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Vollständige Version anzeigen : Psychatrie


BigMama
21-03-2005, 17:58
Sers zusammen,

es ist ma wieder was schlimmes passiert...ein Freund von meinem besten Freund (mit dem ich persönlich nichts zu tun habe - also der Freund von dem) wurde vorgestern Abend eingewiesen...

Mein Kollege (David) meinte, das sein Freund (Marvin) öfters mal Drogen nahm (Cannabis und Alkohol) und am Samstag morgen war das komplette aus. Marvin hat sich schon länger irgendwie merkwürdig verhalten und ging einen Tag vor seiner Einweisung zu seiner ersten Stunde beim Psychologen. Naja, jedenfalls is er dann am Samstag durchgeschallert und wurde wegen einer krassen Psychose (Schizophrenie (?) und Paranoia) eingewiesen.

David und ich waren ihn heute besuchen und haben uns (mehr oder weniger) mit ihm unterhalten. Und jetzt kommt das "spannende".

Ich fragte ihn was er für Medikamente bekommt und er antwortete etwas wie:

,,Ich will die Medikamente nicht nehmen...dieses Zeug ist schlimmer als jede Droge. Wenn du durchgeschallert bist ist das wie, als ob sich dein PC aufhängt und voll die Fehler hat. Dann geben sie dir die Medikamente und du wirst sozusagen abgeschossen und eiskalt ausgeschaltet. Dann wollen sie dich wieder hochfahren, aber dein Kopf is leer, die ganze Festplatte is gelöscht. Dann installieren sie dich neu und wenn du rauskommst, bist du niemehr der, der du mal warst"

Ich muss sagen, das ist das krasseste was ich je in meinem Leben gehört habe...und wenn ich manchmal so die Bücher über Psychopharmaker lese, wie krass das auf einen wirkt, dann muss ich sagen...was wahres ist dran.

Ich will mal eure Meinung zu der Benutzung und Anwendung von solch krassen Medikamenten in "Therapien" hören...

Bye

Unreal
21-03-2005, 20:06
Er ist ganz sicher Paranoid.

Unter einer Paranoia (paránoia, griechisch für parà = neben, daneben und noûs = Verstand) versteht man im Allgemeinen einen Verfolgungswahn. Der Verfolgungswahn ist keine eigenständige Erkrankung, sondern lediglich ein Symptom verschiedener Erkrankungen (z. B. Neurose, Psychose, Alkoholdelir).
http://de.wikipedia.org/wiki/Paranoia

BigMama
22-03-2005, 17:14
Jaja, des ist mir schon klar. Ich weiß was Paranoid ist und das er eine hat.
Aber was sagt ihr zu dem, was er über die Medikamente sagte?

Psycho Joker
22-03-2005, 17:35
Je nach Psychopharmaka kann die Wirkung durchaus sehr stark sedativ sein, bis hin zur Apathie. Solche starken Dosen sind allerdings sehr sehr selten.
Da ich den Zustand des Freundes deines Freundes nicht kenne, ist schwer zu sagen, welche Dosen er kriegt. Aber Medikamente sind keine Therapie, sie sind immer nur Teil einer Therapie. Damit ein Patient behandelt werden kann, müssen erst die Symptome seiner Psychose/Neurose soweit gedämpft werden, dass er überhaupt behandelbar ist (es ist sehr schwer, einen Paranoiker davon zu überzeugen, dass er Paranoia hat... von krankhafter Paranoia gar nicht zu sprechen).
Es stellt sich hier auch die Frage, ob der Freund deines Freundes in der Hinsicht nicht auch etwas übertreibt, bzw. ob seine Wahrnehmung nicht durch die Psychose verzerrt ist. Für jemanden der schizophren oder krankhaft paranoid ist, ist die Wirkung eines Psychopharmakum natürlich ein riesiger Schock. Für so jemand muss das alles so wirken, als sollte er ruhiggestellt und dann in zum Verblöden in Apathie gelassen werden.

Also zusammenfassend: Psychopharmaka können schon sehr krass in der Wirkung sein, allerdings werden extreme Dosen nur in wirklichen Härtefällen angewandt (es sind immerhin noch Ärzte und deren Ziel muss das Wohl des Patienten sein.... und deren Ziel IST auch das Wohl des Patienten, egal wie schlecht der Ruf der Psychiater sein mag). Die Beschreibungen des Freundes deines Freundes sind sicherlich erschütternd, aber man muss halt immer vorsichtig sein.

Bin übrigens kein Experte in solchen Sachen, aber das ist mir vom einjährigen Psychologiestudium grad noch hängengeblieben. ;) Zudem hab ich auch einen Freund, der schon ein paarmal in der Psychiatrie war.

raptorsf
23-03-2005, 16:35
wie auch Psycho Joker bin ich kein Experte auf dem Gebiet, teile aber grundsätzlich seine Meinung.

Ich habe auch einen Kollegen der psychische Probleme hat - er ist mannischdepressiv (hoffe jetzt, habe das richtig geschrieben). Auf jeden Fall ist der Effekt der, dass er von einem absoluten Hochgefühl plötzlich extrem depressiv wird. Solange er die Medikamente nimmt gehts ihm gut und er kann normal arbeiten, man kann sich normal mit ihm unterhalten etc. Sobald er die Medikamente aber absetzt (weil er eben das Gefühl hat, dass diese Medis nur schlecht sind und seine wahre Persönlichkeit unterdrückt) stürzt er früher oder später wieder total ab und landet in der Klinik (schon mehr als einmal passiert, danach hat er den Job, die Wohnung, viele Freunde etc. verloren).

Im Zweifelsfall ist es sicherlich richtig auf Medikamente zu verzichten, oft sind sie aber der einzige Weg einigermassen "normal" weiterleben zu können bzw. für eine Behanldung unerlässlich.

Simsenetti
23-03-2005, 17:24
Unter einer Paranoia (paránoia, griechisch für parà = neben, daneben und noûs = Verstand) versteht man im Allgemeinen einen Verfolgungswahn.
der durch Cannabiskonsum verursacht werden kann. vieleicht sollte man erstmal von medikamenten ablassen und einfach mal sehen wie er ohne Cannabiskonsum wird.

Laufs121
23-03-2005, 18:42
dann muss der aber von anfang an gestört sein und grass is dann nur das zündlein an der waage....

Unreal
23-03-2005, 23:18
@Laufs121
Kann das zwar nicht beurteilen, behaupte jedoch, das dies nicht so ist.
Ich denke die Einnahme von Cannabis führt irgendwann zu Psychischen Störungen (Paranoia, usw.). Egal ob eine vorbelastung vorhanden ist, oder nicht.

Laie
24-03-2005, 00:26
es ist relativ üblich, daß nach Beginn einer Therapie mit Psychopharmaka (Antidepressiva oder Neuroleptika=Mittel gegen Schizophrenie) erst mal ein gegenteiliger Effekt auftritt. Dennoch sollte man die Therapie weiterführen, da die positiven Effekte oft erst später auftreten. Eventuell muß man im weiteren Verlauf auf ein anderes Medikament umstellen. Bei Interesse p.m. an mich, aber bitte beachten, daß ich aus rechtlichen Gründen keine konkreten medizinischen Ratschläge geben darf.

Laufs121
24-03-2005, 05:18
@unreal dann musste schon 20jahre jeden tag 30 köpfe rauchen damit das passiert......