PDA

Vollständige Version anzeigen : IFPI nimmt private Raubkopierer ins Visier


raptorsf
16-11-2005, 14:37
An einer Pressekonferenz in Zürich präsentierte der Verband der Schweizer Tonträgerproduzenten (IFPI) gestern die Aktion "Game over". Mit dieser Aktion will man nun den privaten Raubkopierern an den Kragen, nachdem es laut IFPI in der Schweiz kaum mehr professionelle oder halbprofessionelle Raubkopierer gebe. Der wirtschaftliche Schaden durch private Raubkopierer sei in der Schweiz dagegen grösser als im Rest Europas.

Mit der Aktion "Game over" will man nun gezielt internationale und Schweizer Tauschbörsen überwachen und die Raubkopierer identifizieren. Dies sei kein Problem, weil jeder User über seine IP-Adresse leicht festgestellt werden könne. Den Raubkopierern drohen in der Schweiz in zivilrechtlichen Fällen Bussen von 3000 bis 10'000 Franken, in schwerwiegenden Fällen seien auch Strafverfahren möglich, so das IFPI.

Laut IFPI verursachen Raubkopien in der Schweiz einen jährlichen Schaden von mehr als 25 Millionen Franken. In den letzten fünf Jahren seien die Musikumsätze um gut ein Drittel von 312 auf 212 Millionen Franken jährlich zurückgegangen, was in den letzten drei Jahren auch zu einem Verlust von rund 600 Arbeitsplätzen geführt habe.

-----------------

ich denke ich erspare mir lieber einen Kommentar zu diesem Thema...

madurskli
29-11-2005, 12:56
Emule Ionix Hat Zum Glück Einen Ip-filter,der Automatisch Immer Wieder Updetet Wird!

raptorsf
29-11-2005, 14:16
ich denke, dass dies kein wirklicher Schutz ist. Das Problem ist ja, dass sie DEINE IP-Adresse rausfinden und an Hand von der können sie zurückverfolgen wer du bist (die Provider müssen Auskunft geben).

Amosh
29-11-2005, 15:59
O_o, da kann ich ja froh sein, dass ich nichts aus dem Internet ziehe, höchstens mal Freeware und Treiber, mehr auch nicht.

Naja, da das aber für die Schweiz gilt, bin ich nicht betroffen. :p

raptorsf
30-11-2005, 10:32
habe gestern noch einen interessanten Bericht gesehen im Schweizer Fernsehen zu diesem Thema. Auf jeden Fall haben sie Juristen über dieses Thema befragt und die meinten, das die IFPI ein wenig über das Ziel hinausschiesst.

Kurz zusammengefasst was die Jursiten sagten: Downloaden ist NICHT illegal, nicht kommerzielles weitergeben ebenfalls nicht. Kritisch und strafbar kann es erst werden, wenn man sich daran bereichern will (das ganze weiterverkauft).

Das sieht die IFPI natürlich ganz anders, aber was die denken ist eigentlich nicht entscheident.

Finde das ganze hoch spannend...

raptorsf
14-12-2005, 12:04
vom Tagesanzeiger von gestern:

"Bis 9000 zu Franken Schadenersatz
Der Schweizer Verband der Musikwirtschaft hat bisher gegen 50 mutmassliche Raubkopierer von Musik im Internet Verfahren eingeleitet. Der Verband will die Fälle aussergerichtlich beilegen, verlangt dafür aber hohen Schadenersatz.

Allen 50 Fällen lägen gravierende Urheberrechtsverletzungen wegen illegaler Verbreitung von Musikfiles im Internet zugrunde liegen, teilte der Schweizer Verband der Musikwirtschaft (IFPI) mit. Die Verstösse seien nachgewiesen.
IFPI Schweiz biete den Raubkopierern nun aussergerichtliche Lösungen an. Diese verpflichteten sich dabei, nicht weiter Musik zu verbreiten und zudem einen Schadenersatz zwischen 1000 und 9000 Franken zu zahlen. Komme eine Einigung nicht zu Stande, gebe es ein Strafverfahren, heisst es in der Mitteilung.

Die Aktion «Game over» war Mitte November gestartet worden. IFPI Schweiz will damit neu auch gegen private Raubkopierer vorgehen. Während zwei Jahren hatte IFPI Schweiz gegen professionelle und halbprofessionelle Raubkopierer gekämpft und 1500 Fälle verfolgt. (cpm/sda)"

....

wenn ich da betroffen wäre würde ich den Vergleich nicht eingehen und es darauf ankommen lassen...

Surli
14-12-2005, 16:24
Ich auch. Wie funktioniert das eigentlich in einem solchen Fall mit einer Rechtsschutzversicherung? Da würde wie normal auch die Versicherung jegliche Kosten bezahlen oder? (Mal abgesehen vom Schadenersatz falls man wirklich schuldig gesprochen werden sollte)

TrustNo1x
14-12-2005, 16:43
rofl surli :D immer no der alt :p

Rechtschutzversicherig zahlt der din Awalt, aber sicher nid dini Buesse oder schüschtige Strafe ;)

raptorsf
14-12-2005, 17:41
vor allem würde ich bei der Rechtschutzversicherung das Kleingedruckte lesen. Vielfach gibts da Klauseln die gegen den Kunden gerichtet sind so, dass Du schlussendlich doch wieder auf Dich alleine gestellt bist. Zusätzlich schreiben sie Dir die Anwälte oft vor - und sehr oft sind die nicht gerade die besten...

Mich würde halt schon interessieren, ob das wirklich 50 "echte" Fälle sind oder ob da nicht etwas Wunschdenken der IFPI dahintersteckt. Die wollen doch nur potentielle Täter abschrecken und versuche ein Exempel zu statuieren.

Aber wie schon vorher erwähnt, eine solche Klage steht auf der wackligen Beine - und meiner Ansicht nach ist in dem Fall der Vergleich für die IFPI die ideale Lösung aber nicht für die andere Partei (speziell aufpassen würde ich, da ja die IFPI von sich aus einen Vorschlag macht dies aussergerichtlich zu bereinigen - das kann heissen das sie selber weiss, dass der Ausgang sehr fraglich ist.....)

ahitsawin
14-12-2005, 18:15
Diese 50 Fälle sind denk ich aber auch keine kleinen Privatpersonen die sich mal n paar Lieder runterladen, sondern eher Leute die damit auch Geld verdienen wollen bzw das über ihre eigene Site noch bissl vermarkten o.ä.
In Deutschland gabs doch da auch solche Fälle, da war dann immer riesenüberschrift "Raubkopierer xx.xxx € Strafe und 2 Jahre Bewährung" usw, und wenn man sich dann den Artikel mal durchgelesen hat und denn liest dass die auch 50.000 Songs hatten und in der Wohnung 5.000 gebrannte CDs/DVDs lagen die für den Verkauf bestimmt waren schaut die Sache doch schon wieder ganz anders aus ;)
Das ganze soll eigentlich alles nur abschreckende Wirkung haben, und ob Privatpersonen da mal paar Songs runterladen oder nicht hat denke ich auch kaum Einfluss auf die Umsätze der Musikindustrie, als ob jemand mit 500 Songs auf der Festplatte sich die legal für 500€ gekauft hätte...

Swizzy
14-12-2005, 18:27
Stimme Ahits zu, ich kenne auch nen DVD laden, der zwar offiziell die normalen DVD's verkauft (sind aber nicht grad die neusten und viele...) , aber hinten für ihre "Stammkunden" nen gebranntes Sortiment hat die sie dann für 10 Franken das Stück oder so verkaufen... Das die Industrie auf solche abgesehen hat kann ich gut verstehen, das ist klarer "Betrug". Ich stell auch ned gern nen lied her und möchte die dann verkaufen um damit was zu verdienen und danach ladet einer runter und verkauft die und kriegt die vollen 100 % ....

MakeMeBuB
14-12-2005, 18:42
Ja das seh ich auch so. Oder will man jeden 2 bestrafen, weil er Sachen aus dem I-Net läd ..... dann gute Nacht unserer verschuldeten Gesellschaft ;).

Naja vielleicht sollte die Musikinduistrie auch mal bei ihnen die Fehler suchen .... vielleicht sind einigen ein Album mit 12 Liedern für 20€ auch zu teuer ....
Zudem ist es doch menschlich das man immer das Beste für den geringsten Preis haben möchte .... und wenn es schon so welche Dinge wie Internettauschbörsen und Brenner gibt ....
Ich denke das ganze war abzusehen ...... ;).

MFG DanI

Surli
15-12-2005, 09:28
Haha oschti :D
Aber eigentlich wollte ich damit fragen, ob die Versicherung den Anwalt + Gerichtskosten (welche ja anfallen beim verlieren des Prozesses).
Aber so wies scheint nur die Anwaltskosten.

Das die mir d Buess nöd zahled isch sogar mir klar :p

raptorsf
15-12-2005, 12:50
diese 50 sind aber scheinbar nur "private Raubkopierer, weil es in der Schweiz kaum mehr professionelle oder halbprofessionelle Raubkopierer gibt" (siehe Text oben).

IFPI sagt klar, dass sie JEDEN Downloader/Kopierer verfolgen und bestrafen wollen und dies auch tun werden.

Ich denke aber eben, dass das ganze nur eine PR-Kampagne ist und sie die Leute nur einschüchtern wollen. Den gegen "gelegentliche Downloader" (was wir alle wohl mal sind) haben sie kaum rechtliche Mittel diese zu bestrafen - und wäre vor allem zu kompliziert und schlussendlich zu teuer.