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Vollständige Version anzeigen : Ubisoft und EA


saemikneu
21-12-2004, 19:49
EA hat kürzlich 19.9% der Aktion vom französichen Publisher Ubisoft gekauft. Wenn die Wettbewerbsaufsicht der USA ablehnt, ist gut. Wenn nicht, wird Ea noch grösser.

Hierzu ein ämusant-kritischer Kommentar aus der GameStar-Redaktion (Redaktionsblog) von meinem Lieblingsredaktor. Hier ist er:

Ubi Arts/Electronic Soft

von Markus Schwerdtel

Hm, was sagt man jetzt dazu. Da kauft sich also ein Riese ein Fünftel von einem anderen Riesen. Das ist grundsätzlich nicht schlimm und in anderen Branchen ganz normal -- nur Genies blicken bei den Besitzverhältnissen von Pharmafirmen und Bauunternehmen noch durch. Allerdings geht es bei EA und Ubisoft eben nicht um Tabletten und Bagger, sondern um Spiele. Und die sind, auch wenn das manche immer noch nicht glauben, eine Kunstform. Wie sagte schon Karl Valentin: »Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit«. Und weil Arbeit Geld kostet, macht mir diese Beteiligung schon bisserl Sorgen. Denn anspruchsvolle aber kommerziell traurige »Experimente« wie XIII oder Beyond Good & Evil sieht ein gewinnorientierter Teilhaber sicher nicht mehr so gerne. Zwar wollte sicher auch der alte Inhaber des 20%-Paketes am Jahresende Rendite sehen, aber der kannte sich halt nicht so gut in der Branche aus wie jetzt EA, die sicher ein oder zwei »Optimierungsvorschläge« haben -- Splinter Cell 23, Ghost Recon 12 und Myst 18 drohen, natürlich im 6-Monats-Rhythmus.
Vielleicht sehe ich das Ganze ja auch zu negativ, und die Beteiligung ist nicht der erste Schritt zur Übernahme sondern eben wirklich nur eine Beteiligung. So oder so: hoffentlich behalten die Ubisoft-Entwickler in Montreal einen kühlen Kopf und ihre künstlerische Freiheit. Denn dort sitzen zur Zeit extrem talentierte Leute, die in der EA-Fortsetzungmühle vergeudet wären.

EEBKiller
21-12-2004, 21:20
Naja happenweise nen anderen Riesen aufkaufen, damit er nicht zu Gefährlich wird. Das Ende von Ubi-Soft zeichnet sich auch ab. Hab ich gestern schon zu jemanden gesagt, dass das eine reine systematische plattmache is. - wie immer :rolleyes:

craim
21-12-2004, 21:35
U. Ubi hat gute spiele, z.B: Rayman, ich kann den voll leiden, hoffendlich gerät er nicht irgend wann ins abseits

Tharkun05
21-12-2004, 21:37
Schade, ich mochte Ubi-Soft :(

gersultan
22-12-2004, 01:46
noch ist es nur eine Beteiligung ;) eine Zusammenarbeit in gewissen Umfang könnte für die Spieler sogar vorteilhaft sein... wenn EA sich wenigstens etwas mehr von der Patcharbeit von UBI abgucken würde zB :rolleyes:

Mitdaun
22-12-2004, 10:04
Öhmm Gers das schlimme ist das EA an Ubi Soft die meisten Aktien von hat...
Und daher auch ein kleineres mitsprache recht hat.
Naja ich gucke mich mal nach einen anderen hersteller um der auch solch guten Spiele wie die herstellen.

Narodnaja
22-12-2004, 11:29
Sag Bescheid wenn du einen findest ;)
Gibts nicht irgendwelche Kapitalmarktwetten, bei denen man absahnen kann, wenn man sagt wen EA als nächstes ins Visier nimmt ? :D

KnallfroschXXL
22-12-2004, 11:41
Gibt es mit sicherheit!!!

Ich denke mir erst mal nichts dabei. Mann schaue sich anm, wie groß ubi ist. ich meine, es ist eher unwahrscheinlich, das die sich so extrem von ea beeinflussen lassen. oder hat ea jemals so einen großen laden "angekauft"?? ich kenn mich da nicht so aus...

raptorsf
22-12-2004, 12:10
natürlich gibts solche Finanzinstrumente. Am besten kauft man sich (Call)Options von solchen potentiellen Uebernahmekandidaten.

Aber das ist natürlich äusserst riskant und spekulativ. Im schlimmsten Fall verliert man seinen gesamten Einsatz (ich rede aus eigener Erfahrung).

Eine 20 % Beteiligung an einem Mitbewerber bedeutet eigentlich nur, dass man in einer ersten Phase mitreden will und in einer zweiten Phase die Firma übernehmen wird. Auch wenn EA zur Zeit nur offiziell 20 % besitzt, die werden sicherlich mit den 80 % Teilhabern diskutieren und sie auf ihre Strategie einschwören, damit sie früher oder später 100 % haben.

Das zumindest ist der Regelfall - alles andere wäre eine Ueberraschung.

gersultan
22-12-2004, 12:57
Wenn ich an die ganzen Beteiligungen der deutschen Banken untereinander denke, dann ist das keine Übernahme, sondern eine Absicherung des Firmenwerts.

Dadurch das EA dort ein bisschen eingestiegen ist, denke ich, dass man von UBI in naher Zukunft noch geile Spiele erwarten kann :D

EA publiziert imho keine "guten" Taktik-Shooter. Warum an diesem Markt nicht indirekt verdienen, in dem man ein Aktienpaket vom Mitbewerber hält?

Junker
22-12-2004, 12:59
Bei den deutschen Automobilherstellern ist das ebenfalls so der Fall.

Junker

raptorsf
22-12-2004, 13:02
wieso soll sich eine Firma mit 20 % begnügen wenn sie 100 % haben kann? Ich kenne US-Software-Firmen, arbeite selber seit Jahren bei einer. Ich weiss wie die ticken...

Junker
22-12-2004, 13:20
Die US-Kartellbehörde muss dieser Übernahme aber erst zustimmen. Wie genau das läuft weiss ich auch nicht.

Junker

gersultan
22-12-2004, 13:23
Mag sein das sie nach mehr gieren, nur dafür müssten andere ihre Aktien erstmal verkaufen ;)

Wenn man 100% hat, hat man auch 100% vom Misserfolg, wenn Spiele in den Sand gesetzt werden ;)

Sicher könnte man spekulieren, dass das EA egal ist und dann lieber die Firma platt macht um ihre eigenen Spiele zu pushen. Oder sie gehen den "Westwood"-Weg. Machen aus UBI-Soft eine weitere EA-Spieleschmiede :rolleyes:

Was du nicht vergessen darfst: UBI ist ein eingespielter Name und ein großteil des Erfolgs von UBI bezieht sich aus der Markentreue und in das Vertrauen das die Spieler in diese Firma stecken. Wenn EA diese Firma ganz übernimmt gewinnt sie nichts. Denn diese Spieler werden dann eine andere Firma suchen und finden die ihren Ansprüchen genügen wird ;)

Surli
22-12-2004, 13:35
wieso soll sich eine Firma mit 20 % begnügen wenn sie 100 % haben kann? Ich kenne US-Software-Firmen, arbeite selber seit Jahren bei einer. Ich weiss wie die ticken...

Stichwort Peoplesoft gell ;)



P.S: Noch eine kleine Frage zu Blizzard, sind die eigentlich auch schon von einem grossen Spielehersteller aufgekauft worden?

Saroc
22-12-2004, 14:26
EA und Ubisoft, na, jetz' geht's los. Erst vergreift sich EA an verhältnismäßig kleinen Firmen, dann kommen große. :rolleyes:

Wobei ich sagen muss, das Ubi Soft in letzter Zeit sich auch mehr ein Beispiel an EA genommen hat... Beispiel Splinter Cell.

Lula
22-12-2004, 14:48
Diese Firmen werden von EA aufgekauft, um sie dann zu schließen und sich lästige Konkurrenz vom Hals zu schaffen.

Am Ende gibt es dann nur noch eine Spielefirma, nämlich EA. Daneben einige chancenlose Krauter, die schon deshalb nicht hochkommen, weil sie nicht von EA distribuiert werden, welches dann der einzige Vertriebskanal sein wird.

Bald wird EA den Händlern vorschreiben, daß sie nur Spiele von EA verkaufen dürfen, sonst werden sie nicht beliefert. So, wie auch Autohändler nur eine Marke verkaufen dürfen.

Dieser Konzentrationsprozess ist in vielen Wirtschaftsbereichen zu beobachten, außer da, wo es Kartelle gibt (Tankstellen, Gasversorger).

ONeil
22-12-2004, 15:24
P.S: Noch eine kleine Frage zu Blizzard, sind die eigentlich auch schon von einem grossen Spielehersteller aufgekauft worden?


Blizzard gehört schon seit Jahr und Tag zu Vivendi Universal ;)

gersultan
22-12-2004, 19:18
Diese Firmen werden von EA aufgekauft, um sie dann zu schließen und sich lästige Konkurrenz vom Hals zu schaffen. dann nenn mal ein paar Beispiele wo das so gehandhabt wurde :)

es dann nur noch eine Spielefirma, nämlich EA. Daneben einige chancenlose Krauter, die schon deshalb nicht hochkommen, weil sie nicht von EA distribuiert werden, welches dann der einzige Vertriebskanal sein wird. Redest du nun von Distributoren, Publishern, Herstellern oder Entwicklern? Das würde ich nun gerne etwas genauer wisse :)

Bald wird EA den Händlern vorschreiben, daß sie nur Spiele von EA verkaufen dürfen, sonst werden sie nicht beliefert. So, wie auch Autohändler nur eine Marke verkaufen dürfen. Wenn ein Händler sich EA-Fachhändler nennen will, kann ich es mir schon heute vorstellen :) So ist es nämlich auch in sehr vielen anderen Bereichen: Möchte man einen gewissen Status mit bestimmten Privilegien erreichen, muss man sich meist auf einen Anbieter festlegen. In deinem Beispiel: Ein Ford-Autohaus darf nur Fords verkaufen. Ansonsten: ein T-Mobile-Partnershop nur T-Mobile-Produkte mit Handyvertrag, ein McDonalds-Restaurant nur McDonalds-Produkte etc. pp. Händler gehen solche Verbindungen ein, wenn sie sich dadurch deutliche Vorteile erhoffen :)
Dieser Konzentrationsprozess ist in vielen Wirtschaftsbereichen zu beobachten, außer da, wo es Kartelle gibt (Tankstellen, Gasversorger). Du nennst es Konzentrationsprozess, ich nenne es anhand der o.g. Beispiele Spezialisierung ;)

Lula
22-12-2004, 21:05
dann nenn mal ein paar Beispiele wo das so gehandhabt wurde :)


Westwood, Criterion, Maxis, NuFX, Digital Illusions.

Redest du nun von Distributoren, Publishern, Herstellern oder Entwicklern? Das würde ich nun gerne etwas genauer wisse :)


Von allem. Alles wird zukünftig ausschließlich in der Hand von EA liegen.


Du nennst es Konzentrationsprozess, ich nenne es anhand der o.g. Beispiele Spezialisierung ;)

Wenn man nur von einer Firma kaufen kann, ist das das Gegenteil von Spezialisierung, das ist Monopolisierung. Dann kann man auch die Qualität weiter senken und die Preise weiter erhöhen. (Hinweis: Vor 2000 kosteten Neuspiele 40-50 DM, jetzt 45-55 Euro.)

ONeil
22-12-2004, 21:16
(Hinweis: Vor 2000 kosteten Neuspiele 40-50 DM, jetzt 45-55 Euro.)

Ne, also das stimmt nicht. Man musste damals schon seine 80-90 Mark hinlegen. Das hat nix mit Monopolisierung zu tun, das ist der Teuro-Effekt den es bei allen Waren gab und gibt.

gersultan
22-12-2004, 21:47
Ich wusste das Westwood kommt :D

Westwood existiert (als Großteil der Entwickler) noch immer als EALA ;) Selbiges gilt für Maxis. Die Firma ist im Grunde nur unbenannt worden und das Publishing wurde von EA übernommen. Und mal ehrlich: Marketingmäßig hat es EA drauf, denn sonst würden sie keine Gewinne einfahren ;)

Auch sind die Entwicklungsstudios EA angegliedert bzw. tragen seinen Namen, sind aber ansonsten recht selbstständig.

Meine "Spezialisierung" bezog sich auf meine Beispiele ;) Wenn man allgemein nur alles von einer Firma erwerben kann, dann ist es klar ein Monopol (siehe Briefmarken - Post AG). Aber ich sprach davon, dass sich ein Händler dazu entschliesst nur Ware eines Herstellers anzubieten.

raptorsf
23-12-2004, 11:01
wer nicht über die eigenen Finanzen bzw. Investitionen entscheiden kann ist alles andere als selbständig. Nur ein eigner Name macht noch keine Selbständigkeit. Diese alten, bekannten Namen werden nur (eine gewisse Zeit) weitergeführt, weil er bei Kunden bekannt ist.

Lula hat das schon ganz richtig ausgedrückt, die grossen, zahlungskräftigen Unternehmen kaufen kleinere auf um sich mit deren Image/Produkten etc. zu schmücken und sich gleichzeitig einen Konkurrenten vom Hals zu schaffen.

Und das gibts nicht nur in der Softwareindustrie, sondern auch bei Auto, Lebensmittel, Hardware etc.... könnte da jeweils ein paar Beispiele nennen wenn das jemand wünscht ;)

gersultan
23-12-2004, 11:10
wenn du (ihr) dieser Richtlinie bei eurer Argumentation folgt, dann sind fast alle global player in der Hand von rund 5 Unternehmen. Wobei dieses eigentlich den Namen "Bank" haben. ;)

raptorsf
23-12-2004, 11:15
kennst du den Ausdruck "Big5"?

Egal was für eine Branche Du Dir anschaust, jede wird dominiert von maximal 5 Unternehmen - meistens gar nur von 2 oder 3. Zusätzlich gibts noch ein paar spezialiserte Unternehmen, die aber viel kleiner und damit (finanziell betrachtet) unbedeutender sind.

Wir denken immer nur wir können auslesen, aber schlussendlich landen wir immer bei den selben Firmen ;)

PS: Ich rede nicht von Banken, das ist wieder ein ganz anderes Thema ;)

Simsenetti
30-12-2004, 11:31
eine hoffnungsvolle nachricht mit einem beängstigenden schluss (http://www.heise.de/newsticker/meldung/54680)

saemikneu
30-12-2004, 20:20
und noch was (http://www.gamestar.de/news/vermischtes/22623/)

Saroc
30-12-2004, 20:24
Endlich eine Firma, die dagegen wirkt - ich hoffe, UbiSoft schafft es.

EEBKiller
30-12-2004, 23:29
Electronic Arts hat sich 19,9 Prozent des Kapitals und 18,4 Prozent der Stimmrechte von UbiSoft gesichert und wartet für weitere Schritte auf grünes Licht der US-Wettbewerbsaufsicht. Außerdem ist der für seine Sportspiele bekannte Konzern dabei, den schwedischen Spielehersteller Digital Illusions zu kaufen, und er gilt als Kandidat für die Übernahme der britischen Eidos (Lara Croft). Nach Angaben von Analysten hat Electronic Arts 750 Millionen Dollar für Firmenkäufe bereitgestellt. (dpa)

Das ist doch absoluter Wahnsinn. Die kaufen jetzt sogar schon Sachen, die Rang und nahmen haben. Bald sind sie wirklich Monopolisten, wie dann die Spiele aussehen, kann man sich evtl. denken :cry:

saemikneu
31-12-2004, 00:26
Tetris 3D Part V (mit 7 Add-Ons), no Support und scheiss Zwischensquenzen. :D

saemikneu
06-01-2005, 19:04
Ha! (http://gameswelt.de/pc/news/detail.php?item_id=46720) @EA

Saroc
06-01-2005, 20:56
Na, das sieht doch ganz gut aus - hoffentlich verliert EA...

saemikneu
07-01-2005, 18:06
Doch nicht (http://www.gamestar.de/news/branchen/22709/)

mose
07-01-2005, 18:58
also EA wird langsam sehr komisch

PS: am enden kontrolieren die den ganezn mark a! also das darf nicht pasieren :noe:

gersultan
08-01-2005, 14:36
EA und Vivendi wollen Spiele auf Blu-ray veröffentlichen Spielehersteller treten der Blu-ray Disc Association bei

Mit Electronic Arts und Vivendi Universal konnte die Blu-ray Disc jetzt zwei neue Unterstützer gewinnen, die nicht aus dem Filmbereich kommen. Die Spielehersteller traten der Blu-ray Disc Association bei.

Wurden Computerspiele früher auf Diskette vertrieben, wurde diese auch hier längst durch CD und nun zunehmend durch die DVD abgelöst. Künftig wollen EA und Vivendi Universal Spiele aber auch auf Blu-ray Disc veröffentlichen, das kündigte der Spielehersteller jetzt an. Die neuen Speichermedien bieten den notwendigen Speicherplatz, aber auch die gewünschten Funktionen, um die Projekte umzusetzen, die man derzeit im Hinterkopf habe, so die Spielehersteller.

Dabei scheint für EA und Vivendi Universal vor allem der für die Blu-ray Disc geplante Kopierschutz interessant zu sein. Auch Blu-ray-Verfechter Sony hat bereits angekündigt, dass der Nachfolger der PlayStation 2 auf Blu-ray setzen werde.

Die Blu-ray Disc soll als Single-Layer-Medium bis zu 27 GByte und als Double-Layer-Scheibe bis zu 54 GByte Daten fassen. Ab Ende 2005 bzw. Anfang 2006 soll die Blu-ray Disc durchstarten.
Ein Schelm der böses dabei denkt, wenn die 2 schon dort zusammenarbeiten :rolleyes: