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Vollständige Version anzeigen : Eine ethische Frage


Excytee
17-02-2001, 02:10
Unser aller Lieblingsspiel dürfte hier wohl CnC sein. Es geht darum den anderen taktisch in Echtzeit "auszustechen", vor dem Hintergrund eines Kriegsschauplatzes mit dem entsprechenden Mitteln.

Jetzt wo man wieder von Angriffen der Alliierten auf Irak hört, und wenn man sich dazu mal die ganze Hintergundgeschichte "durchliest", oder auf Israel und die Palästinenser schaut so kam mir folgende Frage:
Könnte ich für Frieden und/ oder das Wohlergehen eines Volkes, oder vielleicht gar der Welt, töten?
Ihr könnt euch, auch wenn es unrealistisch ist, euer Vaterland vorstellen das verteidigt werden müsste (vielleicht gegen Terroristen oder so). Ihr müsst dabei aber bedenken, dass ihr andere Menschen töten müsst/ sollt (warum auch immer) um für andere, fried lebende Menschen, die Sicherheit und den Frieden zu bewahren.

Ich finde dies ist eine äußerst, wie soll man sagen, schwierige Frage die wohl jeder für sich selber beantworten muss. Ich wäre mir da nicht so sicher, aber ich denke wenn es irgendwelche grausamen und wirklich schrekliche Gegner wären würde ich für das Wohl anderer dies wahrscheinlich/ vielleicht tun.

Ich fände es toll wenn ihr mir mal eure ernsthaften Meinungen dazu schreibt.

gersultan
17-02-2001, 03:39
die Gedanken musste ich mir stellen, als ich zur Musterung vorgeladen wurde. Die Grundfrage: würde ich jemanden töten, der versucht, meiner Familie Gewalt anzutun... und die Frage war ja. Daher konnte ich es auch nicht mit mir vereinbaren Zivildienst zu leisten, da ich vor Pazifisten Hochachtung habe.

slater23
17-02-2001, 05:30
Die Frage, ob ich für meine Famielie töten würde, beantworte ich auch mit ja! Allerdings, muss man deshalb Töten lernen? Ich war trotzdem Zivi und muss sagen, dass ich mich absolut richtig entschieden hab! Ich kann, für mich sagen , dass ich diese Zeit absolut sinnvoll und verantwortungsbewusst abgeleistet habe!! Ich hab viele Freunde die beim Bund waren und die waren zum grÖssten Teil nicht begeistert und ich konnte auch keine Verbundenheit feststellen! Saufen, Disziplin lernen, rumballern und sich im Matsch herumwelzen sind nicht wirklich die Eigenschaften die mich wirklich begeistern!!! Aber ich will das Alles nicht verallgemeinern, das ist nur meine Meinung!

@Excytee: Gutes Thema, gefällt mir!! bin noch auf die andren Antworten gespannt!!

Excytee
17-02-2001, 13:33
Ich persönlich habe vor unseren Leuten beim Bund, und gerade denjenigen die im Kosovo versuchen Frieden zu stiften, auch vollste Hochachtung. Nur was würdest du machen, wenn vielleicht "not am Mann" ist und du "ran" müsstest Gersultan, oder auch du Slater?

devil
17-02-2001, 15:12
die frage könnte nun so nicht beantworten da ich
aufgrund meiner sehstärke kein dienst (ob bund oder zivil) leisten mus,

aber wenn jemand meine famile angreift.. dann bekommt ers zurück

Enigma
17-02-2001, 15:13
Ich würde wenn ich meine Familie oder meine Freunde verteidigen müsste. Fürs Vaterland eher micht.

gersultan
17-02-2001, 15:46
Nach meinen Grundwehrdienst war ich noch in der Mob-Reserve (Das sind die Leutz, die alle Klamotten zu Hause haben ;)) und zwar war ich da in der ABC-Abwehr. Da die Bundeswehr keine stehendes ABS-Abwehr-Batallion hat, wären wir die ersten gewesen, die rangemusst hätten. War schon eine komische Zeit... immer wenn man damit rechnen musste, dass die BRD in einen atomaren, biologischen oder/und chemischen Konflikt gerät, musste man Nachrichten hören, um sein "Stichwort" zum Einrücken zu hören. Es hätte also nie geheißen: "Alle Mob-Reservisten müssen sich melden" sonder die Nachrichtensprecher hätten eine bestimmte Wortkombination zweimal betont ausgesprochen.

Die Ausbildung war nicht schlecht. Man lernte auch nicht blindlings auf Agressionen zu reagieren.

Gizmoo
17-02-2001, 18:27
ich bin bei sowas ein feigling, und würde sofort fiehen..

wenn ich aber die möglichkeit dazu nicht hätte(warum auch immer)..und jemand an die wäsche meiner Family will,da bekommt ers zurück!

Excytee
17-02-2001, 18:38
Original geschrieben von gersultan
Nach meinen Grundwehrdienst war ich noch in der Mob-Reserve (Das sind die Leutz, die alle Klamotten zu Hause haben ;)) und zwar war ich da in der ABC-Abwehr. Da die Bundeswehr keine stehendes ABS-Abwehr-Batallion hat, wären wir die ersten gewesen, die rangemusst hätten. War schon eine komische Zeit... immer wenn man damit rechnen musste, dass die BRD in einen atomaren, biologischen oder/und chemischen Konflikt gerät, musste man Nachrichten hören, um sein "Stichwort" zum Einrücken zu hören. Es hätte also nie geheißen: "Alle Mob-Reservisten müssen sich melden" sonder die Nachrichtensprecher hätten eine bestimmte Wortkombination zweimal betont ausgesprochen.

Die Ausbildung war nicht schlecht. Man lernte auch nicht blindlings auf Agressionen zu reagieren.

Hmmm, also darum beneide ich dich sicher nicht, wenn man bedenkt dass der Ostblock erst 1989/ 1990 zusammen gebrochen ist. Dies mit dem "Code" habe ich schon mal in nem Film gesehen, ich wusste aber nicht, dass es in Wirklichekit tatsächlich so ist. Aber könntest du ein möglichst ähnliches Beispiel nennen was da gekommen wäre, dass ihr wisst ihr müsstet los?

@all
Würdet ihr für Frieden anderer Menschen nicht kämpfen und damit verbunden vielleicht auch zu töten?

gersultan
17-02-2001, 18:47
Zum Beispiel:
Nachrichtensprecher: "Ein Brandstifter hat im Raum XX öfters den roten Hahn ...Hust Entschuldigung! ... den roten Hahn auf verschiedene Scheunen gesetzt ... bla bla bla..."
roter Hahn ist/war in der Umgangssprache ein Begriff für Brandstiftung, also auch nicht soo auffällig ;)

andere für Frieden töten? hmm ich glaube nicht... Wenn ein anderes Leben direkt, also wenn ein Feind auf jemanden mit der Waffe anlegt, dann eher ja... aber generell: der will einmarchieren, also töte ich ihn: NEIN! ... soll er doch... wer kennt aus der Geschichte den zivilen Ungehorsam im Ruhrgebiet? Das wäre angemessen :)

Psycho Joker
17-02-2001, 19:52
Hm, ich glaube das ist eine sehr schwere Frage. Natürlich würde ich auch notfalls das Leben meiner Freunden und meiner Familie beschützen, aber es ist ein großer Unterschied zwischen dem Willen und der Fähigkeit notfalls jemanden zu töten.
Ich meine, natürlich werden die meisten sagen, sie würden keine Sekunde zögern und abdrücken (allen voran Pepi ;)), wenn das Leben von geliebten Menschen in Gefahr wäre. Doch ob man in der Lage ist, einen Menschen, der einem gegenübersteht in die Augen zu sehen und trotzdem abzudrücken, ist eine andere Frage...

klaus52
17-02-2001, 21:13
Also würde es eigtl. grundsätzlich nicht machen.
Ausnahmen: Notwehr, Schutz meiner Famielie/Freunde...

CU
Klaus

Geysir
18-02-2001, 05:59
Ich kann dazu nur sagen, daß ich nicht in der Lage wäre, Menschen zu töten. Ich will es zumindest hoffen. Es ist ja Gott sei Dank so, oder so sollte es zumindest sein, daß das Leben der Zivilbevölkerung nicht angetatstet werden darf. Ich habe mich das auch schon oft gefragt, wenn ich Nachrichten über den Nahen Osten gesehen habe.

Konstruirtes Beispiel :

Meine Familie lebt in Jerusalem, fährt Bus und dann explodiert der Bus. Alle tot. Was würde ich dann machen. Würde ich auch zu "Volkshasser", nur weil "ein" Extremist meine Familie mal eben ausgelöscht hat. Ich hoffe nicht, daß Problem ist daran, es ist eine Extremsituation und ich kann dann für mich für nichts garantieren, weil ich einfach nicht weiß, wie ich in Extremsituationen reagieren würde.

Ähnlich der Situation eines Verkehrsunfalls mit Todesofer und Schwerverletzen. Wie würde ich reagieren ? Ich weiß es nicht, weil es eine andere Ebene ist. Moralisch und "vom Kopf her" sage ich natürlich, ich helfe den Verletzten so gut ich kann. Aber falls ich mit der Situation konfronitiert bin, handele ich vielleicht anders (gehe kotzen oder so !). Ich kann es einfach nicht sagen, weil ich mit der Situation noch nie konfrontiert war.

Ich war und bin jemand der sich sehr für Krieg interessiert, was meiner Meinung nach nicht im Widerspruch zu meiner Einstellung zu Gewalt steht. Ich bezeichne mich als Pazifisten, ich habe niemals körperliche Gewalt ausgeübt (bis auf einmal :D !), mit der Absicht jemanden zu verletzen. Gott sei Dank bin ich fast 2 Meter groß und habe normalerweise nicht das Problem, "angesauft" zu werden. Ich interessiere mich für Krieg wegen eben dieser Extremsituation, mit der normale Menschen konfrontiert sind und waren, wie sie Erlebnisse verarbeiten und wieder ins "normale" Leben zurück finden. Mich interessiert also die psychologische Seite des Krieges, und eins habe ich daraus gelernt und es manifistiert sich immer mehr :

"Ich will nicht töten, ich will nicht mein Vaterland verteidigen, und ich hoffe, daß es nie geschehen wird, daß es irgendwann zum Ernstfall kommt !"

Weil ich denke eins ist klar, ich werde irgendwo in den ersten Reihen sein und abgeschlachtet werden, da ich auf Grund der 3.Sohn-Regel weder Bund noch Zivildienst absolvieren musste ! Und davor habe ich eine Scheißangst, weil wenn es zum Ernstfall kommen sollte, kannst Du nicht mehr wegrennen !

PS : Achtet mal auf meine Siggi, die macht diese Einstellung nochmals deutlich, daß sind 2 Bücher, die mich sehr beinflusst haben, in meinem Denken über den Krieg ! Leider gibt es das erste Buch nur auf Englisch !

gersultan
18-02-2001, 12:11
nun allgemein zur körperlichen Gewalt:
ich war lange Zeit in der Gastronomie tätig (~ 16 Jahre) und da wandte ich schon des öfteren körperliche Gewalt an, um andere Gäste zu schützen oder um Randalierer des Lokals zu verweisen. Durch die das familiäre Umfeld (7 ältere Geschwister) und die Ausbildung bei der BW konnte ich mich immer behaupten ;)

Ich habe es und würde es immer vermeiden andere Menschen zu töten, denn es gibt viele Möglichkeiten den Gegner auch so auszuschalten :eg:

devil
18-02-2001, 12:16
Original geschrieben von gersultan
nun allgemein zur körperlichen Gewalt:
ich war lange Zeit in der Gastronomie tätig (~ 16 Jahre) und da wandte ich schon des öfteren körperliche Gewalt an, um andere Gäste zu schützen oder um Randalierer des Lokals zu verweisen. Durch die das familiäre Umfeld (7 ältere Geschwister) und die Ausbildung bei der BW konnte ich mich immer behaupten ;)

Ich habe es und würde es immer vermeiden andere Menschen zu töten, denn es gibt viele Möglichkeiten den Gegner auch so auszuschalten :eg:

ach du auch.. ich zwar noch keine 16 jahre aber ich bin bei meiner oma in der kneipe auch aufpsser,,, da heißt es auch ab und zu nachts mal ein oder auch 2 völlig abgefüllte nachausetragen... oder eben die randaliere aus dem nachbardorf rausjagen :(

Excytee
19-02-2001, 00:50
Das war ein sehr schönes und vor allem sehr interessantes Posting Gysir.

Mich persönlich fastziniert am Krieg nur eines: die Technik. Ich ertappe mich immer wieder dabei wie ich gerade zu machne Sachen richtig bewundere und staune und fast alles vergesse, aber dann merke ich wofür das alles ist: Krieg, wobei Menschen sterben werden. Krieg selber halte ich für abscheulich, aber die Technik finde ich im wahrsten Sinne des Wortes wunderbar...

Freeman8
19-02-2001, 02:04
Also, es gibt so einige Gründe wieso wir vermehrt von Kriegen hören, diese aber jetzt hier in einem "kleinem" Topic zu erörtern würde allen Rahmen sprengen.

Ich versuch's mal halbwegs simpel und kurz auf die jeweiligen "wichtigen Punkte" zu bringen:

Fakt ist, das sobald irgendwo ein Krieg ausbricht, die Wirtschaft der Kriegsparteien (zumindest der Amis) einen starken Aufschwung erfährt. Weil Kriegsmaschinerie bauen = mehr Arbeitskräfte = mehr Umsatz = mehr mehr mehr.

Auch schreitet (wie es oben einmal angedeutet wurde) die Technik im Zusammenhang mit Kriegen immer weiter voran, sie macht sogar gewisse "Generationensprünge" - sehr guter TV-Kanal ist "Discovery Channel", der erklärt so ziemlich viele Dinge der Geschichte und der Gegenwart.

Kein Land und kein Volk ist geschichtlich gesehen unbefleckt vom Blut anderer. Der kriegerische Instikt, sei er nun aus Machtgier oder aus Unterdrückung hervorgegangen ist in jedem von uns drin. Jeder "kann" töten und wird töten, wenn es von ihm aufgrund einer Situation verlangt werden wird. Zum Beispiel: Familie in Gefahr, Erpressung um das Leben anderer, Gehorsam oder gar Lust. Ja, so traurig und grausam es klingen mag, aber der Mensch ist eben halt nicht anders als andere Lebewesen auch, sprich die Natur. Nun ja, ich will das mal nicht weiter in diese Richtung schwenken, weil es einfach schon zu komplex ist.

Ich glaube wenn mir die Frage gestellt werden würde, ob ich töten würde .... für Volk, Vaterland oder Geld? Mhm, ich denke, ich würde nicht aufgrund irgendeines "Nationalstolzes" töten wollen, nein! Ich würde auch schon gar nicht für Geld töten, aber ich würde mich und "Menschen" in meiner unmittelbaren Umgebung - sofern ich Einfluß darauf bekommen würde oder habe - sofort schützen wollen. Und es kommt halt auch auf gewisse Situationen an, ob ich wirklich töten müßte oder ob ich nicht anderweitig jemanden außer Gefecht setzen könnte.

Ich kann noch heute einfach nicht verstehen, wieso eigentlich aufgrund irgendwelcher "Idioten" andere Menschen für eben jene in den "Krieg" ziehen und sich sozusagen wie Figuren auf dem "Schachbrett" verhalten. Aber das ist nunmal ein Punkt der jeweiligen demokratischen bzw. hierarchischen Politsysteme. Es geht nunmal nicht anders, so wurde es immer gemacht und es wird auch immer wieder so sein. Traurig ist nur, das im Laufe der Geschichte die Opfer andere geworden sind, nämlich die "Wehrlosen" die Familien in den Städten (die z.B. per Bombenangriffe .....) .. die Zivilbevölkerung halt.

Was soll ich dazu sagen? Aber es ist halt wirklich schwer ... würden wir wissen was Frieden ist, wenn wir keinen Krieg hätten? Beides braucht sich, genauso wie Licht und Dunkelheit doch die Grauzone des "Krieges" und seiner Protagonisten ist ziemlich weit gefächert.

Naja, ich denke man kann solch ein Thema noch Tage-, Monate- bzw. Jahrelang erörtern, doch eine Antwort kann wohl nicht wahrlich gefunden werden. Wir Menschen sind wie ich es oben beschrieben habe aufgrund unserer "Natur" im Töten nicht unerfahren bzw. es fällt uns in "Situationen" nicht schwer. Doch sollten dabei auch gewisse Faktoren von Ort, Zeit, Psyche und Bildung mit beachtet werden. Ein Dummkopf wird immer den Abzug ziehen, ein Weiser wird einen anderen Weg finden!

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PS:Aufgrund dieses Topics ist mir grad ein wenig die Lust am Game vergangen. Zumindest für die ersten paar Tage, danke!

gersultan
19-02-2001, 02:11
gutes Posting freeman...
das dir die Lust am Spiel vergangen ist, kann ich nicht recht nachvollziehen... tut mir jedenfalls Leid :(

Excytee
19-02-2001, 14:16
Finde ich auch sehr traurig, dass dir die Lust vergangen ist. Ich verstehe es zwar nicht, halte es aber dennoch für gut, denn man sollte in gewissen Zeiten mal über sich und andere nachdenken, finde ich. Allerdings sollte man sich sicher nicht das Leben davon vermiesen lassen - dafür ist es viel zu kurz! :( Dein Posting fand ich auch sehr gut.

Nur eines habe ich nicht recht verstanden:
Du sagstest etwas zu den Leuten die für andere Menschn kämpfen, vielleicht um Frieden. Was bedeutet dann für dich Schutztruppen wie die jetztige K-FOR oder die S-FOR???

Sven
19-02-2001, 14:48
Ich sag jetzt auch mal was: Ich weiss es nicht. Ich war nie in der Situation mich entscheiden zu müssen und komme hoffentlich auch nie in diese. Ich denke es hängt immer davon ab was und wer betroffen ist.

Zu RA2 (und anderen "Kriegsspielen") selber: Besser ich (und andere) spielen Krieg als ihn zu machen (bei RA2 besonders da er das ganze etwas in's Lächerliche zieht).

Das gilt insbesondere für Shooter. Meiner Meinung nach lassen sich durch Interaktivität Aggressionen weit besser abbauen als das sie sich dadurch bilden. Aber das soll jetzt hier keine Diskussion um gewalt durch Spiele werden...

Baboon201
19-02-2001, 15:43
HMm ich bin zwar erst 14 aber dennoch 1.96m gross(seufz es ist ein Übel lol).Zum Glück ist es bei mir noch nie zu ner Rangelei oder ählichem gekommen(wie körperliche Gewalt)
Also ich würde für die Familie schon töten aber fürs Vaterland....eher nicht.Wenn mal so ne Situation kommt,und Gott bewahre,dass nicht,wüsste ich eigentlich auch nicht was ich tun werde.

PS:Wenn ich 18 bin gibts in Österreich ein Berufsheer :D:D

Freeman8
20-02-2001, 00:35
Mir ist die Lust deshalb vergangen, weil ich mir mein obiges Posting gründlichst überlegt und verfaßt habe. Danach war mir erstmal nicht mehr nach Ra2,aber es geht inzwischen schon wieder.

Psycho Joker
20-02-2001, 21:32
Ein wirklich gutes Zitat zum Thema Krieg:
"It is well that war is so terrible.
We should grow too fond of it."

Robert E. Lee
Battle of Fredericksburg,
13 December 1862


Ich glaube dieser Satz bedarf keines weiteren Kommentars.

Geysir
22-02-2001, 03:52
Ich kenne eine gute Antwort, ich denke Antworten auf diese Frage zu finden ist nicht weiter schwierig. Logisch denken alle Menschen, der eine mehr der andere weniger :D !

Aber dennoch liesse sich eine sehr weise Antwort auf dieses Thema finden, nämlich Gewaltlosigkeit. Die Schwiriekeit ist nur die Umsetzung, daran hapert es meistens, wenn nicht nannhähernd immer ! Ich hatte mal im CDV-Forum ein wirklich sehr anregende Diskussion zu diesem Thema, weil es bei Gewalt ja nicht nur um Krieg geht, wie jeder leicht verstehen kann.

Ich bin 24 Jahre und 1.97 groß, ich hatte bisher wenige Leute, die es sich getraut überhaupt mich seltsam anzuschauen, da ich auch nicht gerade schächtig gebaut bin. Prävention nenne ich meine Körperstruktur, sie wirkt meist deeskalierend :D !

Freeman8
22-02-2001, 13:51
... dann bin ich ja ein Quasiopfer *gg*. Ich bin höchstens 1,83m (weil Ihr alle von Körpergrößen sprecht), dafür aber auch net ohne ;)

Ich hatte schon mehr als einmal auch "eskalierenden" Situationen beigewohnt - kaum jedoch aktiv eingreifen müssen. Ja richtig gehört, weil ohhh Wunder die meisten solcher Situationen nur entweder im Dunkeln hinter der nächsten Ecke, vor der Disco (evtl. falsche Freundin angesprochen ;) ) oder im Fussballstadion ein überraschen können. Aber eins wirkte zu 98% immer, ich laberte die Leute (ohne Furcht und ohne Reizung!) einfach an und klärte es auf. Nicht das ich evtl. feige bin, im Gegenteil ich genoß in meiner Jugend (als Ausgleich für meine schulischen Tätigkeiten) eine super Ausbildung in verschiedenen Sportarten oder Kampftechniken. Also no problem für mich. Denn wenn Ihr Kampfsport lernt, dann lernt Ihr nicht nur Euch zu verteidigen, sondern auch anders mit gewissen Dingen umzugehen, also ich entsinne mich da an die Zen-Weisheiten etc. Meditation bewirkt auch wahre Wunder, ich kanns nur empfehlen.

gersultan
23-02-2001, 03:56
joo Free... :)

so denke ich auch... wenns geht, die Leute beruhigen... wenns nicht mehr geht (besoffener Kopf, Ehre vor Freunden verteidigen) aus dem Weg gehen und schauen, dass es fair zu geht. Geht es nicht fair zu, geh ich dazwischen... und es haben sich schon so manche gewundert, wie ich mit 120 kg über Tische springe :eg: ... es geht... man muss mich nur wütend machen, dann fällt alles wieder ein (Judo, Karate, BW) :eg:

slater23
23-02-2001, 05:29
OhOh, ich glaub ich halt mich zurück!!!! :) Du Held :) Ich weiss ncht genau, ob ich gegen Dich verliernen will!!!!:confused: ;) !!!!

Geysir
23-02-2001, 11:28
Ich denke, es kommt nicht darauf an, ob man ein Kampfsportart praktiziert oder mal praktiert hat oder nicht, sondern auf die Art und Weise, wie man anderen gegenüber auftritt. Natürlich kann man gelassener autreten, wenn man weiß, das man ein Kampfsportart beherrscht, aber es gibt immer Leute, die stärker oder fieser sind als einer selbst !

Wir sind jetzt auch im Kern der Sache, nämlich ob ich jemanden töten kann oder nicht, kann man auch daran ablesen, ob man bereit ist, Gewalt auszuüben. Wenn man Gewalt ausübt, wird man töten, wenn man es muss. So denke ich, deswegen versuche ich an mir zu arbeiten, es nicht mehr soweit kommen zu lassen, daß ich Gewalt ausüben muß, um mich zu behaupten.

slater23
23-02-2001, 16:44
Es kommt immer darauf an warum man Gewalt ausübt!!
Übt man Gewalt aus weil man sich verteidigen will oder ist man selbst der Agressor!! Ich glaub aber trotzdem nicht, dass jemand wenn er von Natur aus(oder aus welchen Gründen auch immer) agressiver ist leichter töten kann als jemand der weniger agressiv ist! Ich denke, dass in der Situation dann jeder auf der gleichen Stufe steht und für sich selbst entscheiden muss wie er handelt!!! Allerdings würde ich sagen, dass es durchaus Menschen gibt, denen das Töten leichter fällt als anderen aber das müssen nicht unbedingt agressive Menschen sein!

Chriss
24-02-2001, 00:56
Früher habe ich mich immer mit Gewalt verteidigt. Wenn mich jemand genervt hat, habe ich ihn Geschlagen. Nicht so extrem, also ich habe ihn nicht richtig zusammengeschlagen, eben so wie sich 1-6 Klässler schlägern, wenn sie nicht wirkilch ihr Leben verteidigen. Heute hat sich das grundlegend geändert. Ich hätte zwar durchaus öffter mal Lust, jemanden wirklich eine Reinzuschlagen, aber ich halte mich dann doch immer noch beim Ausholen zurück. Und schon das allein kommt selten vor. Heute gehe ich Konflikten aus dem Weg, obwohl ich versuche, zu helfen. In Situationen wie Diskoschlägereien war ich noch nie.

Ich habe einen Erste-Hilfe-Kurs und bin im Schulsanitätsdienst, habe auch eine Sanitätsausbildung. (A, wenns jemanden interessiert) In der Oben mal erwähnten Situation mit dem Unfall war ich schonmal. Ein älteres Ehepar (70 aufwärts) ist einfach so eine Kreuzung runtergefahren, und wurde frontal gerammt. der Fahrer war Bewußtlos, auf seiner Seite war die Kabine etwa einen Meter rengedrückt, der hatte den Arm gebrochen, weiß gott was sost noch, Rippen, wenn er Pech hatte das Becken. ein Beckenbruch ist schlimm, weil hier Fett oder so drin ist, daran kann man durchaus Sterben. Die Frau lag schon drausen, beim Mann haben sie zunächst den Gutrt nicht aufbekommen, und seine Füße waren eingeklemmt. Zuerst habe ich nach der Frau gesehen, die Leute haben ihr die Beine Hochgehalten, Schocklage. Einen Schock hatte sie auch, aber keinen Körperlichen. Ich habe zuerst ihren Puls gefühlt, der war normal. Die Schocklage war also überflüssig. Für den Mann konnte ich nichts tun, er hat kurz aufgehört zu atmen, aber im auto drin konnte ich nichts tun. Ich habe es auch nicht versucht, zugegeben. Er hat ja auch wieder Angefangen zu atmen, als sie ihn auf die Seite gelegt hatten. Ich habe dann den Vorschalg gemacht, ihm die Schultern zurückzudrücken, atmenerleichternde Sitzhaltung. Der Mann, der Fahrer des Rammenden Fahrzeugs, hat mich das machen lassen, er hat gezittert ohne Ende. Was ich damit sagen möchte: Ich habe nicht gekotzt, oder so, ich bin einfach ganz cool, ja sogar emotionslos hingegangen und habe getan, was ich gelernt habe. Im Auto später, als wir weiter nach Hause gefahren sind habe ich immernoch nichts Gefühlt. Kein Gefühl kotzen zu müssen, kein mitleid. Das hat mir dann eher Angst gemacht. Ich weiß nicht, ob der Mann überlebt hat, ich kenne ihn nicht. Ich habe mir vorgeworfen, ihn nicht so untersucht zu haben wie ich es gelernt habe, alot Puls, Atmung. Heute würde ich das vielleicht tun. Ich denke also schon, daß man in so einer Situation, wenn man das lagne genug geübt hat, sein Wissen anwendet. Das tut man ohne Nachdenken, es ist einfach da. Auch als einmal ein Klassenkamerad einen Fußball in den Bauch geschossen bekam habe ich nicht lange nachgedacht, und ihm einfach die Schultern zurückgezogen, Atemerleichternde Sitzhaltung.

In gewissem Sinne ist also vielleicht auch Wehrdenst gefährlich, man bekommt Rutine, und muss im Ernstfall nicht mehr groß nachdenken, man kann einfach das gelernte tun. andererseits bin ich in den Übungen mit Mimen beim Sani nicht so gut, es hat also nur im Erntfall geklappt. Vielleicht ist es ja beim Wehrdienst doer einer Kampfsportart ähnlich.

slater23
24-02-2001, 17:55
Aber da sieht man dann doch, was Rutine ausmacht! Menschen die das erste mal jemanden umgebarcht haben und sich total schuldig fühlen werden sich wahrscheinlich beim 2. mal immer weniger schuldig fühlen!!! Genau wie bei Dir, du machst es dann einfach ohne grossartig darüber nachzudenken!!

Chriss
01-03-2001, 17:53
Aber es war nur im Erstfall so. Und es ging ja nicht darum, jemanden umzubringen, sondern es ging darum, jemanden zu helfen. Das ich das tue wenn ich kann ist ja keine Frage. Ob ich dagegen einen Menschen umbringe ist da was ganz anderes! Es kann sein, daß man seine Skrupel etwas abbaut, Rutine bekommt, aber in den Situationen, die man übt! und das ist ja wohl eher ne Schlacht, als ne Schlägerei.