durchgelesen, ausser den endlosenlangen Text von m1a22 - der ist meiner Meinung nach viel zu lang für ein Forum.

Wir hatten ja letztes Wochenende in der Schweiz eine Abstimmung (genauer gesagt sogar 2) über Ausländer- und Asylfragen. Rund 70 % der Schweizer haben bei einer aussergewöhnlich hohen Stimmbeteiligung die Verschärfung zugestimmt. Aber in der ausländische Presse wurde vieles falsch dargestellt, es wurde z.B. gesagt, dass Personen welche innert 48 Stunden keine Dokumente (Pass etc.) vorweisen können zurückgeschickt werden - das ist nicht korrekt! Wer in 48 Stunden keine Dokumente vorweisen kann oder will UND dies nicht ausreichend begründen kann, bei dem wird das Asylgesuch nicht geprüft. Wer also eine gute Begründung hat (und da gibt es viele), bei dem wird auf das Asylverfahren eingegangen.

Was ich damit sagen will, vielfach hört man nur die Hälfte und zieht daraus seine (falschen) Schlüsse. Bei dem ganzen Islam-Thema ist es ähnlich, man hört nur die kleine Minderheit der radikalen Moslems und ihre unmöglichen Forderungen und übersieht, dass der absolut grösste Teil der Moslems integriert sind. Wenn man dann wieder pauschalisiert hilft man nur den Radikalen - diese Problematik wird auch ganz aktuell vom US Geheimdienst untermauert der sagt, dass der Irak-Krieg terroristische Kräfte in der islamischen Welt gestärkt hat.

Germane45
27-09-2006, 11:06
Wir hatten ja letztes Wochenende in der Schweiz eine Abstimmung (genauer gesagt sogar 2) über Ausländer- und Asylfragen. Rund 70 % der Schweizer haben bei einer aussergewöhnlich hohen Stimmbeteiligung die Verschärfung zugestimmt. Aber in der ausländische Presse wurde vieles falsch dargestellt, es wurde z.B. gesagt, dass Personen welche innert 48 Stunden keine Dokumente (Pass etc.) vorweisen können zurückgeschickt werden - das ist nicht korrekt! Wer in 48 Stunden keine Dokumente vorweisen kann oder will UND dies nicht ausreichend begründen kann, bei dem wird das Asylgesuch nicht geprüft. Wer also eine gute Begründung hat (und da gibt es viele), bei dem wird auf das Asylverfahren eingegangen.


Nach allem, was ich über das Thema mitbekommen habe, soll diese Abstimmung eigentlich überflüssig gewesen sein.

Selbst die bestehenden Gesetze in der Schweiz, sollen so gut wie nie ausgeschöpft worden sein.

Warum diese dann aber trotzdem verschärft wurden, soll nicht ganz nachvollziehbar sein. :ka:





Aktuell kann man sich mit dem neuesten "Glaubensproblem" und der Tolenanz hier beschäftigen.
Quelle (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,439212,00.html)

Auch am Ende des Beitrages sind ganz interessante Links dazu.

raptorsf
27-09-2006, 11:30
@ germane45: Du hast das schon ganz richtig verstanden. Grundsätzlich ist es ja vielfach so, dass neue Gesetze meistens gar nichts bringen sondern dies nur Symptom-Bekämpfung ist wodurch sich ein paar Leute (speziell Politiker) profilieren können. Es würde in fast allen Fällen ausreichen, wenn die bestehenden Gesetze nur konsequent umgesetzt würden.

Problematisch wird es aber dann, wenn die Regierung (bei uns zur Zeit der Bundesrat Blocher) den Gerichten vorschreiben will, wie sie ihren Job zu tun haben - in dem Fall eben Verschärfung. Aber ich merke schon, ich gleite vom eigentlichen Thema ab...


Habe mittlerweilen mal so 80 % des Textes von m1a22 gelesen. Auch ich bin der Meinung, dass sich Deutschland viel mehr in globale, politisch Weltgeschehen eingreiffen kann oder sogar soll! Das ganze Gezettere wegen der "Erbschande 2.WK" ist glaub wirklich nur in Deutschland noch ein Thema.

Mir persönlich wäre es auf jeden Fall lieber, wenn Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien (und andere europäischen Staaten - oder auch wirklich grosse Länder wie Australien oder Kanada) in der Weltpolitik präsenter werden. Ansonsten diktieren immer die selben paar Länder das Weltgeschehen - China (immer mehr), Iran (sehr aktuell), Russland (immer weniger) und natürlich immer die USA.

m1a22
27-09-2006, 11:53
habe alles mal durchgelesen, ausser den endlosenlangen Text von m1a22 - der ist meiner Meinung nach viel zu lang für ein Forum.
Der ist im Prinzip sogar noch zu kurz, weil nicht alle Aspekte beleuchtet wurden.

Äh, und ein Plädoyer für eine neue Weltpolitik ist er nicht, da hast du den Text falsch verstanden. Da leg ich mal großen Protest ein, hier gehts nur um diese Toleranzfrage.

Psycho Joker
27-09-2006, 12:36
Ja ja, grüß dich Stammtisch, hier sind wie wieder mal.

Ich will mich kurz fassen:

1. Ich stimme raptorsf in so gut wie allen Belangen zu.

2. Dass bei "Multikulti" (inzwischen ja ein Stammtisch-Lieblingsbegriff) fremde Kulturen höhergestellt werden, damit man diese auch schätzt und damit letztendlich die eigene zu kurz kommt ist absoluter Blödsinn. Sorry, aber das ist Paranoia verkappter Deutschtümler. Multikulturelle Gesellschaft meint eine Gesellschaft in der mehrere Kulturen gleichberechtigt nebeneinander existieren. Ich glaube das scheitert daran, dass die meisten nicht vorhaben, andere Kulturen als gleichwertig zu akzeptieren, sei es aus Überzeugung, sei es aus Xenophobie oder einfach Paranoia.

3. Dass die Deutschen heute noch unter der Erbsünde des Nationalsozialismus leiden und keine Art von gesunden Patriotismus ausleben können, halte ich für einen nationalen Mythos. Sorry, aber ich denke schon die Fußball-WM hat das Gegenteil bewiesen. Das einzige, was als Nachhall dieser Zeit weiterlebt, ist, dass die Deutschen ihrem eigenen Patriotismus gegenüber sehr skeptisch sind, was ich nicht für was Schlechtes halte.

4. Integration scheitert sehr oft daran, dass man die Ausländer nicht integrieren will. Gilt nicht für alle, aber für viele.


Lösungsvorschlag gefällig?
Sich endlich mal aufrichtig versuchen, den gemäßigten, liberalen Moslems anzunähern und sich mit denen gegen die radikalen Fundamentalisten zu verbünden. Gebt den gemäßigten eine Pattform für die Öffentlichkeit.

Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren, erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen.
That's the spirit. Wieso sonst funktionierte die Einwanderung in den USA so blendend? Weil die Leute viel mehr willkommen geheißen wurden. Sobald man in den USA war und Staatsbürger, war man Amerikaner, egal woher man kam. Ist heute zum Teil etwas anders geworden.

Germane45
28-09-2006, 12:31
Das Stammtisch Thema finde ich zu interessant, als das es zu weit aus dem Augenwinkel verschwindet.;)

Zitiere ich einfach mal dich(Auszugsweise)


Mir persönlich wäre es auf jeden Fall lieber, wenn Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien (und andere europäischen Staaten - oder auch wirklich grosse Länder wie Australien oder Kanada) in der Weltpolitik präsenter werden.
Ich bin schon der Ansicht, das Deutschland sich sehr stark in die Weltpolitik einbringt.
Zumindest in den letzten Jahren.

Angefangen mit Afghanistan.
Die Wahlen in Afrika, und jetzt geht die Marine in den Nahen Osten.
Nur um mal 3 Beispiele zu nennen.

Der Hintergedanke ist dabei aber aus meiner persönlichen Sicht, ein ständiger Sitz im Weltsicherheitsrat und keine selbstlose Handlung.

Aber der erste Schritt, uns als Weltpolizei einzusetzen ist getan.
Gefallen tut mir das aber nicht unbedingt in diesem Umfang.



Um aber nochmal auf das Thema Islam zurückzukommen..........


4. Integration scheitert sehr oft daran, dass man die Ausländer nicht integrieren will.
Es liegt aber auch leider sehr oft daran, das unserer deutsches Wertesystem, welches sich durch das Grundgesetz defieniert, nicht anerkannt wird.

Als Beispiel kann man da z.B. Ehrenmorde oder Zwangsverheiratung nehmen.

Das ist immer noch allgemeine Praxis.

Der Islam, sowie auch die katholische Kirche erhalten ihre Vorgaben, um das mal so zu nennen ja aus dem benachbarten Ausland.

Auch wird von dort, und nur von dort zur Gewalt aufgerufen.
Das ganze wird dann nur hier umgesetzt.

Würden die Glaubensführer hier im Lande zur Gewalt aufrufen, wären die ganz schnell im Knast verschwunden.

Der Islamische Staat deckt diese Aufrufer zur Gewalt auch noch.



Gebt den gemäßigten eine Pattform für die Öffentlichkeit.
Wie sollte die aber aussehen?
Würde ich begrüssen.

Ich freue mich auf die Widerlegung meiner engstirnigen Sichtweise. ;)

raptorsf
28-09-2006, 13:01
In der Schweiz ist ja das ganze zur Zeit auch ein riesen Thema - vor allem wegen den Bauvorhaben von Minaretts.

Auch gibts es ja Eltern (speziell Väter), die ihre Töchter z.B. nicht mehr in den Schwimmunterricht schicken weil das gegen den Islam verstossen soll. Zu dem Thema wurde eine Rektorin einer Schweizer-Schule befragt - die hat eine ganz gute Massnahme dagegen: Sie lädt die Eltern zu sich in die Schule ein und gibt den Eltern den Koran (die hat neben der Bibel auch den Koran). Und dann sagt sie, zeigt mir bitte die Stelle im Koran die sowas verbietet!

Es gibt keine Stelle im Koran die sowas vorschreibt! Auch Zwangsheirat, Ehrenmord etc. gibts da nicht.

JEDER (egal ob Moslem, Christ, Jude, Buddhist, Atheist oder sonstwas) der in ein Land reist muss die dortigen Gesetze und natürlich die Verfassung vollumfänglich einhalten! Darüber muss gar nicht diskutiert werden - Schulpflicht gilt auch für alle - deswegen sollte man über solche Sachen mit Eltern etc. gar nicht diskutieren und ansonsten Zwangsmassnahmen (gegen die Eltern und für die Kinder) vornehmen. Aber das machen ja nicht nur Moslems, sondern vermehrt immer mehr verblendede Christen die das Gefühl haben, dass sie (die Eltern) die Kinder besser lehren können als die Schule. Gegen sowas muss man einfach energisch vorgehen, da kriege ich einen dicken Hals (sah vor kurzm auf Spiegel TV so eine Reportage).

Psycho Joker
28-09-2006, 13:05
Das mit dem deutschen Engagement stimmt schon. Das Ziel eines ständigen Sitzes im Sicherheitsrats ist allerdings illusorisch und nichts als Ego-Trip. Das sollte die deutsche Außenpolitik sich aus dem Kopf schlagen, sonst ist man nachher nur enttäuscht.

Natürlich gibt es immer solche, die sich mit westlichen Werten nicht identifizieren wollen und diesen zuwiderhandeln. Aber grad so Sachen wie Ehrenmorde und Zwangsverheiratung haben nichts mit Islam zu tun, sondern mehr mit der Kultur, aus der die Leute stammen. In den meisten Fällen sind das Familien, die aus eher ländlichen Gegenden Anatoliens kommen. Gegen solche Leute und Praktiken muss natürlich schärfstens vorgegangen werden, das ist ja in der Türkei nicht anders.Die müssen bestraft werden, wie auch "Einheimische", die dem Wertesystem auf illegale Weise zuwiderhandeln, bestraft werden.

Diese 1. deutsche Islamkonferenz vor kurzem fand ich schon mal eine sehr guten Anfang. So eine Zusammenarbeit ist nur zu begrüßen. Besonders die Ansätze mit Deutsch als Sprache bei der Predigt und den islamischen Religionsunterricht an Schulen halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung.

Germane45
28-09-2006, 13:58
Aber grad so Sachen wie Ehrenmorde und Zwangsverheiratung haben nichts mit Islam zu tun, sondern mehr mit der Kultur, aus der die Leute stammen. In den meisten Fällen sind das Familien, die aus eher ländlichen Gegenden Anatoliens kommen.



Diese 1. deutsche Islamkonferenz vor kurzem fand ich schon mal eine sehr guten Anfang. So eine Zusammenarbeit ist nur zu begrüßen. Besonders die Ansätze mit Deutsch als Sprache bei der Predigt und den islamischen Religionsunterricht an Schulen halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung.

Ich möchte einfach deinen Text etwas auseinanderziehen, um nicht einzeln darauf einzugehen.

Ich würde den Islam und die jeweilige Kultur des Landes nicht zu weit auseinander dividieren.

Der Islam hat aus meiner Sicht mehr Einfluss auf die jeweilige Politik des Landes, wie es in einer Demokratie wünschenswert ist.

Auch wird die Strafverfolgung gerade bei solchen Straftaten eher halbherzig verfolgt.


Was den Religionsunterricht angeht, habe ich heute Früh eine Sendung zu diesem aktuellen Thema gesehen.(Toleranz)
Hart aber Fair (http://www.wdr.de/tv/hartaberfair05/aktuell/)

Dort wurde u.a. aufgezeigt, das zum Unterricht das Thema Ethik auf kosten des Relogionsunterricht mehr wert gelegt wird.

Dieser wird für die Schüler nur noch zusätzlich angeboten.
Natürlich in deren Freizeit.

Aber welcher Schüler setzt sich nach den Pflichtstunden freiwillig noch in die Klasse.

Das ist aber wohl noch nicht gägngige Praxis. :ka:

Bernd_XP
28-09-2006, 14:19
2. Dass bei "Multikulti" (inzwischen ja ein Stammtisch-Lieblingsbegriff) fremde Kulturen höhergestellt werden, damit man diese auch schätzt und damit letztendlich die eigene zu kurz kommt ist absoluter Blödsinn. Sorry, aber das ist Paranoia verkappter Deutschtümler. Multikulturelle Gesellschaft meint eine Gesellschaft in der mehrere Kulturen gleichberechtigt nebeneinander existieren. Ich glaube das scheitert daran, dass die meisten nicht vorhaben, andere Kulturen als gleichwertig zu akzeptieren, sei es aus Überzeugung, sei es aus Xenophobie oder einfach Paranoia.Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich weiß aus Erfahrung, dass "Multikulti" genauso funktionieren wie scheitern kann. Die Sache mit dem Höherstellen hab ich mir auch ned ausgedacht sondern ist Gang und Gäbe in einigen Gemeinden (Katholische Kirche). Das sind übrigens die gleichen bei denen "die Gemeinde" unter falscher Vorstellung von Weltoffenheit erst mal eine eigene Liturgie einführt und in denen die "Alteingesessenen"(nenn ich jetzt mal so) Neuankömmlinge (=alle die nicht aus einem Umkreis von 5 km stammen) oder Familien von Behinderten kategorisch ausschließen. Okay, das ist schon fast ein anderes Thema.
Multikulti kann auch funktionieren, sobald die Leute einen Blick aufeinander riskieren, zum Beispiel bei einem Elternstammtisch. Dadurch etabliert sich ein Miteinander bei dem sowohl Eltern- als auch Kindergeneration ein Verständniss zu einander entwickeln, so dass auf einmal Moslems ab und zu im Katholischen Unterricht drin sitzen weil das vielleicht auch interessant ist. Wichtig ist eben zu versuchen aufeinander zuzugehen.
Wird allerdings schwierig wenn der Prediger die Eltern vor allem was Deutsch ist warnt, was nun mal auch vorkommt. Auch wenn das ganze wenig mit Islam zu tun hat.

Ich hab in der Hinsicht kurz vorm Abitur ein sehr interessantes Gespräch mit einer Mitschülerin geführt. Seit ihre Eltern aufgrund von Arbeitsunfähigkeit (nach einem Arbeitsunfall!) zuhause sind, wird munter Religion mit Tradition gemischt, die Tradition wird zur Religion. Interessanterweise ist ihre Mutter eigentlich Deutsch und zum Islam übergetreten, und eigentlich die die hinter Einhaltung aller Traditionen ist.
Nach meiner Mitschülerin (die zwar gläubig ist, aber nicht diese Linie mit fahren will) ist das ganze darauf zurück zu führen, dass ihre Eltern zu wenig Kontakt zu anderen Leuten haben, zum Beispiel im Beruf.

Natürlich müssen wir Tolerant sein, schließlich haben wir das Zeitalter der Aufklärung hinter uns! Bildung und Verstand ersetzen das pure Hinterherrennen nach dem was irgendjemand in den Glauben hineininterpretiert. Die Kirche hat da im übrigen nichts dagegen, weil man dadurch ja von selbst drauf kommt, dass Gott logischerweise existieren muss...Nur die Aufklärung hat nicht in allen Teilen der Welt gewütet, sollte man wissen. Dadurch entstand wohl das Thema mit dem wir uns beschäftigen: Wir messen mit zweierlei Maß, wo wir es nicht sollten: Der Islam fordert von uns Toleranz und zwar an manchen Stellen so viel, dass es eigentlich mehr als weh tun müsste. Im Gegenzug passiert nichts.
Deswegen stimme ich PJ vollkommen zu, dass die Konferenz mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung ist. Und finde es ungerecht, dass jetzt Verbände auch noch ihre nichbeteiligung beklagen.
€dit: Ein Ethikunterricht der alle Religionen vollkommen aussenstehend betrachtet wäre für das zusammenleben wesentlich sinnvoller als wenn jeder hauptsächlich nur das verständniss für seine eigene Religion eingetrichtert bekommt.

Was Außenpolitik an geht: Ich fände es wichtig, dass sich Deutschland bzw. die Regierung aktiver in die EU-Politik einbringt und unsere Interessen so durchsetzt wie andere Länder, im Moment wird nur viel finanziert und umgesetzt was die Bürokraten beschlossen haben. Was beispielsweise mit Agrarsubventionen abgeht sollte kein Dauerzustand bleiben, aber das ist ein anderes Thema.

surfer7
28-09-2006, 17:35
Interessanter Beitrag dazu, sollte ab dem 30.09.2006 online sein:

http://www.sf.tv/sf1/club/ (http://www.sf.tv/sf1/club/index.php?docid=20060926)

Psycho Joker
28-09-2006, 19:49
Ich möchte einfach deinen Text etwas auseinanderziehen, um nicht einzeln darauf einzugehen.

Ich würde den Islam und die jeweilige Kultur des Landes nicht zu weit auseinander dividieren.

Der Islam hat aus meiner Sicht mehr Einfluss auf die jeweilige Politik des Landes, wie es in einer Demokratie wünschenswert ist.

Auch wird die Strafverfolgung gerade bei solchen Straftaten eher halbherzig verfolgt.
Bei der engen Verknüpfung von Kultur und Religion würde ich dir im arabischen Raum zustimmen, da ist die Religion die Basis der gemeinsamen Kultur. Aber gerade die türkische Kultur unterscheidet sich vom arabischen Raum und ist auch nicht so eng mit dem Islam verbunden wie dieser. Natürlich hat eine Religion immer Einfluss auf Werte etc. (ist bei uns ja auch nicht anders), aber gerade bei solchen Sachen wie Ehrenmord und Zwangsverheiratung würde ich das nicht auf die Religion abschieben sodnern eher auf die Kultur. Und zwar deshalb, weil diese Dinge auch unabhängig von der Religion in genau demselben Ausmaß auftreten. Zwangverheiratung ist in Indien z.B. Gang und Gäbe (unter dem Euphemismus "arrangierte Heirat") und Ehrenmorde gibt's auch in Süditalien noch hier und da. Wie gesagt, ich bringe das eher mit stark verhafteten, überholten erzpatriarchalen Strukturen in ländlichen Gegenden in Verbindung als mit Islam.
Natürlich hat die Religion Einfluss auf die Politik, aber da müssen wir uns nichts vormachen, das ist überall so, allerdings in Ländern mit starken islamistischen Gruppen antürlich mehr.
Was die Strafverfolgung angeht, hast du sicher Recht. Das geschieht allerdings wohl kaum aus Toleranz gegenüber Türken oder Moslems oder wem auch immer, sondern einfach, weil solche Sachen schwer nachzuweisen sind. So Sachen wie Zwangsheirat werden in der Regel vom Umfeld gedeckt, sei es aus Überzeugung, sei es aus Furcht.

Zum Rest sag ich später noch was, guck grad die Sendung.

Thrawen
01-10-2006, 16:31
es sollte klar differenziert werden... wer Radikal, wer extrem, wer fanatisch und wer einfach nur anhänger des glaubens ist.
Es wäre ein verbrechen zu sagen das man ein Problem mit dem islam hat... das würde eine einorme volksgruppe betreffen die zu großen teilen völlig friedlich ist.

Wenn man hingegen sagt das man ein Problem mit islamistischen extremisten hat, ist das (meiner meinung nach) völlig legitim.


Wer von euch würde so christen verurteilen, nur weils mal nen paar gab die Kreuzzüge durchgeführt haben?
Wer würde sagen das alle deutschen Neo-Nazis sind nur weil es hier ein paar gibt
die spass daran haben ausländer zusammenzuprügel?

Man kann keine Gruppe dafür verurteilen, dass es in ihr Extremisten gibt die "über das ziel hinausschießen"
Wenn man kritisieren will sollte man genau benennen wen man kritisiert. DAnn wird niemand schreien das man "mal tolleranter sein soll"

Bernd_XP
06-10-2006, 11:07
@Thrawen: Was verstehst du unter "vollkommen Friedlich"? Meine Kollegin und die Geschwister die ich kenn sind einige der nettesten Menschen die ich kenne, trotzdem hat sie die Befürchtung, dass die Eltern mal zur Zwangsheirat einladen...:rolleyes: Mit solchen Paralellgesellschaften hab ich persönlich ein Problem, sprich: Leuten die sich weigern, die Regeln zu akzeptieren.

surfer7
06-10-2006, 12:04
Mein Link ist nicht mehr korrekt und ich kann Ihn nicht Editieren. Die Sendung wurde nun ins Archiv verschoben.

Kann ein Admin / Mod bitte den Link bearbeiten.

Der neue Link lautet: http://www.sf.tv/sf1/club/index.php?docid=20060926

ElDono0
06-10-2006, 12:30
mal ein einwurf zu dem "ehrgefühl" mancher moslems

fühlen sie sich beim Weihnachtsgeld auch in ihrer Ehre gekränkt?


edit: jup ich hab scheibenwischer geschaut... ;)

fand das wirklich interessant, auch wenns teils überspitzt war, hatten sie doch im großen und ganzen recht.

LordMordred
06-10-2006, 12:36
Na da hat doch gestern jemand Scheibenwischer angeschaut ;)
Wobei ich sagen muss, da war einiges zu dem Thema bei. Aber ich könnte es jetzt nicht mehr unbedingt wiedergeben, eventuell kommt ja nochmal irgendwo ne Wiederholung.

Bernd_XP
06-10-2006, 14:20
Oha...ich hab Scheibenwischer auch gesehen, das is ja heftig gewesen...Morgen Massendemos im Iran?!

Surli
06-10-2006, 18:03
Auch gibts es ja Eltern (speziell Väter), die ihre Töchter z.B. nicht mehr in den Schwimmunterricht schicken weil das gegen den Islam verstossen soll. Zu dem Thema wurde eine Rektorin einer Schweizer-Schule befragt - die hat eine ganz gute Massnahme dagegen: Sie lädt die Eltern zu sich in die Schule ein und gibt den Eltern den Koran (die hat neben der Bibel auch den Koran). Und dann sagt sie, zeigt mir bitte die Stelle im Koran die sowas verbietet!

Es gibt keine Stelle im Koran die sowas vorschreibt! Auch Zwangsheirat, Ehrenmord etc. gibts da nicht.

Das Problem ist, dass in viele Islamischen Ländern der Koran gesetz ist. Der Koran kann aber unmöglich als Gesetzbuch verwendet werden und so haben sich immer öfters (in westlichen Augen) negative Kulturelle veränderungen "eingebürgert" und werden quasi als Gesetz praktiziert, ohne dass sie überhaupt im Koran stehen.
Bist du so aufgewachsen und dann ausgewandert, ist das quasi "eingebrannt". Es gibt auch Dinge, von denen man "uns" nie mehr abbringen kann. Und schliesslich kann man nicht von jedem Moslem der nach Europa zieht verlangen den Koran zu lesen und auf sein Leben anzuwenden.
Was jedoch im Koran sehr genau festgehalten ist, ist der Umgang zwischen Verheirateten Frauen und Männern. Es ist quasi alles verboten "was zu etwas führen könnte" sogar Hände-Schütteln als Begrüssung. Leider ist auch die Bekleidung festgehalten und da steht auch, dass alle Haut, ausgenommen Hände, Hals und Gesicht (und Haare) bedeckt sein müssen.
Wie das ganze mit Mädchen btw. unverheirateten Frauen ausschaut weiss ich nicht, ich hab den Koran schliesslich auch nicht gelesen :P.

All dies führt dazu dass eine richtige Integration zum Teil, jenachdem woher man kommt, praktisch unmöglich ist. Es ist natürlich wünschenswert und anzustreben, dass die nächste Generation sich richtig Integrieren kann, eben zum Beispiel das Schwimmbad Beispiel. Doch man muss auch die Eltern verstehen, wenn sie Wollen dass die Kinder so aufwachsen wie sie es für richtig halten.

Meiner Meinung nach ist das Problem aber, dass die Muslimischen Geistlichen meisst nur schlecht und gar kein Deutsch sprechen, da sie in ihren Herkunftsländern aufgewachsen sind und Studiert (oder was auch immer) haben. Somit ist ein Dialog zwischen den Religiösen Vereinigungen und "der Gesellschaft" btw. eben Sachen wie Schulen oder auch mit der Regierung nur schlecht möglich. Des weiteren gibt es auch nicht einfach DEN Ansprechspartner wie bei einer Kirche, sondern es sind unzählige Organisationen welche sich nicht unter einem Dach vereinen.

Ich bin zwar klar dafür, dass man sich bestmöglich integrieren MUSS, doch man darf die Sicht der gegenseite nicht aus den Augen verlieren.

P.S: Hi rap, mich gibts auch nocht :P

saemikneu
12-03-2007, 18:30
Viele sind heute gegen Todesstrafe.
Doch bei einem "schlimmen vergehen" schon.

Zudem ist man gegen Steinigungen, denn man sagt, dies sei typisch "muslemisch".
Doch: Die Muslime haben es von den Juden übernommen:

"Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei, so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines Nächsten Braut geschändet hat; ..."

(5. Mose 22,23-24)

Mehr (http://www.bibelzitate.de/gbz.html)

LordMordred
26-06-2007, 11:29
Das hat zwar nur bedingt mit dem Anstoß des Themas zu tun, also der Papstäußerung, doch finde ich den Artikel bzw. seine Dankesrede mit dem Titel "Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen" von Henryk M. Broder für den Ludwig-Börne-Preis sehr passend zu diesem Thema.
Wobei ich glaube, dass er sich diese dreiteilige Dankesrede in Deutschland nur erlauben kann, weil er aus einer polnisch-jüdischen Familie stammt. Und schon allein daran ist meiner Meinung zu sehen, dass doch irgendwas nicht so ganz stimmt.

Dankesrede Teil1 "Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen" (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,490497,00.html)
Dankesrede Teil2 "Ich habe mich immer für die Aggression entschieden" (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,490497-2,00.html)
Dankesrede Teil3 "Bin ich verrückt, oder sind es die anderen?" (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,490497-3,00.html)

Germane45
26-06-2007, 14:27
Wobei ich glaube, dass er sich diese dreiteilige Dankesrede in Deutschland nur erlauben kann, weil er aus einer polnisch-jüdischen Familie stammt. Und schon allein daran ist meiner Meinung zu sehen, dass doch irgendwas nicht so ganz stimmt.


Ich fand die Rede genial.
Hast aber Recht, hätte das ein Nichtjude gesagt, würde der Zentralrat schon in den Startlöchern stehen.