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Vollständige Version anzeigen : RPG - It's a new begin


LordMordred
06-01-2005, 14:44
Er steht vor seinem Tresen und liest halblaut aus „The Daily Press“:

„ …kam es zu einer Schießerei. Wie von den Behörden bekannt gegeben, wollten Unbekannte in einen Sicherheitsbereich eindringen. Dort befanden sich 40 Fässer Kanadischen Whiskeys. Bei der Schießerei sollen 20 Fässer durchlöchert worden sein. Die Unbekannten flohen vor der Polizei und ließen ihre Beute zurück. Der Polizeisprecher hierzu: Dies zeigt einmal öfter, dass wir uns nicht kaufen lassen…“

Er schüttelt den Kopf sieht von der Zeitung auf eine Abbildung an der Wand und spricht zu dieser:

„Sie lassen sich nicht kaufen, dass ich nicht lache. Pah, die sind sich wahrscheinlich nur nicht über den Preis einig geworden. Und durch die Schießerei haben sie auch noch einen Grund etwas von dem Zeug zu verscheuern, um ihre Gehälter aufzustocken.“

Er dreht sich um gießt sich in ein Glas einen Schluck Whiskey ein und versteckt die Flasche gleich wieder hinter einem losen Verschlag des Tresens. Schlürfenden Schrittes geht er zu einem zerschlissenen Ohrensessel. Dort setzt er sich langsam, wobei er sein lahmes Bein auf einen Hocker daneben legt.

„ El Greeco, haben sie zu mir gesagt, El Greeco, es ist besser, wenn du dich aus dem Dienst zurückziehst. Klar war es besser für mich – Die Kugel in meinem Knie war ja auch nur ne Warnung – Es ist alles eine Frage des Preises, haben sie gesagt. – Aber nicht mit El Greeco! – Tja, und jetzt sitz ich hier während die anderen Kohle scheffeln. Ist es fair? – Nein ist es mit Sicherheit nicht – Aber warum sollte ehrlich zu sein auch einfach sein. Oh Herr, ich habe mir nichts zu schulden kommen lassen außer ab und zu ein Glas Whiskey.“ Dabei hebt er das Glas hoch, als ob er es seinem Herren zeigen wollte, um es anschließend zu leeren. „Warum strafst du mich so? – Es wird Gründe geben, die ich noch nicht verstehe.“

Kaum hatte er das Glas geleert, klopfte es an der Tür. Er schnappte sich eine Schrottflinte die im Raum stand und ging hinkend zur Tür.

„Wer ist da?“
„Laß mich rein.“
Er sah durch den Türspion einen alten Bekannten. Seinen ehemaligen Partner aus dem Dienst.
„Warum sollte ich, du hast mich doch genauso verraten, wie alle anderen?“
„Weil ich sonst hier vor deiner Tür sterbe.“
„Selbst schuld, das ist für mich kein Grund.“
„Dann trete ich die Tür ein!“
„Dann stirbst du in meiner Tür.“

Kurz darauf hörte man Schritte auf dem Gang. Anschließend einen Schuss und wie jemand weggeschleift wurde.

„Oh, Herr ja ich werde nicht mehr an deiner Vorsehung zweifeln. Nur ist es für einen normalen Menschen nicht zu verstehen, warum Justitia zwar blind, aber nicht auch noch geruchlos ist, denn ihre Urteile werden von dem Gestank nach Geld beeinflusst. Warum erwartet jemand wie mich die Todesstrafe, wenn ich mich meiner Haut wehre und andere töten täglich ohne dafür belangt zu werden? Erst gestern habe ich mit Frau Hermanns gesprochen und sie hat mir erzählt, dass sich Nachts niemand mehr auf die Strasse traut, seit die Itaker mit dem Russen Probleme haben, aus Furcht davor, dass sich eine Kugel verirrt. Und die Polizei, die für Recht und Ordnung zuständig wäre schaut zu und lässt sich das gut bezahlen. Wo in deinem Namen ist da die Gerechtigkeit.“

Und plötzlich wurde es hell, El Greeco weiß nicht mehr, ob er zuviel getrunken hat oder ob die Erzählungen über ein allbeinflussendes Wesen wirklich wahr waren, doch er hörte, wie irgendwas zu ihm sprach:

„Beschuldige nicht mich - Beschuldige die Menschen selber.“
„Gott, bi.. bist du … du der mir ant… antwortet?“
„ Ich habe viele Namen, doch bin ich nicht das. für das ich gehalten werde.“
„Warum das alles, Warum?“
„Ich weiß es doch auch nicht, doch eines weiß ich ganz genau. Es wird einen neuen Anfang geben!“

Und dann wurde es wieder Dunkel im Zimmer. Und El Greeco schlief tief und fest in seinem Sessel.

LordMordred
24-01-2005, 10:34
Richter Brown stand am Fenster in seinen Gedanken verloren und sah in seinen Garten, in dem die Bäume gerade aus dem Winterschlaf erwachten:

Hier stand er nun, er der das Recht bringen sollte, nach dem heutigen Tag sollte er sich wohl eher Henker nennen. Er hatte vor gut 5 Stunden einen Mann auf Lebzeiten ins Gefängnis geschickt, der ihn dafür bezahlt hatte, ihn freizusprechen. Nicht das der Mann unschuldig gewesen wäre, aber mit dem Verbrechen für das er nun ins Gefängnis ging, hatte er wirklich nichts zu tun.

Kurz darauf kam eine Truppe vom Hagen-Clan und wollte ihn töten, doch diese wurden kurzerhand von den Italienern massakriert.

Er hätte doch auch nichts tun können, die Italiener hatten doch seine Kinder. Naja so war jetzt zu mindest ein Clan aus dem Spiel um die Vorherrschaft in Detroit. Denn Hagen senior würde den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen und sein Sohn ist bei dem Schusswechsel mit den Italienern direkt vor seinen Augen erschossen worden.

Tja, die Italiener hatten es wirklich geschafft, die Deutschen an einem Tag aus dem Rennen zu nehmen ohne einen richtigen Krieg zu entfesseln, aber die Chance bestand ja noch, es gab da ja noch den Iren Mc'Gand und die Canadier die schnelles Geld mit der Prohibition verdienen wollen.

Und so wie die oberen munkeln, soll es noch schlimmer werden. - Noch schlimmer, das kann dann nur offener Krieg sein. Was hatte die Regierung da nur angerichtet mit ihrer verdammten Prohibition, das war doch wirklich abzusehen. Naja...

"Das essen steht auf dem Tisch
Mit diesen Worten riss ihn seine Frau aus den Gedanken, denn das Essen war fertig.

" Ja, ich komme schon

m1a22
24-01-2005, 12:07
Es war wieder einer dieser verdammten Tage in dieser verfluchten Stadt an denen man schon am liebsten nur besoffen wäre. Aber nö, die Regierung mußte ja diese scheiß Moralkeule auspacken und den Alkohol verbieten. Pah, daheim in good old Germany wär das nie passiert, eher hät der Kaiser abgedankt, als dass er den Deutschen das Bier verboten hätte. Naja, ich saß da so auf meinem Stuhl in Hein's Friesenbar und hatte einen Ostfrisentee vor mir stehen. Ich und Tee und dann auch noch aus Friesland, naja,als Schlesier hatte man ein dickes Fell. Gut, ich schlürfe da aus der Tasse, als plötzlich so ein Kerl im feinen Anzug in die bar kam. Seltener Anblick, so jemand, aber garantiert niemand von der Familia, die normalerweise in der Kleidung rumlaufen. Die verdammten Itaker trauten sich nicht an Hein ran, obwohl sie ihn am liebsten als einen ihrer Alkoholdealer genutzt hätten. Tja, zwar Hein kreuz ehrlich und hätte sich nie auf sowas eingelassen, aber das wäre im Prinzip mit den richtigen Argumenten kein Thema gewesen, aber Hein hatte zu viele gute Freunde hier im Viertel.
Zurück zu dem Kerl, er setzte sich an einen der Fenstertische und bestellte sich nen Kaffee. Als Hein den Kaffee abgeliefert hatte, trat er zu mir und tippte mich an:
He, Frank, der Kerl da am Fenster, der will irgendwas von dir. Sieht gewichtig aus, aber pass auf, ich trau dem nicht
Alles klar, Hein. Danke dir, war meine Antwort und ich ging also zu dem Kerl rüber.

Suchen Sie was bestimmtes?, war meine erste Frage.
Der Kerl steckte sich eine Zigarette an und bedeute mir mit einer Handbewegung mich zu setzen.
Mr. Ironhill nehme ich an. Man sagt, man könnte sich an Sie wenden, wenn man jemanden für einen Job sucht, der etwas Fingerspitzengefühl benötigt.
Ich wurde sofort misstrauisch: Nun man sagt so vieles, aber dass muß noch lange nicht bedeuten, dass es auch stimmt.
Der Kerl lies sich aber nicht aus der Ruhe bringen: Mhm, ich würde sagen, lassen wir die Spielchen und kommen direkt zur Sache. Also, ich weiß,dass Sie dafür empfohlen wurden und dass Sie nicht gerade begeistert sind, jeden Tag bei Ford die Tin Lizzy zusammenzubasteln und dass Sie den grünen Scheinchen nicht gerade abgeneigt sind. Also, ich hätte da eine gutbezahlten Job für Sie. Interesse?
Mein Misstrauen wuchs, der Kerl kannte mich und meine "Nebenjobs".
Na dann schießen Sie mal los, vielleicht is ja was dran an den Geschichten über mich
Also, Sie haben doch sicher mitbekommen, dass es Ärger zwischen Italienern und Deutschen um die Vorherrschaft in der Stadt gibt. Mein Auftraggeber, der natürlich geheim bleiben möchte, hat erfahren, dass die Familia demnächst eine Schiffsladung kandischer "Holzkisten" erwartet, was ihr natürlich einen Vorteil verschaffen wird.
Ich horchte sofort auf, Holzkisten war das Codewort auf der Strasse für Alkohol und der war verdammt heiß. Der Sache schien interessant zu werden, daher ließ ich den Kerl fortfahren.
Mein Auftraggeber hat aber kein Interesse daran, dass sich eine Seite nen Vorteil verschafft. Er will, dass Sie ein paar Leute um sich scharren und dieses Schiff kapern. Aber dass ist noch nicht alles, ausser den Holzkisten befindet sich ein wertvolles Gut im Schiffstresor und das will er auf alle Fälle haben.
Uff, dass hatte gesessen. Das war ein verdammt großer Fisch, vielleicht sogar zu groß. Aber ok, es hörte sich interessant an und Geld konnte ich verdammt gut gebrauchen.
Das hört sich nach einer verdammt großen Sache an, antwortet ich.
Ist es auch. Überlegen Sie es sich, hier ist meine Karte. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben. Aber warten Sie nicht allzulange, dass Schiff kommt bald., sprach's, stand auf und ging aus der Bar ohne meine Antwort abzuwarten. Draussen stand ein verdammt teurer Chevi, mit dem er abfuhr. Der Kerl stank förmlich nach Geld. ich saß noch immer auf meinem Platz und hielt die Karte in meinen Händen. Ein Riesenalkoholdeal, die Itaker, ein Schiff und ich sollte eine Mannschaft zusammensuchen. Ich war es gewohnt allein oder zu dritt zu arbeiten, aber hier brauchte man ne ganze Armee. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen, besonders bei so einer Selbstmordmission. Ok, ich wusste es nicht, aber ich kannte jemanden, der sowas einrichten konnte. Erich Waidowsko, ein Russe, der schon länger hier lebte und mit mir im Krieg war. Der hatte ganz sicher die richtigen Verbindungen und ich denke auch er würde die grünen Scheinchen nehmen, die es für den Job gab. Tja, genau das war. Ich blickte auf die Uhr, 16 Uhr, Erich war unter Garantie zu Hause, also machte ich auf dei Socken.

Der_Mosch
24-01-2005, 14:49
Erich kniete gerade vor einem Käfig mit Zwergkaninchen und fütterte die Tierchen. Leise sprach er mit ihnen, streichelte sie und kraulte sie hinter den Ohren. Plötzlich vernahm er ein ein dezentes Hüsteln hinter sich. Erich lächelte innerlich - er kannte dieses Hüsteln.
"Darf man mal kurz stören?"
Auch die Stimme war ihm wohlbekannt. Erich streichelte noch ein Kaninchen, schloss den Käfig wieder und drehte sich um. Er lächelte Frank an, umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange.
"Willkommen, mein Freund, ich freue mich, dass es dich zu mir geführt hat! Was kann der alte Erich für dich tun?"
"Also, vorhin hat mich so ein Kerl in Hein's Bar angesprochen. Hat was erzählt von ner Ladung die die Spagetthis aus Kanada erwarten. Er will, dass ich mir das Schiffchen und dessen inhalt schnappe. hat irgendwoher gewusst, dass ich nebenjobs habe. Tja, und da ich keinen Bock auf Selbstmord habe, dachte ich da sofort an dich. Du kennst du bestimmt ein paar Verrückte, die für ein paar Grüne da mit machen würden und ich denke, dass es auch was für dich wäre. Soll auf alle Fälle sau gut bezahlt werden."
"Spagetthis?"
Erich ging gemächlich durch den Laden zur Tür, drehte das Schild auf "We're closed" und schloss die Tür ab. Er schloss die Tür in das Hinterzimmer auf und winkte Frank herein.
"Wir sollten dass vielleicht etwas privater besprechen. Mit Spagetthi ist nicht zu spassen."
"Allerdings. Hast du schon die Nachrichten gelesen?"

Das Hinterzimmer ist ein ziemlich gemütlich eingerichteter Raum. Neben Erichs Schlafcouch steht ausserdem noch ein niedriger Tisch in der Mitte, auf dem ein Buch ohne Titel oder Einband liegt. An den Wänden befinden sich mehrere Schränke. Erich holt ein Samowar hervor und stellt ihn auf den Tisch, dann holt er zwei Tassen.
"Nachrichten? Nein. Kam heute morgen nicht mehr dazu, und im Laden ist immer etwas zu tun. Tee?"
"Ne, danke. Hatte grad ein bei Hein's. Die Spagetthis haben die Hagens plattgemacht und greifen jetzt nach der Macht in der Stadt. Naja, und wenn die das schaffen, dann können wir uns gleich in Chicago umbenennen"
"Ist das so? Dann kommen ja schöne Zeiten auf uns alle zu."
Erich stellte eine Tasse wieder weg und goss sich dann Tee ein. Er griff unter die Couch und zog einen Flachmann hervor, dann gab er einen kräftigen Schuss in den Tee.
"Vertreibt die Kälte. So, und du brauchst jetzt ein paar Muskeln. Weisst du, für Erdnüsse und Sonnenschein wird das keiner machen. An was für eine Bezahlung dachtest du denn?"
"Genaueres weiß ich nocht nicht, aber das lässt sich rausfinden. Auf jeden Fall sollen ein Menge Grüner dabei rausspringen. Ich mein, der Kerl, der mich da angehauen hat, der stank förmlich nach Kohlen."
Frank gab die Karte des Fremden an Erich weiter. "Kennst du die vielleicht?"
Erich nahm einen Schluck Tee. Er sah kurz auf die Karte, gab sie dann zurück und schien sie völlig vergessen zu haben.
"Hm. Ich glaube kaum, dass Mercurio dafür zu haben wäre, der hat auch so schon genug zu tun. Ich könnte dir die Adresse von Ivan geben, der sucht immer Geld - muss Frau und Kinder versorgen, weisst du. Hm. Warte mal eben, Erich muss mal eben was nachsehen."
Mit diesen Worten nahm er das Buch vom Tisch und blätterte darin.
"Wir brauchen auf alle Fälle jemanden der Safes knacken kann und Leute die gut schießen können. Und dich will ich auf alle Fälle dabei haben, denk dran, du schuldest mir noch was von damals in Frankreich"
"Also, Ivan kommt morgen wieder, der arbeitet gerade an einer Baustelle - stellen so ein grosses Bürogebäude auf. Den könntest du fragen, klar. Vielleicht.... Frank, ich bin mir nicht sicher, ob ich... ich will dich da nicht unbedingt reinziehen, aber ich fürchte, du bist schon mittendrin."
Erich beugte sich näher.
"Weißt du was bestimmtes von dem ich nix weiß?"
"Sag mal... kennst du Jack Black? Sagt dir der Name was?"
"Nein, sagt mir nix. Wer ist das?"
"Naja, wie er wirklich heisst, keine Ahnung. Aber ich weiss, dass er wirklich eine miese Sau ist, und das kommt von mir, bedenk das. Der Typ ist so eine Art...."
Erich seufzte.
"Warum um den heissen Brei herumreden? Jack ist ein freischaffender Auftragsmörder, und er ist gut. Er ist so verdammt gut, dass.... der "Vater" ihn bis jetzt noch nicht zu den Fischen geschickt hat, sondern ihn manchmal sogar einstellt. Der Vater, Frank! Ich sag dir, Jack hat überhaupt keine Skrupel, aber er zieht dich schneller über den Tisch, als du gucken kannst. Er ist aber weder billig noch leicht zu werben..."
"Meinst du, man könnte ihn gewinnen für den Job? Oder ist dazu zu loyal?"
"Versuch es.... sag ihm, dass der rote Händler ihn um einen Gefallen bittet - ich hab schon mehr als genug mit ihm zu tun gehabt. Du weisst, wo der Gentlemens' Club ist? In der Hafengegend? Da hält er sich normalerweise gegen Abend auf. Sag, dass du mit Jack reden wilst, und man wird dich reinlassen."
"Was ist mit dir? Wärst du bei dem Job dabei?"
"Ich? Ich hab schon befürchtet, dass du das fragst. Ja, der alte Erich würde dir schon gerne persönlich helfen, aber wer passt dann auf meine kleinen Schützlinge auf, wenn ich nicht wiederkomm?"
Erich sah Frank tief in das Gesicht. Er wirkt etwas abwesend....
"Ach geh. Meine Kleinen kommen auch ohne mich klar. Wenn du es gerne möchtest, bin ich dabei."
"In Ordnung, dann werd ich Mr. Unbekannt mal mitteilen, dass wir das Ding übernehmen werden."
"Frank? Noch was."
Erich ging zu einem der Schränke und öffnete eine Schublade - sie war gefüllt mit Pistolen diverser Art.
"Bevor du gehst, nimm das hier mit."
Erich drehte sich um und überreichte Frank eine recht alte Luger, die aber gesäubert und geschmiert war, und zudem eine Schachtel Munition.
"Hab sie von einem deutschen Offizier bekommen... weshalb, das sparen wir uns jetzt Mal. Die Sache ist, wegen der Waffe bin ich noch am Leben, und so solls auch mit dir passieren. So wie ich das seh, hab ich mein Pensum an Glück verbraucht, aber dich wird sie wohl noch gut beschützen können. Ich seh auch mal, was ich noch so besorgen kann.
Wann genau wollten wir los? Weisst du da schon etwas?"
"Nein, ich weiß noch nichts genaures. Ich denke, dass wir das erst erfahren, wenn Mr X. den Auftrag vergeben hat. Ich werd mich aber vorher noch nach ein paar Leuten bei uns im Viertel um sehen. Krauts unterstützen schlieslich Krauts" sagte Frank und machte sich grinsend auf dem Weg Richtung Ausgang.

m1a22
24-01-2005, 21:04
Tja, da hatteich sie, meine Information. Aber die reichte mir noch lange nicht, da mußten noch einige ran, um den Job erfolgrich durchzuziehen. Mir bleib jetzt nur noch, bei uns im Viertel nach Freiwilligen zu suchen, schlieslich waren wir Krauts eine Gemeinschaft. Ich ging wieder zu Hein's Bar, dort fand man alles und jeden, sozusagen der "Dorfplatz", wie man in der Heimat sagen würde.
He, Hein, kann ich dich mal kurz sprechen?

Er gab nur kurz ein Handzeichen und kam dann zu mir.
Klar Frank, was gibts? Was wegen dem Kerl von vorhin?

Ja, stimmt. Geht um so' nen Job, falls du verstehst was ich meine?

Hört sich ja gewichtig an, ich frag besser nicht nach. Aber wozu brauchst du jetzt meine Hilfe? Du weißt, dass ich mich aus dem geschäft raushalte, auch wenn ich euch immer mit Rat und Tat zur Seite stehe

Ja Hein, dass weiß ich. Es geht nur darum, du hast doch viele Freunde auch ausserhalb des Viertels. Es geht darum, dass ich für den Job leute brauche und ich wollte fragen, ob du mir nicht ein paar tüchtige vermitteln kannst?

Hm, ich denke, ich kann da was bewerkstelligen, werde mal bei meinen Kollgen in Little Ireland nachfragen und auch, ob hier in der gegend jemand neues Arbeit sucht. Aber ich kann dir nichts versprechen, kann genauso gut in die Hose gehen. Komm morgen abend wieder, dann hab ich vielleicht was für dich

Alles klar, danke dir. Hast was gut bei mir

Ich verlies die Bar wieder, es gab noch viel zu tun.

Stoned Warrior
24-01-2005, 23:38
Verdammte Scheisse, was mach ich nur!
Der einzige Überlebende des Hagen-Clans und das dank meiner Erfahrung, was gefährliche Situationen angeht. Schon als wir ausstiegen hatte ich dieses komische Gefühl im Magen und als dann die drei Kerle mit den Mänteln auf dem Platz auftauchten, wurde ich mir der Situation bewusst und bin in eine andere Richtung gegangen. Uns aufzuteilen war zwar nicht unser Plan, aber als die anderen sahen, was ich tat, hielten sie es wohl für eine grandiose Idee und trennten sich auch. Als sie dann die Waffen zogen, ging alles ganz schnell. Sie hatten nicht die Gelegenheit auch nur einen Schuss abzugeben, die Itaker waren informiert, dass da was im Gange war. Keine Ahnung, warum... oder durch wen. Nur unsere Familie und ein paar von unseren Vertrauten wussten von dem Plan und für die würde ich meine Hand ins Feuer legen.
Ich entfernte mich vom Platz, sie hielten mich zum Glück nicht für einen von ihnen, sie waren zum Glück nur Anfänger.
Als ich nach Hause kam, packte ich meine sieben Sachen und fuhr in das letzte rein deutsche Viertel, das uns in dieser Stadt noch geblieben ist. Den Rest haben sich die verdammten Itaker unter den Nagel gerissen, einschließlich unseres Gebietes. Ich suchte nach einer Bleibe für meine Familie, glücklicherweise fand ich eine kleine Wohnung, die erstens billig und zweitens nicht allzu dreckig und heruntergekommen war. Sicher, es war eine Umstellung im Vergleich zu der Villa, in der wir vor dem Zwischenfall lebten, aber diese Bude war sicher. Zudem leben hier nur Deutsche und die halten zusammen.

Hätte ich sie warnen sollen, dass es eine Falle ist? Wären sie darauf eingegangen oder hätten sie ihre Rache stur durchgezogen? Hätten wir eine Chance gegen die Itaker gehabt, wenn wir uns auf sie konzentriert hätten?

Diese Gedanken schlug ich mir sofort aus dem Kopf, schließlich musste ich nachdenken. Sollten die Itaker herausfinden, dass ich erstens noch lebe und zweitens noch nicht mal im Knast bin, dann hatte ich mehr als ernste Probleme.

Ob sie sich an meiner Familie vergreifen? Oder nehmen sie nur mich und lassen mich bei den Fischen schlafen?
Denk nach, Tom! Was könntest du unternehmen, um das zu verhindern?

Plötzlich viel es mir ein, eine mögliche Lösung für meine Probleme. Sie war riskant, aber wenn ich es nicht versuchte, würden sie mich früher oder später sowieso töten.

Ich fuhr nach Little Italy, dem Kerngebiet der Familia, hier hatte es angefangen. Eine kleine Kneipe namens "Vito's" hatte er vor gut 10 Jahren eröffnet und daraus nicht nur eine florierende Bar, sondern auch einen sehr erfolgreichen Familienbetrieb am Rande der Legalität gemacht. Ich ging als in die Bar und setzte mich an die Theke. Der Barkeeper sah mich komisch an, weil ich ihm anscheinend bekannt war, er konnte mich nur nicht einordnen. Ich bestellte einen Whisky und nachdem er gemeint hat, dass es aufgrund der Gesetzeslage nicht möglich sei, hab ich ihm offenbart, wer ich bin und seinen Chef verlangt.

Es dauerte keine 5 Minuten, bis mich zwei schrankgroße Kerle nach oben begleiteten in ein abgedunkeltes Zimmer. Hinter einem großen Schreibtisch saß er nun, der Don und sah mich an, als hätte ich etwas besonders mutiges getan.

"Warum kommst du zu mir?"-
"Ich möchte etwas mit ihnen bereden"-
"Was könnten wir schon zu bereden haben? Sie wollen doch garantiert Rache und es wäre ein Risiko für mich, wenn ich sie leben ließe"-
"Das stimmt nicht. Sie haben dafür gesorgt, dass mein Cousin hinter Gitter kommt, was auch nicht ganz unrecht war. Für den Tod seines Sohnes und seines Leibwächters geb ich ihnen nicht die Schuld. Wären sie aufmerksamer gewesen, wie ich, dann hätten sie die Sache überlebt."-
"Und das soll ich ihnen glauben?"-
"Hören sie, ich habe eine Frau und ein kleines Kind. Ich will nicht, dass ihnen oder mir etwas zustößt. Sie haben quasi den ganzen Hagen-Clan entweder getötet oder handlungsunfähig gemacht, das Gebiet gehört jetzt ihnen und ich habe nicht den Willen oder die Mittel, ihnen das streitig zu machen oder auch nur an Rache zu denken. Alles, was ich will, ist von nun an in Frieden zu leben und ihr Versprechen, dass ihnen von ihrer Seite aus nichts zustößt"-
"Und was bekomme ich dafür?"-
"Im Keller des Anwesens, hinter dem Bücherregal mit amerikanischer Literatur ist ein geheimer Raum, der angefüllt ist mit den besten Alkoholika aus Deutschland. Sie können alles behalten, sofern sie mir das Versprechen geben, dass sie meine Familie von nun an in Ruhe lassen"-
"Einverstanden, ihrer Familie wird nichts passieren"

Was wirklich in mir vorging konnte der alte Mann glücklicherweise nicht erahnen. Natürlich wollte ich Rache, natürlich wollte ich das Gebiet, aber das würde er schon früh genug erfahren.

Als ich die Bar verließ und mich auf den Heimweg machte, sah ich zwei Männer mit langen Mänteln und ich wusste sofort, dass die nicht auf der gerechten Seite stehen. Sie liefen in die gleiche Richtung wie ich und daher folgte ich ihnen unauffällig, aber schon in einer Distanz, in der ich die Gespräche hören konnte.

"Endlich kommt wieder was, so langsam wird's knapp"-
"Wir sollten doch nicht in der Öffentlichkeit darüber reden"-
"Hier stört uns doch keiner, sind doch alles Italiener hier, die freut es doch nur, dass sie wieder was zu trinken bekommen"
Das war mein Stichwort.

Plötzlich drehte sich einer der Männer um und musterte mich. Der andere hat sich auch sofort zu mir gewendet und mich gefragt, wer ich sei und was ich hier mache.

"Ich, niemand, ich war nur kurz hier im Viertel, um etwas mit dem Don zu bereden"-
"Mit dem Don, sagst du. Stimmt das auch wirklich?"-
"Natürlich, ich würde euch doch nicht anlügen. Er hat meine Familie und mich unter Schutz gestellt und gesagt, dass mir keinesfalls etwas passiert von seiner Seite aus."-
"Das klingt mir nach ner billigen Lüge! Was hast du ihm dafür gegeben?"-
"Einen ganze Ladung deutscher Weine, Biere und Schnäpse. Er hat sie dankend in Empfang genommen."-
"Gut, dann hast du dieses Mal Glück gehabt, aber scher dich aus unserem Viertel, du verdammter Kraut!"-

Da mein Wagen zufällig in der gleichen Richtung liegt, in die auch die beiden Schläger wollten, hatte ich die seltene Gelegenheit, Itaker-Interna zu hören:

"Ich geh nicht gern zum Hafen, seit wir Toni da schwimmen geschickt haben, ich konnte ihn gut leiden."-
"Was ist dir wichtiger? Ein ungutes Gefühl für eine kurze Zeit und dafür eine ganze Schiffsladung feinster kanadischer Whisky oder lieber ein ruhiges Gefühl und dafür auf dem Trockenen sitzen?"-
"Stimmt schon, der Whisky ist echt klasse"

Von hieran wars gelaufen. Ich wusste, wo ich ansetzen musste, um die Familia empfindlich zu treffen. Der Alkohol, den ich ihm überlassen habe, reicht für 2-3 Bars in einer Woche, aber da er ca. 30 Bars hat, für die er Stoff braucht und anscheinend nicht so gut bedient war mit dem derzeitigen Bestand. Jetzt brauchte ich nur noch zwei Dinge: Eine Kanone und das Datum.

Und ich durfte auf keinen Fall jemanden wissen lassen, dass ich derjenige war, der ihn so empfindlich getroffen hat, brauchte ich noch einen Sündenbock. Einen Deutschen wollte ich dafür nicht reinreiten und auch sonst war ich schlecht bedient. Es gab keine ernsthafte Konkurrenz für die Familia, jetzt da meine Familie nicht mehr war. Man könnte natürlich auch niemanden am Leben lassen, aber da das seit langem die wichtigste Lieferung für die Itaker war, musste man mit schwerer Bewachung rechnen.
Die Polizei schied aus dem einfachen Grund aus, weil sie, wie für uns, zu hoch bestochen wurden.

Ich musste noch einiges erledigen in den nächsten Tagen...

LordMordred
25-01-2005, 09:25
"The Daily Press"

Von Montag auf Dienstag kam es in der first Street south zu einer Schiesserei, bei der 3 Italiener und 4 Iren ihr Leben verloren. Zwei weitere Italiener wurden mit schweren Schussverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Es wurden an der Unglückstelle keine Alkoholika und Waffen gefunden, daher werden die Mörder weiterhin gesucht. Zeugen zu dem Zwischenfall sollen sich auf dem nächsten Polizeipräsidium einfinden.

Nach internen Angaben der Polizei handelte es sich bei der Schiesserei um eine territioriale Streitigkeiten, da Herr Hagen Senior, wie schon berichtet, gestern lebenslänglich verurteilt wurde. Und bei einem Attentat auf den urteilsverkündenden Richter auch dessen Sohn ums Leben kam.

m1a22
25-01-2005, 12:37
Die Docks, nicht ein Ort an dem man sich um diese Uhrzeit bewegen sollte, zumiendest dann nicht, wenn man zu den ehrbaren Bürgern dieser Stadt zählte. Die, die diese Warnnung ignorierten kamen stehend hier und gingen, wenn überhaupt, meist liegend in einem Kasten aus Holz. Naja, wer nicht hören will,der muß fühlen. Mein Ziel waren die Docks und ich würde sie auch wieder lebend verlassen, dass hatte ich mir vorgenommen und ich hatte auch ein gutes Argument, warum ich das auch tun sollte. Die Luger, die Erich mir gegeben hatte war im tadelosen Zustand und damit umgehen konnte ich auch, schlieslich verlent man nicht die Lektionen, die einem der Krieg gelehrt hatte. Wer mir ans Leder wollte, der mußte erstmal an meinem nervösen Zeigefinger vorbei und zur Not konnte man das Ding auch Totschläger gebrauchen.
Es war gegen 21. Uhr abends als ich dort eintraf und stockfinster, gepaart mit dem nebel der von Lake Michigan aufstieg. Manchmal fragte man sich echt, ob man hier in Amerka oder in London war. Aber Nebel und Dunkelheit hatte auch ihre Vorteile, siehst du mich nicht, lässt du mich auch in Ruh. ich war mit dem Taxi hierher gefahren, denn trotz aller Entschlossenheit waren Autos hier immer ein gern gesehenes Opfer und meine Lizzy wollte ich doch noch etwas länger behalten, vor allem da noch nicht alle Raten bezahlt waren. Also gut, dann halt per Taxi und selbst das fuhr nur bis zu einem gewissen Punkt, den Rest mußte ich laufen. Hey, ich weiß, dass die Docks nicht sicher waren, aber man konnte es auch übertreiben mit der Furcht. Naja, also machte ich mich auf die Socken, die Luger immer in Bereitschaft.
Tja, ich war schon etwas enttäuscht gewesen, als ich dann doch die Spilunke "Gentlemen's Club" erreichte, kein Zwischenfall hatte sich ereignet. Mensch, da war man auf alles gefast und was passiert? Nix, aber auch gar nix. Egal, interessant wurde es jetzt erst. Das Ding hieß zwar "Gentlemen's Club", aber naja, das war eine sehr wohltuende Bezeichnung dafür gewesen, es erinnerte mich an die alten Hafenspilunken, die ich von Bildern aus New York kannte. Ok, also keine Furcht zeigen und selbstbewusst auftreten war jetzt die Devise. Eine Eisentür versperrte mir den Weg, Im Oberen Drittel war eine Öffnung eingelassen, gesichtskontrolle also. Naja, ich hatte mir sowas gerechnet, denn selbst Spilunken können exklusiv sein, ausserdem kannte ich sowas von den Treffpunkten bei uns in Little Germany oder wie es die Amis nannten, Krauttown. Ich pochte also gegen die Tür, Reaktion................gleich null. Na, ganz toll, spielen wir halt das "Niemand-zu-Hause"-Spielchen. Nochmal pochen, aber diesmal mit Schmackes. Na, also, geht doch, endlich rührte sich da drin jemand. Der Schieber an der Öffnung wurde zur Seite gerissen und eine barsche Stimme sagte nur: WAS?
Ich genauso barsch: Ich will mit Jack sprechen!
Mit wem?
Ganz toll, noch ein Spiel, jetzt heißt es "Ich-stelle-mich-mal-ganz-blöd".
Mit Jack will ich sprechen, du Gorilla. Mit DEM Jack. Klaro?
Mann, hoffentlich war ich jetztnicht zu weit gegangen, selbst meirneiner konnte es sich nicht erlauben hier Stunk zu machen ohne als Fischfutter zu enden.
Wer will mit Jack sprechen?, knurrte mich die Stimme an.
Mann, strapazierte der Kerl meine Nerven: van Gogh. Sonst noch Fragen?
Kenn ich nicht, du klingst eher nach nem Drecksbullen
Oha, Achtung, dass könte Ärger geben. jetzt schnell noch die letzte Trumpfkarte ausspielen, bevor mir irgendeiner das Licht ausbläst.
Wenn du keinen Nullen von anderen unterscheiden kannst, dann bist du falsch in dem Job. Sag Jack, der rote Händler schickt mich.
BOING, dass hatte gesessen, kaum hatte ich Erichs Strassennamen genannt, wurde der Kerl auf einmal zugänglich.
Komm rein

Die Tür schwang auf und ich konnte endlich eintreten. Das Innere war genauso wie das Äußere, soviel zum Thema "Gentlemen's Club". Beleuchtung nur sehr dürftig, Tische und Stühle verdreckt und kaputt, die "Gäste" meist irgendwelche Schmuggler ähnliches Gesocks. Und hier sollte also ein Meisterattentäter seine Zeit vertrödeln, vor allem wenn er für die Familia arbeitete. Selbst ich wusste, dass die verdammt gut bezahlte, so mancher von uns Krauts hatte bzw. hat für sie gearbeitet. Verräter.
Ich ging zum Barkeeper, meistens waren die diejenigen, die bescheid wussten. Ich mußte an Hein denken.
Tach, ich will zu Jack. Der rote Händler schickt mich
Der Russe schickt dich? Gut, dann scheinst du in Ordnung zu sein. Du willst also mit Jack reden. Warum?
Ich hätte da einen Job für ihn, brauch dazu jemanden der gut mit der Waffe ist.
Mhm, du weißt aber auch, dass Jack vor allem für die Familie arbeitet. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass du ihn bezahlen könntest. antworte er und lachte.
Mir war überhaupt nicht zum lachen zu Mute, ich war vielmehr genervt: Hör mal, was das genau ist, dass erzähl ich ihm lieber selber. Dann sehen wir weiter, also, wo ist er?
Tja, dann wirst du wohl Pech haben, er ist gerade in Italien tätig und damit mein ich Italien, Europa.
Ich weiß, wo Italien liegt. Verdammt, ich brauch nen guten Schützen, also wann kommt er wieder?
Ruhig Blut, er wird wohl einige Zeit auf dem alten Kontinent bleiben. Aber es gäbe da eine andere Möglichkeit, warte mal., sprachs und lies mich allein. Eine Minute, zwei Minuten, nach 10 Minuten wurde es mir langsam zu bunt. Doch als ich mich schon abwenden wollte, kam der Barkeeper wieder.
Wie versprochen, ich hätte da jemanden. Es ist zwar nicht Jack selber, aber fast genauso gut. Jack hatte eine Schülerin, ich habe sie eben gerade kontaktiert und sie könnte sich wohl dafür begeistern. Allerdings ist sie jetzt nicht hier.
Nehm ich auch, hauptsache sie kann schießen. Sie soll sich morgen hier einfinden, sagte ich und schrieb die Adresse von Hein's Friesenbar auf. Der Barkeeper nahm den Zettel auf und damit war auch schon alles erledigt. Jetzt hieß es nur noch weg von hier und zwar el pronto. Länger als nötig wollte ich nicht hier bei den Docks verbringen. Meine Luger hatte ich nicht benötigt, aber wer weiß, ob ich diesmal nicht einen Schutzengel hatte.

Der_Mosch
25-01-2005, 13:08
Erich sass in seinem Wohnraum im Hinterzimmer seines Ladens. In der linken Hand hielt er sein Notizbuch, in der rechten den Flachmann. Er war gerade dabei, seine Notizen nachzuschlagen. Mit schwerem Seufzen legte er das Buch wieder hin, nahm noch einen kräftigen Schluck und lehnte sich nachdenklich zurück.
Was hast du vor, du whiskysaufender Paddy?
Erichs linke Hand spielte jetzt mit einer Winchesterpatrone. Er erinnerte sich an ein Mantra, das er in der Hölle der Schlachtfelder gelernt hatte, ein verbales Beruhigungsmittel der amerikanischen Scharfschützen, wenn man so will.
My Aim be true
My Justice swift
My Wrath profound
My Power sublime
No fear in this world of man or beast
The hunter takes his prey
Erich nahm einen weiteren, tiefen Schluck, als die Gedanken wieder an die Oberfläche kamen, die Erinnerungen, die ihn Nachts erwachen liessen. Er stellte den Flachmann an die Seite, legte die Patrone auf den Tisch und ging dann zum Schrank, dem er eine Winchester entnahm. Sie mag ihren Part als Scharfschützengewehr spielen - ein besseres Zielfernrohr, als das, das er montiert hatte, würde er eh nicht besorgen können. Er wischte die Waffe fein säuberlich mit einem Baumwolltuch ab, dann reinigte er Lauf und Kammer. Er nahm die einzelne Patrone und säuberte auch diese. Er legte wieder beides an die Seite und holte das Waffenöl.
Frank....
Nachdem die Waffe geölt und gewartet war, verbrachte Erich einige Zeit damit, in die Seite der Patrone ein Wort einzugravieren.

Dann nahm er einen Stift und sein Notizbuch und zeichnete eine Landschaftsszene.

CNils
25-01-2005, 17:05
Mal wieder in Kanada!
John, mein Freud von der Kanadischen Seite der Fälle hatte mich eingeladen.
So nah am Land der Prohibition, und doch fühlte man sich hier in einem guten Irish Pub frei. Zur Hälfte war mein Glas noch voll, mit schönem schwarzen Guinnes, das umso besser schmeckte wenn man Aussicht auf die Heimat hatte...
"Hey Andy, machst du schon schlapp? Vier Wochen nicht mehr in Kanada und schon kein Bier mehr gewohnt?"
"Quatsch, du weisst doch, dass ich in der Regel nicht allzu viel trinke."
Ich nahm noch einen großen Schluck.
"Wie auch immer Andy, ich werde für ein paar Tage zu meiner Freundin nach Detroit rüber fahren, du kannst mitkommen wenn du möchtest."
"Es ist schon eine Tragödie, dass sie gerade dort einen Job bekommen hat..."
"Ja, das kannst du laut sagen, aber so ist das Leben. Irgendwann schaff ich sie rüber nach Kanada."
"Na, ich weiss nicht, Detroit ist ein raues Pflaster."
"Wenn du dich aus allem raushälst passiert dir schon nichts, ich weiss wovon ich rede. Komm, ich geb dir noch einen aus und du schläfst mal drüber."
"Wie hast du überhaupt vor dahin zu kommen?"
"Es geht ein Schiff rüber, ich kenn nen Matrosen. Er meint ich könnte mitfahren, es wäre noch Platz."
"Und wann genau fährt es ab?"
"Ich muss nochmal nachfragen. Hey, noch zwei Guinnes!"
Wir saßen noch eine Weile da und unterhielten uns über Vergangenheit und Zukunft. Dann gingen wir zu ihm und ich legte mich zum schlafen nieder. Mein Blick wanderte kurz durch das Zimmer, und ich bemerkte noch, dass John wohl schon ein paar Sachen für den Trip zurechtgelegt hatte. Etwas fiel mir direkt ins Auge. Auf einen Handtuch lag eine Pistole. Das war nicht ungewöhnlich, viele Leute trugen Waffen. Und doch... ein Schiff von Kanada nach Amerika... da lag es doch nah, dass mehr als nur Passagiere an Bord waren... doch ich war zu müde und verschob meine Gedanken auf Morgen.

RoteZora
25-01-2005, 20:58
Da war ich nun, miese Absteige in einer miesen Stadt bei miesem Wetterund noch nicht mal einen miesen Job. Das könnte einem schon mal die Laune vermiesen - wenn man launisch wäre. Das gehört aber nicht zu meinen schlechten Eigenschaften.

Es klopfte an meiner Tür. Als ich die Tür vorsichtig öffnete (man weiß ja nie, wer davor steht) lümmelt sich ein struppiger Junge davor und hält mir einen Brief unter die Nase. Dabei nuschelt er was in diesem entsetzlichen Akzent, den kein zivilisierter Amerikaner verstehen kann. Dass ich ihn verstand, sagte sich einiges über mich aus, aber wen kümmerte das hier schon? Dieser abgebrochene Riese sollte die Antwort gleich mitnehmen. Also musste er eben warten.

Ich schloss die Tür, setzte ich mich an den Tisch und öffnete den Brief. Na also, war mein advertisement doch recht schnell erfolgreich gewesen. Aber ausgerechnet diese Wilhelmisten? Da sträubte sich einem ja gleich alles. Aber egal, Job ist Job. Schnell kritzelte ich eine Antwort auf den Zettel und schickte das struppige Elend vor der Tür damit zu seinem Auftraggeber zurück.

Wie gut, wenn man Freunde in der Stadt hat.

LordMordred
26-01-2005, 09:53
"The Daily Press"

Wie heute bekannt wurde hat die Polizei eine Razzia gestern abend durchgeführt.Dabei kam es zu einem Feuergefecht bei dem 5 Alkoholschmuggler ums Leben kamen, weitere 10 wurden in Haft genommen.
Laut Polizeisprecher "war es die erfolgreichste Aktion seit Beginn der Prohibition". Es wurden über hundert Fässer kanadischen Whisky sichergestellt und werden heute im Laufe des Tages vernichtet werden.

Serva
26-01-2005, 21:04
Der Himmel wurde eben in ein feuerrotes Licht getaucht, die letzten kläglichen Lichtstrahlen des sinkenden Feuerballs krampften sich verzweifelt in die Erde, den Moment ihres Sterbens hinauszögernd, bis auch sie mit in den Abgrund gezogen wurden. Auf der anderen Seite legte schon die Nacht ihren dunkelen Schleier über die Stadt, eroberte nach und nach den ganzen Himmel bis auch der letzte wütende Funken Licht verschluckt war. Eine klare Nacht kündigte sich an. Das Mädchen saß auf einem dunkeln Felsvorsprung und sog die letzte Energie aus dem noch vom Tage erwärmten Gestein, ließ die sanfte Luft um ihre Nase wehen. Plötzlich stand sie ruckartig auf, die braunen, verfiltzten Haare fielen ihr ins sanfte Gesicht, die sie gleich wieder mit der vernarbten rechten Hand nach hinten warf. Ihre blauen Augen schweiften kritisch über ihre Umgebung, musterten jedes Detail um schliesslich an den stummen Lichtern der Stadt hängen zu bleiben. Dann fing sie an zu laufen, zuerst eher zaghaft dann immer zügiger, in Richtung Stadt. Niemand kannte sie dort, sie war wie ein stummer Schatten, der tagtäglich seine Runden über den hell erleuchteten Boden zog. Und obwohl sie weder Namen noch Besitz hatte war sie präsent, Männer, jeder Altersklasse, begehrten sie, starrten auf ihren Körper in der blinden Gier jenen zu besitzen, die Frauen hassten das Mädchen dafür, bezeichneten sie als Nutte, sie verführe die Männerwelt, würde sich schamlos ihren Fantasien ergeben. Dabei hatte noch bisher niemand es geschafft sie anzurühren...
Ihre muskulösen Beine trugen sie in kurzer Zeit zur Stadt, nur noch wenige Leute waren auf den Straßen anzutreffen, zu groß war die Angst vor den häufigen Raubüberfällen geworden. Sie schlenderte anteilnahmslos mitten über die Straße, Fahrzeuge waren um diese Zeit kaum noch unterwegs.

Plötzlich tauchte aus einer Straßenecke ein Mädchen auf und zog sie zu sich in eine dunkele Gasse. Man vernahm einen gedämpften Schrei, dann schoss eine Gestalt aus der Dunkelheit hervor und rannte lautlos aus der Stadt heraus. Kurz darauf gab die Dunkelheit das Mädchen mit den verfilzten braunen Haaren wieder frei. Sie zupfte die verdreckten Übereste von einem Stofffetzen, der einmal ein Kleid zu sein schien mit der linken Hand zurecht, dabei blitzte eine markarte Narbe hervor, und ging jetzt zielstrebig auf "Hein's Bar" zu... ein furchtbarer Schuppen, dort hielt sich nicht die beste Gesellschaft auf, doch warum sollte jemand wie sie sich darüber auch Gedanken machen? Sie gehörte doch auch zum Abschaum der Gesellschaft, eine klägliche Diebin, die ihr Geld nur durch Raub und Betrug erntete, ein Schmarotzer ohne jegliche Zukunft, ein Niemand... Zielstrebig stieg sie die Treppen zur Tür hinauf, blickte noch einmal unsicher um sich und verschwand dann in dem Gebäude...

RoteZora
26-01-2005, 22:47
Sie sah sich vorsichtig um, dann betrat sie das Etablissement. Dichter Rauch schlug ihr entgegen. An der vollbesetzten Theke wurde Tee ausgegeben, Trotzdem schlug ihr der Geruch von Alkohol in die Nase?
Nein dieser Geruch kam wohl von dem Reinigungsmittel, dass der typisch deutsch putzwütige Hein für die Glasscheiben seiner Vitrine verwendete. Eigentlich ein Witz, dass den Glasscheiben der Alkohol nicht verboten war.

Hinter der Theke stand Hein, genauso wie er ihr beschreiben worden war. „Ich habe hier eine Verabredung.“ – „So“, brummte Hein, „mit wem denn?“ - „Der rote Händler hat nach mir gefragt, kennst du den?“

Hein warf ihr einen kurzen abschätzenden Blick und schien dann zu einer Entscheidung gekommen zu sein. „Dort hinten im Hinterzimmer, dreimal kurz zwei mal lang klopfen.“

Diese Krauts! Wittern überall den Feind. Sie ging zur Tür, klopfte und trat ein. In dem dämmrigen Licht konnte sie nicht sofort erkennen, wie viele Menschen im Raum waren, deshalb hielt sie sich vorerst mal in der Nähe der Tür auf. „Halte dir immer den Rücken frei und ein Reservemagazin im Gürtel, dann lebst du länger!“ war einer von Jacks Lieblingssprüchen. Sie beherzigte ihn gern, hatte er sie doch schon oft vor Überraschungen bewahrt.

Viele glaubten Jack wäre eine miese Sau, sie wusste dass er eine miese Sau war- zumindest sein konnte! Aber zu ihr war er immer gut gewesen und sie
hatte ihm viel zu verdanken. Sie war 14 als ihr Vater starb und sie auf der Straße stand. aus irgendeinem Grund hatte Jack sich ihrer angenommen und in seinem Metier ausgebildet.

Bei schwierigen Aufträgen, bei denen er Deckung brauchte, war er sicher, wenn sie da war. Ihre Loyalität zu ihm stand außer Zweifel und wer glaubte schon, dass eine Frau schneller mit der Waffe umgehen könnte? Die Wenigen die sich davon überzeugen konnten, lebten nicht lange genug um davon zu erzählen.

Inzwischen stand sie auf eigenen Füßen und erledigte ihre eigenen Aufträge.
Jemand hatte Jack angefordert, aber der war ja in Europa und würde so schnell nicht wiederkommen. Also war ihr Können gefragt.

Am Tisch konnte sie jetzt zwei Männer erkennen, die sie erwartungsvoll ansahen, im Hintergrund lümmelten sich noch ein paar ziemlich üble Typen auf den Stühlen herum. Keiner der anwesenden Männer machte eine dumme Bemerkung. Nun ja, offensichtlich wurde sie erwartet und man hatte die Herren darauf hingewiesen, dass sie Übergriffe auf ihre Person gleich welcher Art sehr persönlich nahm. Die Sache in Cincinatty hatte sich wohl rumgesprochen.

LordMordred
27-01-2005, 09:45
"The Daily Press"

Wie aus Polizeiinternen Kreisen bekannt geworden ist kam es in den frühen morgenstunden zu einem Feuergefecht in little Italy. Genaueres wird in einem Extrablatt veröffentlicht.

LordMordred
27-01-2005, 15:53
"Extra-Ausgabe der Daily Press"

In den frühen Morgenstunden kam es zu einem Feuergefecht in little Italy. Es gab einen Angriff auf das italienisches Restaurant Luigi. Das Attentat galt Giovanni Aniro, der als führender Italiener angesehen wird. Die irischen Attentäter sind alle bei dem Versuch ums Leben gekommen. Da die Leibwächter von Don Aniro ihn rechtzeitig sichern konnten. Die Polizei benötigte zwei Spezialeinheiten um die Lage nach einer halben Stunde unter Kontrolle zu bringen. Polizeiintern wird davon ausgegangen, dass Mc'Gand dafür verantwortlich ist, dieser bestritt dies doch vehement aufAnfragen unsere Zeitung.
Der Bürgermeister hat nach diesem Feuergefecht die Unterstützung der Bundespolizei angefordert. Die Stellungnahme des Präsidenten liegt bis zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht vor.

m1a22
27-01-2005, 17:00
Ein neuer Tag war angebrochen, aber der würde wohl auch nicht viel besser werden, als die Tage davor. Tja und dass saß ich schon wieder in meinem Zimmer, ohne etwas zu tun zu haben. Eigentlich hatte ich ja einen Job, aber dank Fords Firmenpolitik nichts zu tun. In der Farbik waren wir zuviele Arbeiter und daher wurde jeder Überschüssige nach Hause geschickt, bis wieder Platz war. Natürlich wurde diese Zeit bis dahin nicht bezahlt und wer sich nicht irgendewie anders Geld besorgte, der lief schon nach kurzer Zeit auf dem Zahnfleisch. Diese Wartezeit konnte einen Tag bis mehrere Wochen dauern, solange bis halt irgendwann eine Brief kommt, der dich auffordert wieder anzutreten. ich saß jetzt schon seit 1 Woche auf dem trockenen und ohne meine "Nebeneinkünfte" wäre ich schon lang pleite gwesen. Aber selbst das Geld würde nicht für ewig reichen und ich mußte schon jetzt eisern rationieren. Man konnte es drehen und wenden wie man wollte, der Job mit dem Schiff war zwar selbstmörderisch, aber gab gutes Geld.
Ich stand also auf, um meinem Auftraggeber einen Besuch abzustatten. Auf der Karte, die mir der Kerl gegeben hatte, stand kein Name, wohl aber eine Adresse in Downtown drauf. Tja, dann mußte ich meine Lizzy doch mal wieder anwerfen, auf die Stadtbahn hatte ich keine Lust, daher per Auto. Als ich mein Zimmer verlies, sties ich fast mit Andrea Herbacher zusammen, einer Frau Mitte 30, die mit ihrem Mann vor 3 Jahren aus Danzig nach Detroit gezogen war. Wir teilten uns die Wohnung, um so die Miete so gering wie möglich zu halten.
Diesmal jedoch lies ich mich von ihr nicht in eine langatmiges Gespräch verwickeln, sondern stürmte aus der Wohnung, zu meiner Lizzy, Fords Verkaufsschlager Nr. 1. 11 Uhr, das war spät genug, laut stotternd sprang der Motor an und ich macht mich auf dem Weg.

LordMordred
28-01-2005, 10:18
"The Daily Press"

Aus Regierungskreisen ist bekannt geworden, dass der Präsident einer unterstützung der hiesigen Polizei durch die Bundespolizei ablehnt. Er begründet dies durch die finanzielle Misslage in der sich die USA befindet. Wie der Polizeisprecher bekannt gab, könnte dies zu einer Verschlimmerung der Situation in Detroit führen, deshalb rät er allen Bürgern ab 20.00 Uhr in ihren Häusern zu bleiben.

Stoned Warrior
29-01-2005, 16:29
Einen Job, ich brauch nen Job
Zwar hatte ich noch ausreichend Geld, um noch ein paar jahre stressfrei zu leben und auch für meine Familie wäre zwischenzeitlich gesorgt, aber ich konnte mir nicht erst Kontakte aufbauen, wenn das Geld knapp wurde. Ich ging also raus und lief durchs Viertel, um mich etwas umzusehen und mir eine gewisse Kenntnis der Leute und der Lage anzueignen.

Als ich so durch die Straße lief, sah ich die Bar und zwei Männer, die sie betraten.
Wenn diese Typen keine Gangster sind, dann bin ich Franzose!
Ich beschloss, mir das Gebäude genauer anzusehen, aber erstmal musste ich mir genau überlegen, was ich tue. Wenn ich mir es hier verscherzte, dann könnte ich sofort wieder zurück nach Deutschland, soviel war mir klar.

Während ich das Gebäude umrundete, bemerkte ich eine Feuerleiter und einen Ausgang auf der Rückseite. Soviel zu den Fluchtmöglichkeiten, sollte es zum Kampf kommen. Mir gingen schon wieder verschiedenste Szenarien und Handlungsoptionen durch den Kopf:
Sollte es zum Streit kommen, und mir ist der Rückweg versperrt, dann kämpfe ich mich hoch, da der Hinterausgang wahrscheinlich aus der Küche kommt und die Köche werden sich wohl kaum auf meine Seite schlagen.

Betrete ich es unbewaffnet, bin ich ihnen ausgeliefert, sollte es zu einem Kampf kommen, aber sie sähen meinen guten Willen, keinen Streit anzufangen.

Wie spreche ich den Barkeeper an, wenn er vor mir steht? Sollte ich mir erst was zu trinken bestellen oder ihn direkt ansprechen? Wohl eher erst was zu trinken, dann fällt es nicht so auf, dass ich nicht weiss, was ich tue und ich werde auch nicht so leicht für nen Cop gehalten

Zu Hause angekommen ging ich zu meinem Schreibtisch, öffnete die verschlossene Schublade und nahm mir meine Colt, die einzige Bleispritze, die mir nach dem Fall der Hagens geblieben ist und überprüfte noch einmal, ob sie geladen war. War sie. Sie kam in den Holster, den ich unter meinem Maßanzug trug und dann ging ich zur Bar.

Wie schon so oft, betrog mich meine Einschätzung nicht. In dem Lokal saßen neben 2-3 normalen Leuten ausschließlich Gangster: Maßanzug, ausgebeulte Brusttasche und die typisch musternden Gesichtszüge, wenn man die Szene betrat. Manche überprüften sogar nochmal, ob sie auch wirklich ihre Waffe dabei hatten, sie witterten Probleme. Anfänger!

An der Bar fragte ich den Mann an der Bar in bestem Deutsch, soweit das einem Franken möglich war, ob er etwas zu trinken hätte. Das rief die Reaktionen hervor, die ich erhofft hatte. Die Leute an den Tischen entspannten sich und an dem Barmann konnte ich ein leichtes Lächeln ausmachen, was mich sehr beruhigte. Er stellte sich mit dem Namen Hein vor und brachte mir seinen speziellen Tee. Sehr gut, obwohl man als Deutscher lieber ein Bier trinkt, aber das war dank den Gesetzen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ja unmöglich.

Als er etwas weniger zu tun hatte sprach ich ihn an:
"Was gibts hier besonderes im Viertel?"
"Neu hier?"
"Zumindest im Viertel"
"Naja, nichts besonderes. Das gleiche, was man überall vorfindet. Wohnhäuser, Bars, Geschäfte. Das einzige wäre wohl, dass es das einzige wahre deutsche Viertel ist, nachdem Hagen im Knast sitzt und seine gesamte Familie ausgelöscht wurde"
"Nicht die ganze"
"Wie meinen sie das?"
"Mein Name ist Thomas Hagen, ich bin sein Cousin."
"Soso, dann sollten sie schleunigst aus der Stadt und am besten dem Land verschwinden, sonst sind sie bald so tot wie sein Sohn."
"Nein, die Angelegenheit ist geregelt, ich habe mich mit ihm ausgesöhnt."
"Geschickter Schachzug, waren sie früher auch schon Gangster in Deutschland?"
"Nein, ich war bei der Reichswehr."
"Leider nicht so erfolgreich."
"Ja, deswegen kam ich auch her."

"Jetzt mal was anderes, Hein. Könntest du mir helfen, an Arbeit zu kommen?"
"An welche Arbeit hattest du gedacht?"
"Naja, so wie vor dem Knastbesuch meines Cousins. Kistentransport, Unterhaltungen mit Bekannten und natürlich die berühmten Gefallen, die man hin und wieder bestimmten Personen tut."
"Hmm... Vielleicht wüsste ich da etwas."
"Und was?"
"Entschuldige mich kurz, ich muss mal kurz fragen."

Er verschwand im Hinterzimmer und nach fünf quälend langen Minuten kam er endlich wieder.

"Sie sind einverstanden, auch wenn sie dir noch nicht recht trauen."
"Dass sie mir nicht trauen, kann ich verstehen. Wo soll ich hin?"
"Die Tür dort. Dreimal kurz und zweimal lang klopfen, dann machen sie dir auf."

Ich machte mich also auf den Weg und betrat das dunkle und verrauchte Hinterzimmer. Zwei Männer saßen am Tisch und musterten mich. Es waren die Männer, die ich am Anfang gesehen hatte, als sie die Bar betraten.

m1a22
01-02-2005, 13:40
Ich fuhr also nach Downtown, um diesen Mr. X zu treffen. Es war Mittags, ergo war die Stadt voll und der Verkehr dementsprechend hoch, so dass ich doch recht lange für den Weg brauchte. Aber endlich erreichte ich den Zielort, einem doch recht prunkvollen Rotziegelbau. Tja, aber wo in diesem Gebäude war mein Klient? Ich ging also zielstrebend hinein und began ein Büro nach dem anderen abzuklappern. Schlieslich erreichte ich ein Büro an dessen Tür die Aufschrifft Harry W. Smith stand. Smith? Klang wie ein typischer Deckname für jemanden, der unauffällig auffällig bleiben wollte.
Als ich eintrat fand ich einen leeren Schreibtisch an der Stelle vor, an dem normalerweise eine Sekretärin den Besucher erwarten würde. Ich runzelte die Stirn, ich war nicht gerade eine Intelligenzbestie, da mir der Zugang zur höheren Bildung logischweise nicht möglich gewesen war, aber selbst ich wusste, dass diese Leere nicht normal war. Ich blickte in dem Büro umher, ausser der üblichen Standardeinrichtung befand sich nur noch eine weitere Tür, welche geschlossen war. Aus dem Zimmer dahinter hörte ich Geräusche und daher legte ich mein Ohr an Tür, um nur wenige Sekunden später grinsend zu lauschen. Es war eindeutig genug, also wartete ich.
Erst nach 15 Minuten konnte ich endlich zu Mr X. oder Mr Smith wie er sich jetzt nannte vorstossen.
Also, Mr Ironhill, was kann ich für sie tun Na, toll schon wieder dieses alberne Ich-weiß-von-nix-Speilchen
Lassen wir das. Sie wissen und ich weiß, worum es geht. Ich habe wirklich nicht die Zeit, um Spiele zu spielen.
Ja, ich sehe, dass Sie zielstrebig zur Sache kommen wollen. Das gefällt mir, man hat mich also richtig über Sie informiert. Also, haben Sie sich mein Angebot überlegt?
Hab ich und bevor ich weiteres sage, will ich wissen wieviel Cash der Job zu bieten hat. Ohne Moos is nix los, wie wir Krauts zu sagen pflegen., antwortete ich.
Mein Gegenüber verspannte sich plötzlich, darauf war er wohl nicht gefasst gewesen. Tja, so blöd war ich nun auch wieder nicht.
Nun, Mr Ironhill. ich kann ihnen sagen, dass es um eine Menge Geld geht. Sehr viel, mehr als Sie je ausgeben könnten Noch ein Spiel, diesmal das Ich-halte-dich-hin-Spiel.
Ok, genug geplänkelt. Es geht um verdammt viel Geld, um einen selbstmörderischen Job und Sie wollen sich nicht selbst die Hände schmutzig machen. Daher brauchen Sie mich, sonst würden Sie sich an die vielen anderen in der Stadt wenden. Also, ich will jetzt endlcih wissen, was hier los ist und zwar jetzt gleich. Boing, dass hatte gesessen.
Mr. Smith mußte Luft holen, nachdem er meine Unverfrorenheit zu spüren bekommen hatte.
Es stimmt, ich brauche Sie. Aber dass heißt noch lange nicht, dass Sie auch unersetzlich sind. Aber gut, ich werde ihnen reinen Wein einschenken. Sie bekommen 500.000$ als Einkaufsgutschein, damit können sie sich Material besorgen. Autos, Waffen, was auch immer, dieses Budget ist mehr als ausreichend.
Jetzt war ich derjenige der platt war. 500.000 Dollar!!!!!!!!!!! Damit konnte man eine ganze Armee finanzieren, verdammt. Das war mehr Geld, als man sich vorstellen konnte.
Das ist noch nicht alles, Mr Ironhill. Ihre Bezahlung ist um einiges höher. Wie jetzt, noch höher? Ich kippte schon jetzt fast vom Stuhl.
Wieviel?, mehr brachte ich nicht hinaus.
Das wird sich zeigen. Falls Sie mir den Inhalt des Schiffs-Tresores einwandfrei übergeben, dann bekommen Sie 1 Mio.$ von mir. Falls Sie das Schiff samt Ladung auf den Meeresgrund schicken, dann erhalten Sie 500.000$ dafür. Für alles zusammen also 1,5 Mio. $.
Das war zuviel, ich stand kurz vor'm Umkippen bei diesen schwindelerregenden Beträgen. Wenn ich einen Spiegel gehabt hätte, dann wäre ich sicherlich vor mir selbst erschreckt.
Zufrieden? Die Bezahlung dürfte ihnen gefallen haben, vor allem da sie weit über dem herkömmlichen Tarif ist. Wie ist also ihre Entscheidung?
Nur langsam kam ich wieder zu vollem Verstand und konnte antworten:
Wir nehmen den Auftrag an Mehr brachte ich nicht heraus.
Na dann, hier in diesem Packet ist das Einkaufsgeld. Holen Sie sich was wir brauchen und dann können Sie loslegen. Wenn Sie den Job erfüllt haben, dann melde ich mich bei ihnen. Keine Sorge, ich bekomme das raus. In dem Packet selbst ist neben dem Geld auch ein Zettel mit den nötigen Informationen für den Job. Weitere Fragen?
Nein, keine Fragen
Meine Lethargie legte sich erst als ich wieder in meinem Wagen saß und dann überfielen mich Zweifel. Erst dann fiel mir ein, was ich nicht beachtet hatte. Diese Höhe für einen solchen Job???? 1,5 Mio.$, soviel Geld verdiente selbst die Famila nicht so weiteres und plötzlich bot man mir soviel Geld an??? Da war höchste Voraicht geboten, dass roch nach faulen Eiern. Aber es war zu spät, ich steckte drin und zwar tief. Ich fuhr sofort zu Hein's Friesenbar, wo ich hoffte, potentielle "Mitarbeiter" zu finden. Das Einkaufsgeld würde ich Erich geben, er wusste am besten, wie und wo man das beste Material erwerben konnte. Verdammt. mit dem Geld konnte man schon fast nen Kreuzer der US Navy kaufen. Irgendwas war hier faul, das spürte ich.

LordMordred
01-02-2005, 20:46
Frank kam in Hein's Friesenbar, Hein sah ihn an:
Van Gogh, ich weiss das übliche. Schön das du dich mal wieder zeigst.
Du wirst schon sehnsüchtig erwartet. Im Separee ist einmal die Dame nach der du gesucht hast. Außerdem ist dort eine Dame die dir die verschlossenen Türen öffnen kann, falls du auf so etwas stoßen solltest, außerdem ist auch der Cousin von Hagen hier, der eine Beschäftigung sucht.
Und keiner weiß was und ich will nichts davon wissen.
Mit diesen Worten nahm sich Hein eine Tasse und erhitzte das Wasser für einen kräftigen Friesentee.

m1a22
01-02-2005, 21:45
Ich hatte das Packet dabei, als ich Hein's Bar betrat. Soviel Geld war nur dort sicher, wo ich auch war, ausserdem mußte ich das Geld sowiso abgeben. Kaum hatte ich die Bar betreten winkte mich Hein schon zu sich rüber und schickte mich in eines der Hinterzimmer. Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, hoffentlich war die Truppe auch für den Job ausreichend. Eine solch selbstmörderische Tat erforderte eine höchstes Maß an Präzision und Planung. Tja, dann betrat ich das Zimmer und die Enttäuschung war groß. Ausser Erich waren nur noch 3 andere Personen anwesend, die mir vollkommen unbekannt waren, naja ein wenig dürftig für solch einen Job, aber gut, wie sagte ein altes deutsches Sprichwort so schön: Aus der Not eine Tugend. Jetzt war nur noch die Frage, wem konnte man trauen und wem nicht. Aber da hatte ich schon eine Idee, wozu hatte man schlieslich gute Freunde im Viertel. Also, keine zeit mehr verlieren und losgelegt:
Ok, ich bin kein Freund vieler Worte. Man nennt mich van Gogh, mein richtiger Name tut nichts zur Sache, ich sag nur soviel, es geht um eine Menge Geld, mehr als ihr euch vorstellen könnt. Ich sage nur dre Worte: 1,5 Mio. Dollar. Ja, das hatte gesessen. Weiter im Text.
Aber dafür wird auch einiges verlangt, unser Auftraggeber hat einen dementsprechend tödlichen Job für uns. Was ich euch jetzt sage, dass verlässt nicht diesen Raum, sonst......... Ich machte bei diesem Satz eine eindeutige Handbewegung, um alles klar zu stellen..
Vergesst nicht, dass wir Krauts genügend Kontakte in der Stadt haben, um jeden von euch aufzuspüren. Also, überlegt euch gut, was ihr tun werdet. Es geht um folgendes, unser Auftraggeber möchte gerne die Familia etwas ärgern und dafür braucht er uns. Demnächst soll ein Schiff aus einem kanadischen Hafen auslaufen, um hier irgendetwas wichtiges, ich tippe mal auf "Holzkisten", abzuliefern. Unsere Aufgabe wird es sein, dass dieses Schiff auf den Grund des Sees zu schicken, ausserdem noch eine ziemlich wichtige Kleinigkeit aus dem Schiffstresor, die abgeliefert werden soll.
Ich verstummte und ließ meine Worte erstmal wirken. Diese kurze nutzte ich, um Erich das Packet zu geben. Mit den Worten "Du weißt, was mit dem Inhalt zu tun ist" übergab ich es und setzte meine Rede fort.
Das Schiff wird in 6 Tagen auslaufen und soll dann am 7ten Tag hier im Hafen ankommen. Es scheint von weit ausserhalb zu kommen, denn sonst würden sie ja den ganz kurzen Weg gegenüber der Stadt nutzen. Wieso es anstatt ner Viertelstunde glatte 24 Stunden braucht, kann ich nicht sagen. Aber das ist mir auch egal, mir geht es darum, dass wir den Job ohne Probleme von der Bühne bringen. Es handelt sich um ein Schiff der Familia, d.h. es wird schwer bewacht, eine Selbstmordaktion, ich weiß. Ich gebe jedem von euch bis morgen gleiche Uhrzeit Bedenkzeit, dann will ich eine konkrete Entscheidung. Und denkt dran, keine Tricks, nicht nur die Iren und die Itaker haben ihre Überwachungsmethoden.

RoteZora
01-02-2005, 22:22
Langsam wurde mir diese Warterei zuviel, erst mich zu einer bestimmten Uhrzeit bestellen und dann nicht auftauchen, das kann ich schon leiden. Auch die anderen im Raum schienen langsam ungeduldig zu werden.

Und dann kam dieser Kraut hier rein, stellte sich als van Gogh vor und fragte vollkommen unumwunden ob wir an einer Schiffskaperung teilnehmen würden. Dass das Schiff der Familia gehöre, erwähnte er fast nebenbei. Dann übergab er dem roten Händler ein Paket (seine 'Wäsche'?)

„Wer ist der Auftraggeber?“ fragte ich ihn. Aber er zuckte nur mit den Schultern und meinte er wüsste es nicht, bei der Bezahlung sei das auch nebensächlich. „Aber was in dem Tresor ist weißt du schon? Die Bewachung des Schiffes? Gibt es Baupläne? Wo kommt das Schiff her, wo ist es jetzt? Wo soll das Schiff, wann anlegen? Wie willst du die Angelegenheit tarnen, wenn die Familia dahinter kommt, sind wir alle früher oder später tot, die verstehen keinen Spaß und vergeben nicht.“

Irgendwie gefiel mir die Angelegenheit nicht besonders. Welche Voraussetzungen hatten die anderen im Raum. Ahnten sie worauf sie sich
einließen. Ich hatte schon öfter für den Don einen kleinen Job erledigt, aber nicht nur für ihn, ich bin freischaffend und arbeite für den einzig wahren Boss,
ich arbeite für Geld.

„Weißt du was es heißt, wenn einer Betonschuhe zu bekommen? Die Angelegenheit muss gut geplant sein. Bevor ich mich entscheide muss ich mehr erfahren. Ich habe nicht die geringste Lust meinen Hals für einen Unbekannten in einem aussichtslosen Unterfangen hinzuhalten.“

LordMordred
09-02-2005, 21:29
Sorry, aber beendet
Für eine genauere Erläuterung hier (http://www.cncforen.de/showthread.php?p=1190359)